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Karteireiter aus einem elastisch biegsamen Werkstoff Die Erfindung
bezieht sich auf einen Karteireiter aus einem elastisch biegsamen Werkstoff, z.
B. Kunststoff. Dieser Karteireiter ist für Karteiblätter mit mindestens zwei Reihen
aus parallel zur benachbarten Karteiblattkante verlaufenden Schlitzen bestimmt.
Die der Erfindung zugrunde liegenden Karteireiter weisen hierbei noch einen Reiterkopf
mit einer als Beschriftungsfeld dienenden Sichtfahne sowie eine als Reiterfuß dienende
und auf dem Karteiblatt aufliegende dreieckförmige Plättchenfläche auf. Bei diesem
bekannten Karteireiter wird jedoch die etwa dreieckförmige Plättchenfläche im Bereich
der Ecken durch Punktschweißen fest und unlösbar mit dem aus einem artfremden Werkstoff
bestehenden Karteiblatt verbunden. Hierzu liegt auf jeder Kartenfläche eine dreieckförmige
Plättchenfläche auf, die beide durch Lochungen des Karteiblattes hindurch miteinander
verschweißt werden. Bei einem anderen bekannten Karteireiter bildet die dreieckförmige
Plättchenfläche ebenfalls zwei Schenkel, die beiderseits auf der aus thermoplastischem
Kunststoff bestehenden Karteikarte festgeschweißt werden. Eine derartige feste Verbindung
des Karteireiters kann jedoch nur bei Leitkarten vorgesehen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Karteiblätter mit einer
doppelten Schlitzreihe eine leicht lösbare und trotzdem zuverlässige Befestigung
des Karteireiters mit einer als Reiterfuß dienenden dreieckförmigen Plättchenfläche
zu ermöglichen. Zur Lösung dieser Aufgabe gibt die Erfindung die Lehre, die dreieckförmige,
mit der Basis parallel zur benachbarten Karteiblattkante verlaufende Plättchenfläche
des Karteireiters an den Ecken mit je einer Haltezunge zum Einstecken in die zugeordneten
Schlitze eines Karteiblattes zu versehen. Ein in dieser Weise ausgebildeter Karteireiter
kann mit seinen drei Haltezungen leicht in die entsprechenden, parallel zur Oberkante
des Karteiblattes verlaufenden Schlitze eingeführt werden, wobei die dreieckförmige
Plättchenfläche zum Einstecken der unteren Haltezunge in den entsprechenden Schlitz
des Karteiblattes leicht durchgewölbt wird. Der Karteireiter erhält durch diese
Ausbildung eine Befestigung an drei Punkten, nämlich in zwei Schlitzen der oberen
und in einem Schlitz der unteren Schlitzreihe des Karteiblattes, wodurch bei kleinem
Werkstoffaufwand ein unbeabsichtigtes Lösen des Karteireiters mit Sicherheit vermieden
wird.
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Bei Karteireitern aus elastisch biegsamem Werkstoff ist nach einem
älteren Vorschlag zwar die Anbringung von Haltezungen an der auf dem Karteiblatt
aufliegenden Plättchenfläche vorgesehen. Diese Plättchenfläche bildet jedoch mit
dem Reiterkopf eine gemeinsame Rechteckiiäche, deren beide Längskanten je zwei Haltezungen
mit der Form einer Meißelschneide aufweisen. An den zur benachbarten Begrenzungskante
des Karteiblattes zugekehrten Ecken verlaufen die Haltezungen senkrecht und an den
beiden gegenüberliegenden Ecken parallel zu dieser Begrenzungskante. Demgemäß sind
zwei Schlitzreihen im Karteiblatt notwendig, von denen die Schlitze der einen Reihe
senkrecht zu den Schlitzen der anderen Reihe stehen. Abgesehen davon, daß es schwierig
ist, die Haltezungen paarweise in die entsprechenden Schlitze des Karteiblattes
einzuführen, wird insbesondere der Karteireiter durch keine dreipunktartige Befestigung
festgehalten. Außerdem erfordert die Plättchenfläche wegen ihrer Rechteckform einen
bedeutend größeren Werkstoffaufwand als der mit einer dreieckförmigen Plättchenflächeversehene
Karteireiter gemäß der Erfindung. Das gilt auch für bekannte Karteireiter, die eine
rechteckige Form und an jeder Längsseite im Bereich des Reiterfußes zwei zueinander
parallele Haltezungen aufweisen, denen im Karteiblatt zwei Schlitzreihen mit senkrecht
zur Kopfkante des Karteiblattes verlaufenden Schlitzen zugeordnet sind. Nach einem
bevorzugten Merkmal der Erfindung ist die an der Spitze der dreieckförmigen Plättchenfläche
angeordnete Haltezunge um die Dicke des jeweiligen Karteiblattes abgekröpft. Hierdurch
wird die Einführung dieser Haltezunge in den entsprechenden Schlitz des Karteiblattes
wesentlich erleichtert.
In vorteilhafter Weise sind die beiden oberen
Haltezungen an der Basis der dreieckförmigen Plättchenfläche von L-förmigen, mit
einem Schenkel zur benachbarten Kopfkante des Karteiblattes parallel verlaufenden
Einschnitten gebildet, die zwischen dem Reiterkopf und dem Reiterfuß angeordnet
sind, und deren Ende durch je, eine etwa kreisförmige Ausnehmung begrenzt ist. Diese
Ausnehmung schützt die Haltezungen vor dem Einreißen und verbessert deren Halt an
dem Karteiblatt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Haltezungen an
der Basis der dreieckförmigen Plättchenfläche als Stege ausgebildet sein, deren
Breite gleich der Höhe der sie aufnehmenden Schlitze ist. Diese Stege sind in einer
vorteilhaften Ausgestaltung schräg aufwärts zum Reiterkopf angeordnet und bis zur
benachbarten Kante des Karteiblattes verlängert. Dadurch wird die Möglichkeit eines
Verhakens mit anderen Karteiblättern ausgeschaltet. Die über das Karteiblatt ragende
Sichtfahne des Karteireiters ist nach einem bevorzugten Merkmal der Erfindung von
einem transparenten Schlauch zur Aufnahme eines Beschriftungsstreifens gebildet,
der als Falzstreifen die doppelte oder als Einfachstreifen etwa die gleiche Breite
wie die Sichtfahne aufweist. Diese Beschriftungsstreifen können z. B. als perforierte
Endlosformulare leicht und schnell mittels Schreibmaschine beschriftet werden. Die
als Falzstreifen ausgebildeten Beschriftungsstreifen sind durch die Spreizwirkung
ihres Falzes in der schlauchförmigen Hülle sicher gehalten und vor dem Herausgleiten
geschützt. Die Beschriftungsstreifen können in verschiedenen Farben ausgeführt werden,
um eine gute Übersieht der Kartei zu erhalten.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der nach der
Lehre der Erfindung ausgebildeten Karteireiter dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die
Vorderansicht einer teilweise dargestellten Steilsichtkartei, Fig. 2 bis 7 je eine
Ansicht von verschiedenen Formen der Karteireiter.
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Bei der in Fig.1 dargestellten Steilsichtkartei sind die Karteiblätter
1 mit je zwei Reihen von parallel zu ihrer Oberkante verlaufenden Schlitzen 15,
15' und 16 versehen. Die Karteiblätter 1 sind in üblicher Weise vor die zugehörigen
Leitkarten 2 gestellt. Auf jedes Karteiblatt 1 ist ein Karteireiter 4 gesteckt,
der aus einem elastisch biegsamen Werkstoff, vorzugsweise transparentem Kunststoff,
besteht und einen rechteckigen Reiterkopf als Sichtfahne 5 und eine dreieckförmige,
mit der Spitze nach unten gerichtete Plättchenfläche 6 enthält, die als Reiterfuß
dient und auf dem Karteiblatt 1 so aufliegt, daß die Basis parallel zur Kopfkante
des Karteiblattes verläuft.
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Die rechteckige Sichtfahne 5 des aus durchsichtigem Kunststoff bestehenden
Karteireiters 4 ist aus einem transparenten flachgedrückten Schlauch gebildet, bei
der dem üblichen DIN-A-4-Format der Karteiblätter 1 eine Höhe von etwa 8,5 mm hat.
In diesen flachen Schlauch ist ein Beschriftungsstreifen von einem Stirnende her
eingeschoben, der 16 mm hoch ist und in Längsrichtung auf 8 mm gefalzt ist. Durch
die Spreizwirkung des Falzes wird der Beschriftungsstreifen sicher in dem Schlauch
der Sichtfahne 5 gehalten, wobei er durch den Falz eine Mittelunterstützung erhält.
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Die auf dem Karteiblatt aufliegende dreieckförmige Plättchenfläche
6 des Reiters 4 weist an ihren Ecken Haltezungen 12, 13 und 14 auf, von denen die
beiden oberen an der Basis der Plättchenfläche 6 angeordneten Haltezungen 13 und
14 unter überspringung eines Schlitzes in die Schlitze 15 und 15' eingreifen, die
in einer Reihe parallel zur oberen Kante des Karteiblattes 1 eingestanzt sind. Die
untere Haltezunge 12 an der Spitze der Plättchenfläche 6 greift dagegen in einen
der Schlitze 16 ein, die in einer zweiten Reihe unterhalb der Schlitze 15, 15' und
parallel zu diesen in dem Karteiblatt 1 eingestanzt sind.
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Beim Aufbringen des Karteireiters auf ein Karteiblatt wird zunächst
die Plättchenfläche 6 zwischen den Haltezungen 13 und 14 gebogen; alsdann werden
die Haltezungen in die oberen Schlitze 15 und 15' des Karteiblattes eingeführt,
worauf die Plättchenfläche 6 quer aufgebogen wird, damit die untere Haltezunge 12
in den zugeordneten Schlitz 16 des Karteiblattes 1 eingreifen kann. Der Karteireiter
4 wird dadurch in drei Punkten sicher und fest an dem Karteiblatt gehalten.
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Der Karteireiter kann entsprechend den in Fig. 2 bis 7 dargestellten
Ausführungsbeispielen in verschiedener Weise ausgestaltet sein.
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Gemäß Fig. 2 ist die dreieckförmige Plättchenfläche 26 an ihrer Basis
mit zwei hakenförmigen Haltezungen 23 und 24 versehen, die in die oberen Schlitze
15 und 15' des Karteiblattes 1 eingreifen. Am unteren verjüngten Ende bzw. an der
Spitze der dreieckförmigen Plättchenfläche 26 ist die Haltezunge 22 angebracht,
die in einen unteren Schlitz 16 des Karteiblattes eingesteckt wird. Zwischen der
breiten rechteckigen Sichtfahne 25 und den beiden oberen Haltezungen 23, 24 sind
halbrunde Schlitze 27 ausgestanzt, welche die Verbindung zwischen der Sichtfahne
25 und der Plättchenfläche 26 besonders widerstandsfähig machen.
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Nach Fig. 3 weist der Karteireiter gegenüber dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
eine kleinere Sichtfahne 35 auf, die vorzugsweise für Nummernaufdrucke einer Dezimalreihe
bestimmt ist. Die Plättchenfläche 36 hat etwa die Form eines rechtwinkligen Dreiecks
und weist an ihrer der Basis entsprechenden Schulter zwei hakenförmige Haltezungen
33 und 34 auf, die einen so geringen Abstand voneinander haben, daß sie in zwei
unmittelbar nebeneinander liegende obere Schlitze 15 des Karteiblattes 1 eingreifen
können. Die in den unteren Schlitz 16 des Karteiblattes eingreifende untere Haltezunge
32 liegt senkrecht unter der im Sinne der Zeichnung linken Haltezunge 34.
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Nach Fig. 4 hat der Karteireiter eine dreieckige, nach oben verlängerte
Schrägsichtfahne 45, die mit ihrer dreieckigen Plättchenfläche 46 mittels der beiden
oberen Haltezungen 43 und 44 in den oberen, nicht unmittelbar benachbarten Schlitzen
15 und 15' und mittels der unteren Haltezunge 42 in einem unteren Schlitz 16 des
Karteiblattes 1 zuverlässig gehalten ist.
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Gemäß Fig. 5 ist die mit der rechteckigen Sichtfahne 55 versehene
Plättchenfläche 56 auf dem Karteiblatt 1 durch die beiden in dessen obere und nicht
unmittelbar benachbarten Schlitze 15 und 15' eingreifende Haltezungen 53, 54 gehalten,
die an der Basis der etwa gleichschenklig dreieckförmigen Plättchenfläche 56 angeordnet
sind. Diese beiden Haltezungen sind durch L-förmige Einschnitte 58 gebildet, die
mit einem Schenkel parallel zur benachbarten Kopfkante des Karteiblattes 1 verlaufen
und zwischen der Sichtfahne 55 und der Plättchenfläche 56 angeordnet
sind.
Das Ende jedes der beiden Einschnitte 58 ist durch eine etwa kreisförmige Ausnehmung
57 begrenzt. Die beiden Haltezungen 53 und 54 sind ebenso wie die untere Haltezunge
52 flach ausgebildet, die in einen unteren Schlitz 16 des Karteiblattes 1 eingreift.
Die beiden oberen Haltezungen 53 und 54 ragen in vorteilhafter Weise etwas über
den Rand des Karteiblattes 1 hinaus.
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Die an der Spitze der dreieckförmigen Plättchenfläche 56 befindliche
Haltezunge 52 kann ebenso wie die oberen paarweise angeordneten Haltezungen 53 und
54 um die Dicke des Karteiblattes abgekröpft sein, um die Einführung in die Schlitze
des Karteiblattes zu erleichtern.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 sind die beiden oberen Haltezungen
63 und 64 der dreieckförmigen Plättchenfläche 66 als Stege ausgebildet, deren Breite
gleich der Höhe der sie aufnehmenden Schlitze 15 und 15' des Karteiblattes 1 ist
und die seitlich in diese eingreifen, während an der Spitze der Plättehenfläche
66 die untere Haltezunge 62 angebracht ist. Die rechteckige Sichtfahne 65 ist durch
beidseitige halbrunde Ausnehmungen 67 von den stegförmigen Haltezungen 63 und 64
getrennt.
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Nach Fig. 7 sind die beiden oberen, an der Basis der dreieckförmigen
Plättchenfläche 76 angeordneten Haltezungen 73 und 74 ebenfalls als Stege ausgebildet,
deren Breite gleich der Höhe der Schlitze 15 und 1.5' des Karteiblattes ist. Die
Haltezungen 73, 74 sind schräg aufwärts zur Sichtfahne 75 angeordnet und bis zur
benachbarten Kante der Karteiblätter verlängert.
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Bei sämtlichen gezeigten Ausgestaltungen der Karteireiter wird infolge
der Dreipunktbefestigung ein zuverlässiger und sicherer Halt an dem Karteiblatt
erreicht, so daß die Sichtfahnen der auf die Karteiblätter gesteckten Karteireiter
zusammen mit den Karteiblättern in eine Schreib- bzw. Buchungsmaschine eingeführt
und beschriftet werden können. Die zur Kopfkante des Karteiblattes parallele Beschriftung
und die Durchsichtigkeit der Sichtfahnen ermöglichen eine gute Lesbarkeit, ein leichtes
Einrichten der Kartei und damit auch ein bequemes und übersichtliches Arbeiten an
der Kartei, was durch verschiedene Farben der Sichtfahnen noch verbessert werden
kann. Von besonderer Bedeutung ist der großflächige Karteireiter mit der guten Beschriftungsmöglichkeit
der Sichtfahne sowie die Anschmiegbarkeit der Karteireiter an die Karteiblätter.