DE1151378B - Verwendung von polymere AEther enthaltenden Pressmassen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung von polymere Äther enthaltenden Preßmassen zur Herstellung von Folien und Platten, z. B. Papier. Es ist bekannt, daß geringe Füllstoffmengen in polymere Substanzen eingebracht werden können. Im allgemeinen besteht eine obere Grenze für die Füllstoffmenge, die in ein Polymerisat eingearbeitet werden kann ohne schädlichen Einfluß auf die mechanischen Eigenschaften des polymeren Stoffes.

Es wurde nunmehr gefunden, daß man Preßmassen, die 20 bis 95 Gewichtsprozent Talkum und/oder Zellulose und/oder Kieselsäure sowie einen oder mehrere polymere Äther mit einem Molekulargewicht von mindestens 10 000 enthalten, zur Herstellung von Folien oder Platten verwenden kann.

Die polymeren Äther sind hochmolekulare Polymere von monomeren Epoxydverbindungen, wie Alkylenoxyde, Styroloxyd, Cyclohexenoxyd, Epichlorhydrin und Epibromhydrin. Es ist überraschend, daß ein zufriedenstellendes Papier aus einer Preßmasse hergestellt werden kann, die so hoch gefüllt ist, und es ist anzunehmen, daß dies durch die Art der hochmolekularen polymeren Substanzen aus monomeren Epoxydverbindungen möglich ist, die sich damit deutlich von den anderen polymeren Substanzen unterscheiden.

Die Preßmassen enthalten Polymerisate von monomeren Epoxydverbindungen. Diese Polymerisate besitzen ein Molekulargewicht von mindestens 10 000, vorzugsweise aber mindestens 100 000.

Ein besonders bevorzugtes Beispiel eines Polymerisats einer monomeren Epoxydverbindung ist ein Alkylenoxydpolymerisat, das ein einfaches oder ein Mischpolymerisat des Alkylenoxyds oder von zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxyden sein kann. Beispiele geeigneter Alkylenoxyde sind Äthylenoxyd, 1,2-Propylenoxyd, 2,3-Butylenoxyd, Isobutylenoxyd und Isopropyläthylenoxyd.

Das Polymerisat oder Mischpolymerisat kann hergestellt werden durch Polymerisation der monomeren Epoxydverbindung, wie eines Äthylenoxyds bzw. eines oder mehrerer Äthylenoxyden, Styroloxyd oder Cyclohexenoxyd in Gegenwart eines Polymerisationskatalysators.

Der Füllstoff, der dem Polymerisat aus der monomeren Epoxydverbindung zugegeben wird, ist Zellulose, Kieselsäure oder Talkum oder eine Mischung davon. Für bestimmte Anwendungszwecke können Ruß, Pigmente, wie Metalloxyde, Metallpulver, Holzschliff u. dgl., dem polymeren Material einverleibt werden. Die Füllstoffmenge liegt zwischen 20 und 95 Gewichtsprozent der Preßmasse, insbesondere bei etwa 70 Gewichtsprozent. Das Polymerisat und der inerte Füllstoff Verwendung von polymere Äther
enthaltenden Preßmassen

Anmelder:

Shell

Internationale Research Maatschappij N. V., Den Haag

Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Fror. ν. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2

Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 8. August 1960 (Nr. 27 392)

Granville Thorpe Merrall,

Haie Barns, Altrincham, Cheshire,

und Donald Caiger, Davyhulme, Lancashire

(Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden

werden im allgemeinen mit einer geringen Menge Lösungsmittel zusammengemischt — z. B. Wasser bei einem Äthylenoxydpolymerisat —, um eine Paste zu erhalten, die auf eine Fläche aufgearbeitet und getrocknet werden kann.

Das Hauptanwendungsgebiet der Preßmassen ist die Herstellung eines Papierersatzes, insbesondere eines Wasser dispersiblen Papiers, sie kann jedoch auch als Oberflächenüberzug dienen, da sie eine glatte, weiße Oberfläche ohne Pigmentzusatz ergibt. Folien und Blätter guter mechanischer Eigenschaften können ebenfalls aus dieser Preßmasse hergestellt werden.

In den folgenden Beispielen sind die Prozentangaben Gewichtsprozente, bezogen auf die Preßmasse.

Beispiel 1

30% Polyäthylenoxyd mit einem Molekulargewicht von 300 000, hergestellt durch Polymerisation von Äthylenoxyd in Gegenwart von Aluminiumisopropoxyd und Zinkchlorid als Katalysator, wurden mit 65 % Talkum und 5 % Zellulose in 50 bis 100 % Wasser gemischt. Der so erhaltene Schlamm wurde auf eine silikonüber-

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zogene Aluminiumplatte auf gestrichen und bei 55° C getrocknet. Man erhielt ein Blatt von 0,4 nun Stärke und eine Zugfestigkeit von 18,9 kg/cm². Demgegenüber besitzt übliches Papier folgende Festigkeitswerte·. Löschpapier: 11,2 kg/cm² (0,25mm Stärke); Seidenpapier: 4,55 kg/cm² (0,0025 mm Stärke); Zeitungspapier: 4,55 kg/cm² (0,08 mm Stärke), und Filterpapier Whatman Nr. 4: 17,5 kg/cm² (0,17 mm Stärke).

Beispiel 2

11% Polyäthylenoxyd, hergestellt wie im Beispiel 1 angegeben, wurden mit 83,5% Talkum und 5,5% Zellulose in Wasser zu einem Schlamm angerührt und entsprechend Beispiel 1 ein Blatt hergestellt. Das Blatt hatte eine Dichte von 0,86 mm, zeigte ausgezeichnete physikalische Eigenschaften und besaß eine Zugfestigkeit von 9,1 kg/cm².

Beispiel 3

10% Polyäthylenoxyd nach Beispiel 1 wurden auf eine Folie verarbeitet mit 10% Zellulose und 80% Talkum, und zwar mit einer Folienstärke von 0,55 mm bei guten Eigenschaften und einer Zugfestigkeit von ll,9kg/cm^a.

Beispiel 4

30% Polyäthylenoxyd aus Beispiel 1 wurden mit 5% Zellulose und 65% Talkum in Wasser zu einem Schlamm angerührt und dieser in Folien geformt. Die Folienstärke betrug 0,40 mm. Man erhielt gute Eigenschaften und eine Zugfestigkeit von 18,9 kg/cm².

Claims (1)

1. Patentanspruch.

   Verwendung von Preßmassen, die 20 bis 95 Gewichtsprozent Talkum und/oder Zellulose und/oder Kieselsäure sowie einen oder mehrere polymere Äther mit einem Molekulargewicht von mindestens 10 000 enthalten, zum Herstellen von Folien oder Platten.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Österreichische Patentschrift Nr. 207 570.

   © 309 620/234 7.63