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Vorrichtung zur Aufzeichnung hochfrequenter elektrischer Signale,
beispielsweise von Fernsehbildern Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit der
elektrische Signale, die mit hoher Frequenz aufeinanderfolgen, aufgezeichnet werden
können. Sie eignet sich also beispielsweise zur Aufzeichnung von Fernsehbildern.
Sie benutzt als Träger für die Aufzeichnung in an sich bekannter Weise eine Photohalbleiterschicht,
wobei die Aufzeichnung über einen Leuchtschirm erzeugt wird, dessen jeweilige Leuchtdichte
durch die von den aufzuzeichnenden Signalen gegebene Modulation bestimmt wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll dabei die Möglichkeit bieten,
Fernsehprogramme zwecks späterer Wiedergabe aufzuzeichnen, wobei die bisher üblichen
Manipulationen der Filmtechnik in Wegfall kommen und die Bildaufzeichnung auf trockenem
Wege geschieht.
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Für den Einsatzzweck des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine sehr
hohe Aufzeichnungs- bzw. Schreibgeschwindigkeit verlangt. In einem Fernsehbild hochzeiliger
Normung steht für den einzelnen Bildpunkt nur etwa 1/1a Mikrosekunde zur Verfügung.
Aber auch bei weniger deiailreichen Bildern und langsamerer Abtastung, wie beispielsweise
bei der Schnellfaksimilieübertragung, bleibt die Schreibgeschwindigkeit stets so
erheblich, daß als Aufzeichnungsorgan nur ein Strahl oder ein Bündel von leicht
beweglichen, ablenkbaren Elektronen dienen kann.
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Die Erfindung geht dabei von dem Falle aus, daß primär ein elektrisches
Bildsignal gegeben, der übertragungsgegenstand also in bekannter Weise vorher in
die Form einer Folge von elektrischen Strom- oder Spannungsimpulsen umgewandelt
worden ist.
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Wollte man durch das Bildsignal die Intensität eines punktförmigen
(z. B. in Zeilen abgelenkten) Elektronenstrahlquerschnitts modulieren, um derart
zunächst das optische Originalbild auf einem Leuchtschirm zu reproduzieren und dieses
Leuchtschirmbild nach einer xerographischen Methode. etwa durch Belichten eines
vorbeibewegten Bandes von Electrofaxpapier und Bestäuben des resultierenden Ladungsbildes
in bekannter Weise trocken aufzuzeichnen, so würde dafür ein untragbar hoher Lichtstrombedarf
entstehen. Dies ergibt sich aus der äußerst kurzen Belichtungszeit, die für den
einzelnen Bildpunkt zur Verfügung steht. Um innerhalb dieser Zeit die nötige Lichtmenge
aufzubringen, wäre ein Lichtstrom erforderlich, den die gedachte Elektronenstrahl-Leuchtschirmröhre
nur bei einer Strahls-'romstärke, also bei einem Strahlquerschnitt abgeben könnte,
der weit über dem zur Wahrung der feinen Auflösung im aufgezeichneten Bild einzuhaltenden
Grenzwert l=äge.
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Andererseits ist aber die konservierende Aufzeichnung des elektrischen
Bildsignals in optischer, sichtbarer und durch photoelektrischer Abtastung (Lesevorgang)
leicht reproduzierbarer Form für die Praxis aus verschiedenen Gründen sehr erwünscht.
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Messungen der Lichtempfindlichkeit von Electrofaxpapierschichten haben
gezeigt, daß zur Gewinnung eines kontrastreichen Schwärzungsbildes bei Fernsehbildfolgen
heutiger Normung (Zeilenzahl, Abtastgeschwindigkeit) nahezu zwei Größenordnungen
des Lichtstromes fehlen, wenn man das Videosignal mit der normalen Bildpunktdauer
von etwa 1/1o Mikrosekunde einwirken läßt, d. h. den Elektronenstrahl-Lichtfleck
mit der normalen Zeilengeschwindigkeit ablenkt. Dabei ist vorausgesetzt, daß der
den Leuchtschirm erregende Strahlquerschnitt (Lichtfleck) den Grenzwert guter Auflösung
nicht überschreitet und zur Abbildung des Leuchtschirmes eine Optik verwendet wird,
welche die aus Gründen verzerrungsfreier Wiedergabe höchstzulässige Lichtstärke
besitzt.
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Mit Rücksicht darauf, daß auch die anderen, mit dem »Electrofax«-Verfahren
in Wettbewerb stehenden Aufzeichnungsverfahren, die mit anderen Halbleitern als
Zinkoxyd arbeiten, keine größere Lichtempfindlichkeit aufweisen, muß die erforderliche
Leuchtdichte für die Aufzeichnung auf andere Weise erzielt werden.
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Bewährt hat sich dafür das Prinzip, auf einen Leuchtschirm durch einen
Elektronenstrahl eine zeilenförmige Helligkeitsverteilung aufzubringen und während
nahezu der Dauer des Durchlaufens einer ganzen Bildzeile darauf aufrechtzuerhalten,
die in ihrer örtlichen Intensität von den aufzuzeichnenden
Signalen
gesteuert wird. Die Intensitätsmodulation des Elektronenstrahles erfolgt dabei mit
Hilfe eines zeilenförmigen Ladungsspeichergitters, auf dem eine den aufzuzeichnenden
Signalen entsprechende Ladungsverteilung während nahezu der Dauer des Durchlaufens
einer ganzen Bildzeile festgehalten und elektronenoptisch verkleinert auf den Leuchtschirm
abgebildet wird.
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Der wesentlichste Punkt bei der Durchführung dieses Prinzips ist die
Ausgestaltung des Ladungsspeichergitters derart, daß die Steuerung des Elektronenstrahles
mit möglichst geringer Steuerleistung ermöglicht wird. Aufgabe der Erfindung war
es daher, dieses Ziel mit möglichst geringem konstruktivem Aufwand zu erreichen
und außerdem eine besonders hohe Auflösung zu erzielen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Zeilenspeichersystem
mit einer Modulationselektrode aus zwei gegeneinander geneigten Spalten, deren Durchlaßrichtungen
dem Elektronenstrom zweier gegeneinander versetzter Elektronenkanonen, die in einer
Kathodenstrahlröhre angeordnet sind, entsprechen, und einem nachgeschalteten Steuergitter
und durch einen Lichtleiter, beispielsweise eine Fiberglaswand, der dem Leuchtschirm
nachgeordnet ist und über den das auf dem Leuchtschirm entworfene Bild punktweise
abgetastet in direkter Kontaktexposition auf eine unmittelbar hinter dem Lichtleiter
senkrecht zur Zeilenrichtung an ihm vorbeigeführte Photohalb-Leiterschicht gelangt.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wirken also im wesentlichen
vier Merkmale zusammen, die sämtlich auf eine Steigerung der Leuchtdichte, die für
die Aufzeichnung auf der Photohalbleiterschicht zur Verfügung steht, und eine Erhöhung
der erzielbaren Auf- ; Lösung hinauslaufen. Es sind dies folgende Merkmale: l .
Speicherung und Konstanthaltung der Erregungsdosis des Leuchtschirmes an jedem Bildpunkt
über eine Dauer, die annähernd der Zeilendauer (etwa 1/i"oo Sekunde) gleich ist,
bei kleinstem Be- ` darf an Steuerspannung; 2. Vergrößerung der Leuchtdichte durch
elektronenoptische Verkleinerung zwischen Ladungsspeichergitter und Leuchtschirm;
3. Verlagerung des Leuchtbildes auf die Außenfläche der Leuchtschirmwand durch eine
(vakuumdichte) Abschlußwand aus Fiberglas; =1. Belichtung des Aufzeichnungsträgers,
der dicht vor den Leuchtzeilen vorbeigeführt wird, im direkten optischen Kontakt
ohne abbildende Zwischenoptik.
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Bei der hohen Leuchtdichte des mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erzeugten Schirmbildes hat es sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als günstig
erwiesen, die auf dem Leuchtschirm abgebildete Lichtzeile während der Aufzeichnung
quer zu ihrer Längsrichtung zu verschieben, um den Leuchtphosphor des Schirmes zu
schonen. Diese Verschiebung kann entweder durch Einstellung eines zusätzlichen Ablenkfeldes
von Hand oder selbsttätig mit einer dauernd wirkenden Querablenkung geschehen, wobei
die Geschwindigkeit der Querablenkung so geregelt werden muß, daß bei der gegebenen
Fortbewegungsgeschwindigkeit des Aufzeichnungsträgers keine Verzerrung oder Lücke
im Bildformat eintritt. Besonders zweckmäßig ist es dabei, die Geschwindigkeit der
Querbewegung der Lichtzeile so zu bemessen, daß die Lichtzeile den Leuchtschirm
während der Signalaufzeichnung einmal überstreicht. So braucht man auch bei längerer
Programmaufzeichnung keine periodische Rückführung der Zeilenlage auf dem Leuchtschirm
vorzunehmen, da dann die Verschiebung der Lichtzeile über die nutzbare Schirmbreite
so langsam erfolgt, daß sie während des gesamten Programms nur einmal über den Leuchtschirm
läuft.
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Zur weiteren Steigerung der erzielten Leuchtdichte ist es zweckmäßig,
die Photohalbleiterschicht, auf der das Bild aufgezeichnet werden soll, dem Lichtleiter,
der auf den Leuchtschirm folgt, so weit zu nähern, daß ihr Abstand davon klein wird
gegenüber der linearen Ausdehnung des Lichtpunktes auf dem Lichtleiter.
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An Hand der Figuren seien der Aufbau und die Wirkungsweise einer zweckmäßigen
nach der Erfindung aufgebauten Vorrichtung näher veranschaulicht.
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In Fig. 1 ist eine Gasamtansicht der Vorrichtung dargestellt, während
die Fig. 1 a und 1 b und 2 a und 2b einzelne Ausschnitte in vergrößertem Maßstab
zeigen.
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Kernstück der Vorrichtung ist eine Kathodenstrahlröhre, die durch
das erfindungsgemäße Zeilenspeichersystem in zwei Räume aufgeteilt wird. Den ersten
davon kann man als Aufzeichnungs- oder Speicherraum 1, den zweiten als Abbildungs-
oder Bildwandlerraum 2 bezeichnen. In Raum 1 münden zwei Elektronenkanonen 3 und
6, von denen die erste einen Elektronenstrahl konstanter Stromstärke liefert, der
ein magnetisches Fokussierungsfeld mit der Spule 4 und ein mit Sägezahnstrom (Zeilenablenkfrequenz)
betriebenes Ablenkfeld mit der Spule 5 durchläuft. In der Figur sind die Mittellage
und die äußersten Ablenklagen des von der Elektronenkanone 3 ausgesandten Elektronenstrahls
durch gestrichelte Linien 15 angedeutet.
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Die Elektronenkanone 6 liefert einen stetigen diffusen Strom langsamer
Elektroden (Flutelektronen), der ebenfalls gegen das erfindungsgemäße Zeilenspeichersystem
7 und 8 gerichtet ist. Der homogene, unabgelenkte Strom der Flutelektronen, der
entlang der ganzen Speicherzeile gleichmäßig verteilt eintrifft, ist in der Figur
durch büschelartige, feine gestrichelte Linien 17 dargestellt.
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In Fig. 1 a ist das erfindungsgemäße Speichersystem unter Weglassung
aller für das Verständnis unwesentlichen Einzelheiten schematisch dargestellt. Kernstück
ist die Modulations- oder Steuerelektrode S, der das aufzuzeichnende Signal, das
in der Figur durch die Sinuslinie angedeutet ist, zugeführt wird. Die Modulationselektrode
besteht aus zwei gegeneinander geneigten Spalten, die aus Blechstreifen gebildet
sind. Der von der Elektronenkanone 3 kommende Elektronenstrahl 15 durchläuft dabei
den in der Zeichnung unteren Spalt bei der Zeilenablenkung der Länge nach (senkrecht
zur Papierebene). Er trifft dann hinter dem Spalt auf ein aus sehr feinen, oberflächlich
isolierten Metalldrähten bestehendes Gitter, das in der Figur durch einen seiner
Drähte 14 angedeutet ist. Der Teil 16 ist ein Schirm zum Abfangen der Strahlelektronen
von 15, die durch das Speichergitter 14 hindurchdringen und in den Abbildungsraum
gelangen können.
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Je nach der momentanen, vom Bildsignal gesteuerten Spannung von S
werden sich die Einzeldrähte 14 beim Entlanglaufen des Strahls 15 durch Sekundärelektronenemission
aus der strahlbeaufschlagten Isolierschicht
in positiver Richtung
mehr oder weniger aufladen. Die oberen Enden dieser Zeile von geladenen Drähtchen.
die auf die langsamen Elektronen des von 6 kommenden Elektronenbüschels 17 wie individuelle
Steuergitter wirken, stehen zugleich vor dem in Fig. 1 a oberen, der Zeile entlanglaufenden
Durchlaßspalt und regeln so, bei richtiger Einstellung aller maßgebenden Potentiale,
Punkt für Punkt die Menge der je Zeiteinheit in den Bildwandlerraum 2 eintretenden
Elektronen. Insoweit entspricht die Funktion des Systems 7 derjenigen bekannter
Speicherröhren, und es sind auch alle bei diesen benutzten Abwandlungen des Aufbaus
für den Zweck der Erfindung mehr oder weniger geeignet. Da die Potentialeinstellung
des Gitters ',4 im Ruhezustand so ist, daß keine Elektronen aus dem Strahlbüschel17
auf der isolierten Oberfläche der Drähtchen landen können und nur dort Elektronen
in den Raum 2 eingelassen werden, wo der Strahl 15 durch Potentialhub vom Videosignal
her absaugbare Sekundäremission, d. h. Aufladung der Drähtchen in positiver Richtung,
hervorgebracht hat, wirkt die Anordnung als Speicher, weil erst in der nächsten
Bildzeile durch die Änderungen des Potentials von S an jedem Zeilenpunkt eine andere
Verteilung der steuernden Potentiale längs der Drahtzeile 14 eintreten kann.
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In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat es
sich als zweckmäßig erwiesen, Mittel vorzusehen, durch die die Potentiale der Kathode
der Elektronenkanone 6 und der Modulationselektrode S in gleichem Maße und in gleichem
Sinne gesteuert werden können. Am einfachsten läßt sich dies durch eine leitende
Verbindung dieser beiden Elektroden erreichen.
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Die vom Speichergitter in den Raum 2 hineingesteuerten Elektronen
geraten unter die Wirkung der an der Anode 9 liegenden Beschleunigungsspannung und
der magnetischen Linse (Spule) 10. Infolgedessen wird die (durch die gespeicherten
Ladungen hervorgebrachte) Stromdichteverteilung im Sinne der Erfindung verkleinert
auf der Leuchtphosphorschicht 18 der Fiberglaswand 11 abgebildet (vgl. Fig.1 b und
2 a); es entsteht dort eine sehr helle Lichtpunktzeile. Sie gibt die Leuchtdichteverteilung
im Original wieder und besitzt die hohe Auflösung, die sich im Drahtgitter des Systems
7 herstellen läßt. Verwendet man dort z. B. Drähte von 20 u Durchmesser im Abstand
von etwa 15 t(, so beträgt bei 600 Bildpunkten in der Zeile und drei steuernden
Drähten je Bildpunkt die Länge der Speicherzeile rund 60 mm, also bei Verkleinerung
4: 1 die Länge der Leuchtzeile auf 11 rund 15 mm. Man kann aber noch weiter gehende
Verkleinerungen anwenden; die Grenze ist durch die Körnigkeit der Leuchtstoffschicht
und die Feinheit der Glasfaser in dem Fiberglasbündel gegeben.
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Durch die Totalreflexion in den Glasfasern der Abschlußwand 11 gelangt
das Licht der Leuchtstoffschicht (18 in Fig. 1.b) kaum geschwächt und durch partielle
Bündelung in den zylindrischen Glasleitern (Durchmesser z. B. 8 u) zusätzlich verdichtet
auf die Außenseite der Röhrenwandung. Für das Auge und die Optik scheint das Licht
auf der äußeren Fläche zu entstehen. Daraus ergibt sich der große Vorteil, daß nunmehr
die Belichtung des photoelektrisch arbeitenden Aufzeichnungsträgers (12 in Fig.
1 und 1 b) durch unmittelbaren optischen Kontakt ohne Verlust an Bildschärfe erfolgen
kann. Es genügt dazu, den von der Rolle 13 abgewickelten Aufzeichnungsträger 12
in sehr geringem Abstand von der Außenwand der Röhre vorbeizubewegen (wobei die
Richtung der Leuchtzeile senkrecht zur Transportrichtung von 12 steht). Ist dieser
Abstand klein gegen die lineare Ausdehnung des Bildpunktes, z. B. kleiner als etwa
8 bis 10 g, so tritt bei diesem Kontaktverfahren keine nennenswerte Einbuße an Bildschärfe
ein. Der große Vorteil der Methode ist, daß die volle Apertur der aus den Glasfiberenden
austretenden individuellen Lichtströme ausgenutzt wird.
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Als Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist deren hoher optischer
und elektrischer Wirkungsgrad zu nennen, der im wesentlichen auf die folgenden Punkte
zurückzuführen ist: 1. Durch die Speicherung des Phosphorleuchtens auf dem Leuchtschirm
über die gesamte Zeilendauer wird mehr als eine Größenanordnung an Lichtmenge je
Bildpunkt gewonnen, ohne den Leuchtstoff zu überlasten und seine Lebensdauer zu
verkürzen. Es ist dabei ohne weiteres möglich, das 20- bis 30fache der bisher je
Bildpunkt erzielten Lichtmenge zu erreichen. Der Leuchtwirkungsgrad der Erregung
des Phosphors ist infolge der verkleinerten spezifischen Belastung wesentlich höher,
als wenn die gesamte für den Bildpunkt erforderliche Lichtmenge binnen lllo Mikrosekunde
aufgebracht, der Strahlstrom also entsprechend verstärkt und verdichtet werden müßte.
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2. Die erforderliche Leuchtdichte auf dem Phosphorschirm läßt sich
durch eine sehr kleine Steuerleistung des Bildsignals, das die Speicherung auf den
Drähten 14 bewirkt, erzielen. Die Leuchtenergie wird aus dem Elektronenbündel 17
durch Beschleunigung seiner Teilströme im elektrischen Feld des Abbildungsraumes
gewonnen, sie stammt also nicht aus einem die Anregungsleistung selber transportierenden,
modulierten und lichterzeugenden Elektronenstrahl, der entsperrt und gesperrt werden
muß.
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3. Durch die elektronenoptische Verkleinerung in Verbindung mit der
starken Beschleunigung der eingelassenen Elektronen im Abbildungsraum werden sehr
hohe Leuchtdichten erzielt.
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4. Durch die Anordnung eines Lichtleiters, der im beschriebenen Beispiel
eine Fiberglaswandung ist, gelingt es, die wirksame Lichtquelle auf die Außenseite
der Röhre zu verlegen und die Belichtung des Aufzeichnungsträgers bei voller Erfassung
der von den Glasfibern durch Totalreflexion geleiteten Bildpunktlichtströme dank
deren hoher optischer Apertur in direkter Kontaktexposition vorzunehmen.
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In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es
von Vorteil, für die Photohalbleiterschicht 12 eine Führung vorzusehen, die beispielsweise
aus einer fest im richtigenAbstand justierten Siebplatte bestehen kann, durch deren
Löcher von einer kleinen Pumpe Luft angesaugt wird. Der erzeugte Unterdruck hält
dann das Trägerband 12 an der Führungsplatte fest und verhindert ein Schlagen des
mechanisch weitergezogenen Bandes 12, so daß ein schädliches Schleifen desAufzeichnungsträgers
an der glatten Röhrenwand verhütet wird.
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Für die Aufzeichnung des Leuchtschirmbildes kann man sich verschiedener
Methoden bedienen,
beispielsweise ist es möglich, als Photohalbleiterschicht
ein xerographisches Material zu verwenden, wie es bei dem bekannten »Electrofax«-Verfahren
benutzt wird. Dabei wird der Aufzeichnungsträger vor der Beschriftung unter Lichtabschluß
in bekannter Weise aufgeladen (Corona-Aufladung), anschließend wird er an der Leuchtschirmzeile
vorbeigeführt und belichtet, und schließlich kann er beim Weitertransport der xerographischen
Bestäubungs- und Fixierungsmethode entwickelt werden. Daneben sind aber auch alle
anderen auf der Ladungsabführung durch Photohalbleiter beruhenden Trockenverfahren
anwendbar.
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Ebenso ist es möglich, photochemisch reagierende Aufzeichnungsschichten
durch die erfindungsgemäße Kontaktbelichtung zum Ansprechen einer Reaktion zu bringen,
die als Verfärbung oder Entfärbung geeigneter Stoffe oder als kontrastierende Trübung
in Erscheinung tritt.
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Ein weiterer Aufzeichnungsweg geht von der bekannten Oberflächendeformation
thermoplastischer Schichten aus. Diese Deformation entsteht, wenn elektrische Ladungen
auf eine thermoplastische Schicht aufgebracht werden und letztere dann bis zum Erweichen
erwärmt wird. Die von einer leitenden Unterseite der Schicht angezogenen Ladungen
führen durch Konvektion Teile der fließenden thermoplastischen Masse mit sich und
erzeugen so eine Wellenstruktur an der vorher glatten Oberfläche des Thermoplasten.
Nach raschem Abkühlen bleibt diese Deformation in der erstarrten Masse erhalten.
Sie kann dann in einer Schlierenoptik durch die Abbeugung von Licht sichtbar gemacht
werden. Natürlich ist es wach möglich, die bildgetreue Deformationsverteilung durch
Abtastung auf photoelektrischem Wege wieder in das ursprüngliche elektrische Signal
zurückzuverwandeln. Für den Zweck der Erfindung wird der Aufzeichnungsträger mit
einer leitenden, durch Hochfrequenz aufheizbaren Zwischenschicht (20 in Fig. 2 a.
2b) versehen; 21 ist ein transparenter mechanischer Träger hoher Festigkeit. Auf
die Zwischenschicht 20 ist der dünne thermoplastische überzug 19 von einigen Mikron
Dicke aufgebracht. In dessen organische Masse ist ein geeigneter Photohalbleiter
fein verteilt eingebettet, oder aber die thermoplastische Schicht hat selber die
Eigenschaften eines (organischen) Photohalbleiters. Zwecks Exposition an der Leuchtdichteverteilung
der jeweils gespeicherten Bildzeile wird der beschriebene dreischichtige Träger
19, 20, 21 (Fig. 2) im optischen Kontakt dicht vor der Außenfläche der Fiberglas-Röhrenwand
11 mit dem inneren Leuchtschirm 18 vorbeibewegt. Bevor er in diese Belichtungszone
eintritt, ist er auf der glatten Oberfläche von 19 in festem Zustand unter Lichtabschluß,
gleichmäßig dicht, mit hoher Spannung elektrisch aufgeladen worden. Beim Vorbeigehen
an 11 werden durch den Photoeffekt im Halbleiter die Ladungen an den mehr oder weniger
leuchtenden Bildstellen mehr oder weniger vollständig zur leitenden Zwischenschicht
20 abgeführt; sie bleiben nur dort restlos bestehen, wo gar kein Licht einfiel.
Erwärmt man nun kurzzeitig die thermoplastische Schicht 19, so rufen die konservierten
Ladungen den beschriebenen Deformationseflekt hervor (Fig.2b). Nach dem Erstarren
von 19 ist daher an seiner Oberfläche das Beugungsrelief fertig hergestellt, und
das optische Bild kann mittels einer Schlierenoptik sichtbar gemacht oder durch
Abtastung in das elektrische Bildsignal zurückverwandelt werden. Die xerographische
Bestäubungsmethode wird dabei umgangen. Der beschriftete Aufzeichnungsträger ist
durch längeres Erhitzen regenerierbar. Da auf ihm bei der beschriebenen Exposition
ein negatives Bild entsteht, muß dieses zuvor im Verstärker elektrisch umgekehrt
werden, falls man für die Betrachtung ein Positiv auf dem Aufzeichnungsträger zu
erhalten wünscht.
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Für alle beschriebenen Aufzeichnungsverfahren ist es von Vorteil,
die spektrale Empfindlichkeitsverteilung des Photohalbleiters der Emissionsverteilung
des Leuchtschirmes anzupassen oder umgekehrt die Zusammensetzung der Leuchtschirmstrahlung
mit der gegebenen Spektralverteilung des Halbleiters zur Deckung zu bringen. Im
ersten Fall erfolgt die Anpassung durch Sensibilisierung, was z. B. beim Zinkoxyd,
mit dem das »Electrofax«-Verfahren arbeitet, in erheblichem Maße gelingt.