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Rohrmühle
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rohrmühle, vor allem für die Zementfabrikation.
Die Leistungsfähigkeit von Rohrmühlen lässt sich erheblich dadurch steigern, dass Längswände zur Bildung von Mahlkammern eingebaut werden. Eine weitere Verbesserung bedeutet es, genügend fein ge- mahlenes Gut vorzeitig aus der Mühle zu entnehmen und einen Teil des Mahlweges Überspringen zu lassen. Man kann zu diesem Zweck am Rohrmantel zwischen den Enden der Kammern Entnahmestellen mit Rosten anordnen und daran Siebkanäle anschliessen, die durch Siebe unterteilt sind. Die Siebkanäle führen die Siebübergänge wieder in eine Mahlkammer ein. Die Siebdurchgänge sollen dagegen mit einem besonderen Kanal gesammelt und einer oder mehreren Feinmahlkammern in der gleichen Mühle zugeleitet werden.
Auf diese Weise erreicht man eine Verringerung des Kraftbedarfs, insbesondere durch das Verkleinern der für die Mahlkörper und das Mahlgut nötigen Hubarbeit. Durch die Unterteilung der Mühle erhält man ausserdem wesentlich grössere Wandflächen der Mahlräume, wodurch die Zerkleinerung durch Reibung begünstigt wird. Die bessere Raumausnutzung der Mühle wird jedoch dadurch begrenzt, dass die entstehende Mahlwärme abgeführt werden muss. Die Temperaturerhöhung des Mahlguts wirkt sich ungünstig auf die Feinheit der Mahlung, auf den Kraftbedarf und auf den Durchsatz der Mühle aus.
Die Aufgabe ausreichender Kühlung wird mit der Erfindung dadurch gelöst, dass die radial angeordne- tenMahlkammerwände hohl ausgebildet sind und ihre Hohlräume zur Aufnahme eines Kühlmittels dienen.
Wenn als Kühlmittel Luft benutzt wird, so werden für ihren Eintritt in die Hohlräume am Mantel Öffnungen angeordnet. Zur Führung der Luft in den Hohlräumen dienen besondere Stege, und zum Luftaustritt wird an einer Stirnseite der Mühle ein zentrales Rohr angeschlossen, das von einem Gebläse besaugt wird.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen :
Fig. l eine Rohrmühle teils im Längsschnitt, teils in der Ansicht ; Fig. 2 eine schematische Abwicklung des Múhlenumfangs ; Fig. 3 eine schematische Darstellung von Mahlgutkanälen ; Fig. 4 den Querschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. l nach Drehung um 1800 ; Fig. 5 den Längsschnitt einer Rohrmühle, entsprechend der Schnittlinie V-V in Fig. 6 ; Fig. 6 den Querschnitt durch eine Kammerwand der Mühle : Fig. ? den Längsschnitt nach der Linie V-V in Fig. 6 ähnlich Fig. 5.
An beiden Enden der Mühle ist an dem Rohrmantel l eine Stirnwand 2 angeflanscht, die in den Lagerhals 3 übergeht. Das Mahlgut wird durch den Einlauf 4 zugeführt und durch den Auslauf 5 abgeführt.
Zwischen dem Mantel 1 und den Stirnwänden 2 sind Querwände 6 eingesetzt, die den Mahlraum beiderseits begrenzen. Das Innere der Mühle ist durch vier sich längs erstreckende Kammerwände 7 in vier Mahlkammern unterteilt. Das Gut wird vom Einlauf 4 aus in Pfeilrichtung 12 in die Kammer I eingetragen, auf seinem Längsweg durch die Trommel bearbeitet und am auslaufseitigen Ende der Kammer I in die nachgeschaltete Mahlkammer II übergeführt, wie dies der Pfeil 8 in der Abwicklung gemäss Fig. 2 angibt. In Kammer II wird das Gut längs der Trommel entsprechend Pfeil 9 zurückgeführt, am linksseitigen Ende der Kammer entnommen und entsprechend Pfeilen 10 auf zwei parallel geschaltete Feinmahlkammern III verteilt.
Die beiden Kammern III werden ebenso wie die Kammer I von links nach rechts vom Gut durchwandert, worauf das fertige Mahlgut entsprechend Pfeilen 11 in den Auslauf 5 abgegeben wird.
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Zwischen den Enden des Mühlenrohres sind die Kammern I und II entsprechend Fig. l und 4 mit Entnahmestellen 13 und 14 ausgerüstet, die beispielsweise als Roste in der Form von Schlitzplatten ausgebildet sind. Durch die Entnahmestellen kann genügend fein gemahlenes Gut entnommen und dem Mahlweg an einer Stelle wieder zugeführt werden, die näher zum Auslaufende der Mühle liegt. An die Entnahmestellen 13 sind Siebkanäle 15 angeschlossen, die durch zylindrische Siebflächen 16 unterteilt sind.
Dar Innenteil 17 zwischen einer Entnahmestelle 13 oder 14 und einer Siebfläche 16 dient zum Transport der Siebdurchgänge, die durch die Siebfläche 16 durchgefallen sind.
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14 der Kammer II stammen, in die gleiche Kammer II zurück. Das Feingut, das an verschiedenen Stellen längs der Mühle in den Aussenteilen 18 der Siebkanäle 15 anfällt, soll gesammelt und am Anfang der Mahlkammern III eingespeist werden. Hiezu dient ein schraubenförmiger Kanal 20, der wendelförmig um die Trommel gelegt ist und den gleichen, mit Ziffer 21 bezeichneten Abstand vom Mantel 1 hat wie der Aussenteil 18 der Siebkanäle 15. Die Innenfläche des schraubenförmigen Kanals 20 liegt also in gleicher Höhe wie die Siebfläche 16.
Infolgedessen kann der Kanal 20 die Aussenteile 18 der Siebkanäle so durchdringen, dass mehrere Aussenteile" an den schraubenförmigen Kanal angeschlossen sind. Bei Drehung der Mühle in Pfeilrichtung 23 wird das Gut im schraubenförmigen Kanal in Pfeilrichtung 24 gefördert, so dass es an der Mündung 25 des Kanals 20 in einen Ringkanal 26 abgegeben werden kann, der die Mühle an ihrem Anfang umschliesst. Dieser Ringkanal 26 enthält keine Siebfläche, da er im Gegensatz zu den andern Kanälen die Aufgabe hat, das ganze Mahlgut vom Ende der Kammer II entsprechend der Pfeilrichtung 10 und das Feingut aus dem Kanal 20 in die beiden parallel geschalteten Kam-
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Der parallele Anschluss der Aussenteile 18 der Siebkanäle 15 an den schraubenförmigen Kanal 20 ist in Fig. 3 in schematischer Form dargestellt.
Der Siebkanal 27 am rechten Ende der Mühle dient dazu, das ganze Mahlgut vom Ende der Kammer I entsprechend Pfeil 8 (Fig. 2) an den Anfang der Kammer II zu bringen.
Durch die Anordnung des schraubenförmigen Kanals 20 im Abstand vom Rohrmantel wird die Kühlung des Mahlgutes infolge Vergrösserung der Kanalwandfläche verbessert. Das Feingut braucht in Höhe der Siebflächen 16 nur axial verschoben zu werden. Ausserdem bleibt der Mantel verfügbar zum Anbringen von Eintrittsöffnungen für Kühlluft. Ferner besteht Freizügigkeit in der Ausbildung und Anordnung der Panzerplatten zur Auskleidung des Inneren. Die Schrauben zu deren Befestigung können gut zugänglich im Mantel angeordnet werden und ermöglichen somit die Kontrolle der Panzerplatten, da beim Bruch von solchen Platten damit zu rechnen ist, dass Befestigungsschrauben lose werden. Durch Anordnung der Kanäle im Abstand vom Rohrmantel wird also auch die Überwachung der Mühle erleichtert und die Betriebssicherheit gesteigert.
Das Kernstück der Erfindung geht aus den Fig. 5-7 hervor. Im Gegensatz zu der vereinfachten Darstellung der Fig. 4 werden die Längswände 7 der Mahlkammern hohl ausgeführt, und ihre Hohlräume 28 werden mit Kühlmittel beaufschlagt. Vorzugsweise soll als Kühlmittel Luft durch Öffnungen 29 des Mantels 1 entsprechend den Pfeilen 30 von aussen angesaugt werden. Die Zwischenräume 28 enthalten Stege 31 zur etwa radialen Führung der Luft von aussen nach innen und zum Vergrössern der Wärmeaustauschfläche. Die Luft wird durch den zentralen Raum 32 geführt, von dem konischen Teil 33 aufgenommen und durch das axiale, mitrotierende Rohr 34 abgesaugt. Das Rohr 34 mündet mit einer Stopfbüchse 35 in das Rohr 36, das die Drosselklappe 37 enthält und zum Gebläse 38 führt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist an das gleiche Gebläse 38 auch das Rohr 39 angeschlossen, das Aspirationsluft zuleitet, die im Filter 40 gereinigt wurde. Die Aspirations-Luftmenge kann mittels der Drosselklappe 41 geregelt werden.
Das Gut wird durch die Speisevorrichtung 42 zugeführt und durch den Schacht 43 abgeführt. Die Kanäle am Mantel sind in Fig. 5 wegen der Deutlichkeit weggelassen worden. Die Kühlung der Kammerwände ermöglicht die volle Ausnutzung der Vorteile, die durch die Unterteilung der Mühle und die Absiebung von Mahlgut geboten werden. Die durch die Zwischenräume 28 gesaugte Luft braucht nicht im Filter 40 entstaubt zu werden wie die Aspirationsluft. Deren Anteil lässt sich durch die Erfindung verringern, so dass eine Verkleinerung der Entstaubungsanlage eintritt. Die beschriebene Luftkühlung gewährt staubfreien Betrieb.
Die zur Auskleidung der Kammern nötigen Panzerplatten 44, 45 werden an den Kammerwänden 7
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angebracht. Platten benachbarter Kammern können entsprechend Fig. 6 mittels durchgehender Schrau- ben 46 befestigt werden, die in Fig. 5 nur als Punkte zu erkennen sind. Zum Schutz der Schraubenmuttern 47 sind die Wulstplatten 45 mit einem Ringwulst 48 versehen.
Die Anordnung der Öffnungen 29 im Mantel 1 hat folgenden zusätzlichen Vorteil :
Beim Bruch einer Panzerplatte oder einer Schraube 46 fällt Mahlgut aus den benachbarten Öffnungen
29, wenn das Gebläse 38 abgestellt wird. Dadurch wird das Bedienungspersonal aufmerksam gemacht.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, an den Öffnungen 29 ausser Luft auch Wasser zuzuführen, oder nur eine Flüssigkeit als Kühlmittel zu verwenden. In diesem Fall wird auf die Öffnungen 29 verzichtet, und das Kühlwasser od, dgl. wird durch zentrale, ineinander gesteckte Rohre zu- und abgepumpt, die ebenfalls vorzugsweise durch den Lagerhals 3 der Auslaufseite geführt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Rohrmühle mit durch radial angeordnete Längswände und den Rohrmantel begrenzten Mahlkammern, die an Zwischenstellen der Mühlenlänge am Rohrmantel mit Rosten versehene Entnahmestellen für genügend fein gemahlenes Gut aufweisen, an die aussen, entlang des Mahlkammerumfangs verlaufende, also ringförmige Siebkanäle angeschlossen sind, die durch eine zylindrische, zum Rohrmantel koaxiale Siebfläche in eine innere und eine äussere Leitung unterteilt sind, wobei die innere Leitung die Mahlkammern zur Weiterleitung der Siebübergänge verbindet und die äussere Leitung die Siebdurchgänge zu einem nachgeschalteten schraubenförmigen Kanal leitet, dadurch gekennzeichnet, dass die radial angeordneten Mahlkammerwände (7) hohl ausgebildet sind und ihre Hohlräume (28) zur Aufnahme eines Kühlmittels dienen.