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Vorrichtung zur Begrenzung des Lastmomentes von Kranen od. dgl. Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Begrenzung des Lastmomentes von
Kranen od. dgl., bei der die auf den Kran wirkenden Last- und Stützmomente verhältnisgleich
auf einen die Kranabmessungen modellmäßig wiedergebenden Waagebalken übertragen
werden.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist ein ein Differentialsteuerglied
bildender Waagebalken über Gestänge mit zwei Hebeln verbunden, von denen einer dem
Zuge des Lasthakens und der andere dem Zuge des Gegengewichtes ausgesetzt ist. Bei
einer Zunahme des Lastmomentes wird durch Verschwenken des Waagebalkens ein Motor
eingeschaltet, der das Gegengewicht entsprechend weit nach außen verschiebt, und
umgekehrt. Wenn das Lastmoment so groß wird, daß das Gegengewicht nicht mehr in
der Lage ist, es auszugleichen, wird mittels des Differen tialsteuergliedes der
Stromkreis der Hub- und Drehmotoren unterbrochen.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung der eingangs genannten Art
wird durch eine Stange, die eine das Hubseil ablenkende Rolle trägt, auf den Waagebalken
ein dem jeweiligen Lastmoment entsprechendes Moment übertragen, und auf dem Waagebalken
wird beim Einwippen des Auslegers ein Gewicht nach außen verschoben, und umgekehrt.
Wenn das Lastmoment das der jeweiligen Ausladung entsprechende zulässige Moment
erreicht, wird der Waagebalken nach oben geschwenkt und dabei durch einen an seinem
Ende befindlichen Schalter der Stromkreis des Hub- und Wippwerkes unterbrochen.
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Diese bekannten Vorrichtungen berücksichtigen aber nicht die Veränderungen
der Stützbasis des Kranes, die z. B. durch Verstellen von Stützarmen verursacht
werden. Diese Berücksichtigung erfolgt erfindungsgemäß selbsttätig durch eine Einstellvorrichtung
für die Verstellung des Stützlagers des Waageballens proportional zu der in Auslegerrichtung
gemessenen Änderung der Lage des Schnittpunktes der senkrechten Auslegerebene mit
der Kippkante des Kranes.
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Bei einem Eisenbahnkran ist an sich die Anwenduneiner Kurvenscheibe
zu dem Zweck bekannt, den'-'Umstand zu berücksichtigen, daß das zulässige Lastmoment
bei einer Einstellung des Auslegers quer zur Fahrtrichtung kleiner ist als bei einer
Einstellung des Auslegers in Fahrtrichtung. Hierbei dient zur Ermittlung des jeweiligen
Lastmomentes ein Spannungsmesser, der zwischen einem hochragenden Teil des schwenkbaren
Kranoberbaues und einem an dem Ausleger angreifenden Hubseil angeordnet ist und
der beim Erreichen eines vorher bestimmten Lastmomentes einen Schalter in den Stromzuführungsleitungen
zu den betreffenden Kranmotoren öffnet. Parallel zu diesem Schalter ist aber ein
weiterer Schalter angeordnet, der nur dann geöffnet wird, wenn sich der Kranausleger
in bestimmten Sektoren des Schwenkkreises befindet, die symmetrisch zu einer quer
zur Fahrtrichtung liegenden Achse sind. Dieser zweite Schalter wird betätigt mittels
einer Rolle, die an dem schwenkbaren Kranoberwagen gelagert ist und durch eine Feder
in Anlage an der Umfangsfläche der am Unterwagen festsitzenden Kurvenscheibe gehalten
wird. Bei dieser Vorrichtung werden sonach die auf den Kran wirkenden Last- und
Stützmomente nicht verhältnisgleich auf einen die Kranabmessungen modellmäßig wiedergebenden
Waagebalken übertragen, und die Vorrichtung paßt sich nicht selbsttätig an alle
möglichen Änderungen der Stützbasis an, wie sie z. B. durch Ein- und Ausschieben
von Stützarmen bewirkt werden.
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Wenn die Stützbasis ein ungleichmäßiges Rechteck ist, das durch Ausschieben
oder Ausschwenken von Kranstützen in ein weiteres Vieleck veränderbar ist, kann
die Vorrichtung zur Begrenzung des Lastmomentes so eingerichtet werden, daß für
das Ansprechen der Vorrichtung zwei in das Rechteck bzw. in das Vieleck einbeschriebene
Kreise maßgebend sind. Dann wird bei eingezogenen oder eingeschwenkten Kranstützen
die Vorrichtung selbsttätig auf den kleineren in das Rechteck einbeschriebenen Kreis
umgestellt, wenn der Kranausleger beim seitlichen Verschwenken aus denjenigen Winkelbereichen
heraustritt, welche bestimmt sind durch die Schnittpunkte zwischen dem größeren
Kreis und dem ungleichseitigen Rechteck und die dabei die Ausnutzung der größeren
Stützbasis gestatten. In diesem Fall kann vorgesehen sein, daß in zwei parallelen
Zweigen eines Stromkreises, der den Impuls für die Umstellung der
Lastmomentbegrenzungseinrichtung
von dem kleineren auf den größeren Schwerpunktauswanderungskreis vermittelt, je
zwei Trennschalter eingeschaltet sind, die beim Einziehen oder Einschwenken der
beiden auf der einen oder anderen Kranseite angeordneten Kranstützen geschlossen
werden, und daß die Zweigleitungen an zwei Kreisbogensegmente angeschlossen sind,
von denen das eine oder das andere von einem in dem Stromkreis liegenden Schleifkontakt
bestrichen wird, wenn sich der Ausleger außerhalb eines der Winkelbereiche befindet,
in denen die größere Stützbasis ausgenutzt werden kann.
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Wenn die Stützbasis des Kranes wenigstens annähernd ein Quadrat ist,
das durch Ausschieben oder Ausschwenken von Kranstützen in ein größeres Quadrat
mit demselben Diagonalenschnittpunkt erweitert werden kann, wird die Vorrichtung
zur Begrenzung des Lastmomentes vorzugsweise so ausgeführt, daß in einem Stromkreis,
der Impulse für die Umstellung der Vorrichtung von dem kleineren auf das größere
Stützbasisquadrat vermittelt, zwei Segmente liegen, die an dem seitwärts schwenkbaren
Kranoberwagen mit Bogenwinkeln von je 90° sitzen und die beim Drehen des Oberwagens
nacheinander je mit vier am Kranunterbau um 90° versetzt angeordneten Schleifkontakten
in Berührung kommen, und daß jeder dem einen Segment zugeordnete Schleifkontakt
über einen Trennschalter mit einem um 90° versetzten Trennschalter und einem dem
anderen Segment zugeordneten Schleifkontakt verbunden werden kann, wobei jeder Trennschalter
durch das Ausschieben oder Ausschwenken einer Kranstütze geschlossen wird.
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In der Zeichnung sind Teile von Kippsicherungen nach verschiedenen
Ausführungsbeispielen des Erfindungsgegenstandes sowie Diagramme und Schaltbilder
dargestellt.
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Fig. 1 zeigt in Draufsicht einen Kranunterbau 1
mit vier Rädern
2, welche mit ihren Stützpunkten I, 1I, 11I, IV eine Stützbasis in Form eines Rechtecks
ergeben. Wenn von dem Unterbau 1 aus Stützarme 3 ausgeschoben oder ausgeschwenkt
werden, ergeben sie mit ihren Stützpunkten I', II', III', IV' eine erheblich größere
Stützbasis hier in Form eines Quadrates. Die lotrechte Schwenkachse des Kranauslegers
ist mit O bezeichnet. Je nach der Schwenklage des Auslegers sind die Strecke e und
e' von dem Punkt O bis zu den Schnittpunkten K, K' zwischen der Projektion der Auslegerachse
und der Umrißlinie der betreffenden Stützbasis verschieden groß. Diese Strecken
sind am kleinsten, wenn der Ausleger senkrecht zur Längsachse des Fahrzeuges steht
(vgl. die Strecken e. bzw. e',). Wenn der Schwerpunkt des Kranes in der lotrechten
Drehachse O des Auslegers liegt, sind die Strecken e, e' gleich den größten zulässigen
Auswanderungsstrecken des Kranschwerpunktes.
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Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die lotrechte Schwenkachse des
Auslegers gewöhnlich gegenüber der lotrechten Mittelebene des Kranes versetzt ist
und sie daher gegenüber der einen Stützlinie ein größeres Lastmoment ausübt als
gegenüber der gegenüberliegenden Stützlinie.
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Fig. 2 zeigt eine ein längliches Rechteck bildende Stützbasis I, 1I,
11I, IV eines Kranes für den Fall, daß die seitlichen Stützen nicht ausgeschoben
sind. Mit V, VI, VII und VIII sind die Stützpunkte von vier ausgeschobenen Kranstützen
bezeichnet, die zusammen mit den Stützpunkten I, 1I, 11I, IV ein Sechseck bilden.
Bei ausgeschobenen Stützen wird für die Lastmomentbegrenzung eine Fläche verwertet,
die innerhalb des um die lotrechte Schwenkachse O des Auslegers geschlagenen Kreises
4 liegt, wobei der Punkt O gegenüber dem Diagonalschnittpunkt D des Rechtecks I,
II, III, IV seitwärts versetzt ist. Wenn die Stützarme eingezogen sind, so würde,
wenn die Schwenkstellung zwischen Ober-und Unterwagen nicht zur Korrektur herangezogen
würde, nur der in das Rechteck I, II, III, IV einbeschriebene Kreis 5 mit dem Mittelpunkt
O als Stützbasis verwertet werden. Damit aber bei eingezogenen Stützarmen auch noch
diejenigen Flächen 6, 7, die in Fig. 2 durch Schraffur hervorgehoben sind, als Stützbasis
ausgenutzt werden können, wird, wie an sich bekannt, eine selbsttätige Umschaltung
der Lastmomentbegrenzungen in Abhängigkeit von den Schwenkbewegungen des Kranoberbaues
vorgesehen.
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Diese Umschaltung kann z. B. über einen vom Drehwerk angetriebenen
oder am Schleifringkörper angeordneten Segmentkörper oder über einen am Oberwagen
angeordneten Endschalter, der mit Segmentleisten am Unterwagen zusammenwirkt, gesteuert
werden.
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Eine solche Steuerung ist bei dem obenerwähnten bekannten Eisenbahnkran,
allerdings nicht in Verbindung mit der Verstellung des Stützpunktes eines Waagebalkens
angewendet worden. Wenn die Änderung der Lage des Schnittpunktes der senkrechten
Auslegerebene mit der Kippkante des Kranes durch Ein- und Ausschieben von Stützarmen
erfolgt, kann die Steuerung durch in den Endstellungen der Stützarme betätigte Anstoßschalter
bewirkt werden. Wenn sämtliche Schalter hintereinandergeschaltet sind, kommt man
mit zwei einfachen Stromführungen zwischen Unter- und Oberwagen aus.
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Eine andere Ausführungsmöglichkeit zeigt Fig. 3. Danach sind am Schleifringkörper
des Kranes zwei Schleifringe 8, 9 übereinander angeordnet. Die beiden zugehörigen
Schleifkörper 10, 11 drehen sich zusammen mit dem Oberwagen und sind durch Leitungen
12, 13 mit einem Relais od. dgl. verbunden, das, wenn es vom Strom durchflossen
wird, die Lastmomentbegrenzungseinrichtung auf die kleinere, dem Kreis 5 entsprechende
Stützbasis schaltet, währenc bei unterbrochenem Stromkreis die genannte Einrichtung
auf die dem Kreis 4 entsprechende größere Stützbasis umgeschaltet wird. Der Schleifring
9 ist unterbrochen in zwei Segmente, von denen Leitungen 14, 15 ausgehen, die sich
im Punkt 16 zu einer an den Schleifring 8 angeschlossenen Leitung 17 vereinigen.
In jeder der beiden Leitungen 14, 15 liegen zwei Trennschalter 18v, 18v1, 18vII,
18vIII, die geschlossen werden, wenn die betreffenden Stützarme eingeschoben sind,
und die geöffnet werden, wenn die Stützarme ausgeschoben sind und die Stützpunkte
V, VI, VII, VIII bilden. Demzufolge wird bei der dargestellten Stellung der Schleifkörper
10, 11 bei eingefahrenen Stützen und demgemäß geschlossenen Trennschaltern auf die
kleine Stützbasis 5 geschaltet. Wenn nur auf einer Seite Stützarme ausgeschoben
sind, so daß z. B. die Schalter 18v und 18v, geöffnet sind, dann wird, wenn der
Schleifkörperll sich in der dargestellten Lage befindet, der Stromkreis unterbrochen
und demzufolge die Lastmomentbegrenzung auf die große Stützbasis 4 geschaltet. Dies
bleibt auch der Fall, wenn der Schleifkörper in die Lücke zwischen den beiden Hälften
der Schleifringe 9 tritt. Wenn er
hingegen mit der unteren Hälfte
des Ringes 9 in Berührung kommt und die Schalter 18vII und 18vIII geschlossen
sind, weil die betreffenden Stützarme eingezogen sind, fließt durch den Stromkreis
Strom, so daß auf die kleine Stützbasis 5 geschaltet wird.
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Wenn die Abstützbasis in allen vier Richtungen nach dem Ausziehen
oder Ausschwenken der Arme größer als ohne Abstützung ist, kann man auch die zu
beiden Seiten des Auslegers liegenden Stützen abtasten.
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Nach Fig.4 ist angenommen, daß die beiden Stützbasen I, II, III, IV
und I', II', III',IV' im Gegensatz basen I, 1I, 11I, IV und I', II', III', IV' im
Gegensatz diesem Fall kann man an dem schwenkbaren Oberwagen zwei Segmente 19, 20
anbringen, die sich beide über einen Schwenkwinkel von 90° erstrecken und in verschiedenen
Höhenlagen oder mit unterschiedlichen Durchmessern angeordnet sind.
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Fig.5 zeigt eine Abwicklung der Anordnung in Seitenansicht. Danach
befinden sich in dem Raum zwischen dem höher liegenden Segment 19 und dem tiefer
liegenden Segment 20 vier obere Kontakte 21 und vier untere Kontakte 22, die an
dem Unterwagen sitzen. Sowohl die oberen Kontakte 21 als auch die unteren Kontakte
22 sind gegeneinander um 90° versetzt. Jeder obere Kontakt 21 ist über einen Trennschalter
23 und eine Leitung 24 mit einem Trennschalter 25 verbunden, der einem um 90° versetzten
unteren Kontakt 22 zugeordnet ist. Je ein oberer, 23, und ein unterer Trennschalter
25 werden beim Einschieben und Ausschieben eines der vier Stützarme gleichzeitig
betätigt.
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Wenn danach der Ausleger die in Fig.4 mit der strichpunktierten Linie
26 gekennzeichnete Winkellage einnimmt, hat das obere Segment 19 Berührung mit dem
dem Stützpunkt I' zugeordneten Kontakt 21. Gleichzeitig berührt das untere Segment
20 denjenigen Kontakt 22, der dem Stützarm gemäß Punkt 1I' zugeordnet ist. Wenn
also nur diejenigen beiden Arme ausgeschoben sind, zwischen denen sich der Ausleger
gemäß der Linie 26 gerade befindet, so daß die Stützpunkte I' und I" verwirklicht
sind, wobei die betreffenden Schalter 23, 25 geschlossen sind, wird über die Segmente
19 und 20 ein Stromkreis ge-1 schlossen, der die Lastmomentbegrenzungseinrichtung
auf die große, den Stützpunkten I', II' entsprechende Stützbasis einstellt.
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Wenn die Stützbasen nicht genau quadratisch sind, kann diese Umstellvorrichtung
nur näherungsweise wirken.
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Zur selbsttätigen Einstellung der Lastmomentbegrenzungseinrichtung
kann das Lastmoment z. B. an der Reaktion des Auslegersystems am Oberwagen gemessen
werden.
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Hierzu wurden bisher durchweg an dem von einer Umlenkrolle im Stützbock
nach der Auslegerspitze geführten Lastseil oder Einziehseil Richtung und Größe der
Kraft gemessen. Zum Beispiel kann das Ende des Wippseiles um eine Kurvenscheibe
gelegt werden, oder man kann die Umlenkrolle exzentrisch lagern. Der wirksame Hebelarm
der Seilkraft ändert sich hierbei stetig, und gegen das so ausgeübte Moment wirkt
ein rückdrehendes Moment, das durch eine Seil- oder Federkraft aufgebracht wird.
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Nach Fig. 6 hingegen ist das Wippsystem selbst modellmäßig in verkleinertem
Maßstab für die Messung verwendet. Ein Waagebalken 26 ruht auf einem Festlager 27
in einem Punkt, der bei modellmäßiger Verkleinerung des Kranunterbaus demjenigen
Punkt entspricht, in dem der Kreis 5 in Fig. 2 den durch den Schwerpunkt O gehenden,
in Längsrichtung des Kranauslegers liegenden Durchmesser schneidet. Durch Umschalten
auf den äußeren Stützkreis 4 kann ein bewegliches Auflager 28 in Wirkstellung gebracht
werden. Als Meßbasis dient der Abstand, den das Auslegerlager 29 von der Projektion
der Achse der Umlenkrolle 30 auf den Waagebalken hat. Von diesen Punkten aus werden
parallel zum Ausleger bzw. zum Einziehseil oder Hubseil zwei Stangen 31, 32 geführt,
die sich im Punkt33 schneiden. In diesem Punkt wird die vom Hubseil abgegriffene
Kraft 34 angesetzt. Es kann auch durch diesen Schnittpunkt ein Kontakt hergestellt
werden, über den der Angriffspunkt der Kraft in bezug auf den Waagebalken 26 unter
den Punkt 33 gesteuert wird. Durch den Pfeil 35 ist das Gewicht von Oberwagen
und Unterwagen in gemeinsamen Wirkungslinien angedeutet. Sobald das Verhältnis zwischen
den beiden Momenten, die von den Kräften 34 und 35 in bezug auf das jeweilige Auflager
27 oder 28 ausgeübt werden, einen bestimmten Wert überschreitet, betätigt der Waagebalken
26, der dann eine entsprechende Kippbewegung ausführt, einen Endschalter 36.
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Einfacher dürfte eine Anordnung gemäß Fig.9 sein, die mit rein mechanischen
Mitteln arbeitet. Hierbei wird als dritter Steuerwert die Länge L des Nackenzuges
verwendet. Aus Fig.7 ergibt sich die Ausladung X des Kranes in bezug auf den Punkt
37 zu X = L - cos a.
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Im normalen Wippbereich schwankt der Winkel u etwa zwischen 30 und
80°. Wie Fig. 8 zeigt, verhält sich in diesem Bereich der größte Wert
X : L zu dem kleinsten Wert X : L ungefähr wie 5: 1. Man kommt
also mit einem normalen Regelgetriebe aus. Nach Fig. 9 ist ein Waagebalken 38 an
seinen Enden durch Rollen 39 gegenüber ebenen oder leicht gewölbten Wänden 40 in
Längsrichtung festgelegt. Zu beiden Seiten wird er durch Rollen 41 in lotrechter
Richtung geführt. Der Waagebalken 38 ruht auf einer Stützrolle 42, die bei diesem
Modell demjenigen Punkt entspricht, in dem die Projektion der Auslegerlängsachse
auf eine waagerechte Ebene die Umgrenzungslinien der Stützbasis schneidet, also
z. B. bei einer Anordnung nach Fig. 1 in den Punkten K, K'. In dem gleichen
Maße, in dem sich die Lage dieses Punktes ändert - je nachdem, welche seitliche
Schwenklage der Oberwagen einnimmt, und je nachdem, ob die Stützarme ausgeschoben
sind oder nicht -. wird die Rolle 42 in Längsrichtung des Waagebalkens 38 verschoben.
Dies kann z. B. über eine oder zwei Kurvenscheiben in Abhängigkeit von der Drehstellung
des Oberwagens und gegebenenfalls von der Stellung der Stützarme geschehen. Der
Abstand e" der Achse der Rolle 42 von einer lotrechten Mittellinie 43 ist dann proportional
den Strecken e oder e'.
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Auf dem Waagebalken 38 sitzt ein Gewicht 44, das der Summe der Gewichte
von Ober- und Unterwagen proportional und an einer solchen Stelle des Waagebalkens
38 angeordnet ist, die modellmäßig der Wirkungslinie der Gewichte von Ober- und
Unterwagen entspricht. Mit der Größe des Gewichtes 44 kann auch ein Sicherheitsfaktor
berücksichtigt werden.
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An dem Waagebalken 38 ist ein Wagen 45 mit einer oberen Rolle 46 vierfahrbar,
der sich mit weiteren
Rollen 47 gegen die Unterseite des Waagebalkens
38 legt. Auf den Wagen 45 wirkt nach unten hin eine Kraft, die proportional ist
der Kranlast. Zu diesem Zweck ist eine an dem Wagen 45 gelagerte Rolle 48 mit ihrer
Achse in einem lotrechten Schlitz 49 eines Schlittens 50 geführt, der als Mutter
ausgebildet ist und auf einer waagerechten Gewindespindel 51 sitzt. Über die Rolle
48 ist ein Seil 52 gelegt, das über zwei an dem Schlitten 50 gelagerte Rollen 53
in waagerechte Richtung umgelenkt ist. Das eine Ende des Seiles 52 ist in einem
Punkt 54 befestigt. Das andere Ende des Seiles ist über eine Rolle 55 zu einem Kraftuntersetzungsgerät
56 geführt. In dieses ist ein zweites Ende des Lastseiles 57 eingeführt. Infolgedessen
ist die von dem Seil 52 über die Rolle 48 auf den Wagen 46 ausgeübte Kraft jeweils
proportional dem Gewicht der Last. Zur Aufnahme der Reaktionskraft stützt sich der
Schlitten 50 mit Rollen 58 gegen die Unterseite von Leitschienen 59.
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Der Schlitten 50 und mit ihm der Wagen 46 werden mittels der Gewindespindel
51 jeweils so eingestellt, daß die Stellung des Wagens 46 modellmäßig der Ausladung
X der Last entspricht. Der Antrieb der Spindel 51 erfolgt mittels eines Reibritzels
60,
das auf dem Endzapfen der Spindel uridrehbar und längsverschiebbar gelagert
ist und das mit einem Planrad 61 zusammenarbeitet. Dieses wird vom Einziehwerk angetrieben,
so daß seine Umdrehungen proportional der Einziehstrecke des Nackenzuges ist. Das
Übersetzungsverhältnis zwischen dem Planrad 61 und dem Reibritze160 wird stufenlos
durch Verschiebung des Reibritzels so geregelt, daß der Neigungswinkel cc des Nackenzuges
berücksichtigt wird. Das- Gewicht des Auslegers kann man mit genügender Annäherung
als an der Auslegerspitze angreifend berücksichtigen.
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Außerdem kann angenommen werden, daß für ein und denselben Kran nur
eine begrenzte Anzahl verschieden langer Ausleger zur Anwendung kommt, so daß die
sich hieraus ergebenen Differenzkräfte stufenweise berücksichtigt werden können.
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Wie Fig.1.0 zeigt, ist ein weiteres Meßsei162 in der gleichen Weise
wie das Seil 52 zwischen der Mutter 50 und dem Wagen 45 geführt. Am Ende des Seiles
62 hängt ein Meßgewicht 63, das in einem bestimmten Verhältnis zum Gewicht, z. B.
eines 8 m langen Auslegers, steht. Mit Abständen darunter sind zwei weitere Gewichte
64 und 65 angehängt. Das Gewicht 64 entspricht beispielsweise der Differenz zwischen
dem Gewicht eines 12-m-Auslegers und dem eines 8-m-Auslegers, während das Gewicht
65 der Differenz zwischen dem Gewicht eines 16-m-Auslegers und dem eines 12-m-Auslegers
entspricht. Unterhalb des Gewichtes 65 befindet sich ein Hubtisch 66, der über eine
Gewindespindel 67 in dem Maße angehoben wird, in dem das Einziehwerk 68 arbeitet.
Je nach Änderung der Nackenzuglänge und je nach dem Gewicht des bei der betreffenden
Ausladung des Kranes angesetzten längeren oder kürzeren Auslegers wird durch Anheben
oder Ablassen des Gewichtes 65 und/oder 64 die Verschiedenheit der Auslegergewichte
berücksichtigt. Das Seil 62 kann über je eine zweite Rille in den Rollen
48 und 53 geführt werden. Es ist aber auch möglich, das Seil 62 von den Gewichten
63, 64, 65 her über eine Umlenkrolle bis zu einer unterhalb des Untersetzungsgerätes
56 befindlichen Stelle zu führen und dort an das Seil 52
anzuschlagen. Zur
Berücksichtigung des Windmomentes kann man die Gewichte 63, 64, 65 entsprechend
schwerer bemessen.
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Man kann durch das Kraftuntersetzungsgerät 56 die unmittelbare Abhängigkeit
von der Größe der aufgebrachten Last abschalten, und das Abschaltgerät läßt sich
gegebenenfalls von der Auslegerlänge beeinflussen. So erhält man neben einer reinen
Lastabschaltung als Schutz für das Triebwerk auch einen Überlastungsschutz für den
Ausleger selbst.