DE1218869B

DE1218869B - Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufloesen von mit Kunststoffolien kaschiertem Papier und Faserstoffen und zum Trennen der Bestandteile zur weiteren Verarbeitung

Info

Publication number: DE1218869B
Application number: DEC21450A
Authority: DE
Inventors: Herbert Alfred Merges
Original assignee: Condux Werk Herbert A Merges KG
Current assignee: Condux Werk Herbert A Merges KG
Priority date: 1960-05-16
Filing date: 1960-05-16
Publication date: 1966-06-08

Description

Vorrichtung zum kontinuierlichen Auflösen von mit Kunststoffolien kaschiertem Papier und Faserstoffen und zum Trennen der Bestandteile zur weiteren Verarbeitung Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Auflösen von mit Kunststofffolien kaschiertem Papier und Faserstoffen, insbesondere von Altpackungen und zum Trennen der Bestandteile zur weiteren Verarbeitung.
Mit der zunehmenden Verwendung von mit Kunststoffolien kaschierten Faserstoffen, wie Natroncellulose, Mischfaserstoffen u. dgl. in Form von Papier, Pappe und in deren Verwendung beispielsweise als Tüten, Säcke oder Kartons ist die Frage ider nutzbringenden Wiederverwendung der zwangläufig sieh ergebenden Abfälle in den Vordergrund getreten.
Eine Trennung und Wiedergewinnung der Rohmaterialkomponenten war bisher in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht nicht zufriedenstellend, und zwar vor allem auf Grund der innigen Haftung des Fasermaterials an den Folien und des vielgestaltigen, ungeordneten Anlieferungszustandes von Abfallstreifen, Abfallstücken, Knäueln usw., wie sie bei der Verarbeitung derartig kaschierter Kunststoffolien und Faserstoffverbände entstehen oder gesammelt werden.
Nach einem bekannten Verfahren werden kaschierte Papiere nach Vorweichung in rotierende Trommeln eingefüllt und dort sowie durch intensives Waschen und Spritzender Abfälle mit Wasser nach festen und lösbaren Teilen getrennt. Die gelösten Fasern werden danach Eindickern oder Rundsiebzylindern zugeleitet. In ähnlicher Weise wird auch schon bei einem bekannten Verfahren zum Rückgewinnen der Hauptrohstoffe metallfolienkaschierten Papieres verfahren, bei dem nach Zerkleinern der Abfälle ein Vorweichen in Wasser und anschließendes Trennen im Holländer erfolgt. Die getrennten Komponenten werden dann in Wirbelabschneidern voneinander getrennt. Hierbei muß diskontinuierlich gearbeitet werden. Ferner haben diese Arbeitsweisen den Nachteil, daß keine Zwangsführung des Materials erfolgt, so daß eine einwandfreie Lösung beispielsweise der innigen Bindung von Kunststoffolien und Papier nicht ohne weiteres gewährleistet ist und ihre Trennung einen hohen mechanischen Bearbeitungsaufwand erfordert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, in ersterLinie eine in technischer undwirtschaftlicher Hinsicht befriedigende Vorrichtung zu finden, mit der die Trennung der Komponenten eines Kunststofffolien- und Faserstoffverbandes kontinuierlich so durchführbar ist, daß die getrennten Komponenten einer praktisch verlustlosen Wiederverarbeitung bzw. Weiterverarbeitung zugänglich bleiben.
Diese Aufgabe ist mit einer Vorrichtung gelöst, die im wesentlichen aus einer Einweichbütte sowie daran angeschlossener Zerkleinerungsvorrichtung nebst Sortierer besteht und die nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß der Einweichbütte eine Zahnscheibenmühle nachgeschaltet ist, an deren Austritt sich ein Sieb anschließt, über dem Waschdüsen angeordnet sind.
Bei der Behandlung in dieser Vorrichtung werden die mit Kunststoffolien kaschierten Papierabfälle in heißem Wasser geweicht, wodurch sich die Faserstoffkomponente so aufquellen läßt, daß dabei bereits eine gewisse Ablösung dieser Komponente von der Folie erfolgt. Dieses so vorbehandelte Material wird kontinuierlich der Zahnscheibenmühle bei gleichzeitiger Zugabe von warmem oder heißem Wasser zugeführt.
Durchden speziellenArbeitseffekt dieserMaschine, die das Material gewissermaßen zwangsgeführt in einem Durchgang passiert, wird der angequollene Faserstoff auf- und von der Folie abgelöst, die selbst jedoch unzerkleinert oder nur in geringem Maße zerkleinert die Maschine auf Grund ihres weichen und elastischen Verhaltens passiert und die deshalb in größeren Stücken anfällt. Diese Folienstücke behindern die Abtrennung von dem Faserstoff in keiner Weise. Die aus der Mühle austretende Faserstoff-Folienrestaufschwemmung gelangt anschließend auf eine aus der Papierindustrie an sich bekannte Trennvorrichtung (Sieb mit Waschdüsen), auf der der aufgelöste und aufgeschwemmte Faserstoff von den Folienresten abgewaschen bzw. abgespült wird.
Die abgetrennten Faserstoffe werden dann der Wiederverwendung - nach durchgeführter Eindickung - zugeführt. Die nassen Folienstücke werden entweder getrocknet oder auf nassem Wege weitervermahlen, wobei sich an die Naßvermahlung eine Abtrennung der Restflüssigkeitdurch Zentrifugieren und eine Trocknung des Kunststoffpulvers anschließen kann.
Neben dem Vorteil der kontinuierlichen Betriebsweise hat die erfindungsgemäße Verwendung einer Zahnscheibenmühle den Vorteil, daß das Material gewissermaßen durch Zwangsführung in einem Durchgang die Maschine passiert, -wobei die Trägerfolien Dehnungsbeanspruchungen und zeitweiligen Flächenvergrößerungen unterliegen, die ein sicheres Ablösen der Fasern gewährleisten.
Zur näheren Erläuterung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein Fließbild des kontinuierlich ablaufenden Bearbeitungsvorganges schematisch dargestellt. Nicht dargestellt ist darin eine eventuell erforderliche Vorzerkleinerungsmaschine, die bei flächenmäßig zu großen Abfallresten eingesetzt werden müßte.
Der Vorgang verläuft mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und zusätzlichen Apparaturen wie folgt: Die mit Kunststoffolien kaschierten Papier- oder Pappenabfälle werden in eine Einweichbütte 1 gegeben, in der eine Quelhlüssigkeit, vorzugsweise Wasser enthalten ist. Diese Bütte 1 kann auch als Rinne ausgebildet sein, in der die Quellung während des Strömens, aber auch eine Auflockerung der Abfallstücke und -Streifen erfolgt, so daß auch der Quellvorgang bereits kontinuierlich abläuft. Die Temperatur der Quellflüssigkeit beträgt in der Bütte etwa -I-80° C.
Nach der Quellung wird das vorgeweichte und erwärmte Material einer Zahnscheibenmühle 2 zugeleitet, in die auch gleichzeitig weitere Flüssigkeit mit etwa 80 bis 100° C zugeführt wird. Der in der Mühle ablaufende mechanische und nur einen Durchgang erfordernde Prozeß löst das angequollene Papier oder die Pappe in Einzelfasern auf und damit von den Folien ab, die selbst im wesentlichen unzerkleinert die Zahnscheiben der Mühle passieren.
An diesen Vorrichtungsteil schließt sich ein kontinuierlich arbeitendes Sieb 3 an, über dem Waschdüsen 4 angeordnet sind, die die gelösten Fasern von den Folienresten spülen. Der Vollständigkeit halber seien die Weiterbehandlungsmöglichkeiten der getrennten Komponenten erwähnt: Die abgetrennten Fasern werden gegebenenfalls einem Eindicker 5 mit Bütte 6 zur Aufnahme des anfallenden Dickstoffes zugeführt. Je nach dem, wie die als Rückstand auf dem Sieb 3 verbleibenden Folienreste weiterverarbeitet werden sollen, schließt sich entweder eine direkte Trocknung der Reste auf einer Schleuder 7 und gegebenenfalls in einem Trockner 8 an oder die Reste werden mit Zusatzflüssigkeit einer weiteren Zerkleinerungsmaschine 9 zugeführt, die die nassen Folienreste in Pulver- oder eine andere gewünschte für die Weiterverarbeitung geeignete Form bringt.
Die aus der Mühle 9 anfallende Kunststoff-Flüssigkeitsaufschwemmung wird beispielsweise ebenfalls einem Eindicker 10 und der Dickstoff dem Trockner 8 zugeführt. Für die Behandlung bestimmter Kunststoffe können auch an Stelle der Zahnscheibenmühle gegebenenfalls Hammermühlen verwendet werden.

Claims

Patentanspruch: Vorrichtung zum kontinuierlichen Auflösen von mit Kunststoffolien kaschiertem Papier und Faserstoffen, insbesondere von Altpackungen, und zum Trennen der Bestandteile zur weiteren Verarbeitung, bestehend aus einer Einweichbütte sowie einer daran anschließenden Zerkleinerungseinrichtung nebst Sortierer, dadurch gekennzeichnet, daß der Einweichbütte (1) eine Zahnscheibenmühle (9) nachgeschaltet ist, an deren Austritt sich ein Sieb (3) anschließt, über dem Waschdüsen (4) angeordnet sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 746 618; deutsche Auslegeschrift Nr. 1008 562; Mack, Heinz: Altpapieraufbereitung, Wiesbaden, 1954,S.90. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1097 802.