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Flüssigkeits abzugsvorrichtung für Absitzbecken Um sich bei Flüssigkeitsabzugsvorrichtungen
für Absitzbecken dem schwankenden Flüssigkeitsspiegel anzupassen, hat man bereits
teleskopartig verlängerbare Abflußrohre benutzt, in welche die Flüssigkeit aus den
in der Nähe des Spiegels angeordneten Einlauftöpfen oder Einlaufrinnen einströmt.
Das Gewicht der Einläufe und der Teleskoprohre wurde dabei von Schwimmern aufgenommen,
die das Heben und Senken der Abzugsvorrichtung mit steigendem bzw. sinkendem Flüssigkeitsspiegel
bewirken sollten. Die bekannten Einrichtungen arbeiteten insofern unbefriedigend,
als infolge der Anordnung der Schwimmer im Strömungsweg eine Beeinflussung der Flüssigkeitsströmung
eintrat und die Teleskoprohre vielfach Störungen im Betrieb aufwiesen. Es gelang
jedenfalls nicht, mittels der Schwimmer eine gleichförmige Tauchtiefe der Abzugsvorrichtungen
bei verschiedenem Flüssigkeitsspiegel aufrechtzuerhalten.
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Das Ziel der Erfindung ist eine solche Gestaltung einer Flüssigkeitsabzugsvorrichtung
für Absitzbecken unter Verwendung von Schwimmern, daß dieselbe auch bei starken
Schwankungen des Flüssigkeitsspiegels und bei starker Schaumbildung an der Oberfläche
gleichförmig arbeitet und keine Störungen durch von der Flüssigkeit mitgerissene
Luft eintreten. Die Anlage soll auch bei den hohen Flüssigkeitsdurchsätzen noch
zuverlässig arbeiten, die sich z. B. bei der Klärung des aus Kohlenwäschen stammenden
Wassers durch Erhöhung des Durchsatzes ergeben, bei denen sich in neuerer Zeit durch
Verwendung von Flockungsmitteln, die man dem zu klärenden Wasser beigibt, im letzten
Teil des Klärbeckens mehr oder weniger tiefer Klarwasserschichten erreichen lassen.
Dazu ist es aber erforderlich, daß die Flüssigkeitsabzugsvorrichtung auch bei einem
Schwanken des Flüssigkeitsspiegels um 2 bis 3 m gleichförmige Klarwassermengen zu
entnehmen gestattet.
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Gemäß der Erfindung wird die abgezogene Flüssig keit aus den Abzugstöpfen,
-tellern bzw. -rinnen mittels biegsamer Schläuche in eine fest angeordnete Ablaufleitung
gefördert, und die Abzuagstöpfe, -teller bzw. -rinnen sind an einer Brücke aufgehängt,
die quer zur Strömung liegt und beiderseits von Schwimmern getragen wird. Die Schwimmer
sind um eine waagereehte, quer zur Strömung liegende Achse schwenkbar und heben
und senken sich auf diese Weise selbsttätig mit dem Wasserspiegel, wobei sie stets
in horizontaler Lage verbleiben. Da die Schwimmer seitlich der Einlaufrichtungen
liegen, wird die Flüssigkeitsströmung durch das Vorhandensein der Schwimmer nicht
beeinflußt.
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Um sich dem jeweiligen Bedarf an Klarwasser, das in vielen Fällen
im Kreislauf zum Verbraucher rückgeführt wird, genau anpassen zu können, sind die
Absaugtöpfe oder sonstigen Einlaufeinrichtungen mittels Spindel an der Brücke aufgehängt.
Die biegsamen, zur Förderung der abgezogenen Flüssigkeit dienenden Schläuche münden
seitlich mit Stutzen in die waagerecht verlaufende fest verlegte Ablaufleitung,
und diese Ablaufleitung ist vorzugsweise mit Entlüftungsrohren versehen. Auf diese
Weise wird etwa mitgerissene Luft in der Ablaufleitung ausgeschieden, und es besteht
keine Gefahr, daß Luftpolster in eine nachgeschaltete Flüssigkeitspumpe gelangen.
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Eine besondere Ausgestaltung erhalten gemäß der weiteren Erfindung
die vorzugsweise zylindrisch gestalteten Abzugstöpfe. Sie sind mit einer schräg
ansteigenden Auflaufkante versehen, und ihre Seitenwandung hat vorzugsweise im oberen
Teil auf den Umfang verteilte Durchbrechungen. An den Durchbrechungen befinden sich
Leitflächen solcher Art, daß düsenartige Öffnungen gebildet werden, durch welche
die Flüssigkeit mit tangentialer Komponente eintritt und auf diese Weise im Topf
eine kreisende Bewegung beschreibt. Diese kreisende Bewegung zerstört innerhalb
des Topfes die von oben in denselben eintretenden Flüs sigkeitsschäume.
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Bei Flüssigkeiten, die einen hohen Gehalt an Schwimmstoffen besitzen,
die spezifisch leichter als Wasser sind und sich in einer Schwiminschicht auf der
Oberfläche absetzen, können diese Schwimmstoffe, die zum Teil aus Fett bestehen,
durch flache Teller oder Rinnen mit geringer Tauchtiefe aufgefangen werden. Aus
der mit gleichförmiger Geschwindigkeit zwischen den Schwimmern an der Oberfläche
strömenden Flüssigkeit kann das Auf-
fangen der Schwimmstoffe in
der Weise erfolgen, daß derartige flache Teller oder Rinnen in der Strömungsrichtung
vor den Flüssigkeitsabzugstöpfen angeordnet sind.
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In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform einer
Flüssigkeitsabzugsvorrichtung für Absitzbecken dargestellt, und zwar zeigt Abb.
1 das gesamte. Absitzbecken mit der eingebauten Absitzvorrichtung im Längsschnitt,
Abb. 2 als Ausschnitt von Abb. 1 im größeren Maßstab die Absitzvorrichtung, Abb.
3 eine Vorder ansicht der Abzugsvorrichtung, Abb. 4 in noch größerem Maßstab einen
einzelnen Abzugstopf in der Vorderansicht, Abb. 5 denselben in Draufsicht, Abb.
6 eine andere Ausführungsform eines Abzugstopfes in der Vorderansicht, Abb. 7 denselben
Abzugstopf in der Draufsicht.
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Die selbsttätig arbeitende Flüssigkeitsabzugsvorriohtung wird getragen
von den beiden liegenden Schwimmern 1, die durch eine aus Profilstahl bestehende
Brücke 2 starr miteinander verbunden sind.
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Bei besonders breiten Becken können ein oder mehleere zusätzliche
Schwimmer mittig angeordnet sein.
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Um die horizontale Lage der Schwimmer und der Brücke auch bei veränderlichem
Wasserstand zu gewährleisten, sind die beiden Schwimmer 1 durch eine Parallelführung
15 am Beckenrand schwenkbar befestigt. Von den vier Schenkeln des die Paralielführang
15 bildenden Parallelogramms ist der untere kürzere Schenkel fest am Beckenrand
angeordnet, der obere kürzere Schenkel ist fest am Schwimmer angeordnet. Die beiden
längeren Schenkel des Parallele gramrns sind an beiden Enden gelenkig an die kürzeren
Schenkel angeschlossen. Damit ergibt sich praktisch eine Schwenkung der Schwimmer
um eine waagerechte Achse, die quer zur Strömungsrichtung des Beckens liegt.
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Mit 3 sind die Abzugstöpfe bezeichnet. Sie sind mittels eines Gestänges
4 an der Brücke aufgehängt.
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Mittels der Feineinstellung 5 kann ihre Höhenlage sehr genau eingestellt
werden; auf diese Weise ist man in der Lage, die Eintauchtiefe der Töpfe 3, der
sogenannten Schnorchel, und damit die Menge des in der Zeiteinheit abgezogenen feststofffreien
Wassers zu bestimmen.
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Mit den verjüngten Böden sind die Abzugstöpfe an biegsame Schläuche,
nämlich Gummiwellrohre9 angeschlossen, die mittels Stutzen 11 seitlich in die waagerecht
angeordneten Abzugsrohre 10 einmünden. Das Sammelrohr 10 liegt direkt oberhalb der
Stutzenansätze quer im Becken und ist bei 12 mit der Beckenwand verankert. Von dem
Sammelrohr gehen je nach Breite des Beckens ein oder mehrere Abflußrohre 13 durch
die Beckenwand ab, um dann, zu einem Rohr 14 vereint, das abgesaugte Wasser dem
Anwaschbehälter oder Klarwassersumpf zur erneuten Verwendung zuzuführen.
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Der Absaugtopf nach den Abb. 4 und 5 hat dicht unterhalb der schräg
ansteigenden Aufs auf kante Durchbrechungen in der zylindrischen Wandung, und an
diese Durchbrechungen schließen sich Leitflächen an, wodurch düsenartige seitliche
Einläufe entstehen, die der Flüssigkeit eine tangentiale Komponente erteilen, so
daß sie innerhalb des Topfes eine kreisende Bewegung ausführt.
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Dem gleichen Zweck dienen bei dem Absaugtopf nach den Abb. 6 und
7 die Leitflächen 8, welche nach
außen vorstehen und ebenfalls düsenförmige Einlauföffnungen
bilden.
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Die Zahl und Größe der Einlauföffnungen bei den Absaugtöpfen hängt
von der Größe des zylindrischen Querschnittes dieser Töpfe ab. Man wählt die Größe
der Öffnungen und die Eintauchtiefen der Abzugstöpfe vorzugsweise so, daß etwa ein
Drittel der abgezogenen Flüssigkeit über die obere kreisförmige Öffnung 6 und zwei
Drittel der Flüssigkeit durch die Durchbrechungen der Zylinderwandung längs der
Leitflächen 7 bzw. 8 eintreten, dadurch ergibt sich folgende Wirkung: Die zu klärenden
Wässer führen sehr oft Schäume mit sich, besonders wenn von Flockungsmitteln Gebrauch
gemacht wird. Diese Schäume befinden sich am Flüssigkeitsepiegel und treten naturgemäß
durch die obere Öffnung 6 in die Töpfe ein. Das durch die Durchbrechungen der Topfwandung
tangential eintretende, klare Wasser erzeugt nun eine kräftige kreisende Bewegung,
durch weiche der auf der Flüssigkeit schwimmende Sohaum zerstört wird. Soweit trotzdem
Luft mit der Flüssigkeit angesaugt wird und durch die Wellrohre 9 in das Sammelrohr
10 gelangt, sorgen die an dem Sammelrohr 10 angeordneten Entlüftungsrohre 16 dafür,
daß die Luft ausgeschieden wird. Die horizontale Anordnung der Anschlußstutzen 1
für die Gummiwellrohre 9 gewährleistet also einen iuftfreien Wasserablauf und verhindert
damit Störungen.
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Bei Wässern, welche stark fetthaltig sind oder sonstige Schwimmstoffe
in größerer Menge führen, welche sich am Ende des Beckens auf der Wasseroberfläche
abgeschieden haben, kann ein gesondertes Auffangen derartiger Schwimmstoffe durch
Teller 17 erfolgen, die nur eine geringe Tauchtiefe haben. Man ordnet diese Teller
17 zweckmäßig vor den Abzugstöpfen 3 an, wo eine gleichmäßige Flüssigkeitsströmung
in der Nähe der Oberfläche herrscht. Die Teller 17 sind an ein besonderes (nicht
dargestelltes) Sammekohr angeschlossen.