DE1147389B - Verfahren und Ofen zur kontinuierlichen Herstellung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse - Google Patents
Verfahren und Ofen zur kontinuierlichen Herstellung von Aluminium durch SchmelzflusselektrolyseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse.
Sowohl beim Betrieb als auch beim Bau der Öfen zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse
mit elektrolytischem Verbrauch (Abbrennen) der Anoden sind beträchtliche Vorteile zu erzielen,
falls es sich ermöglichen läßt, eine Konstanz aller oder zumindest der meisten Betriebsbedingungen
während der Elektrolyse zu erreichen. Solche Betriebsbedingungen sind unter anderem die Gesamt-
und die Teilspannungen, die Stärke und Verteilung des Stromes, der Elektrodenabstand, die Tiefe und
Zusammensetzung des Bades, die Gase der aktiven Elektrodenflächen sowie die Temperatur in den verschiedenen
Regionen des Ofens.
Ein Faktor, der bisher nicht stabilisiert werden konnte, ist die Höhe des Flüssigkeitsspiegels des
schmelzflüssigen Aluminiums, das sich am Boden der Zelle ansammelt. Ferner wird der Betriebszustand
des Ofens gestört, sobald das Aluminium periodisch aus der Zelle abgelassen oder entnommen wird.
In den Zellen, die horizontale Schichten (Elektroden und Bad) aufweisen, steigt die Höhe des Flüssigkeitsspiegels
des schmelzflüssigen Metalls allmählich während der Elektrolyse an, wie dies bei den
üblichen Öfen für die Aluminiumnerstellung der Fall ist. Andererseits ruft die Entnahme des erzeugten
Aluminiums durch Abstechen, Abschöpfen oder Absaugen periodisch ein plötzliches Absinken des Flüssigkeitsspiegels
hervor.
Üblicherweise wird bei jedem Abstecher so viel Aluminium entnommen, daß im wesentlichen die
Höhe des Flüssigkeitsspiegels erreicht wird, wie sie gleich nach den vorhergehenden Aluminiumentnahmen
vorhanden war. Bei Mehrzellenöfen beträgt der Höhengewinn, der in den unteren Kammern sich ansammelnden
Aluminiumschichten üblicherweise der Größenordnung nach mehrere Dezimeter; bei jedem
Abstechen sinkt der Flüssigkeitsspiegel etwa um den gleichen Betrag.
Auf Öfen dieser Bauart wird nachstehend Bezug genommen, wenn Mehrzellenöfen beschrieben werden.
Im Falle der Öfen mit horizontalen Schichten muß die Höhe der elektrolytisch verbrauchbaren (abbrennenden)
Anode jedesmal verändert werden, und zwar mit Hilfe irgendeines außerhalb des Ofens angeordneten
Mechanismus, der besonders zu dem Zwecke vorgesehen ist, den Elektrodenabstand einzustellen
bzw. zu regeln. Diese Arbeitsweise bringt verschiedene Nachteile mit sich, z. B. die Notwendigkeit
der zeitweisen Kontrolle und Regelung der Tendenz, mit übermäßigen Elektrodenabständen zu
Verfahren und Ofen zur kontinuierlichen
Herstellung von Aluminium
durch Schmelzfiußelektrolyse
Herstellung von Aluminium
durch Schmelzfiußelektrolyse
Anmelder:
Montecatini Soc. Gen. per l'Industria
Mineraria e Chimica
Mineraria e Chimica
und Giuseppe de Varda, Mailand (Italien)
Vertreter:
Dipl.-Ing. DipL-Chem. Dr. phil. Dr. techn. J. Reitstötter,
Patentanwalt, München 15, Haydnstr. 5
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 31. Januar 1957 (Nr. 594)
Italien vom 31. Januar 1957 (Nr. 594)
Giuseppe de Varda, Mailand (Italien),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
arbeiten, sowie periodische Temperaturschwankungen und seitliche Korrosion der Anode.
Im Fall der Mehrzellenöfen haben die Nachteile überwiegend konstruktiven Charakter (z. B. größere
Höhe und demzufolge Verteuerung der Einzelzellen), jedoch begegnet man auch gewissen Schwierigkeiten
beim Betrieb, beispielsweise ist es erforderlich oder wenigstens zweckmäßig, die Entnahme des erzeugten
Aluminiums mit der periodischen Ergänzung der Anode zu kombinieren, wenn der Ofen nicht mit
selbsttätigen Einrichtungen zur Anodenergänzung versehen ist.
Die Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren und einen Ofen zur fortlaufenden Herstellung
von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse. Das Verfahren besteht darin, daß das Niveau des elektrolytisch
abgeschiedenen Aluminiums in der Zelle durch Abtropfen bzw. durch tropfenweises Entnehmen
konstant gehalten wird, wobei die Entnahme des elektrolytisch abgeschiedenen Aluminiums als auf
das zum Konstanthalten des Aluminiumniveaus in der Zelle dienende Abtropfen nachfolgende und von
diesem getrennte Stufe erfolgt, und zwar vorzugsweise in Zeitintervallen erfolgen kann, und das Konstanthalten
des Niveaus bewirkt werden kann durch das
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elektrolytisch abgeschiedene Aluminium in der Zelle reihe der Zellen ermöglichen. Über den Blöcken 2
außer durch Abtropfen bzw. tropfenweises Entneh- sind ortsfeste Schichten 6 und bewegliche Schichten 8
men auch unter Mitwirkung kontinuierlicher Alu- aus wärmeisolierendem Baustoff vorgesehen. Feuerminiumoxydaufgabe
und/oder Konstanthalten des feste Glieder 3, die kaminförmig ausgebildet sind, Elektrodenabstandes. S ruhen auf den Blöcken 2. Diese Glieder 3 erstrecken
Die Erfindung betrifft weiterhin einen Ofen zur sich durch die Außenabdeckung des Ofens und wer-Durchführung
dieses Verfahrens, wobei der Ofen den durch bewegliche Deckel 5 verschlossen, die
erfindungsgemäß mit einer Leitung versehen ist, die nebeneinander angeordnet sind. Vorzugsweise aus
sich von der Sammelkammer für das durch die Elek- Graphit bestehende ortsfeste Zwischenelektroden 1
trolyse gewonnene flüssige Aluminium nach oben io sind durch eine Flüssigkeitshaut 17 von einer Anodenerstreckt,
wobei das untere Ende der Leitung mit schicht 4 der sich selbsttätig ergänzenden Art getrennt,
dem Aluminium in Verbindung steht, und wobei am wobei letztere vorzugsweise aus (vorgebrannter oder
oberen Ende oder in Nähe des oberen Endes dieser selbstbackender) Elektrodenkohle besteht. Die BiLeitung
ein Überlaufwehr angeordnet ist, über wel- polarelektroden ruhen auf Sockeln 18, 19 und 20 aus
ches das flüssige Aluminium selbsttätig in einen Be- 15 feuerfesten Werkstoffen, welche die unteren Kamhälter
abgelassen wird, der von der Sammelkammer mern, in denen sich das in zwei benachbarten Elekunabhängig
angeordnet ist. trolysespalten (beispielsweise 16 und 22) erzeugte
Die Erfindung gestattet das praktisch kontinuier- schmelzflüssige Aluminium ansammelt, voneinander
liehe selbsttätige Abfließen des schmelzflüssigen Alu- trennen. Die untere Kammer 11 ist in ihren Ausminiums
im Laufe seiner Herstellung, ohne irgend- 20 maßen so beschränkt wie möglich; deren Tiefe und
wie die Elektrolyse bzw. den Betriebszustand zu Volumen sind nur Bruchteile der entsprechenden
stören. Abmessungen des darüber befindlichen Elektrolyse-
Das Aluminium kann dem Behälter durch beliebige Spaltes. Bei dem neuen Ofen benötigt man nicht
Mittel entnommen werden, z. B. durch Ansaugen mehr eine Aluminiumsammeikammer großen Fasoder
Abstechen; diese Maßnahmen beeinflussen die 25 sungsvermögens, weil es erfindungsgemäß möglich
Elektrolysebedingungen nicht, weil ja der Behälter ist, unter solchen Bedingungen zu arbeiten, daß die
von den Elektrolysezellen unabhängig ist. flüssigen Schichten keine plötzlichen Änderungen der
Die Erfindung findet insbesondere Anwendung auf Niveauhöhe mehr erfahren (wie sie üblicherweise
die Mehrzellenöfen. In diesem Sinne betrifft die Er- beim periodischen Abstechen bzw. Entnehmen
findung ferner einen Mehrzellenofen, bei welchem 30 erzeugten Aluminiums entstehen). Dies ist möglich
erfindungsgemäß jede Bipolarelektrode von einem dank der Konstanz der Zuführung sämtlicher AusSockel getragen wird, der in die Sammelkammer gangsstoffe (Aluminiumoxyd und Anodenmaterial)
hineinreicht und dadurch deren Aufnahmefähigkeit und der Konstanz der Abführung sämtlicher Elektroverringert,
wobei nach oben sich erstreckende Lei- lyseprodukte (Aluminium und an den Elektroden
tungen vorgesehen sind, die jeweils aus den Kam- 35 entwickeltes Gas) während die unteren Kammern
mern aufsteigen und deren untere Enden jeweils mit (sowie das darin befindliche Metall) praktisch gänzdem
flüssigen Aluminium in Verbindung stehen, lieh voneinander elektrisch isoliert sind. Die untere
während am oberen Ende bzw. in Nähe des oberen Kammer jeder Zelle steht über eine Leitung 12 mit
Endes seiner jeden Leitung ein Austritt vorgesehen einem entsprechenden vertikalen bzw. nahezu vertiist,
durch den das flüssige Aluminium selbsttätig in 40 kalen Abstichschacht 28 (Fig. 4) in Verbindung, in
einen gemeinsamen Behälter abfließt, der innerhalb welchem in geeigneter Höhe ein Austritt 24 vorgedes
Ofens, aber getrennt von den Elektroden und sehen ist. Sammelkammern angeordnet ist. In jeder Zelle steht das Bad im Elektroden-
Das Aufsteigen des Aluminiums durch die Leitun- Zwischenraum 16 in Berührung mit den Kathodengen
erfolgt nach dem Prinzip der kommunizierenden 45 seiten der Zwischenelektroden 1 und mit den selbst-Gefäße.
Einige Ausführungsformen der Erfindung tätig sich ergänzenden Anodenaggregaten 4.
werden beispielsweise und unter Bezugnahme auf die Der Elektrodenzwischenraum (Elektrolysespalt)
Zeichnungen beschrieben, in denen wird nach Fig. 4 seitlich durch Wandungen 23 aus
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Mehrzahl benach- feuerfestem Werkstoff begrenzt. Die ortsfesten Zwibarter
Zellen eines Mehrzellenofens des Perlenschnur- 50 schenelektroden 1 und die sich selbsttätig ergänzentyps
mit selbsttätig ergänzbaren Anoden längs Linie I-I den Anoden 4, die von ersteren durch eine Flüssigder
Fig. 2, keitshaut getrennt sind, werden abwechselnd durch
Fig. 2 einen Schnitt längs Linie A-A von Fig. 1, feuerfeste Wandungen 13 abgelöst, die mit Nuten 14
Fig. 3 einen Schnitt längs Linie B-B von Fig. 1, versehen sind, so daß jede Zelle im Endergebnis drei
Fig. 4 einen Schnitt längs Linie C-C von Fig. 1, 55 Anoden und drei Kathoden aufweist.
Fig. 5 einen Schnitt längs Linie D-D von Fig. 4, Unter besonderer Bezugnahme auf Fig. 4 ist darin
. Fig. 6 einen Vertikalschnitt durch einen Horizon- im Unterteil der Zelle eine Badschicht 16 gezeigt, die
talofen mit selbstbackenden Anoden längs Linie B-B sich oberhalb der den Boden der unteren Kammer 21
von Fig. 7 und bedeckenden Schicht flüssigen Aluminiums, 11, be-
Fig. 7 einen Horizontalschnitt längs Linie A -A von 60 findet. Am Boden ist ein Austritt 27 vorgesehen, der
Fig. 6 darstellt. üblicherweise geschlossen ist. Die untere Kammer
Bei dieser Ausführungsart ruhen die Blöcke 2 aus steht an der dem Austritt entgegengesetzten Seite
feuerfestem, dem Bad gegenüber widerstandsfähigem über einen Kanal 12 mit einem aufsteigenden AbBaustoff,
welche die oberen Kopfenden der Bipolar- stichschacht 28 in Verbindung, der oben durch einen
elektroden 1 bilden, auf Vertikalwänden 13 aus dem- 65 wärmeisolierenden Deckel 25 verschlossen ist. Der
selben feuerfesten Baustoff, die mit Nuten 14 und Schacht ist mit einem Austritt 24 versehen, der als
Durchgängen 10 versehen sind, welche ein regel- Überlauf wirkt und zur Verbindung zwischen Schacht
mäßiges Fließen des Bades durch die Perlenschnur- 28 und einem Sammelraum 29 innerhalb des Ofens
dient, der durch Abdeckungen 26 geschlossen ist. Am Boden des Sammelraumes 29 ist eine sich im
Längssinne erstreckende Trennwand 30 vorgesehen, die allerdings nicht wesentlich ist und die den Sammelraum
in zwei Abteile unterteilt, in welchen sich das aus den Überläufen der zwei Hälften der nach
Art einer zusammengelegten Perlenschnur angeordneten Zellenreihe des Ofens kommende Aluminium
sammelt. Die Höhe der Überläufe über dem Boden 21 der unteren Kammer soll so berechnet sein, daß das
Gewicht der Flüssigkeitssäule des geschmolzenen Aluminiums je Einheit der Grundfläche des Schachtbodens
gleich ist dem Gegendruck, den die Flüssigkeitssäule je Grundflächeneinheit des Bodens der
entsprechenden unteren Sammelkammer 11 bzw. 16' für Aluminium ausübt. Letztere Flüssigkeitssäule besteht
in ihrem unteren Teil aus Aluminium und in ihrem oberen Teil aus Badfiüssigkeit, wobei die
Höhen des Aluminiums und der Badfiüssigkeit den betreffenden Flüssigkeitslagen in der unteren Kammer
sowie im Elektrodenzwischenspalt und in dem von den horizontalen Blöcken aus feuerfestem Baustoff
(obere Kopfenden der Elektroden) gebildeten Raum (s. Fig. 1) entsprechen. Die Höhe der Flüssigkeitssäule
in der Zelle ist stets größer als die im Schacht, weil die Dichte des Bades ungefähr 2,1 beträgt, während
die Dichte des flüssigen Aluminiums etwa 2,3 ist.
Der Fluß des elektrolytisch erzeugten Aluminiums nach dem Zellenboden (Fig. 4) strebt danach, den
Flüssigkeitsspiegel 15 der Metallschicht in der unteren Kammer derart zu erhöhen, daß darin das Gewicht
der Flüssigkeitssäule je Grundflächeneinheit das entsprechende Gewicht in den betreffenden Abstichschächten
übertrifft. Es ergibt sich daraus ein virtueller Zuwachs in der Höhe der Flüssigkeit im
Schacht, so daß der Flüssigkeitsspiegel die Ebene des Austritts 24 überschreitet. Sobald die Menge des
durch den Austritt in den Sammelraum 29 abfließenden Aluminiums der durch Elektrolyse in der Zelle
erzeugten Aluminiummenge gleichkommt, ist der Gleichgewichtszustand zwischen Zelle und Schacht
wiederhergestellt. Hierdurch wird die konstante Höhe der Flüssigkeitsspiegel in den einzelnen Zellen (Bad
und Aluminium) selbsttätig gesichert. Dies ist offenbar ein dynamisches Gleichgewicht, denn die Konstanz
der Höhen des Flüssigkeitsspiegels des Bades in der Zelle wird praktisch durch das regelmäßige
Fließen des Bades durch sämtliche in geschlossenem Kreislauf verbundenen Zellen gewährleistet, während
die Konstanz der Höhe des Flüssigkeitsspiegels des Metalls in der Zelle durch die vorgenannten Austritte
sowie durch'die Konstanz des Badspiegels gewährleistet
ist.
Leitungen 32 und 35 (Fig. 5), welche die zwei parallelen Hälften des perlenschnurartigen Mehrzellenofens
verbinden, gewährleisten den Umlauf des Bades im geschlossenen Kreislauf mit Hilfe einer
Vorrichtung für das Heben der Badflüssigkeit. Die Leitungen, welche die Schächte mit den betreffenden
Zellen und den entsprechenden aufsteigenden Abstichschächten verbinden, sind durch 12 und 28 dargestellt.
Jeder einzelne Schacht ist mit einem Austritt bzw. Überlauf 24 versehen, welcher das Abfließen
des erzeugten Aluminiums in den Sammelraum 29 gestattet. Das von diesen Austritten abfließende Aluminium
31 sammelt sich am Boden des einen der zwei oben beschriebenen, in Längsrichtung verlaufenden
Abteile. Das in Längsrichtung verlaufende Abteil kann durch eine oder mehrere Querwände 33 derart
unterteilt sein, daß, wenn erforderlich oder erwünscht (wenn z. B. Aluminium verschiedener Reinheitsgrade
gewonnen werden soll), das Produkt der einzelnen Gruppen benachbarter Zellen voneinander getrennt
gehalten werden kann. Andererseits versteht es sich, daß weder die Querwände noch die der Länge nach
verlaufenden Trennwände unbedingt notwendig sind. Wenn es andererseits erwünscht ist, zu verhindern,
ίο daß das in bestimmten Zellen erzeugte Aluminium
mit dem Gesamtprodukt anderer Zellen des Ofens vermischt wird, so ist es stets möglich, das Aluminium
aus der gewählten Zelle bzw. aus den gewählten Zellen durch an sich bekannte Methoden über die
betreffenden Abstichschächte zu entnehmen, nachdem der betreffende obere Deckel 25 herausgenommen
wurde. In diesem Fall sinkt das Niveau des Aluminiums im Schacht unter das Niveau des betreffenden
Abstichs und erreicht es erst dann wieder, wenn in der betreffenden Zelle eine der unmittelbar über den
Schacht entnommene Menge entsprechende Menge Aluminium erzeugt worden ist. Der Behälter 29 wird
durch einen oder mehrere Deckel 26 abgeschlossen, die nur dann abgenommen werden, wenn das erzeugte
Aluminium entnommen wird.
Die Erfindung findet auch auf die üblichen Öfen zur schmelzelektrolytischen Aluminiumherstellung
mit horizontaler Schichtung Anwendung.
Beispielsweise ist — unter Bezugnahme auf die Fig. 6 und 7 — der Ofen mit zwei selbstbackenden
Elektroden 40 versehen, die in eine Lage geschmolzenen Bades 140 tauchen und durch den Elektrodenabstand
50 von der darunter befindlichen Schicht elektrolytisch erzeugten Aluminiums 60 getrennt sind.
Die Elektroden werden durch bekannte mechanische Vorrichtungen angetrieben, die außerhalb des Ofens
angeordnet sind (nicht in der Zeichnung dargestellt) und die Elektroden heben und senken (z. B. auch um
das fortschreitende elektrolytische Abbrennen der Elektrodenschicht auszugleichen) und so den Elektrodenabstand
nahezu konstant halten. Es mag vorgezogen werden, die Bedienung von Hand durch bekannte automatische Einstellvorrichtungen zu ersetzen,
deren Wirkungsweise sich auf den Spannungsabfall zwischen Anode und Kathode gründet. Die
Wanne 130 besteht aus Stampfmasse oder aus Kohleagglomeratblöcken.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einigen Wänden von gegen den Angriff durch das
Bad widerstandsfähigem Werkstoff, z. B. aus mit Pech undurchlässig gemachtem Magnesiumoxyd oder aus
Graphit; sie bilden einen Zwischenraum, der über an der Wandung 70 unten vorgesehenen Vorrichtungen
80 mit der Schicht aus Kathodenmetall und über Austritte bzw. Überläufe 100 mit einem Sammelraum
oder Behälter 120 in Verbindung steht, der vorzugsweise in der Ofenwanne zwischen zwei selbstbackenden
Elektroden untergebracht ist. Der durch die Wände 70 und 90 gebildete Zwischenraum wird
durch einen Deckel 101 und der Behälter wird durch den Deckel 200 verschlossen (Fig. 6).
Die Anordnung ist derart, daß die in den Zwischenraum eindringende Flüssigkeit 300 ganz aus
flüssigem Aluminium, nicht aber aus Badflüssigkeit besteht. Die Höhe des Austritts 100 bestimmt — bei
konstant gehaltener Niveauhöhe des freien Badspiegels — die Niveauhöhe des Aluminiums in der
Gegend unterhalb der Elektroden. Zum Konstant-
halten des Spiegels ist es notwendig, dem Bad kontinuierlich Aluminiumoxyd zuzuführen und die Höhe
der unteren Enden der beiden Elektroden konstant zu halten. Unter diesen Bedingungen führt die Erzeugung
von Aluminium durch Elektrolyse zum Abfließen einer äquivalenten (gleich großen) Menge von
Aluminium über den Zwischenraum in den Behälter 120.
Dieser Aluminiumvorrat 111 am Boden des Behälters 120 kann zur weiteren Behandlung je nach
Bedarf entnommen werden, ohne den Elektrolysevorgang in der Zelle zu stören.
Das Entfernen des Vorrats erfolgt dadurch, daß der Deckel 200 abgehoben und Aluminium in bekannter
Weise abgehebert bzw. abgesaugt wird. Das kontinuierliche Aufgeben von Aluminiumoxyd nach
bekannten Methoden erfolgt vorzugsweise in der Gegend 160 zwischen den Stirnwandungen 150 der
beiden in Fig. 7 dargestellten Behälter.
20
Claims (9)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse,
dadurch gekennzeichnet, daß das Niveau des elektrolytisch abgeschiedenen Aluminiums in der
Zelle durch Abtropfen bzw. durch tropfenweises Entnehmen konstant gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahme des elektrolytisch
abgeschiedenen Aluminiums als auf das zum Konstanthalten des Aluminiumniveaus in
der Zelle dienende Abtropfen nachfolgende und von diesem getrennte Stufe erfolgt, und zwar vorzugsweise
in Zeitintervallen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Konstanthalten des Niveaus
des elektrolytisch abgeschiedenen Aluminiums in der Zelle außer durch Abtropfen bzw.
tropfenweises Entnehmen auch unter Mitwirkung kontinuierlicher Aluminiumoxydaufgabe und/oder
Konstanthalten des Elektrodenabstandes bewirkt wird.
4. Ein- oder Mehrzellenofen für die kontinuierliche Herstellung von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse
mit selbstbremsenden Anoden nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine aus der Sammelkammer (11) bzw.
den Sammelkammern für das elektrolytisch abgeschiedene Aluminium nach oben führende Lei-
tung (12, 28), deren unteres Ende mit dem flüssigen Aluminium in Verbindung steht und an deren
oberem Ende bzw. in der Nähe von deren oberem Ende eine Austrittsöffnung (24) vorgesehen
ist, durch welche das Aluminium automatisch in einen Sammelraum (29) abfließt, der
von der Sammelkammer bzw. den Sammelkammern unabhängig angeordnet ist.
5. Ofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelraum (29) im Ofenbereich
untergebracht und vorzugsweise von der Oberseite des Ofens zugänglich ist, indem er abnehmbare
Deckel (25) besitzt.
6. Ofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem den Sammelraum
bildenden Behälter und den Zellen, Sammelkammern und Zufuhrleitungen zum Sammelraum
elektrisch isolierende Wandungen angeordnet sind.
7. Mehrzellenofen nach Anspruch 4 mit stationär angeordneten Bipolarelektroden, deren jede
(1) von einem Sockel (18, 19, 20) getragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Vergleich zum
Elektrolysespalt (16, 22) der Zelle die Sammelkammer für das Aluminium geringe Höhe und
geringes Fassungsvermögen aufweist und Steigleitungen (28) angeordnet sind, die sich aus
jeder Kammer (11) nach oben erstrecken, und das untere Ende einer jeden Leitung mit dem
flüssigen Aluminium in Verbindung steht und am oberen Ende bzw. in der Nähe des oberen Endes
einer jeden Leitung eine Austrittsöffnung (24) angeordnet ist, durch die flüssiges Aluminium
automatisch in einen gemeinsamen Sammelraum (29) abfließt, der innerhalb des Ofens, aber getrennt
von den Elektroden und Sammelkammem angeordnet ist.
8. Ofen nach Anspruch 4 bzw. 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelraum (29) durch
eine oder mehrere Querwände (33) und/oder der Länge nach verlaufende Trennwände (30) in
zwei oder mehrere Abteile unterteilt ist.
9. Ofen nach den Ansprüchen 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Abfließen
des Aluminiums eine nach oben verlaufende Steigleitung (28) umfassen, die mit ihrem unteren
offenen Ende in die Sammelkammer (11) taucht und oben einen Austritt zum tropfenweisen Abfließen
des Aluminiums in den Sammelraum (29) besitzt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
© 309 550/244 4.63
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