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Kragarm für Fensterbänke od. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf Kragarme
zur Unterstützung auskragender Fensterbänke.
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Auskragende Fensterbänke werden vorwiegend im Wohn- und Verwaltungsbau
mit dünnwandigen Fensterbrüstungen oder bei zurückliegenden Fenstern zur Erreichung
einer inneren Abstellfläche vor den Fenstern oder zur Überdeckung von Heizkörpern
verwendet. Die Unterstützung dieser Fensterbänke erfolgt durch Kragarme, die in
der Brüstungswand verankert sind. Die Befestigung erfolgte bisher durch Einstemmen
oder Anschrauben an eingestemmten oder eingebohrten Dübeln. Dieses Verfahren ist
zeitraubend, teuer und stört den Bauablauf. Die neuzeitlichen Schaumbaustoffe geringer
Festigkeit geben auch oft keinen genügenden Halt. Die Erfindung löst das Befestigungsproblem
a) durch Ausschalten der Stemmarbeiten, b) durch Zerlegen der Auflagerkräfte in
Zug- und Druckkräfte.
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Die Stemmarbeiten werden ausgeschaltet durch Aufsetzen des Kragarmes
auf die Mauerkrone, indem der Kragarm mit einem an der Innenfläche der Brüstungswand
anliegenden Stützschenkel und einem auf der Mauerkrone aufliegenden Auflegeschenkel
ausgerüstet ist. Der Stützschenkel überträgt die Druckkräfte und der Auflegeschenkel
die Zugkräfte. Letzteres geschieht durch Krallen, Umgreifen der Wand oder durch
aufgebrachten Mörtel, der den Auflegeschenkel mit der Brüstungswand verbindet. Stützschenkel
und Auflegeschenkel zerlegen die Auflagerkräfte in Zug- und Druckkräfte und verteilen
die Kraftangriffspunkte auf einen wesentlich größeren Bereich des Mauerwerks, als
dies z. B. bei einem Einstemmkragarm erfolgt. Dadurch tritt eine nur geringe Beanspruchung
des Wandbaustoffes ein, so daß die Anbringung an den heute üblichen Dämmbaustoffen
geringer Festigkeit meist möglich ist.
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Durch Ausschalten der Stemmarbeiten wird auch eine gute Anpassung
an den neuzeitlichen Bauablauf erreicht. Dies ist besonders bei der zweiteiligen
Ausführung der Fall. Hier wird der Einbauteil aus Stütz-und Auflegeschenkel, dessen
Stützschenkel vorwiegend Putzstärke hat, vor dem Herstellen des Innenputzes versetzt
und mit den regulären Putzarbeiten bündig überputzt. Das Befestigen des einstellbaren
Kragarmes an dem Einbauteil erfolgt erst beim Verlegen der Innenfensterbank. Damit
erübrigen sich alle Nebenarbeiten, also Stemm-, Einmörtel- und Einputzarbeiten.
Das empfindliche, porige, besonders das dünnwandige Brüstungsmauerwerk mit Putz
bleibt völlig unbeschädigt. Es gibt im fertigen Bau keinen Bauschutt und keine nassen
Einputzstellen. Der Stützschenkel des Kragarmes kann besonders bei der geteilten
Ausführung mit Haltevorrichtungen, wie z. B. Lochungen, versehen bzw. als sonstiges
Halteprofil, z. B. Ankerschienenprofil, ausgebildet sein, um hieran weitere Brüstungsausrüstungen
wie Installationen, Konvektoren mit Verkleidungen, sonstige Heizkörper usw. befestigen
zu können.
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Um Ungenauigkeiten in der Stärke der Brüstungsfuge ausgleichen zu
können, wird der Auflegeschenkel, wenn eine zusätzliche Belastung des Stützschenkels
fehlt, gegebenenfalls aus verformbarem Material angefertigt oder nach Höhe und Tiefe
einstellbar bzw. schwenkbar befestigt. Eine biegefeste Ausführung von Stütz- und
Auflegeschenkel empfiehlt sich besonders bei maßgenauen Fertigteilbrüstungen aus
Leichtbaustoffen, wenn am Stützschenkel größere Lasten angreifen, die dann senkrecht
etwa auf der Mitte der wenig tragfähigen Brüstungswand angreifen und so genügend
Halt finden.
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Ein Anpassen an die Breite der Fensterbank bzw. die Belastbarkeit
des Brüstungsbaustoffes wird durch an Ort und Stelle verlängerbare Auflege- und
Stützschenkel erreicht.
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Eine besonders preiswerte Fertigung des abgewinkelten Kragarmes ist
durch Prägen aus einem Stück Material möglich.
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Auflegeschenkel, die vorwiegend durch die Haftwirkung des Mörtels
auf dem Brüstungsmauerwerk gehalten werden, sind zweckmäßig aus Streckmetall, Baustahlgewebe
od. dgl.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnungen. In
den Zeichnungen stellt dar Fig. 1 eine Brüstungswand mit einteiligem Kragarm für
Fensterbänke, links im Querschnitt und rechts in einer Ansicht vom Innenraum her,
Fig.
2 eine dünne Brüstungswand mit zweiteiligem Kragarm für Fensterbänke, wobei der
Kragteil in einem Abstand vom Einbauteil gezeichnet ist; rechts ist der Kragteil
in einer Ansicht von vorn dargestellt, Fig. 3 eine Brüstungswand mit einteiligem
Kragarm mit einstellbarem Auflegeschenkel, links Schnitt, rechts Ansicht gegen den
Kragteil von vorn, Fig. 4 den Grundriß zu Fig. 3, also die Aufsicht auf die Brüstungswand
mit aufgelegtem Kragarm, Fig. 5 eine Brüstungswand mit einteiligem Kragarm, dessen
Krag- und Stützschenkel verlängerbar sind, links Schnitt, rechts Ansicht gegen den
Kragarm von vorn, Fig. 6 eine Brüstungswand mit einteiligem Kragarm, dessen Stütz-
und Kragteil aus einem Materialstück geprägt ist; der Auflegeschenkel ist schwenkbar
angeordnet und ist für den Transport ganz abklappbar.
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Der Kragarm für Fensterbänke nach Fig. 1 besteht aus dem Kragschenkel
1, dem Stützschenkel 2 und dem Auflegeschenkel 3, der durch eine zusätzliche Halterung
4, z. B. ein leicht verform- und an die Mauerkrone anpaßbares Kralleneisen, verlängert
ist. Der Kragarm ist auf einer Brüstungswand 5 aus Porenbetonsteinen verlegt. Der
Innenputz 6 ist mit Vorderkante Stützschenkel 2 bündig ausgeführt.
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Im Stützschenkel 2 sind Langlöcher 7 für die Befestigung von weiteren
Brüstungsausrüstungen vorgesehen. Der Stützschenkel 2 hat Putzstärke. Stützschenkel
und Auflegeschenkel sind wegen der geringen Bauhöhe aus besonders kräftigem Profil
und biegefest verbunden, so daß vorwiegend die Belastungen des Stützschenkels 2,
aber auch des Kragarmes 1 über die Kralle 8 des Auflegeschenkels 3 in die Brüstungswand
von oben eingeleitet werden.
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Fig. 2 zeigt den Kragarm in zweiteiliger Ausführung auf einer dünnen
Brüstungswand 5. Der Einbauteil besteht aus dem Stützschenkel 2, der mit dem Auflegeschenkel
3 biegefest verbunden ist. Der Kragteil besteht aus Kragschenkel1 mit zugehörigem
Stützschenkel 9. Die Befestigung des Kragteiles am Einbauteil erfolgt mit Schrauben
10 nach Durchführung der Putzarbeiten und der Befestigung weiterer Brüstungsausrüstungen
am Stützschenkel des Einbauteiles. Langlöcher 11 machen den Kragteil höheneinstellbar.
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In. Fig. 3 und 4 ist ein einteiliger Kragarm 1 mit konischem, der
Beanspruchung entsprechend ausgebildetem Stützschenkel 2 und einstellbarem Auflegeschenkel
3 mit Verlängerung 4 auf eine Fensterbrüstungswand 5 aufgelegt. Der Auflegeschenkel
3 ist ein ausgeklinkter Teil des nach hinten überstehenden Kragschenkels 1. Die
Ausklinkung 12 des dünnwandigen Kragschenkels gestattet bei 13 ein Verbiegen und
damit Höheneinstellen des Kragarmes, z. B. bei einer besonders hohen Mörtelfuge.
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Das Anpassen der Verlängerung 4 des Auflegeschenkels 3 an die Wanddicke
erfolgt durch Spreizen der Anker 14 und auch durch Befestigen der Anker 14 in einer
anderen Lochung 16, die auch zum Annageln des Auflegeschenkels dienen kann.
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Fig. 5 zeigt einen einteiligen Kragarm, dessen Kragschenkel 1 durch
ein aufgesetztes Gleitstück 17 und dessen Stützschenkel 2 durch ein eingesetztes
Gleitstück 18 verlängerbar sind. Eine Druckverteilungsplatte 19 ist am Gleitstück
18 angebracht.
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Fig. 6 zeigt einen Kragarm, dessen Krag- und Stützschenkel 1 und 2
aus einem Materialstück geprägt sind. Der Auflegeschenkel 3 ist bei 20 schwenkbar
gelagert. Er kann an örtliche Situationen weitgehend angepaßt werden und ist für
den Transport ganz in den Stützschenkel einklappbar. Der Kragschenkell ist durch
ein Gleitstück 17 verlängerbar.