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Hydrostatisches Getriebe für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft
ein hydrostatisches Getriebe für Kraftfahrzeuge, bestehend aus einer durch Schwenken
stufenlos regelbaren Axialkolbenpumpe, die zwei durch Schwenken stufenlos regelbare
hydrostatische Axialkolbenmotore mit Druckflüssigkeit beaufschlagt.
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Bekannt ist ein hydrostatisches Getriebe für Kraftfahrzeuge, bestehend
aus einer durch Schwenken stufenlos regelbaren Axialkolbenpumpe, die zwei durch
Schwenken stufenlos regelbare hydrostatische Axialkolbenmotore mit Druckflüssigkeit
beaufschlagt, ferner ein hydrostatisches Getriebe, bei dem die Schluckmenge des
hydrostatischen Motors durch einen Servo-Mechanismus in Abhängigkeit vom Druck in
der Zuleitung gesteuert wird. Auch ist ein hydrostatisches Getriebe bekannt, das
eine regelbare hydrostatische Pumpe und einen regelbaren hydrostatischen Motor aufweist,
das aber für ein Hubwerk gedacht und für Fahrzeugantriebe nicht geeignet ist. Zum
Verändern der Schluckmenge des hydrostatischen Motors ist ein Stellmotor vorgesehen,
und auch eine Speisepumpe ist vorhanden, die zur Bremsbetätigung und zum Ausgleich
des Lecköls im Kreislauf, nicht aber zur Regelung der hydrostatischen Pumpe dient,
die dort von Hand verstellt wird. Mit den von diesen bekannten Ausführungen her
bekannten Mitteln allein läßt sich eine Anpassung an die Leistungen der Antriebsmaschine
des Fahrzeuges aber nicht erreichen; es bedarf vielmehr der Vereinigung verschiedener
für sich bekannter Merkmale.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hydrostatisches Getriebe
so auszubilden, daß die Fördermenge der Pumpe dem Leistungs- und Drehmomentbedarf
der Antriebsräder sowie der gewünschten Fahrgeschwindigkeit selbsttätig angepaßt
wird. Weiterhin soll die Leistung der Antriebsmaschine optimal ausgenutzt werden,
insbesondere wenn Nebenantriebe mit hohem Leistungsbedarf vorhanden sind.
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Bei einem hydrostatischen Getriebe für Kraftfahrzeuge der eingangs
genannten Art läßt sich dieser Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch entsprechen,
daß das Schluckvermögen jedes hydrostatischen Axialkolbenmotors in an sich bekannter
Weise durch einen Stellmotor in Abhängigkeit vom Druck in seiner Zuleitung regelbar
ist und zum Regeln der Fördermenge die Axialkolbenpumpe in an sich bekannter Weise
durch einen von einer Hilfspumpe beaufschlagten Stehzylinder verschwenkbar ist.
Der den Schwenkwinkel der Axial'kolbenpumpe bestimmende Druck im Hilfskreislauf
wird hierbei zweckmäßig von einem Überdruckventil geregelt, dessen Einstellung vom
Druck in den Zuleitungen zu den hydrostatischen Motoren gesteuert ist.
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Die Fördermenge der Pumpe in Abhängigkeit vom Druck in den Zuleitungen
zu den hydrostatischen Motoren wird in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
dadurch geregelt, daß ein Additionsschieber vom Druck in den Zuleitungen beaufschlagt
ist und über ein von Hand einstellbares Regelgestänge das Überdruckventil steuert.
Damit wird die Kraftstoffzufuhr und die Leistung der Antriebsmaschine herabgesetzt,
bis der gewünschte und eingestellte Gleichgewichtszustand erreicht ist.
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Es kann das hydrostatische Getriebe auch in der Weise ausgebildet
sein, d aß ein Verteilerventil die Durchfiußmenge der Druckflüssigkeit zu den einzelnen
hydrostatischen Motoren in Abhängigkeit vom Druck in deren Zuleitungen steuert bzw.
daß die Durchflußmenge zu den einzelnen hydrostatischen Motoren im Verteilerventil
zusätzlich durch den Lenkeinschlag beeinflußbar ist. Schutz für diese zuletzt genannten
Ausführungen wird hier nur in Verbindung mit dem zuvor erläuterten Gegenstand des
Hauptanspruches beansprucht.
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Es kann in weiterer Ausbildung der Erfindung auch ein Nebenantrieb
vorgesehen: sein, der mit einem FI'iehgewichtsregler verbunden ist, der ein zusätzliches
Überdruckventil im Kreislauf der Hilfspumpe steuert.
Eine weitere
Ausführungsform zeichnet sich schließlich dadurch aus, daß ein Additionsschieber
vom Druck in den Zuleitungen beaufschlagt ist und über ein von Hand einstellbares
Regelgestänge auf den Reglerhebel der Fahrzeugmaschine wirkt.
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In den Zeichnungen sind zwei in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläuterte Ausführungsbeispiele des hydrostatischen Getriebes nach der Erfindung
veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung und teilweise im Schnitt
ein hydrostatisches Getriebe nach der Erfindung; Fig. 2 zeigt eine vereinfachte
Ausführungsform, die sich von der ersten durch Fortfall des Zapfwellenantriebes
und Regelung des Getriebes durch Drehzahlregelung der Fahrzeugmaschine unterscheidet;
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch das Verteilerventil nach Fig. 1 und 2; Fig.4
gibt eine Endansicht des Verteilerventils nach der Linie 4-4 in Fig. 3; Fig. 5 zeigt
einen hydrostatischen Motor mit dem zugehörigen Servo-Mechanismus zur Regelung der
Schluckmenge; Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt durch den Additionsschieber nach Fig.
1 und 2; Fig. 7 zeigt Einzelheiten des Verbindungsgestänges zwischen dem Additionsschieber
nach Fig. 6 und dem Regelmechanismus der Pumpe oder des Maschinenreglers; Fig.8
zeigt eine Frontansicht des Geschwindigkeitshebels nach Fig. 1 und 2; Fig. 9 zeigt
eine entsprechende Seitenansicht nach Fig. 8; Fig. 10 zeigt einen teilweisen Schnitt
des Regelmechanismus der Pumpe; Fig.11 zeigt die Ausbildung des Fliehgewichtsreglers
nach Fig. 1.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird das Fahrzeug 15 von einer Fahrzeugmaschine
16 angetrieben, der über eine Welle 17 eine stufenlos regelbare Axialkolbenpumpe
18 antreibt. Die Axiälkolbenpumpe 18 saugt das Öl über die Leitung 19, in die ein
Filter 20 eingeschaltet sein kann, aus dem Ölbehälter 21 an und fördert es in die
Druckleitung 22.
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Diese Druckleitung 22 führt zu einem Verteilerventil 23, das durch
den Differenzdruck in den Zuleitungen 24 und 25 zu den beiden hydrostatischen Axialkolbenmotoren
33 und 33' geregelt wird. Mit 26 ist ein normales Lenkgetriebe bezeichnet, das über
die Lenksäule 27 und das Lenkrad 28 betätigt wird ; und bei einem Kraftfahrzeug
in herkömmlicher Weise auf die Vorderräder des Fahrzeuges wirkt. Gleichzeitig wird
auf einem mit Gewinde 65 versehenen Mittelstück der Lenksäule eine Verschiebemutter
29 geführt, die einen festen Bestandteil des Bügels 30 bildet.
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Die erste Zuleitung 24 des Verteilerventils 23 führt über die Zuleitungen
32 und 32 a zu dem ersten hydrostatischen Motor, der als stufenlos regelbarer hydrostatischer
Axialkolbenmotor ausgebildet sein kann. Die Abtriebswelle 34 des Axialkolbenmotors
33 treibt über das Stirmäderpaar 35, 36 und die Achswelle 37 das hintere Antriebsrad
38, z. B. eines Ackerschleppers.
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Die Schluckmenge des Axialkolbenmotors 33 kann durch Schwenken des
Motorgehäuses 39 gegenüber der Abtriebswelle 34 geregelt werden. Je geringer der
Schwenkwinkel ist, um so geringer ist auch der Hub fier Kolben 40 und 41 und um
so geringer auch die aufgenommene Flüssigkeitsmenge. Bei konstanter Druckzufuhr
durch die Zuleitung 32a steigt damit die Drehzahl der Abtriebswelle 34. Theoretisch
würde bei genau axialer Einstellung die Drehzahl unendlich groß und das Drehmoment
unendlich klein werden, wobei die Schluckmenge des Axialkolbenmotors praktisch zu
Null wird. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wird die Schwenkung des Motorgehäuses 39 jedoch
durch nicht dargestellte Anschläge begrenzt. Die Schwenkung des Motorgehäuses 39
wird durch einen Stellmotor 42 geregelt. Dieses besteht aus einem Stehzylinder
43, der das Schwenken in Abhängigkeit von Öldruck in der Zuleitung 32 bewirkt, wobei
jedoch ein gewisser Freigang44 vorgesehen ist, um eine geringe Verzögerung zu erreichen.
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Vom hydrostatischen Axialkolbenmotor 33 fließt das Öl über die Leitungen
45 und 45 a zum Ölbehälter 21 zurück.
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In ganz entsprechender Weise wird auch das andere Antriebsrad 38'
durch einen hydrostatischen Axialkolbenmotor 33' angetrieben, der von der Zuleitung
25 des Verteilerventils 23 gespeist wird. Die gleichen Einzelteile sind daher mit
den gleichen Bezugszeichen versehen, lediglich unter Hinzufügen eines Strichindexes.
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Die stufenlos regelbare Axialkolbenpumpe 18 ist in Fig. 2 im Schnitt
gezeigt. Sie gleicht im Aufbau den hydrostatischen Axialkolbenmotoren 33 und 33',
jedoch erhält sie ihren Antrieb über die Wellen 17 und 17a von der Fahrzeugmaschine
16. Die Regelung der Fördermenge geschieht durch Schwenken des Pumpengehäuses 48
gegenüber der Welle 17a. Je geringer der Schwenkwinkel ist, um so geringer wird
auch die Fördermenge der Axialkolbenpumpe, da der Hub der Kolben 49 und
50 verkürzt wird. Umgekehrt wird die Fördermenge um so größer, je größer
der Schwenkwinkel ist. Im Gegensatz zu den hydrostatischen Axialkolbenmotoren kann
der Schwenkwinkel der Axialkolbenpumpe auf Null gestellt werden, so daß die Druckförderung
gleich Null ist.
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Das Verteilerventil 23 besitzt ein Gehäuse 51 (Fig. 1, 2 und 3) mit
einer Längsbohrung 52, in der ein Ventilkolben 53 verschiebbar geführt ist. In den
äußeren Enden der Längsbohrung 52 sind Widerlager 54 und 55 geführt,
die mit den Armen 56 und 57 des Bügels 30 fest verbunden sind.
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Zwischen den Widerlagem und dem Ventilkolben 53 ist jeweils eine Druckfeder
58 und 59 angeordnet, die eine federnde Mitnähme des Ventilkolbens bei Bewegung
des Bügels 30 bewirken. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Steuerschlitze im Gehäuse
51 und im Ventilkolben 53, 53 a angeordnet sind, so daß bei einer Verschiebung
des Ventilkolbens nach links der Ölfluß vom Einlaß60 zur Zuleitung 25 gedrosselt
und gleichzeitig vom Einlaß 60 zur Zuleitung 24 freigegeben wird. Eine umgekehrte
Wirkung wird bei Rechtsverschiebung erzielt. In der Neutralstellung wird der Ölstrom
daher gleichmäßig auf die Zuleitungen 24 und 25 verteilt.
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Die Druckfeder 58 ist in einer Kammer 61 angeordnet, die über die
Öffnung 62 und die Zuleitung 47 b mit der Zuleitung 47 in Verbindung steht. Entsprechend
ist die Kammer 63 über die Öffnung 64 und die Zuleitung 32 b mit der Zuleitung 32
verbunden. In den Kammern 61 und 63 herrscht daher der gleiche Druck wie in den
Zuleitungen 47 und 32. Bei einer etwaigen Druckdifferenz in den Zuleitungen.
47
und 32 wird daher der Ventilkolben 53 ebenfalls verschoben und damit die Durchfiußmenge
von Einlaß 60 zu den Zuleitungen 24 und 25 in dem Sinne geregelt, daß die
Durchflußmenge zu der Zuleitung, in der der geringere Druck herrscht, vermindert
und zu der Zuleitung, in der der größere Druck herrscht. vergrößert wird.
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Weiterhin ist eine Hilfspumpe 66 vorgesehen, die als Zahnräderpumpe
mit konstanter Fördermenge ausgebildet und von einem nicht gezeigten Elektromotor
angetrieben sein kann. Die Hilfspumpe 66 saugt Öl über die Leitung 67 aus dem Ölbehälter
21. In die Druckleitung 68 ist ein kleines überdruckventil 69 zur Rücklaufleitung
70 angeordnet, das den Höchstdruck in der Druckleitung 68 begrenzt. Ferner ist ein
willkürlich zu betätigendes federbelastetes Ventil 71 vorgesehen, das über ein Pedal
72 willkürlich geöffnet werden kann, wodurch die Druckleitung 68 druckentlastet
wird.
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In der Nähe der Axialkolbenpumpe 18 ist ein Stellzylinder 73 angeordnet,
der über die Druckleitung 68 a mit der Druckleitung 68 verbunden ist und über die
Kolbenstange 74 die Axialkolbenpumpe 18 schwenkt, so daß ihre Fördermenge um so
größer ist. je größer der Druck in der Druckleitung 68 ist. Ist der Druck in der
Druckleitung 68 gleich Null, so ist auch die Fördermenge der Axialkolbenpumpe 18
gleich Null.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist am Pumpengehäuse 48 ein Hebel
75, ähnlich dem Hebel 31 des hydrostatischen Axialkolbenmotors in Fig. 5 befestigt.
Bei einem Verschwenken entgegen dem Uhrzeigersinn wird die Fördermenge der Axialkolbenpumpe
erhöht, bei einem Verschwenken im Uhrzeigersinn verringert. Der Hebel
75 ist im Anlenkpunkt 76 mit der Kolbenstange 74 des Stehzylinders 73 beweglich
verbunden, so daß beim Betätigen des Stellzylinders die Fördermenge der Axialkolbenpumpe
18 verringert wird. Im Anlenkpunkt 76 greift weiter eine Stange 77 an, die am anderen
Ende ein Freiganggestänge 78 trägt. Neben der Stange 77 ist ein einstellbares überdruckventi179
angeordnet, in dessen Gehäuse 80 ein Ventilsitz 81 für eine Kugel 82 vorgesehen
ist, die von der Feder 83 in Schließstellung gehalten wird. Die Feder stützt sich
auf der anderen Seite gegen einen Kolben 84 ab, dessen Verbindungsstange 85 im Gelenk
86 mit dem Hebel 77 gelenkig verbunden ist. Das Überdruckventil steht über die Druckleitung
68 b mit der Druckleitung 68 in Verbindung und über die Leitung 45 c mit dem Ölbehälter.
Durch die Stellung der Verbindungsstange 85 wird damit die Einstellung des Überdruckventils
79 und damit der Druck in der Druckleitung 68 geregelt.
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Das Freiganggestänge 78 ist mit einem zwei Schaltstangen 87 aufweisenden
Regelgestänge 93 verbunden, das eine Rolle 88 trägt, die in einem Schlitz 89 geführt
ist. Das andere Ende des Regelgestänges trägt eine Rolle 95, die in einem Schlitz
96 des Freiganggestänges 97 der Kolbenstange 98 geführt ist.
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Ein Geschwindigkeitsanzeiger 99 (Fig. 1) besteht aus einer eingeteilten
Skala 100 mit den Stellungen zwischen S (Stop) und F (Höchstgeschwindigkeit). Der
Zeiger 101 ist mit einem Auflaufteil 102 verbunden (Fig. 8) und um den Zapfen 104
in dessen Drehachsen 103 drehbar und durch eine Mutter 105 feststellbar. Eine Zwischenscheibe-
106 und Sicherungsscheiben 107 und 108 dienen zum Festlegen. Die Kolbenstange 98
.gehört zu einem Additionsschieber 109 (Fig. 6), der aus zwei kleinen hintereinandergeschalteten
Arbeitszylindern besteht. In dem Gehäuse 110 sind zwei Bohrungen 111 und 112 axial
angeordnet und durch eine Wand 113 getrennt, die von einer kleinen Bohrung 114 durchsetzt
ist. Die Bohrung 111 ist durch eine Endplatte 115 abgeschlossen, die durch die Schrauben
116 und 117 befestigt ist. In der Bohrung 11,1 gleitet ein Kolben 118 mit einer
Kolbenstange 119, der durch eine Feder 120 in die zurückgezogene Stellung geführt
wird. Die Bohrung 112 besitzt einen seitlichen Schlitz 121 und nimmt ein zylindrisches
Gehäuse 122 auf, das mit der Kolbenstange 119 verbunden ist. In der Bohrung 123
des zylindrischen Gehäuses 122 ist ein. zweiter Kolben 124 geführt, dessen
Kolbenstange 98 die Bohrung 125 des zylindrischen Gehäuses 122 durchsetzt. Eine
Druckfeder 126 führt den Kolben in die zurückgezogene Stellung zurück. Im zylindrischen
Gehäuse 122 ist eine Öffnung 1.27 vorgesehen, um dem Kolben 124 Drucköl aus der
Zuleitung 47c zuzuführen. Eine Öffnung 128 in der Endplatte 11.5 führt dem Kolben
118 Drucköl aus der Zuleitung 32 c zu. Die Verschiebung der Kolbenstange 98 und
des zugehörigen Freiganggestänges entspricht daher der Summe der Kolbenbewegungen
und damit dem Mittel der Arbeitsdrücke in den Zuleitungen 32 und 47.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1. besitzt ferner einen Nebenantrieb
129, dessen Ausgangswelle 132 von der Welle 17 über das Zahnräderpaar 130, 131 angetrieben
ist. Mit der Ausgangswelle 132 ist ein Fliehgewichtsregler 133 verbunden, dessen
Regelhebel 134 über das Gelenk 135 an einem um die Achse 137 drehbar gelagerten
zweiarmigen Hebel 136 angreift. Der andere Arm des zweiarmigen Hebels 136
ist übe: das Gelenk 138 mit der Kolbenstange 139 eines einstellbaren überdruckventils
140 verbunden, dessen Einlaß mit dem Teil 68 e der Druckleitung 68 in Verbindung
steht. Entsprechend der Drehzahl des Nebenantriebes ändert sich daher die Belastung
der Feder 141 der Ventilkugel 142 und damit der eingestellte Druck des Überdruckventils
140.
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Der Fliehgewichtsregler besteht aus zwei Armen 143 und 144, die die
Fliehgewichte 153 und 154 tragen und im Gelenk 145 an der Ausgangswelle 132 schwenkbar
gelagert sind. Die Arme verschieben über die an Gelenke 149, 150, 151 und 152 angeschlossenen
Hebel 147 und 148 die Muffe 146 und damit den Regelhebel 134.
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Während nach dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 mit einer bestimmten
Drehzahl der Fahrzeugmaschine gefahren wird und die Fahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit
von der Nebenantriebsdrehzahl geregelt wird, zeigt Fig. 2 eine vereinfachte Ausführungsforen
der Erfindung, wobei die Drehzahl der Fahrzeugmaschine in Abhängigkeit vom Leistungsbedarf
des Antriebes gesteuert wird. Der Nebenantrieb ist hier nicht dargestellt, da er
unabhängig von der Fahrzeugmaschine abgenommen wird. Die Überdruckventile 79 und
140 entfallen, und das Regelgestänge 93 ist mittels der Rolle 155 mit dem Reglerhebe1156
der Fahrzeugmaschine 16 über das Freiganggestänge 157 verbunden. Ein Anschlag 158
bestimmt die geringste Drehzahl, und eine Zugfeder 159 wirkt zur Rückführung des
Reglerhebels 156 in die niedrigste Drehzahlstellung.
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Die Wirkungsweise des hydrostatischen Getriebes nach der Erfindung
ist folgende: Zum Anfahren wird
bei der Ausführung nach Fig. 1 zunächst
der Zeiger 101 auf die gewünschte Geschwindigkeit eingestellt und festgelegt. Dann
wird das Pedal 72 getreten, um das Ventil 71 zu öffnen, das den Rücklauf des Drucköls
von der Hilfspumpe 66 über die Druckleitung 69 und die Leitungen 45b und 45 zum
Ölbehälter freigibt. Der Stellzylinder 73 befindet sich dann in der völlig zurückgezogenen
Stellung, und die Fördermenge der Axialkolbenpumpe 18 ist gleich Null. Da die Fahrzeugmaschine
16 noch nicht gestartet ist, befinden sich auch die Stellmotoren 42 und 42' sowie
der Additionsschieber 109 in der ganz zurückgezogenen Stellung, und die Schluckmenge
der hydrostatischen Axialkolbenmotoren 33 und 33' steht auf dem Mindestwert.
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Es wird nunmehr die Fahrzeugmaschine 16 angedreht. Da jedoch die Axialkolbenpume
18 auf Nullförderung steht, ist die Druckleitung 22 noch drucklos. Der Fliehgewichtsregler
133 beginnt zu arbeiten und spannt die Feder 141 des überdruckventils 140. Nunmehr
läßt man die Hilfspumpe 66 anlaufen, die Drucköl vom Ölbehälter 21 über die Leitungen
67, die Druckleitung 68, die Leitungen 45 b und 45
zurück zum Behälter
fördert. Als nächstes wird das Ventil 71 geschlossen, wodurch ein Druck in
den Druckleitungen 68, 68a 68b und 68c aufgebaut wird. Im Anfahrzustand befindet
sich das Regelgestänge 93 in der nach rechts verschobenen Stellung, und die Feder
83 des überdruckventils 79 steht daher unter erhöhter Spannung.
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Durch das Ansteigen des Druckes in der Druckleitung 68 wird der Stehzylinder
73 betätigt und damit die Axialkolbenpumpe 18 auf Förderung gestellt. Drucköl fließt
dann durch die Druckleitung 22 zum Verteilerventil 23, das den Ölstrom gleichmäßig
auf die Zuleitungen 32 und 47 zu den hydrostatischen Axialkolbenmotoren 33 und 33'
verteilt, und das Fahrzeug 15 setzt sich in Bewegung. Auf ebener Straße muß der
Druck in den Zuleitungen 32 und 47 auf einen Maximalwert begrenzt werden, damit
die vorgesehene Geschwindigkeit nicht überschritten wird. Wenn der Mittelwert der
Drücke in den Zuleitungen 32 und 47 sich dem an der Skala 100 eingestellten Wert
nähert, wird der Additionsschieber 109 so weit betätigt, daß das Regelgestänge
93 genügend nach links verschoben wird, um das Überdruckventil 79 zu entlasten und
eine Druckreduzierung in den Druckleitungen 68 und 68a zu bewirken. Der Kolben des
Stehzylinders 73 kann sich daher etwas zurückziehen und damit die Fördermenge der
Axialkolbenpumpe 18 vermindern, bis ein Gleichgewichtszustand erreicht ist, wobei
der mittlere Druck in den Zuleitungen 32 und 47 den an der Skala 100 eingestellten
Wert nicht übersteigt. Es ist darauf hinzuweisen, daß der erforderliche Druck, um
den Additionsschieber 109 zu betätigen, gleich oder größer sein muß als der Druck,
der zur Betätigung der Stellmotoren 42 und 42' erforderlich ist, da
letztere sonst nicht ansprechen würden.
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Es ist ersichtlich, daß bei einer weiteren Belastung der AZtriebsräder
38 und 38' dtr Additionsschieber 109 ganz ausgefahren wird und damit die Fördermenge
der Axialkolbenpumpe 18 fast bis auf Null herabregelt, ohne das die Fahrzeugmaschine
16 überlastet oder Stoßbelastungen ausgesetzt wird.
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Wird andererseits die Belastung des Nebenantriebes 129 vergrößert
bis zu einem Punkt, an dem die Drehzahl der Fahrzeugmaschine 16 unter einen durch
den Fliehgewichtsregler 133 bestimmten Wert sinkt, so entlastet letzterer das überdruckventi1140
und verringert damit den Druck in der Druckleitung 68. Dies führt wiederum zu einem
Zurückziehen des Kolbens im Stellzylinder 73 und zu einer Verringerung der Fördermenge
der Axialkolbenpumpe 18 sowie zu einer Verringerung der Fahrgeschwindigkeit. Der
Leistungsbedarf des Fahrantriebes wird damit gesenkt, so daß ein größeres Moment
am Nebenantrieb zur Verfügung steht. Sollte die Nebenantriebsbelastung sogar das
volle Maschinenmoment erfordenn, würde das überdruckventil140 so weit geöffnet,
daß der Druck in der Druckleitung 68 ganz absinkt und die Fördermenge der Axialpumpe
18 durch den Stehzylinder 73 auf Null gestellt wird. In diesem Falle stände also
die gesamte Maschinenleistung am Nebenantrieb 129 zur Verfügung. Der Leistungsbedarf
des Nebenantriebes ist also bestimmend, und nur die überschüssige Leistung steht
für den Fahrantrieb zur Verfügung.
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Sollte weiterhin ein Antriebsrad, beispielsweise das Antriebsrad 38,
auf eine weiche oder glatte Stelle geraten, so daß es schlupft, so wird das übertragbare
Antriebsmoment verringert, und seine Drehzahl steigt. Das geringere Antriebsmoment
bewirkt ein Absinken des Druckes in den Zuleitungen 32, 32a und 32b
und bewirkt
damit über den Stellmotor 42 eine Verringerung des Schluckvermögens des hydrostatischen
Axialkolbenmotors 33. Gleichzeitig wird durch den Druckabfall in der Zuleitung 32b
auch der Druck in der Kammer 63 des Verteilerventils 23 verringert. Der Differenzdruck
verschiebt den Ventilkolben 53 nach rechts, wodurch der Ölstrom zur Zuleitung 32
gedrosselt und zur Zuleitung 47 vergrößert wird. Die Drehzahl der Antriebsräder
38 und 38' kann damit gleichgehalten werden, obwohl sie ein unterschiedliches Antriebsmoment
übertragen. Die Drehzahl beider Antriebsräder ist jedoch umgekehrt proportional
der Summe der von beiden Antriebsrädern übertragenen Drehmomente.
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Soll das Fahrzeug ferner beispielsweise eine Linkskurve fahren, so
ist es erforderlich, das Drehzahlverhältnis der Antriebsräder 38 und 38' zu ändern,
da sonst eines der Antriebsräder schlupfen muß. Bei Drehung des Lenkrades 28 und
der Lenksäule 27 wird daher die Verschiebemutter 29 ebenfalls nach links verschoben
und damit auch der Bügel 30 und die Widerlager 54 und 55. Der Ventilkolben
53 wird ebenfalls nach links verschoben und erhöht entsprechend den Ölstrom zur
Zuleitung 32 und verringert den Ölstrom zur Zuleitung 47. Durch zweckmäßige Abstimmung
der Bauelemente, insbesondere der Steigung des Gewindes 65, kann daher erreicht
werden, daß bei Kurvenfahrt kein Schlupf der Antriebsräder auftritt und das Laufen
der Antriebsräder auf verschiedenen Kurvenrädern völlig ausgeglichen wird.
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Soll das Fahrzeug angehalten werden, so wird das Pedal 72 getreten
und damit das Ventil 71 geöffnet. Die Druckleitung 68 wird dann drucklos,
wodurch die Fördermenge der Axialkolbenpumpe 18 auf Null sinkt. An den Antriebsrädern
38 und 38' entsteht gleichzeitig eine gewisse Bremswirkung, da die hydrostatischen
Axialkolbenmotoren 33 und 33' jetzt als Pumpen gegen ein Vakuum in der Druckleitung
22 arbeiten.
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Die Ausführung nach Fig. 2 weist demgegenüber folgende Unterschiede
auf: Bei geschlossenem Ventil
71 besitzt die Axialkolbenpumpe 18
ihre größte Fördermenge, während bei geöffnetem Ventil 71 die Fördermenge gleich
Null ist. Der Stehzylinder 73 steuert daher die Axialkolbenpumpe 18 nur auf größte
Fördermenge oder auf Nullförderung. Weiterhin betätigt das Regelgestänge 93 in Abhängigkeit
von der Stellung des Additionsschiebers 109 und der Geschwin dIgkeitseinstellung
den Reglerhebel 156 der Fahrzeugmaschine 16 und verringert damit die Kraftstoffzufuhr
und die Drehzahl der Fahrzeugmaschine 16 sowie entsprechend die Fördermenge der
Axialkolbenpumpe 18, bis ein Gleichgewichtszustand erreicht ist.