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Mittel zum Schutz von Materialien gegen Termitenfraß Termiten spielen
in tropischen und subtropischen Ländern eine große Rolle als Materialschädlinge.
Zwar verdauen die genannten Insekten nur Zellulose, zerstören jedoch neben zellulosehaltigen
Substanzen auch fast alle anderen Materialien, unabhängig von deren Zusammensetzung.
So greifen Termiten als Materialschädlinge im weitesten Sinne neben Holz z. B. auch
Textilien, Dokumentenpapier, Bücher, Elektrogeräte, Isolierungen, Schaltanlagen,
Auto-und Maschinenbestandteile, Transportbänder, Bau-und Isolierstoffe für den Wohnungs-
und Straßenbau usw. an. Die angerichteten Schäden sind in den meisten Fällen sehr
schwer, weil Termiten als soziale Insekten stets in größeren Verbänden auftreten.
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Da eine unmittelbare Bekämpfung der Schädlinge wegen deren versteckter
Lebensweise vielfach unmöglich ist, müssen die termitenanfälligen Werkstoffe, also
Holz, Textilien, Papier, Kunststoffe, Lacke, Kautschuk, Leder, Bitumen usw., durch
entsprechende Ausrüstung'mit geeigneten Mitteln vor dem Angriff und der Zerstörung
durch Termiten geschützt werden. Der Kreis der für diesen Zweck geeigneten Präparate
ist sehr beschränkt; denn die in Frage kommenden Substanzen müssen die für die Einarbeitung
in die zu schützenden Materialien notwendigen hohen Temperaturen, die Vulkanisation
usw. überstehen, ohne daß dabei die Termitenschutzwirkung verlorengeht oder beeinträchtigt
wird. Weiterhin sollen die Präparate auch bei Lagerung und Verwendung der ausgerüsteten
Materialien im Tropenklima stabil bleiben.
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Termitenschutzmittel müssen im Gegensatz zu Schädlingsbekämpfungs-
bzw. Pflanzenschutzmitteln, die insektizid wirken, die zu bekämpfenden Schädlinge
nicht vernichten, d. h. abtöten. Ein M ttel zum Schutz gegen Termitenfraß
muß, wie der Name sagt, in erster Linie eine langdauernde fraßabweisende Wirkung
besitzen, ohne dabei natürlich Qualität und Eigenschaften der ausgerüsteten Materialien
in ungünstiger Weise zu beeinflussen. Außerdem darf die Anwendung des Mittels, das
die Termitenresistenz bewirkt, keine physiologischen Schäden für Menschen und Nutztiere
mit sich bringen.
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Es wurde nun gefunden, daß Alkoxyphenyl-N-methylearbamate der allgemeinen
Formel
in der R für Wasserstoff oder einen bevorzugt niederen Alkylrest steht, während
R' und R" bevorzugt niedere Alkylreste bedeuten und n gleich 0, 1
oder 2 ist,
zum Schutz von Materialien der verschiedensten Art gegen Termitenfraß hervorragend
geeignet sind. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen können unter anderem
zum Schützen von Holz, Bauplatten, Papier, Textilien, Kunststoffen, Lacken, Natur-
und Synthesekautschuk, Leder, Bitumen- und Zementmassen und anderen termitenanfälligen
Materialien dienen.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung: Beispiel
1
2ccm einer 0,05%igen Acetonlösung von 3,5-Dimethyl-4-methoxyphenyl-N-methylcarbamat
werden auf eine 0,5 min starke Filterscheibe von 9 cm Durchmesser
in der Weise aufgetragen, daß das Papier gleichmäßig durchtränkt ist. Nach 4tägiger
Ausdünstung setzt man 20 Termitenarbeiter in einen Metallring auf die so behandelte
Papierfläche. Das Papier bleibt während einer 3tätigen Versuchsdauer unbeschädigt.
Der Versuch mit einer 0,005%igen sowie mit einer 0,0005%igen Lösung der genannten
Verbindung zeigt das gleiche Resultat, während das unbehandelte Gegenm ster durch
Fraß zerstört wird. Nach 3monatiger Lagerung iin Tropenklima unter ständigem Luftwechsel
besitzen die mit der 0,05-und 0,005%igen Lösung ausgerüsteten Filterscheiben noch
gleich gute fraßabweisende Eigenschaften.
Beispiel 2 Mit Wasser
von 50'C angeschlämmtem Defibratorstoff (feinzerfasertes Holz) setzt man
alkalisch eingestelltes Phenolfonnaldehydharz und Paraffin (mit Emulgator dispergiert)
zu. Anschließend wird 1% 3-Methyl-4-methoxyphenyl-N-methylcarbamat, gelöst in etwas
Natronlauge, in die Mischung eingerührt, der Brei mit Aluminiumsulfat auf einen
pa-Wert von 4 eingestellt und zuletzt entwässert. So ausgerüstete Hartfaserplatten
sind dauerhaft gegen den Angriff und die Zerstörung durch Termiten geschützt.
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Beispiel 3
1 Gewichtsteil 2-Isopropyl-4-methoxyphenyl-N-methylearbarnat
wird bei 130'C bis 8 Minuten lang in 100 Gewichtsteile Polyäthylen
in der Weise eingewalzt, daß der Wirkstoff in dem Polyrneren homogen gelöst ist.
Derart ausgerüstete Folien oder Kabel aus Polyäthylen sind gegen Termitenfraß resistent.
Beispiel 4 In Mischungen au s Naturkautschuk, Butadien-Styrol - Mischpolymerisaten,
Butadien - Acrylnitril-Mischpolymerisaten, Polychlorbutadien und Butylkautschuk
werden 20/() 3,5-Diäthyl-4-methoxyphenyl-N-methylcarbamat auf der Walze oder im
Kneter eingearbeitet. Sowohl in unvulkanisierter als auch vulkanisierter Form erweisen
sich die so ausgerüsteten Produkte als termitenresistent. Beispiel 5
Lacke
mit einem Zusatz von 1% 2-Isopropoxyphenyl-N-methylcarbamat werden nicht durch Termitenfraß
beschädigt.
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In gleicher Weise, wie in den vorhergehenden Beispielen beschrieben,
wirken die folgenden Verbindungen: 2-n-Propoxy-phenyl-N-methylcarbamat, 2-n-Butoxy-phenyl-N-methylcarbamat,
2-sec.-Butoxy-phenyl-N-methylcarbamat, 3-Methoxy-phenyl-N-methylcarbamat, 3-Isopropoxy-phenyl-N-methylcarbamat,
3-sec.-Butoxy-phenyl-N-methylearbamat, 3-n-Butoxy-phenyl-N-methylcarbamat, 4-Methoxy-3-methylphenyl-N-methylcarbamat,
2-Isopropoxy-phenyl-N,N-dimethylcarbamat.