DE1145547B - Verfahren und Vorrichtung zum Entleeren von Behaeltnissen aus Papier oder aehnlichem Stoff, vorzugsweise von Papiersaecken - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Entleeren von Behältnissen aus Papier oder ähnlichem Stoff, vorzugsweise von Papiersäcken Hygroskopische Güter wie Zement, Soda oder andere fein vermahlene Rohstoffe werden im allgemeinen, in Papiersäcken verpackt, der Verbrauchsstelle zugeführt. Die Eigenart dieser Materialien, welche nach längerer Lagerung oft zur Oberflächenverhärtung und auch Verklebung mit dem Verpackungsmaterial neigen, macht das Entleeren dieser meist in großen Mengen verbrauchten Säcke außerordentlich aufwendig. Hierbei gehen auch beträchtliche Mengen des Füllmaterials verloren, da Reste an den Säcken verbleiben. Diese Reste erschweren außerdem die Wiederverwertung des Sackrohstoffes, der im allgemeinen nur als gereinigtes Altmaterial wieder aufgearbeitet werden muß, da die Säcke als neues Verpackungsmaterial infolge der aufgetretenen unvermeidbaren Beschädigung und Verschmutzung nicht mehr verwendbar sind.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu beseitigen. Sie betrifft ein Verfahren zum Entleeren von Säcken aus Papier oder ähnlichem Stoff, bei welchem erfindungsgemäß die noch ungeöffneten Säcke durch maschinelles Reißen oder Schleudern gegen Prallflächen zerfetzt oder zerfasert werden, worauf das entstandene Gemisch aus unverändert gebliebenem Füllgut und Sackfetzen oder -fasern einer Absiebung unterworfen wird. Vorteilhaft dabei ist, daß das Absieben in mehreren Stufen geschieht und daß zwischen diesen Absiebstufen ein Umwälzen oder Umkehren des Siebgutes erfolgt.
• Zur Durchführung dieses Verfahrens dient eine Schleuderprallmühle, welcher die vollen Säcke zugeführt und durch Schleudern gegen Prallflächen geöffnet und zerfasert werden. Hierdurch wird das Material wieder in seinen ursprünglichen pulverförmigen Zustand aufgelockert und die für die Weiterverarbeitung schädlichen Klumpen und Verklebungen beseitigt, so daß es anschließend nur einer Absiebung des aus der Prallmühle austretenden Gutes bedarf, um die zerkleinerte Umhüllung von der Füllung zu trennen.
• Zweckmäßig wird hierfür unter der Prallmühle eine aus mehreren kaskadenartig angeordneten Sieben bestehende Absiebevorrichtung vorgesehen, bei welcher während des Überganges von einem Sieb zum anderen das zerfaserte Packmaterial um 1800 gewendet wird, damit alle lose auf ihm liegenden Materialteile ausfallen können.
• Die Zeichnung stellt schematisch eine Anlage gemäß der Erfindung dar.
• Die mit Material gefüllten und verschlossenen Säcke 10 werden durch eine beliebige Aufgabevorrichtung, z. B. ein Förderband 11, in eine Schleuderprallmühle 12 geworfen, deren Umläufer, ein mit Prall- leisten besetzter Rotor 13, die Säcke zerreißt und gegen die schwenkbaren Prallplatten 14 schleudert.
• Der Inhalt der Säcke wird in dem Mahlraum 15 hin-und hergeschleudert, bis er zusammen mit den zerrissenen Säcken den Schlitz 14' zwischen der Prallplatte 14 und dem Rotor 13 passiert und die Mühle durch ihren Auslauf 16 verläßt. Von hier aus gelangt das Gut mit den Papiersackresten über die Auslaufrutsche 17 auf ein Sieb 18, dem ein oder mehrere Siebe 18 nachgeschaltet sind. Zwischen den kaskadenförmig angeordneten Sieben ist ein Wendeblech 19 vorgesehen, durch welches die einzelnen Teile der Säcke um 1800 gewendet werden. Das von den Verpackungshüllen befreite und aufgelockerte Material fällt durch den Trichter 20 aus und wird von hier den nicht dargestellten Verbraucherstellen zugeführt, während das gereinigte Verpackungsmaterial durch den Trichter 21 aufgefangen und einer an sich bekannten Brikettierpresse zugeleitet wird.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Entleeren von Säcken aus Papier oder ähnlichem Stoff, dadurch gekennzeichnet, daß die noch ungeöffneten Säcke durch maschinelles Reißen oder Schleudern gegen Prallflächen zerfetzt oder zerfasert werden, worauf das entstandene Gemisch aus unverändert gebliebenem Füllgut und Sackfetzen oder -fasern einer Absiebung unterworfen wird, vorzugsweise unter Umwälzen oder Umkehren.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Absieben in mehreren Stufen geschieht und das Umwälzen oder Umkehren zwischen diesen Absiebestufen erfolgt.
3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Schleuderprallmühle (12,13, 14) mit darunter vorgesehener, zweckmäßig aus mehreren kaskadenartig angeordneten Sieben(18,18') bestehender Absiebevorrichtung.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Umwälz- oder Umkehreinrichtung (19) für das Absiebegut zwischen den einzelnen Sieben.