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Photokopiervorrichtung mit einem evakuierbaren Gehäuse Die Erfindung
bezieht sich auf eine Photokopiervorrichtung mit einem evakuierbaren Gehäuse und
betrifft insbesondere eine Vorrichtung, die besonders zur Herstellung von Kopien
von Büchern, Zeitschriften und anderen unregelmäßig geformten Originalen im Reflexverfahren
geeignet ist.
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Direktkopiervorrichtungen (Kontaktkopiervorrichtungen) verschiedenster
Art sind zur Zeit im Handel erhältlich. Diese Vorrichtungen sind jedoch entweder
so spezialisiert, daß sie nur für ganz bestimmte Arten von Originalen zufriedenstellend
verwendbar sind, oder aber sie weisen andere Eigenschaften auf, die ihren Anwendungsbereich
stark einschränken. Beispielsweise werden in der graphischen Industrie häufig Vakuumrahmen
zum Direktkopieren verwendet. Diese Rahmen sind sehr gut geeignet, um die in der
Technik üblichen dünnen, regelmäßigen Originale auf sensibilisiertes Material zu
belichten. Sie eignen sich jedoch nicht zum Kopieren dickerer Originale, wie Bücher
oder Zeitschriften, mittels Reflexverfahren oder Projektionsverfahren. In der USA.-Patentschrift
2 591449 ist nun eine Vorrichtung beschrieben, in der ein elastischer, mit Luft
gefüllter, durchscheinender, das Licht diffundierender Kunststoffsack zwischen der
Lichtquelle und dem zu kopierenden Original verwendet wird. Diese Neuerung hat sich
beim Kopieren von Büchern und Zeitschriften im Reflexverfahren unter Verwendung
von kontrastreichen lichtempfindlichen Silberhalogenidmaterialien als nützlich erwiesen,
da der Luftsack das lichtempfindliche Blatt unter dem Gewicht des Lichtkastens bis
zu einem gewissen Grade in die Vertiefung pressen kann, die durch die zusammengefügten
Teile eines offenen Buches oder einer Zeitschrift gebildet wird. In schwierigen
Fällen oder wenn sehr genau gearbeitet werden muß, führt der durch das Gewicht des
Lichtkastens gegebene Anpreßdruck zu keinen zufriedenstellenden Ergebnissen. Vor
allem können mit den bekannten Vorrichtungen nur von einer einzelnen Seite eines
offenen Buches Reflexkopien hergestellt werden, und zwar deswegen, weil die Photokopiervorrichtung
nicht zufriedenstellend mit den tiefer liegenden Teilen eines Buches oder einer
Zeitschrift in Berührung gebracht werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine billige Kopiervorrichtung zu schaffen,
die dazu dient, im Reflexverfahren sowohl von flachen Originalen als auch von dicken
unregelmäßig geformten Originalen, wie Büchern oder Zeitschriften, Kopien herzustellen,
wobei ein besserer Kontakt zwischen einer zu kopierenden nicht ebenen Oberfläche
und dem Photokopiermaterial erreicht werden kann, als dies in bekannten Vorrichtungen
möglich ist.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Druck
auf das lichtempfindliche Material und das Original allmählich ausgeübt wird, und
zwar zunächst in der Mitte und dann nach außen längs radial verlaufender Linien,
wodurch Falten und Blasen entfernt werden.
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Die im Anspruch gekennzeichnete Erfindung ist an Hand der Zeichnungen
beispielsweise näher erläutert, und zwar zeigt Fig. 1 eine Querschnittansicht einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei ein Buch und das lichtempfindliche
Material in der Kammer angeordnet dargestellt sind, Fig. 2 eine Ansicht ähnlich
Fig. 1, wobei das lichtempfindliche Material und das Buch zusammengepreßt sind.
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In den Fig. 1 und 2 bezeichnet 10 ein Gehäuse oder einen Behälter
aus luftundurchlässigem biegsamem Material, wie Gummi oder irgendeinem anderen Elastomer,
das mit einer mit Ventil versehenen Öffnung 12 ausgerüstet ist. Das Material des
Gehäuses kann undurchsichtig sein. Ein Rahmen 13
aus starrem Material,
z. B. Metall, ist auf dem oberen offenen Ende, des Gehäuses 10 befestigt und bildet
;einen Flansch, der aus der Wandung des Gehäuses nach innere; raget- um dessen inneren
Umfang verläuft. Die ganze Vorrichtung ist so _ beschaffen, daß sie ein Buch oder
eine Zeitschrift der Größe aufnimmt, die maximal verwendet werden soll. Für praktische
Zwecke empfiehlt es sich, die Wandungen des Gehäuses 10 etwa 1,5 mm dick oder auch
dünner und etwa 10 cm hoch zu wählen.
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Eine Platte 14 aus einem verhältnismäßig starren, lichtdurchlässigen.
Material, wie Glas oder Kunstharz, oder irgendeinem anderen durchsichtigen oder
durchscheinenden Material, verschließt den oberen Teil des Gehäuses 10. Sie lagert
unmittelbar auf der Dichtung 19, die eine luftdichte Abdichtung für die Kammer 18
bildet. Die Platte 14 wird später durch den außen auf sie einwirkenden atmosphärischen
Druck in ihrer Lage gehalten. Lose auf dem Schirm (Raster) und dem lichtempfindlichen
Element liegt ein geschlossener luftdichter Sack aus lichtdurchlässigem elastischem
Material, das ein beliebiges durchsichtiges oder durchscheinendes elastomeres Material,
wie z. B. Vinylchlorid-Vinylacetatfilm, ein Vinylidenchloridfdm oder Kautschuklatexfilm
sein kann. Bevorzugt wird ein durchsichtiger, das Licht nicht zerstreuender Kunststoff.
Zur Herstellung des Sackes können jedoch auch durchscheinende und lichtzerstreuende
Materialien verwendet werden.
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Das zu kopierende offene Buch ist durch 20, ein lichtempfindliches
Element durch 21 und ein gegebenenfalls verwendeter Schirm (Raster) durch 22 dargestellt.
Das lichtempfindliche Element kann aus einer geeigneten durchsichtigen oder durchscheinenden
Trägerschicht, wie Celluloseester, Vinylharz, Papier od. dgl. bestehen, die mit
einem lichtempfindlichen Überzug versehen ist. Als lichtempfindliches Material im
überzug kann eine bekannte lichtempfindliche Verbindung, wie Süberhalogenid, eine
lichtempfindliche Diazotypieverbindung od. dgl. verwendet werden.
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Im Betrieb wird ein Buch 20, wie in Fig. 1 dargestellt, in dem Gehäuse
10 angeordnet, und das lichtempfindliche Material und der Schirm (Raster)
22 sowie der Sack 24 werden auf das offene Buch gelegt und die Platte 14 mit dem
Gehäuse 10 verbunden. Dann wird Luft aus der Kammer 18 durch die Öffnung 12 abgesaugt.
Wird der Druck in der Kammer 18 verringert, so dehnt die in dem Sack 24 enthaltene
Luft den Sack gegen die Unterseite der Platte 14 und den Schirm 22 hin aus, wodurch
ein Druck auf den Schirm 22 und das lichtempfindliche Material 21 ausgeübt wird.
Gleichzeitig sinken die Wandungen des Gehäuses 10 unterhalb des Flansches 13 nach
innen. Der Sack kommt zuerst mit der Mitte des Buches in Berührung, und der Druck
wird zuerst auf diesen Punkt ausgeübt. Dann breitet sich der Druck allmählich nach
außen aus, und der Schirm und das lichtempfindliche Material werden fortschreitend
nach außen zu gegen das Buch gepreßt, wodurch Luft, die zwischen dem Buch 20 und
dem Material 21 eingeschlossen ist, nach außen gedrückt und Falten, die in dem Material
21 vorhanden sind oder entstehen, geglättet werden. Nachdem die Luft aus der Kammer
18 abgesaugt worden ist, nimmt die Vorrichtung die in Fig. 2 dargestellte Form an.
Die so erhaltene Anordnung wird dann in die Nähe einer Lichtquelle gebracht, die
aus einer Reihe fluoreszierender Leuchtröhren bestehen kann. Es sind Leuchtröhren
im Handel erhältlich, die hauptsächlich eine nahe dem UV-Bereich liegende Strahlung
liefern. Das Licht fällt durch die Platte 14, den gasgefüllten lichtdurchlässigen
Sack 24, den Schirm 22 und das lichtempfindliche Element 21 und wird von den Seiten
des geöffneten Buches 20 auf die lichtempfindliche Oberfläche des Elementes 21 reflektiert,
die sich mit den Buchseiten in Berührung befindet, wodurch auf dieser Oberfläche
ein Bild entsteht. Nachdem das Bild gebildet worden ist, wird das Vakuum aufgehoben,
und das Gehäuse kehrt automatisch in die ursprüngliche Lage zurück. Das lichtempfindliche
Element 21 kann dann aus der Kammer 18 entfernt und in üblicher Weise entwickelt
werden.
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Wie aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich, wird durch die
vorliegende Erfindung ein verbesserter Kontakt zwischen den beiden Seiten eines
offenen Buches und dem lichtempfindlichen Material und damit eine verbesserte Bildschärfe
erhalten.