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Wulstschutzstreifen, insbesondere für schlauchlose Luftreifen Die
Erfindung bezieht sich auf Wulstschutzstreifen aus teilweise anvulkanisiertem Kautschuk,
insbesondere für schlauchlose Luftreifen.
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Es ist bisher üblich, daß Lkw-Reifen, aber auch schlauchlose Lkw-
und Pkw-Reifen am Wulst durch eine Wulstschutzabdeckung gegen Anscheuern an der
Metallfelge geschützt werden. Der übliche Wulstschutz besteht aus einem Kreuzgewebe,
das mit einer abriebfesten Gummimischung beschichtet ist. Bei dieser herkömmlichen
Konstruktion wird bei der Vulkanisation des Reifens des öfteren die Wulstschutzgummierung
vom Wulstschutzgewebe weggedrückt, so daß die Fäden aus der Oberfläche heraustreten.
Bei schlauchlosen Reifen entstehen durch diese aus der Oberfläche heraustretenden
Fäden des Gewebes Luftkanäle, durch die die Luft aus dem Reifen entweichen kann.
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Es ist bekannt, daß man, um diesen Überstand zu beseitigen, Wulstschutzgummierungen
benutzen kann, die vor dem Einbau in den Reifen nur zu einem Teil vorvulkanisiert
sind und die sich deshalb bei der Vulkanisation des Reifens von ihrem Platz nicht
mehr wegdrücken lassen. Diese bekannten vorgeheizten Gummierungen für den Wulstschutz
können jedoch nur in einer Presse bzw. in einer Auma-Maschine vorgeheizt werden.
Eine Frei- oder Luftheizung ist mit ihnen nicht durchführbar, da sie die ihnen durch
den Kalander vorgegebene Form und Dicke durch Fließen während derVulkanisation verlieren
oder bei derVorvulkanisation blasig werden. Die Vorvulkanisation der bisherigen
Wulstschutzstreifen in Formen, Druckkesseln oder unter heizbaren Walzen weist auch
erhebliche Probleme hinsichtlich Kapazität, Zeitaufwand und einheitlicher Vorvulkanisation
des Materials auf, denn es handelt sich bei der Vorvulkanisation um eine recht empfindliche
Einstellung auf einen noch nicht völlig ausgeheizten Zustand. Die durch diese bekannte
Vulkanisationsart erhaltene glatte Oberfläche des Wulstschutzstreifens setzt einer
späteren Konfektionierung im Reifenrohling bemerkenswerte Schwierigkeiten entgegen.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile an den bekannten Wulstschutzstreifen
aus teilweise anvulkanisiertem Kautschuk, insbesondere für schlauchlose Luftreifen,
dadurch beseitigt, daß der Streifen aus an sich bekanntem Kautschuk besteht, der
aus einem Gemisch von vulkanisiertem und unvulkanisiertem Latex koagoliert worden
ist. In der Mischung wird dieser Kautschuk wie üblicher Kautschuk eingesetzt und
mit Ruß oder hellem Verstärkerfüllstoff oder einem Verschnitt von beiden gefüllt.
Diese Mischung läßt sich in einem Heißluftofen, bei dem Heizzeit und Heiztemperatur
wesentlich leichter einstellbar sind, ohne Druck vorvulkanisieren, ohne daß während
der Vulkanisation der auf dem Kalander vorgefertigte Streifen seine Form oder seine
Dicke durch Fließen verliert.
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Die Anwendung des durch Koagulation eines Gemisches aus unvulkanisiertem
und vulkanisiertem Latex gewonnenen Kautschuks als Wulstschutzstreifen ist auch
noch deswegen sehr vorteilhaft, weil auch der vorvulkanisierte Wulstschutzstreifen
eine gute Klebrigkeit behält, was bei anderen Kautschukarten nicht ohne entsprechende
Weichheit des Materials erreicht würde.
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Nach der Vulkanisation, bei der die Mischung bis auf einen Modul von
etwa 30 bis 90 kg/cm2, vorzugsweise 50 bis 60 kg/cm2 bei 300% Dehnung gebracht wird,
hat die Mischung immer noch genügend Konfektionsklebrigkeit, um mit unvulkanisierter
Kautschukmischung im Reifenrohling zusammengebracht werden zu können; Haftschwierigkeiten
entstehen nicht. Dadurch werden einander entgegenlaufende Eigenschaften durch die
erfindungsgemäße Maßnahme kombiniert.
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Die Vorteile der Erfindung sind auch bei einem geringeren Anteil von
Ruß bzw. Füllstoff oder deren Verschnitt erzielbar. Es ist möglich, den erfindungsgemäßen
vorvulkanisierten Gummiwulstschutz am Reifenwulst mit oder ohne Gewebe zu verwenden.
Im
folgenden sind zwei Beispiele für die Zusammensetzung des neuen kautschukartigen
Wulstschutzmaterials angegeben:
Rezept |
A I B |
Kautschuk, gewonnen aus Ko- |
agulat eines Gemisches aus |
unvulkanisiertem und vul- |
kanisiertem Latex .......... 100 100 |
Stearinsäure ................. ,3 3 |
Weichmacher ................ 3 3 |
Alterungsschutz .............. 2 ! 2 |
Zinkweiß .....:.:....:....... 5 ! 5 |
Schwefel .................... 2,5 2,5 |
Beschleuniger ................ 1,7 1,7 |
Fumace-Ruß ............... . 30 80 |
Heller Verstärker-Füllstoff .... 70 - |
Beispielsweise wird die Erfindung auch in den Abb. 1 bis: 3 dargestellt.
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Abb. 1 zeigt einen schlauchlosen Reifen 1 auf einer Felge 2
mit einem Ventil 3. Der Wulst 4 des Reifens 1 weist an der Berührungsfläche zur
Felge 2 hin eine Schicht 5 auf, die aus der erfindungsgemäß verwendeten Mischung
besteht.
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Abb: 2 und 3 zeigen den Reifenwulst 4 in vergrößertem Maßstab.
Die an der Felge 2 anliegende Wulstfläche ist mit der Mischung 6 überzogen.
Sie liegt unmittelbar auf dem im Reifen befindlichen Gewebe 7 auf. Die Schichtstärke
ist so gewählt, daß durch Reibung die Lebensdauer des Reifens an dieser Stelle unter
keinen Umständen gefährdet ist. Abb. 3 ist gegenüber Abb. 2 dadurch verändert, daß
der Wulstschutzstreifen 8 in an sich bekannter Weise mit Gewebe 2 durchsetzt ist.
Dieses kann aus einfachem Kordgewebe, oder aber auch aus Kreuzgewebe in. verschiedenen
Lagen und Stärken bestehen.