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Rohrmühle mit Längswänden Zusatz zum Patent 1127187 Die Erfindung
bezieht sich auf eine Rohrmühle mit durch Längswände gebildeten, exzentrisch zur
Drehachse liegenden Mahlkammern. Nach dem Hauptpatent wird der Zwischenraum der
doppelt ausgeführten Kammerwände mit Kühlmittel beaufschlagt.
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Im Hauptpatent wurde zwar vorgesehen, Kühlwasser oder ein anderes
geeignetes Kühlmittel zu verwenden. Der Vorschlag bezog sich jedoch in erster Linie
auf die Benutzung von Kühlflüssigkeit, die durch ein zentrales Rohr zugeführt und
durch ein koaxiales Rohr wieder abgeführt werden sollte. Die Zwischenräume zwischen
den Kammerwänden hatten nach dem Hauptpatent Einbauten, die den Weg des Kühlmittels
mehrfach zwischen dem Zentrum der Mühle und der Außenzone umlenken. Durch diese
Maßnahmen kann zwar eine intensive Kühlung des Mühleninneren erreicht werden, die
Verwendung von Wasser als Kühlmittel bedeutet jedoch einen zusätzlichen Aufwand.
Bei Verwendung von Luft als Kühlmittel entsteht auf dem vorgesehenen langen Zickzackweg
dagegen ein beträchtlicher Druckabfall.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
zum Eintritt von Kühlluft in die Zwischenräume der Kammerwände Öffnungen im Rohrmantel
und zum Austritt der Luft zentral an einer Stirnseite der Mühle angeschlossene und
von einem Gebläse besaugte Rohre vorgesehen sind.
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Dadurch können ausreichende Querschnitte zum Ansaugen von Kühlluft
zur Verfügung gestellt werden. Die Kühlluft braucht nicht durch ein Filter entstaubt
zu werden wie die direkt durch die Mahlräume der Mühle gesaugte Aspirationsluft.
Deren Anteil läßt sich durch die Erfindung verringern, so daß eine Verkleinerung
der Entstaubungsanlage eintritt. Außerdem wird durch die beschriebene Luftkühlung
ein staubfreier Betrieb sichergestellt.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt Fig. 1 den Längsschnitt
einer Rohrmühle, entsprechend S-S von Fig. 3, Fig. 2 einen schematischen Querschnitt
der Rohrmühle, Fig. j einen Teilquerschnitt derselben Mühle.
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An beiden Enden der Mühle sind an dem Rohrmantel 1 Stirnwände r angeflanscht,
die in Lagerhälse 3 übergehen. Das Mahlgut wird durch den Einlauf 4 zugeführt und
durch den Auslauf 5 abgeführt. Zwischen dem Mantel 1 und den Stirnwänden 2 sind
Querwände 6 eingesetzt, die den Mahlraum beiderseits begrenzen. Das Innere der Mühle
ist durch vier sich längs erstreckende Kammerwände 7 in vier Mahlkammern unterteilt.
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Vom Aufgabetrichter 42 gelangt das Gut in den Einlauf 4 und
von dort durch den Einspeisekanal 50 in die Grobmahlkammer I. Das Gut wird auf seinem
Längsweg durch die Mühle bearbeitet und am auslaufseitigen Ende der Kammer I in
die nachgeschaltete Mahlkammer 1I übergeführt. Diese wird in entgegengesetzter Richtung
durchwandert, und am Ende wird das Gut auf zwei parallel geschaltete Feinmahlkammern
III verteilt. Die beiden Kammern III werden ebenso wie die Kammer I von links nach
rechts vom Gut durchwandert, worauf das fertige Mahlgut in den Auslauf 5 und von
da in die Rutsche 43 abgegeben wird.
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Zwischen den Enden der Mühle sind die Kammern I und II entsprechend
Fig. 2 mit Entnahmestellen- 13 und 14 ausgerüstet, die beispielsweise als Roste
in der Form von Schlitzplatten ausgebildet sind. Durch die Entnahmestellen kann
genügend fein gemahlenes Gut entnommen und dem Mahlweg an einer Stelle wieder zugeführt
werden, die näher zum Auslaufende der Mühle liegt. An die Entnahmestellen 13 sind
Siebkanäle 15 angeschlossen, die durch Siebflächen 16 radial unterteilt sind. Der
Innenteil 17 zwischen einer Entnahmestelle 13 oder 14 und einer Siebfläche 16 dient
zum Transport der Siebübergänge, die als Rückstände auf der Siebfläche 16 verbleiben.
Der Außenteil 18 des Siebkanals 15 dient zum Transport der Siebdurchgänge,
die durch die Siebfläche 16 durchgefallen sind. Fig. 2 läßt erkennen, daß die aus
Kammer
I stammenden Siebübergänge im Innenteil 17 eines Siebkanals mittels der Leitfläche
19 in die nachgeschaltete Kammer II eingeführt werden können. Außerdem ermöglicht
der gleiche Innenkanal 17
den Transport von Siebübergängen, die aus der Entnahmestelle
14 der Kammer Il stammen, in die gleiche Kammer Il zurück. Das Feingut, das an verschiedenen
Stellen längs der Mühle in den Außenteilen 18 der Siebkanäle 15 anfällt, soll gesammelt
und am Anfang der Mahlkammern III eingespeist werden. Hierzu dient ein schraubenförmiger
Kanal 20, der wendelförmig um das Rohr gelegt, aber nur in Fig. 2 angedeutet ist.
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Die erwähnten Maßnahmen ergeben eine so gute Raumausnutzung der Rohrmühle,
daß diese hoch belastet werden kann. Zum Abführen der entstehenden Mahlwärme werden
die Längswände 7 der Mahlkammern im Gegensatz zu der vereinfachten Darstellung von
Fig. 2 doppelt ausgeführt, wie Fig. 3 zeigt, und ihre Zwischenräume 28 werden mit
Kühlmittel beaufschlagt. Vorzugsweise soll als Kühlmittel Luft durch Öffnungen 29
des Mantels 1 entsprechend den Pfeilen 30 von außen angesaugt werden. Der Luft kann
gegebenenfalls Wasser zugesetzt werden. Die Zwischenräume 28 enthalten Stege 31
zur etwa radialen Führung der Luft von außen nach innen und zum Vergrößern der Wärmeaustauschfläche.
Die Luft wird durch einen zentralen Raum 32 geführt, von einem konischen Teil 33
aufgenommen und durch ein axiales, mitrotierendes Rohr 34 abgesaugt. Das Rohr 34
mündet mit einer Stopfbüchse 35 in ein Rohr 36, das eine Drosselklappe 37 enthält
und zu einem Gebläse 38 führt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist an das gleiche
Gebläse 38 auch ein Rohr 39 angeschlossen, das Aspirationsluft zuleitet, die in
einem Filter 40 gereinigt wurde. Die Aspirationsluftmenge kann mittels einer Drosselklappe
41 gesteuert werden.
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Die zur Auskleidung der Kammern nötigen Panzerplatten 44, 45 werden
an den Kammerwänden 7 aufgelegt. Platten benachbarter Kammern können , entsprechend
Fig. 3 mittels durchgehender Schrauben 46 befestigt werden, die in Fig. 1 nur als
Punkte zu erkennen sind. Zum Schutz der Schraubenmuttern 47 sind die Panzerplatten
45 mit einer Ringwulst 48 versehen. Dies hat den Vorteil verringerten Verschleißes
und verstärkter Reibung und Mahlgutbewegung in der Feinmahlkammer III.
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Die Anordnung der Öffnungen 29 im Mantel 1 hat folgenden zusätzlichen
Vorteil: Beim Bruch einer Panzerplatte oder einer Schraube 46 fällt Mahlgut aus
den benachbarten Öffnungen 29, wenn das Gebläse 38 abgestellt wird. Dadurch wird
das Bedienungspersonal aufmerksam gemacht.
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Das Verwenden durchgehender Schrauben 46 hat den Vorteil einer Verstärkung
der Kühlwirkung, da die den Zwischenraum 28 durchdringenden S--hrauben intensiv
vom Luftstrom umspült werden.
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Es ist günstig, das Volumen des zentralen Raumes 32 nach der Seite
des Luftaustritts hin zunehmen zu lassen.