-
Elektronische Schaltungsanordnung zum Erzeugen von Telegrafierzeichen
mit m Schritten mit einem Schrittverteiler zur Bestimmung der einzelnen Telegrafierschritte
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Erzeugen von Telegrafierzeichen.
Derartige Einrichtungen werden z. B. als Textsender oder Zeichengeber in Telegrafieranlagen
verwendet.
-
Es sind elektromechanische Einrichtungen bekannt, die jedoch gegenüber
elektronischen Einrichtungen die bekannten Nachteile (Kontaktverschmutzung, erhöhte
Abnutzung, Geräusch, geringe Arbeitsgeschwindigkeit) aufweisen.
-
Weiterhin sind elektronische Einrichtungen bekannt, bei denen für
jeden Schritt eines Telegrafierzeichens eine bistabile Kippstufe vorgesehen ist.
Die Eingänge der Kippstufen sind über ein Gatterfeld entsprechend den zu erzeugenden
Telegrafierzeichen verknüpft, so daß die Kippstufen entsprechend den jeweiligen
Telegrafierzeichen voreingestellt werden. Die Lage der Kippstufen wird dann im Takt
der Telegrafierschritte von den Ausgangsimpulsen eines Schrittverteilers abgefragt
und eine bistabile Ausgangskippstufe entsprechend gesteuert. Der Aufwand vor allem
für das Gatterfeld ist insbesondere dann sehr hoch, wenn viele verschiedene Telegrafierzeichen
erzeugt werden sollen.
-
Bei der elektronischen Schaltungsanordnung zum Erzeugen von Telegrafierzeichen
sind ebenfalls ein Schrittverteiler zur Bestimmung der einzelnen Telegrafierschritte,
eine Gatterschaltung, die entsprechend bestimmten Telegrafierzeichen mit dem Schrittverteiler
verbunden ist, und eine bistabile Ausgangsschaltung, die durch die Ausgangssignale
der Gatterschaltung gesteuert wird, vorgesehen. Gemäß der Erfindung enthält die
Gatterschaltung für jeden Schritt eines Telegrafierzeichens in an sich bekannter
Weise einen Magnetkern, von denen jeder über Einstelleitungen nur dann voreingestellt
wird, wenn der zugeordnete Schritt des zu erzeugenden Telegrafierzeichens eine bestimmte
Polarität, z. B. Zeichenstrompolarität, aufweist. Die bistabile Ausgangsschaltung
wird dabei am Ende jedes Telegrafierschrittes in eine der anderen Polarität entsprechende
Lage umgesteuert. Durch die Verwendung von Magnetkernen ergibt sich eine sehr starke
Aufwandsminderung bei dem Gatterfeld, da mit Magnetkernen bekanntlich logische Verknüpfungen
sehr einfach durchgeführt werden können. Außerdem können gegenüber der bekannten
Schaltung die bistabilen Speicherkippstufen entfallen, da in den Magnetkernen gleichzeitig
das jeweils zu erzeugende Zeichen gespeichert ist. Weiterhin ergibt sich ein sehr
geringer Aufwand dadurch, daß für jeden Zeichenschritt nur ein Magnetkern vorgesehen
ist und daß nur dann ein Magnetkern eingestallt wird, wenn der zugeordnete Schritt
des Telegrafierzeichens eine bestimmte Polarität aufweist. Die bistabile Ausgangskippstufe
kann also von den Ausgangsimpulsen der Magnetkerne nur in die eine der zwei stabilen
Lagen umgesteuert werden. Die Umsteuerung in die andere Lage wird nun, wie bereits
erwähnt, dadurch erreicht, daß die bistabile Ausgangsschaltung am Ende jedes Telegrafierschrittes
in die andere der zwei stabilen Lagen umgesteuert wird.
-
Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel werden die im Abstand
der Sollschrittlänge eines Telegrafierzeichens auftretenden Taktimpulse einer Taktquelle
dem einen Steuereingang der bistabilen Ausgangsschaltung unmittelbar und die von
der Magnetkernanordnung abgeleiteten Impulse dem anderen Eingang der bistabilen
Ausgangskippstufe über ein Verzögerungsglied zugeführt. Hierdurch wird der benötigte
geringe Phasenunterschied zwischen den Ausgangsimpulsen der Magnetkernanordnung
und den Impulsen, die die bistabile Ausgangskippstufe jeweils am Ende eines Telegrafierschrittes
in die andere der zwei stabilen Lagen umschalten, erreicht.
-
Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist eine Doppelbedienungssperre
vorgesehen, die nach Betätigen einer ersten Taste alle weiteren Tasten und bei gleichzeitiger
Betätigung von zwei oder mehr Tasten alle Tasten für die Dauer eines Telegrafierzeichens
elektrisch unwirksam macht.
Einzelheiten der Erfindung werden an
Hand der Zeichnung erläutert.
-
Fig. 1 zeigt ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel. Die neben verschiedenen
Leitungen stehenden Buchstaben beziehen sich auf entsprechende Zeilen des Impulsdiagramms
nach Fig. 2. Jedem Schritt eines zu erzeugenden 5er-Fernschreibzeichens ist ein
Magnetkern K 1 bis K 5 zugeordnet. Die Magnetkerne K 1 bis K 5 können
über die Einstelleitungen L 1 bis L n
entsprechend den gewünschten
Telegrafierzeichen über die Tasten T 1 bis T n eingestellt werden.
Beispielsweise seien die Magnetkerne K 1 bis K 5 über die Leitung L n entsprechend
den Buchstaben D verknüpft. Falls dann beispielsweise die Taste
T n betätigt wird (Fig. 2, Zeile b), so können, da der zweite, dritte und
fünfte Schritt Zeichenschritte sind, nur die Magnetkerne K 2, K 3 und K 5 ummagnetisiert
werden. über das Mischgatter G3 gelangt Spannung an einen Eingang des Koinzidenzgatters
G 2 und entsperrt dieses für den nächsten an einem weiteren Eingang anliegenden
Taktimpuls des Taktgenerators TG (Fig. 2, Zeile a). Dieser Impuls
erscheint am Ausgang des Koinzidenzgatters G2 (Fig. 2, Zeile c) und speichert eine
»1« in die StufeSl des Schrittverteilers SV ein. Am Ausgang der Stufe S 1 entsteht
dabei eine solche Spannung, daß durch die Leitung L n, die ja durch die gedrückte
Taste T 1 an Spannung liegt, Strom fließt, der die Magnetkerne K 2, K 3,
K 5 ummagnetisiert. Gleichzeitig wird die bistabile Kippstufe S9 umgeschaltet und
über das Verzögerungsglied VZ 1 das Koinzidenzgatter G 1 durchlässig für die Taktimpulse
des Taktgenerators TG gesteuert. Das Gatter G2 wird über das Verzögerungsglied
VZ3 gesperrt.Vom unteren Ausgang der bistabilen Kippstufe S9 wird die bistabile
Kippstufe S8 in ihre Arbeitslage umgeschaltet und dadurch ebenfalls das Koinzidenzgatter
G2 gesperrt. Die Kippstufe S8 wird erst bei Loslassen der Taste T n über
den Negator N 1
wieder in die Ausgangslage zurückgebracht. Die bistabile Kippstufe
S8 bewirkt, daß jeder Tastendruck nur zur Aussendung eines Zeichens führt.
-
Die vom Koinzidenzgatter G 1 durchgelassenen Taktimpulse (Fig. 2,
Zeile d) steuern die bistabile Kippstufe S 10 abwechselnd in die eine bzw. die andere
stabile Lage um. Dadurch entstehen an den beiden Ausgängen phasenverschobene Taktimpulse
(Fig. 2, Zeilen e und f), die zum Weiterschelten der einzelnen Stufen des Schrittverteilers
SV verwendet werden. Durch den ersten Ausgangsimpuls am oberen Ausgang der
bistabilen Kippstufe S 10 wird die in der Schrittverteilerstufe S 1 gespeicherte
» 1« in die SehrittverteilerstufeS2 übernommen. Dadurch entsteht am Ausgang der
Schrittverteilerstufe SZ ein Impuls (Fig. 2, Zeile g), der über das Verzögerungsglied
VZ2 die bistabile Ausgangskippstufe S11 in die Zeichenstromlage umsteuert.
-
Durch den nächsten Taktimpuls vom Taktgenerator TG wird die Ausgangskippstufe
S 11 wieder in die Trennstromlage zurückgestellt (Fig. 2, Zeile p).
-
Die weiteren Ausgangsimpulse der bistabilen Kippstufe S10 verursachen
nacheinander Ausgangsimpulse an den Stufen S3 bis S7 des Schrittverteilers SV und
fragen also nacheinander die Magnetkerne K 1 ,bis K5 ab. Die entsprechenden Ausgangsimpulse
der Schritt.. verteilerstufen S 3 bis S'7 sind in Fig. 2, Zeile
h bis m,
dargestellt. Aus der gemeinsamen Leseleitung LS entstehen
dabei entsprechend den Magnetisierungszuständen der Magnetkerne K 1 bis K 5 die
in Fig. 2, Zeile n, dargestellten Impulse, die über das Verzögerungsglied VZ 2 der
bistabilen Ausgangskippstufe S 11 zugeführt werden und diese jeweils in die Zeichenstromlage
umsteuern. Falls ein Schritt als Trennstromschritt markiert werden soll, so wird
von den Magnetkernen K1 bis K5 kein Impuls abgegeben, und die bistabile Ausgangskippstufe
S 11 bleibt in der durch die Taktimpulse des Taktgenerators TG festgelegten
Trennstromlage liegen.
-
Der der Schrittverteilerstufe S7 zugeführte Ausgangsimpuls der bistabilen
Kippstufe S 10 (Fig. 2, Zeile e) bewirkt einen Ausgangsimpuls an einem weiteren
Ausgang dieser Schrittverteilerstufe (Fig. 2, Zeile r), der die bistabile Kippstufe
S 9 wieder in die Ausgangslage zurückstellt. Diese sperrt über das Verzögerungsglied
VZ 1 das Koinzidenzgatter G 1 für die nachfolgenden Taktimpulse des Taktgenerators
TG
und bereitet das Koinzidenzgatter G 2 über das Verzögerungsglied VZ3 wieder
vor. Falls also anschließend eine weitere Taste T 1 bis T n gedrückt
wird, so laufen die Vorgänge in der bereits beschriebenen Weise ab.
-
Wie bereits beschrieben, bleibt das Drücken einer weiteren Taste,
nachdem eine erste Taste gedrückt wurde, elektrisch unwirksam, da das Koinzidenzgatter
G2 über die bistabile Kippstufe Sg für die Dauer eines Zeichens gesperrt wurde.
Es könnte jedoch der Fall eintreten, d'aß zwei oder mehr Tasten gleichzeitig gedrückt
werden. In diesem Fall steigt das Potential am gemeinsamen Verbindungspunkt der
Widerstände R 1 bis R n und R so stark an, daß das Koinzidenzgatter G 2 über den
Sperr-Eingang gesperrt wird. Die Anordnung wird in diesem Fall also nicht gestartet.
-
An dem Ausgang der bistabilen Ausgangsschaltung S11 ist ein RelaisRL
angeschlossen. Dieses Relais spricht auf die kurzen Impulse zwischen je zwei aufeinanderfolgenden
Zeichenstromschritten (Fig. 2, Zeile p) nicht an. Am Ausgang A erhält man also die
in Fig. 2, Zeile q, dargestellten Telegrafierschritte. Diese Telegrafierschritte
weisen. wegen der Phasenverschiebung zwischen den Taktimpulsen nach Zeile a und
den Impulsen nach Zeile o eine geringe einseitige Verzerrung auf. Diese Verzerrung
ist jedoch sehr gering, da die erwähnte Phasenverschiebung nur einige #ts groß ist.
Sie kann daher bei Telegrafiergesehwindigkeiten bis zu etwa 1000 Baud vernachlässigt
werden.