DE1094035B - Insektenbekaempfungsmittel - Google Patents
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, zur Schädlingsbekämpfung pyrethrinhaltige Stoffe zu verwenden. Gewöhnlich werden die
Pyrethrine in Form eines die aktiven Bestandteile von Pyrethrumarten enthaltenden Pflanzenextraktes verwendet
und z. B. als Lösungen in Erdöldestillatfraktionen versprüht.
Die Pyrethrine wirken gegenüber zahlreichen Insekten giftig und machen insbesondere die Insekten bewegungsunfähig.
Gewöhnlich wird mit den pyrethrinhaltigen Mitteln wenigstens noch eine andere Komponente von
langsamerer Wirkung, aber höherer Giftigkeit verwendet. Auf diese Weise werden die Schädlinge schnell bewegungsunfähig,
dann hat die andere Komponente Zeit zu wirken. Bei der Bekämpfung der Hausfliege enthalten die Sprühmittel
zweckmäßig eine Komponente, wie Pyrethrin, um möglichst viel Fliegen niederzuschlagen. Pyrethrine und
pyrethrinhaltige Extrakte sind aber teuer, so daß es wünschenswert ist, die erforderliche Menge so weit wie
irgend möglich herabzusetzen.
Es hat sich nun gezeigt, daß durch Zusatz bestimmter Verbindungen, die nicht notwendigerweise insektizid
wirken müssen, eine Steigerung der Pyrethrinwirkung und damit eine Erniedrigung des Pyrethringehaltes
herbeigeführt werden kann. Derartige wirkungssteigernde Stoffe werden als synergistische Mittel bezeichnet.
Als synergistische Mittel sind beispielsweise Isobutylundecylenamid
und Sesamöl in Sprühmitteln zur Bekämpfung der Hausfliege bekannt. Ebenfalls bekannt ist
auch schon die gemeinsame Verwendung von einer im wesentlichen ct-Diphenyläthan und seine Äthylsubstitutionsprodukte
enthaltenden Fraktion und Pyrethrin. Der Vergleich dieser Wirkstoffmischung mit der erfindungsgemäß
verwendeten Mischung zeigt jedoch, daß der nach dem Stand der Technik erhältliche synergistische
Effekt geringer ist als der mit den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln. Der Prozentsatz der in 5 oder in
10 Minuten betäubten Fliegen liegt bei der gemeinsamen Verwendung von a-Diphenyläthan und Pyrethrin erheblich
niedriger als bei dem Einsatz der im folgenden beschriebenen erfindungsgemäßen Mischungen.
Die pyrethrinhaltigen Mittel werden im allgemeinen als Sprühmittel verwendet, und es sind zahlreiche
Lösungsmittel zur Herstellung solcher Sprühmittel bekannt. Einige bekannte Mittel enthalten Erdölfraktionen
und ein sauerstoffhaltiges Lösungsmittel, z. B. ein Keton. So sind Mittel bekannt, die einen Pyrethrinextrakt in
Leuchtpetroleum oder einem schweren Erdöl zusammen mit einem Phenol und als Lösungsmittel ein cyclisches
Keton, wie Cyclohexanon, enthalten.
Die Erfindung betrifft nun verbesserte Schädlingsbekämpfungsmittel,
die neben Pyrethrinen ein leicht erhältliches synergistisches Mittel enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Insektenbekämpfungsmittel, insbesondere zur Bekämpfung von Hausfliegen,
Ins ektenb ekämpfungsmittel
Anmelder:
The British Petroleum Company Limited, London
Vertreter: Dr.-Ing. A. v. Kreisler,
Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dipl.-Chem. Dr. phil. H. Siebeneicher
und Dr.-Ing. Th. Meyer, Patentanwälte,
Köln 1, Deichmannhaus
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 6. Januar 1956
Großbritannien vom 6. Januar 1956
Arthur Douglas, Sunbury-on-Thames, Middlesex,
und Herbert Ward Vernon, London (Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
das wenigstens ein Pyrethrin und wenigstens eine synergistische Verbindung der allgemeinen Formel
A — C H2 — A', in der A und A' gleiche oder verschiedene
und nur aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen bestehende Arylgruppen sind, im Verhältnis von wenigstens
5 Teilen der Verbindung der allgemeinen Formel A-CH2-A' zu 1 Teil Pyrethrin enthält.
A und A' sind vorzugsweise Phenyl-, Tolyl- oder Xylylgruppen.
Eine bevorzugte Verbindung ist Diphenylmethan; andere geeignete Verbindungen sind Ditolylmethan,
Dixylylmethan, p-Tolylphenylmethan oder
Cumylphenylmethan.
Die Pyrethrine können in Form eines Pyrethrumextraktes angewendet werden.
Die erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel enthalten, zusätzlich zweckmäßig ein stark toxisches
Insektizid, wie das y-Isomere des Benzolhexachlorids,
p.p'-Dichlordiphenyltrichloräthan und 1,2,3,4,10,10-Hexachlor-ö.y-epoxy-M^a.S.oJ.S.Sa-octahydro-l
,4,5,8-diendomethylennaphthalin, das unter dem gesetzlich geschützten Namen »Dieldrin« vertriebene Produkt, damit
der Prozentsatz der getöteten Schädlinge recht groß ist. Die im folgenden beschriebenen Mittel werden zweckmäßig,
gelöst in einer Kohlenwasserstoffdestillatfraktion, angewendet. Bevorzugt werden als Kohlenwasserstoffdestillatfraktionen
Leuchtpetroleum, Lackbenzin und technische Weißölfraktionen aus Erdöl verwendet.
009 650/423
Die Schädlingsbekämpfungsmittel enthalten vorzugsweise insgesamt 0,02 bis 0,05 Gewichtsprozent/Vol. Pyrethrine.
Die Mittel können gegebenenfalls als weiteres synergistisches Mittel ein Arylalkylketon, insbesondere ein
solches, in dem die Arylgruppe aus einer nicht- oder alkylsubstituierten Phenylgruppe besteht, enthalten. Die
Alkylgruppe des ArylaJJcylketons enthält vorzugsweise
1 bis 4 C-Atome. Insbesondere sind Acetophenon und Methylacetophenon geeignet; es können aber auch
Butyrophenon (Propylphenylketon), Valerophenon (Butylphenylketon) und iso-Caprophenon (iso-Amylphenylketon)
verwendet werden.
Die Verbindung A — C H2 — A' kann in stark wechselnden
Mengen verwendet werden, z. B. in einem Gewichtsverhältnis von A — CH2—A' zu Gesamtpyrethrinen
von 5:1 bis 15:1. Sind keine Arylalkylketone vorhanden,
so werden zur Erzielung einer hohen Tötungsziffer Verhältnisse von 10:1 bis 12: 1 bevorzugt angewendet.
Werden Arylalkylketone, insbesondere Acetophenon, im Gewichtsverhältnis A — C H2 — A' zu Arylalkylphenon
wie 95 : 5 bis 50: 50 mitverwendet, so liegen die bevorzugten Verhältnisse von A — CH2 — A' + Arylalkylketon
zu Gesamtpyrethrin im Bereich von 10:1 bis 12:1. Um eine große Niederschlagswirkung zu er- as
zielen, empfiehlt es sich, als synergistisches Mittel eine Mischung von A —C H2 — A' mit einem Arylalkylketon
in den relativen Verhältnissen von 60:40 bis 2:98 zu
verwenden. Eine Mischung im Verhältnis von 5 : 95 ist z. B. gut geeignet. Zur Herstellung einer Mischung bei
kaltem Wetter ist ein Verhältnis von 50: 50 besonders günstig. Alle angegebenen Verhältnisse sind Gewichtsverhältnisse.
Werden die Schädlingsbekämpfungsmittel gemäß der Erfindung in Form einer Lösung angewendet, die zur
Anwendung nicht mehr verdünnt zu werden braucht, so machen die Pyrethrine vorzugsweise 0,02 bis 0,06 Gewichtsprozent
der Lösung aus. Die bevorzugten Gehalte an den anderen Bestandteilen lassen sich auf Grund
der oben angegebenen vorzugsweisen Verhältnisse bestimmen.
Die kohlenwasserstoffhaltige Mischung enthält vorzugsweise bis zu 2,0 Gewichtsprozent eines stark toxischen
Insektizids, wie beispielsweise Benzolhexachlorid oder ρ,ρ'-Dichlordiphenyltrichloräthan.
Durch Anwendung der Schädlingsbekämpfungsmittel gemäß der Erfindung ist es möglich, eine befriedigende
kurze Insektenniederschlagszeit zu erreichen unter gleichzeitiger sparsamer Anwendung der verhältnismäßig
teuren Pyrethrumextrakte.
In den Beispielen wurden die Pyrethrine in Form eines Pyrethrumextraktes angewendet, der 25 Gewichtsprozent
Gesamtpyrethrine enthält.
Das verwendete Leuchtpetroleum ist eine handelsübliche Erdölfraktion mit folgenden Kenndaten:
Endsiedepunkt 2680C
Destilliert 98%
Rückstand 1,3 %
Verlust 0,7%
Erhalten bei 185°C 5%
Erhalten bei 2000C 25%
Erhalten bei 24O0C 87,5%
Die biologischen Prüfungen wurden mit der gemeinen Hausfliege (musca domestica L.) unter Zugrundelegung
des Peet-Grady-Tests durchgeführt, der in »Soap and Sanitary Chemicals, 1954, Blue Book and Catalogue
Edition«, S. 243ff., beschrieben ist. Die dort beschriebene Prüfmethode wurde wie folgt abgeändert:
a) Das Kammervolumen ist 0,5295 m3, das ist etwa
ein Zwölftel des Volumens der Peet-Grady-Standardkammer.
b) Die angewendete Menge betrug in allen Fällen 1 cm3, das ist etwa ein Zwölftel der nach der Standardmethode
angewendeten Menge.
c) Der Sprühdruck beträgt etwa 0,7 kg/cm2; es wird zum Versprühen ein »Aerograph Artists Brush« mit
einer Düse Nr. 2 verwendet.
d) Der Prüfung wurden jeweils neunzig bis hundert Insekten unterworfen.
Pyrethrumextrakt, der 25 Gewichtsprozent/Vol. Gesamt pyrethrine enthält, wurde (a) allein und (b) gemischt mit
Diphenylmethan, in Leuchtöl gelöst, angewendet. Mit diesen Ansätzen wurden eine Reihe biologischer Prüfungen
durchgeführt, deren Ergebnisse aus folgender Tabelle 1 ersichtlich sind.
Insektizide | 0,05 g/100 cm3 | |
Pyrethrine, | ||
0,05 g/100 cm3 | 0,5 g/100 cm3 | |
Pyrethrine | Diphenylmethan | |
Zeit in Sekunden, | ||
um 50% | 94 | |
niederzuschlagen.. | 129 | |
um 90% | 256 | |
niederzuschlagen.. | 240 | |
um 100% | 452 | |
niederzuschlagen .. | 600 | |
Prozentuale Nieder | ||
schlagung in 600 Se | 100 | |
kunden | 95,6 | |
Prozentuale Abtötung | 19 | |
in 24 Stunden | 14 |
Spezifisches Gewicht bei ASTM-Destil-
lation (D 86/54) 0,7825
Anfangssiedepunkt 172°C
2% übergegangen bei 1800C
5% übergegangen bei 1850C
10% übergegangen bei 1900C
20% übergegangen bei 1970C
30% übergegangen bei 203° C
40% übergegangen bei 208,50C
50% übergegangen bei 214°C
60% übergegangen bei 219° C
70% übergegangen bei 225° C
80% übergegangen bei 2320C
90% übergegangen bei 244° C
Pyrethrumextrakt mit einem Gesamtpyrethringehalt von 25 Gewichtsprozent/Vol. und Acetophenon wurden
in Leuchtöl gelöst
a) mit Benzolhexachlorid (BHC),
b) mit BHC und Diphenylmethan (DPM),
c) allein,
d) mit DPM.
Diese Ansätze wurden in einer Reihe biologischer Prüfungen untersucht mit den in Tabelle 2 niedergelegten
Ergebnissen.
65
Ansatz
g/100 cm3
g/100 cm3
Insektizid
a)
Pyrethrine 0,05
Acetophenon 0,35
BHC
0,1 b)
Pyrethrine 0,05
DPM 0,02
Acetophenon 0,33
BHC .
0,1
Pyrethrine 0,3
Acetophenon 3,0
Pyrethrine 0,3
DPM 0,15
Acetophenon 2,85
Zeit in Sekunden,
um 50% niederzuschlagen um 90% niederzuschlagen um 100 % niederzuschlagen
Prozentuale Niederschlagung in 600 Sekunden
Prozentual getötet in
24 Stunden
24 Stunden
82 164 480
100 100 77
146
310
146
310
100
100
Beispiel 3
Beispiel 3
60
106
250
106
250
100
93
93
35 100 155
100
91
In diesem Beispiel wird die synergistische Wirkung des Diphenylmethans auf Pyrethrine an Ansätzen gezeigt,
die Pyrethrine, Diphenylmethan und Leuchtöl enthalten; gleichzeitig geht aus diesem Beispiel das optimale Verhältnis
von Diphenylmethan zu Pyrethrin hervor.
Zwanzig Mischungen mit je 0,05 Gewichtsprozent Pyrethrinen wurden unter Verwendung von Leuchtöl als
Lösungsmittel mit Diphenylmethanzusätzen untersucht, die Verhältnisse von Diphenylmethan zu Pyrethrinen von
1: 1 bis 20:1 umfassen. Auch hier wurde eine 3%ige
Lösung von Diphenylmethan in Leuchtöl verwendet.
Diese Ansätze wurden, wie oben beschrieben, biologisch getestet. Eine 0,05 Gewichtsprozent Pyrethrine enthaltende
Lösung in Leuchtöl diente als Vergleichsprobe.
Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind in den Tabellen 3 und 3 A niedergelegt. Aus ihnen geht hervor, daß Diphenylmethan
keine insektiziden Eigenschaften aufweist und daß die maximale Niederschlagswirkung bei einem
Verhältnis von 10:1 liegt. Neben diesem Punkt tritt eine
Erhöhung der Tötungsrate bis zu 48% bei einem Verhältnis von 20: 1 ein. Aus diesem Beispiel ist ersichtlich,
daß zur Kombination der Vorteile einer großen Niederschlagsaktivität mit einer großen prozentualen Tötung
zweckmäßig Kontaktinsektizide, wie chlorierte Kohlenwasserstoffinsektizide,
mitverwendet werden, damit eine Abtötung von 100% erreicht wird. Daher braucht das
Verhältnis von 10:1 nicht notwendigerweise überschritten
zu werden.
TabeUe 3
Insektizide J Pyrethrine, Gewichtsprozent Mischung | Diphenylmethan, Gewichtsprozent
0,05
0,00 [ 0,05 I 0,10 j 0,15 | 0,20 | 0,25 | 0,30 [ 0,35 [ 0.40 | 0,45 | 0,50
0,00 [ 0,05 I 0,10 j 0,15 | 0,20 | 0,25 | 0,30 [ 0,35 [ 0.40 | 0,45 | 0,50
1: 1 | Verhältnis | 3: 1 | Diphenylmethan zu Pyrethrine | 5:1 | 6:1 I 7:1 | 89 | 8: 1 | 9: 1 | |
114 | 2: 1 | 112 | 4: 1 | 92 | 90 | 205 | 88 | 87 | |
143 | 303 | 113 | 269 | 106 | 220 | 213 | 600 | 205 | 204 |
416 | 600 | 286 | 600 | 241 | 600 | 600 | 98 | 600 | 600 |
600 | 95 | 600 | 96 | 600 | 96 | 98 | 25 | 99 | 99 |
96 | 19 | 96 | 20 | 98 | 22 | 21 | 22 | 26 | |
16 | 18 | 19 | |||||||
Zeit in Sekunden,
um 50 % niederzuschlagen
um 90 % niederzuschlagen
um 100 % niederzuschlagen
Prozentuale Niederschlagung in 600 Sekunden Prozentual getötet in 24 Stunden
TabeUe 3A
Insektizide J Pyrethrine, Gewichtsprozent Mischung \Diphenylmethan, Gewichtsprozent
0,55 0,05.
0,60 I 0,65 I 0,70 I 0,75 I 0,80 I 0,85 I 0,90 I 0,95 I 1,00
0,60 I 0,65 I 0,70 I 0,75 I 0,80 I 0,85 I 0,90 I 0,95 I 1,00
Verhältnis Diphenylmethan zu Pyrethrine
1:1 | 12: 1 | 13:1 | 14:1 | 15: 1 | 16:1 | 17: 1 | 18:1 | 19:1 | 20: 1 |
86 | 85 | 84 | 84 | 84 | 83 | 83 | 82 | 82 | 82 |
202 | 200 | 199 | 198 | 197 | 196 | 194 | 193 | 192 | 191 |
457 | 480 | 442 | 512 | 570 | 500 | 414 | 420 | 400 | 360 |
100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
27 | 31 | 30 | 33 | 32 | 32 | 35 | 42 | 46 | 48 |
Zeit in Sekunden,
um 50 % niederzuschlagen
um 90 % niederzuschlagen
um 100% niederzuschlagen
Prozentuale Niederschlagung in 600 Sekunden Prozentual getötet in 24 Stunden
In diesem Beispiel wird die gemeinschaftliche synergistische Wirkung von Diphenylmethan und Acetophenon
auf Pyrethrine veranschaulicht.
Es wurden drei Ansätze hergestellt, die je 0,05 Gewichtsprozent Pyrethrine enthielten, die im Verhältnis
10:1 mit folgenden wirkungssteigernden Zusätzen versehen
wurden: 95% Acetophenon + 5% Diphenylmethan, 90% Acetophenon + 10% Diphenylmethan
und 50% Acetophenon -f- 50% Diphenylmethan. Diese
Ansätze wurden, wie oben beschrieben, biologisch geprüft. Als Vergleichsprobe diente eine 0,05 Gewichtsprozent
Pyrethrine enthaltende Lösung.
Die Ergebnisse der Versuche sind in Tabelle 4 angegeben. Alle drei Mischungen zeigten eine Erhöhung
der Niederschlagswirkung und eine gewisse Erhöhung der Tötungsrate im Vergleich zur Kontrollprobe. Die
Mischung im Verhältnis von 50: 50 Acetophenon zu Diphenylmethan
ist die eutektische Mischung mit einem Schmelzpunkt von — 1°C im Vergleich zu 210C für
Pyrethrine, | 0,475 | 0,45 | 0,05 | Kein | |
Gewichts | syner | ||||
prozent | gistisches | ||||
Acetophenon, | 0,025 | 0,05 | 0,25 | Mittel | |
Gewichts | |||||
in sektizide ' |
prozent | ||||
Mischung | Diphenyl- | 95:5 | 90:10 | 0,25 | |
methan, Ge | |||||
wichtsprozent | |||||
"/„Acetophenon | 50:50 | 151 | |||
zu °/„ Diphenyl- | |||||
methan | 92 | 99 | 417 | ||
Zeit in Sekunden, | |||||
um 50°/0 niederzu | 166 | 200 | 600 | ||
schlagen | 96 | ||||
um 90% niederzu | 500 | 428 | |||
schlagen | 246 | 96 | |||
um 100% niederzu | |||||
schlagen | 100 | 100 | 464 | ||
Prozentuale Nieder | 14 | ||||
schlagung in | 22 | 16 | |||
600 Sekunden | 100 | ||||
Prozentual getötet | |||||
in 24 Stunden | 30 | ||||
Acetophenon und 27° C für Diphenylmethan. Diese Mischung ist also besonders wertvoll, wenn bei kaltem
Wetter gemischt werden soll.
In diesem Beispiel ist die Anwendung von Pyrethrinen, Diphenylmethan und Leuchtöl mit entweder p,p'-Dichlordiphenyltrichloräthan
oder Gammabenzolhexachlorid veranschaulicht, um die Tötungsrate auf 100%
ίο zu erhöhen.
Die Mischungen wurden unter Verwendung von Leuchtöl als Lösungsmittel wie folgt angesetzt:
Mischung A
Pyrethrine 0,05 Gewichtsprozent
Diphenylmethan 0,5 Gewichtsprozent
p.p'-Dichlordiphenyltrichloräthan 0,5 Gewichtsprozent
Mischung B
Pyrethrine 0,05 Gewichtsprozent
Diphenylmethan 0,5 Gewichtsprozent
Gamma - BHC 0,1 Gewichtsprozent
Diese Mischungen werden, wie oben beschrieben, biologisch geprüft unter Verwendung des üblichen
amtlichen Prüfungsinsektizides (OTI) als Kontrolle. Das OTI ist eine 0,1 Gewichtsprozent/Vol. enthaltende Lösung
von Pyrethrinen in Leuchtöl und wird von »The Chemical
Specialties Manufactures Association Incorporated, New York, USA« geliefert. Aus Tabelle 5 ist ersichtlich, daß
beide Mischungen sich biologisch besser verhalten als das OTI und daß die Sprühmittel der Qualität AA einzureihen
wären.
Tabelle 5 | Insektizide Mischung | B | |
A | Pyrethrine | ||
Pyrethrine | 0,05 Gewichtsprozent, | ||
0,05 Gewichtsprozent, | Diphenylmethan | ||
Diphenylmethan | 0,5 Gewichtsprozent, -/-BHC |
||
0,5 Gewichtsprozent, DDT |
0,1 Gewichtsprozent | ||
0,9 Gewichtsprozent | |||
89 | |||
Zeit in Sekunden, | 90 | 208 | |
um 50% niederzuschlagen | 221 | 440 | |
um 90% niederzuschlagen | 419 | 100 | |
um 100% niederzuschlagen | 100 | 100 | |
Prozentuale Niederschlagung in 600 Sekunden | 100 | ||
Prozentual getötet in 24 Stunden | |||
OTI (1955—6) | |||
0,1 Gewichts- | |||
prozent/Vol. Pyrethrine |
|||
95 | |||
218 | |||
460 | |||
100 | |||
41 | |||
In diesem Beispiel ist die Verwendung von Pyrethrine und Leuchtöl enthaltenden Ansätzen mit Homologen
oder Abkömmlingen des Diphenylmethans beschrieben. Unter Verwendung von Lösungen von 0,05 Gewichtsprozent
Pyrethrinen in Leuchtöl wurden Ansätze hergestellt, die die nachstehend angegebenen Verbindungen in
Mengen von 0,5 Gewichtsprozent (d. h. im Verhältnis Verbindung zu Pyrethrinen wie 10:1) enthalten.
Mischung Nr.
1
2
5
6
2
5
6
Verbindung
Ditolylmethan (ρ,ρ'-Dimethyldiphenylrnethan)
Dixylylmethan (eine Isomerenmischung)
p-Tolylphenylmethan
Cumyl-phenylmethan
Dixylylmethan (eine Isomerenmischung)
p-Tolylphenylmethan
Cumyl-phenylmethan
Diese Ansätze wurden im Vergleich zu einem 0,05 Ge- haltenden Ansatz geprüft. Alle Ansätze hatten synerwichtsprozent
Pyrethrine und 0,5 Diphenylmethan ent- 70 gistische Wirkung.
TabeUe
10
Γ Pyrethrine, Insektizide I Gewichtsprozent Mischung 1 Synergistische Mittel [ Gewichtsprozent |
Diphenylmethan 0,5 |
0,05 Ditolylmethan 0,5 |
Dixylylmethan 0,5 |
Chemische Formel für synergistische Mittel |
C6H5-CH2-C6H5 | CH3 * C6H4 · CH2 · C6H4CH3 | (CH3J2-C6H3-CH2-C6H3(CH3), |
Zeit in Sekunden, um 50 °/0 niederzuschlagen um 90°/0 niederzuschlagen um 100 °/0 niederzuschlagen Prozentuale Niederschlagung in 600 Sekunden Prozentual getötet in 24 Stunden |
86 183 430 100 28 |
94 260 508 100 23 |
111 208 530 100 26 |
C Pyrethrine, Insektizide I Gewichtsprozent Mischung | Synergistische Mittel [ Gewichtsprozent |
p-Tolylphenylmethan 0,5 |
0,05 Cumyl-phenylmethan 0,5 |
Keine synergistischen Mittel |
Chemische Formel für synergistische Mittel |
CgH5 · CH2 * CgH^CH3 | C6H5 · CH2 · C6H4 · C3H7 | — |
Zeit in Sekunden, um 50 °/0 niederzuschlagen um 90 °/0 niederzuschlagen um 100 °/0 niederzuschlagen Prozentuale Niederschlagung in 600 Sekunden Prozentual getötet in 24 Stunden |
88 240 445 100 16 |
148 300 506 100 22 |
160 419 600 95 14 |
In diesem Beispiel wird die Verwendung eines Leuchtöl, Pyrethrine und Diphenylmethan enthaltenden Mittels in
seiner Wirkung gegen den roten Reismehlkäfer gezeigt (Tribolium Castaneum).
Gewogene Filterpapiere von 7 cm Durchmesser wurden mit einem 0,3 Gewichtsprozent Pyrethrine und 3,0 Gewichtsprozent
Diphenylmethan enthaltenden Leuchtöl in einer Sprühkammer besprüht. Die behandelten Filter
wurden gewogen und die Menge an aufgenommenem Insektizid bis auf 1 mg genau bestimmt. Auf diese Weise
wurde eine Reihe von Filtern mit großen und kleinen Mengen des Insektizids imprägniert. Die Filter wurden in
Petrischalen von 7x/2 cm Durchmesser gelegt und darauf
ein Glasring von 2 cm Höhe und 51Z2 cm Durchmesser
gesetzt. In jeden Ring wurden fünfzig Käfer gegeben und der Ring mit einem kreisförmigen Stück Drahtgaze
abgedeckt.
Auf diese Weise wurden vier Proben mit einer hohen Dosis und vier Proben mit einer niederen Dosis angesetzt
und in einem temperatur- und feuchtigkeitsgeregelten Schrank7 Tage (168 Stunden) bei27°Cund70%relativer
Feuchtigkeit belassen. Nach dieser Zeit wurden die toten Käfer gezählt. In gleicher Weise wurden unter Verwendung
des gleichen Käferstammes zu gleicher Zeit Versuche mit 0,3 Gewichtsprozent Pyrethrinen in Leuchtöl
und 3,0 Gewichtsprozent Diphenylmethan in Leuchtöl durchgeführt.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 7 und in der graphischen Darstellung auf Logarithmen-Papier
TabeUe 7 ' "
Ergebnisse von biologischen Versuchen an Mischungen von Insektiziden/ enthaltend a) nur 0,3 Gewichtsprozent
Pyrethrine, b) 0,3 Gewichtsprozent Pyrethrine und 3 Gewichtsprozent Diphenylmethan als synergistische Mittel und e) nur
3,0 Gewichtsprozent Diphenylmethan. Alle Mischungen Wurden mit einem reinen, handelsüblichen Leuchtöl angesetzt.
Menge in mg
0,3 Gewichtsprozent Pyrethrine (A)
hoch
40 '36 38 [ 41
40 '36 38 [ 41
niedrig 19 18 i 18
Insektizid
3 Gewichtsprozent Pyrethrine
+ 0,3 Gewichtsprozent
Diphenylmethan (B)
hoch niedrig
46 42 44141 19 16 18 18
3 Gewichtsprozent
Diphenylmethan (C)
Diphenylmethan (C)
hoch
37 j 37137I37
niedrig
20 16 20 19
20 16 20 19
Prozentual getötet nach 168 Stunden
LD ,„ nach 168 Stunden
LD ,„ nach 168 Stunden
DLfl„ nach 168 Stunden
33 22 24 34 8
64
119
64
119
98J100 96 94 44
25,5
25,5
45
17 26
61 6 6 10
Wirkungsverhältnisse:
64
25,5
25,5
= 2,51;
LDä
119
= 2,64
009 650/423
aufgeführt. In Tabelle 8 sind die Ergebnisse für Mischung B dargestellt, korrigiert für die Abtötungen mit Diphenylmethan
nach Linie C. Die Kurven wurden nach der von J. T. Litchfield Jr. und F. Wilcoxon in Journal of
Pharmacology and Experimental Therapeutics, 96 (1949), S. 99 bis 109, angegebenen Methode geprüft. Das ■Wirkungsverhältnis
der LD50 für die Mischungen ist 2,51 und für die LD90 2,64, d. h., die Pyrethrine und Diphenylmethan
enthaltende Mischung ist 21/2mal so wirksam wie
die nur Pyrethrine enthaltende Mischung.
Tabelle 8
Tabelle 8
Menge in mg
Getötet % (korrigiert)
hoch
42 I 44 ! 41
88 91
87' 86
niedrig
19| 16J 18 18
19| 16J 18 18
42
7 15-24
Versuchsbericht
Prozentsatz der | Insektizid | /1 \ | Prozentsatz der | V-) | |
in 5 Minuten | (1J Tr T* |
in 10 Minuten | |||
betäubten Fliegen | KiJ50 | betäubten Fliegen | in ml | ||
1 ml versprüht | in ml | 1 ml versprüht | 0,54 | ||
50 | 1,0 | 81 | |||
0,05 Gewichtsprozent Pyrethrine... | 0,45 | ||||
0,05 Gewichtsprozent Pyrethrine | 63 | 0,75 | 83 | ||
0,5 % Diphenylmethan | 0,48 | ||||
0,05 Gewichtsprozent Pyrethrine | 54 | 0,90 | 72 | ||
0,5 0I0 a-Diphenyläthan | |||||
(1) Dosierung in ml, die zur Paralyse von 50°/0 der Versuchsfliegen in 5 Minuten benötigt wird.
(2) Dosierung in ml, die zur Paralyse von 50°/0 der Versuchsfliegen in 10 Minuten benötigt wird.
Claims (9)
1. Insektenbekämpfungsmittel, insbesondere zur Bekämpfung von Hausfliegen, enthaltend wenigstens
ein Pyrethrin und wenigstens eine synergistische Verbindung der allgemeinen Formel A—CH2—A',
in der A und A' gleiche oder verschiedene und nur aus Kohlenstoff- und Wasserstoff atomen bestehende Arylgruppen
sind im Verhältnis von wenigstens 5 Teilen der Verbindung der allgemeinen Formel A—CH2-A'
zu 1 Teil Pyrethrin.
2. Insektenbekämpfungsmittel nach Anspruch 1, enthaltend wenigstens ein Pyrethrin und wenigstens
eine Verbindung der Formel A — CH2 — A', gelöst
in einer Kohlenwasserstoffdestillatfraktion.
3. Insektenbekämpfungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Kohlenwasserstoffdestillatfraktion
eine Leuchtölfraktion des Erdöls enthält.
4. Insektenbekämpfungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenwasserstoffdestillatfraktion
ein Lackbenzin oder eine technische Weißölfraktion von Erdöl ist.
5. Insektenbekämpfungsmittel nach den An-Sprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Formel A — CH8-A' die BestandteileA und A'
gleich oder verschieden und Phenyl, ToIyI oder Xylyl
sind.
6. Insektenbekämpfungsmittel nach den An-Sprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
A — CH2 — A' Diphenylmethan ist.
7. Insektenbekämpfungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 6, insbesondere für die Verwendung
bei tiefen Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich noch ein Arylalkylketon, vorzugsweise
Acetophenon, enthält und die Verbindung A—C H2—A'
und das Arylalkylketon vorzugsweise in ungefähr gleichen Gewichtsverhältnissen vorliegen.
8. Insektenbekämpfungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
außerdem das Gammaisomere des Benzolhexachlorids oder/und ρ,ρ'-Dichlordiphenyltrichloräthan oder/und
l,2,3,4,10,10-Hexachlor-6,7~epoxy-l,4,4a,5,6,7,8,8aoctahydro
-1,4,5,8 - dimethylennaphthalin (bekannt unter dem gesetzlich geschützten Namen »Dieldrin«)
enthält.
9. Insektenbekämpfungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es
einen Gesamtpyrethringehalt von 0,02 bis 0,075 Gewichtsprozent aufweist, daß das Gewichtsverhältnis
von Arylalkylketon zum Gesamtpyrethringehalt nicht größer als 15:1 ist, vorzugsweise im Bereich von
5:1 bis 15:1 liegt, und daß das Verhältnis von
Gesamtgewicht der Verbindung A — CH2 — A' zum
Gesamtgewicht der Pyrethrine nicht größer als 15:1 ist, vorzugsweise im Bereich von 5:1 bis 15:1 liegt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 494463;
französische Patentschrift Nr. 897 516;
USA.-Patentschriften Nr. 2 005 797, 2 378 309.
Deutsche Patentschrift Nr. 494463;
französische Patentschrift Nr. 897 516;
USA.-Patentschriften Nr. 2 005 797, 2 378 309.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 009 650/423 11.60
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB549/56A GB796436A (en) | 1956-01-06 | 1956-01-06 | Improvements in or relating to pest combating compositions |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1094035B true DE1094035B (de) | 1960-12-01 |
Family
ID=9706328
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB43037A Pending DE1094035B (de) | 1956-01-06 | 1957-01-05 | Insektenbekaempfungsmittel |
Country Status (5)
Country | Link |
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BE (1) | BE553961A (de) |
DE (1) | DE1094035B (de) |
FR (1) | FR1170787A (de) |
GB (1) | GB796436A (de) |
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ES2952649T3 (es) | 2011-10-04 | 2023-11-02 | 0903608 B C Ltd | Formulaciones para el control de plagas y métodos de fabricación y uso de las mismas |
US9999218B2 (en) | 2011-10-04 | 2018-06-19 | 0903608 B.C. Ltd. | Pest control formulations and methods of making and using same |
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- 1956-12-27 US US630957A patent/US2897112A/en not_active Expired - Lifetime
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1957
- 1957-01-04 FR FR1170787D patent/FR1170787A/fr not_active Expired
- 1957-01-05 DE DEB43037A patent/DE1094035B/de active Pending
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US2897112A (en) | 1959-07-28 |
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