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Nachstellvorrichtung für Druckmittel-Betätigungseinrichtungen für
Bremsen, insbesondere für Kraftfahrzeugbremsen Die Erfindung betrifft eine Nachstellvorrichtung
für Druckmittel-Betätigungseinrichtungen für Bremsen, insbesondere für Kraftfahrzeugbremsen,
mit einem Gehäuse, das ein auf Druck ansprechendes Element enthält, welches das
Gehäuse in eine Druckkammer und eine Kammer von Atmosphärendruck teilt, wobei das
auf Druck ansprechende Element so ausgebildet ist, daß es durch den in die Druckkammer
gegebenen Druck des Druckmittels in einer Richtung bewegt wird und, wenn kein Druck
in die Druckkammer gegeben wird, durch eine Rückholfeder in einer relativ zum Gehäuse
unveränderlichen Lage festgehalten wird.
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Bei bekannten Nachstellvorrichtungen dieser Art ist das Gehäuse der
Betätigungseinrichtung starr an einem festen Bauteil befestigt. Dies macht notwendig,
daß die Stoßstange der Betätigungseinrichtung in dem Maße verlängert wird, wie die
Bremsbeläge verscWeißen. Die Verlängerung dieser Stoßstange wird durch komplizierte
Mechanismen bewirkt, die sowohl teuer als auch störanfällig sind. Bei anderen bekannten
Vorrichtungen wird die Lage des Kolbens im Zylinder verändert. Dies bringt mit sich,
daß die Menge des Druckmittels ansteigt, die notwendig ist, um. die Bremse zu betätigen.
Dies hat aber zur Folge, daß die Ansprechzeit der Betätigungseinrichtung ebenfalls
ansteigt, was äußerst unerwünscht ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine automatische Nachstellvorrichtung
für eine Druckmittel-Betätigungseinrichtung für Bremsen zu schaffen, die konstruktiv
außerordentlich einfach und im Betrieb absolut sicher ist, und die beim Nachstellen
keine Verlängerung der Ansprechzeit mit sich bringt.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Gehäuse verschiebbar auf
einem festen Bauteil angebracht und mit diesem durch eine erste Klinkeneinrichtung
verbunden ist, die mit einer ersten Reihe von Sperrzähnen zusammenwirkt, die sich
an dem festen Bauteil befinden, um eine Bewegung des Gehäuses gegen den festen Bauteil
nur in der einen Richtung zuzulassen und daß das Gehäuse eine zweite Klinkeneinrichtung
trägt, welche mit einer zweiten Sperrzahnreihe an dem festen Bauteil zusammenwirkt,
wobei dieser infolge einer größeren als der normalen Bewegung des auf Druck ansprechenden
Elements in der einen Richtung von einem Sperrzahn zum nächstfolgenden Sperrzahn
der zweiten Reihe relativ zum Gehäuse gegen eine Feder bewegt wird, deren Federkraft
die Kraft der Rückholfeder übersteigt, so daß beim Nachlassen des Druckes in der
Druckkammer das Gehäuse durch diese Feder relativ zu dem festen Bauteil vorgerückt
wird, bis die erste Klinkeneinrichtung in die nächstfolgende Sperrzahnlücke in der
ersten Sperrzahnreihe eingreift.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgedankens
ist die zweite Klinkeneinrichtung an dem äußeren Ende eines Kolbens befestigt, der
durch die Wandung des Gehäuses in die Kammer mit Atmosphärendruck ragt und durch
die Feder, welche zwischen dem inneren Ende des Kolbens und der Wandung zusammengedrückt
wird, zu dem auf Druck ansprechenden Element hingedrückt wird, wobei das innere
Ende des Kolbens durch das auf Druck ansprechende Element gegen die Wirkung der
Feder nach außen bewegt wird, wenn sich das auf Druck ansprechende Element über
seine normale Bewegung hinaus verschiebt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt.
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Die Zeichnung zeigt einen Schnitt durch eine Druckmittelbetätigungseinrnchtung,
die ein Gehäuse 10 und eine tellerförmige Druckplatte 12 mit einer
in der Mitte liegenden EinlaßöfEnung 14 zum Anschluß an eine nicht dargestellte
Druckleitung aufweist, die durch ein Bremsventil gesteuert werden kann. Die Druckplatte
12 kann ringsum mit einem Bördelrand 16 versehen sein, der gegenüber einem
ähnlichen Bördelrand 18 an einer druckfreien Platte 20 liegt.
Die
beiden Bördelränder 16 und 18 werden durch einen Klemmring 24 zusammengehalten,
wobei eine biegsame Membran 30 am Rand zwischen den Bördelrändern liegt, deren Mantelfläche
28 den Klemmring 24 berührt. Es können jedoch auch andere bekannte Einrichtungen
benutzt werden, um die Membran zwischen der Druck- und druckfreien Platte einzuspannen,
um den Innenraum des Gehäuses 10 in eine Druck- und eine atmosphärische Seite in
der üblichen Weise zu unterteilen, An der atmosphärischen Seite der Membran liegt
eine Stoßplatte 32, in deren Mitte eine Stoßstange 34 befestigt ist, deren anderes
Ende mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Betätigungshebel verbunden ist,
der zum Zwecke der Erläuterung als Bremshebel gedacht ist. Die Membran 30, die Stoßstange
34 und die Stoßplatte 32 werden in der in der Zeichnung dargestellten Normal-
oder kraftfreien Lage durch eine Druckfeder 36 gehalten. Diese wirkt mit einem Ende
gegen die Stoßplame 32 und mit dem anderen Ende gegen die innere Stirnwand
38 eines Zylinders 40 mit einem Flansch 42, der zur Aufnahme von Schraubbolzen
44 mit Gewindebohrungen versehen ist. Diese Schraubbolzen ragen durch entsprechende
Bohrungen in einem ortsfesten Rahmen 46 hindurch, und auf sie sind die Muttern
48 zur Befestigung der Betätigungseinrichtung aufgeschraubt. Die druckfreie Platte
20 der Betätigungseinrichtung ist mit einer Öffnung versehen, die so groß ist, daß
das offene Ende des Zylinders 40 darin gleiten kann, und die gesamte Antriebseinheit
ist mit dem Zylinder 40 durch mehrere Sperrklinken 50 verbunden, die drehbar
an Augen 52 befestigt sind, welche mit der Außenfläche der Platte 20 aus
einem Stück sind. Die Sperrklinken 50, von denen nur eine dargestellt ist,
obgleich mehrere vorgesehen sind, werden durch eine Feder 54 in eine von mehreren
Kerben 56 gedrückt, die sich in der Längsrichtung an der Außenseite des Zylinders
40 befinden. Anfangs greifen die Sperrklinken 50 in die äußersten Kerben 56 ein,
wie es in der Zeichnung dargestellt ist. In dem Maße, wie das betätigte Glied, beispielsweise
ein Bremsschuh, sich abnützt, greifen die Sperrklinken dann nacheinander in weitere
Kerben ein, so daß sich die gesamte Betätigungseinrichtung nach innen, in der Zeichnung
also nach rechts bewegt.
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Außer den Sperrklinken 50, die als Last- oder Haltesperrklinken bezeichnet
werden können, ist eine oder sind mehrere Sperrklinken 58 vorgesehen, die drehbar
an dem freien Ende eines Tauchstiftes 60 sitzen, der eine Öffnung 61 in der druckfreien
Platte ; 20 durchragt. Der Tauchstift 60 ist mit einem Kopf 62 versehen,
an dessen Unterseite das eine Ende einer Druckfeder 64 anliegt, deren anderes Ende
sich an der Innenseite der druckfreien Platte 20 abstützt. Die gesamte Anfangsbelastung
aller Federn 64, die mit allen benutzten Tauchstiften 60 verbunden sind, muß die
Kraft der Membranrückstellfeder 36 übersteigen. Das herausragende Ende der Tauchstifte
60 trägt eine Blattfeder 66, die auf die Sperrklinke 58 einwirkt und sie in einen
der Ausschnitte 68 drückt. von denen sich eine Reihe - ähnlich wie die Kerben 56
für die Halteklinken 50 - an der Außenseite des Zylinders 40 befindet.
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Im Betrieb stellt sich die Betätigungseinrichtung nach der Erfindung
selbsttätig so ein, daß sie die Abnützung des betätigten Gliedes ausgleicht, was
durch die Wirkung der Stoßplatte 32 erreicht wird, die an die Tauchstifte 60 gedrückt
wird, wenn die Betätigungseinrichtung in Gang gesetzt wird. Der Tauchstift ist in
seiner Länge so bemessen, daß er bei Inbetriebnahme der Betätigungseinrichtung,
wenn sich also das betätigte Glied, beispielsweise der Bremsschuh, noch nicht abgenutzt
hat, durch die Stoßplatte 32 nur wenig in der Bewegungsrichtung der Stoßstange
34 bewegt wird. Wenn sich jedoch die Bremse abgenutzt hat, bewegen sich die Membran,
die Stoßstange und -platte weiter nach rechts, bis der Tauchstift 60 so weit in
Richtung der Bewegung der Stoßstange gelangt, daß die Klinke 58 in den nächsten
Ausschnitt 68 einrastet. Danach wird, wenn der Druck an der Druckseite der Membran
nachläßt, die Meinbran mit der Stoßstange und Stoßplatte durch die Rückholfeder
36 nach links bewegt, d. h. also von den Tauchstiften 60 fort, so daß deren Federn
64 sich zu entspannen beginnen und eine Kraft auf die Innenseite der druckfreien
Platte 20 in der Richtung des betätigten Gliedes ausüben. Wenn sich die Membran
und die Stoßplatte weiter nach links bewegen, so übersteigt die Gesamtkraft aller
Tauchstiftfedem 64 in Richtung des betätigten Gliedes die Kraft der Rückholfeder
in der entgegengesetzten Richtung. Auf diese Weise bewegt sich das Gehäuse der gesamten
Betätigungseinrichtung nach rechts. Diese Bewegung dauert an, bis die Federn 64
sich in ihre Normallage entspannt haben, in der die Haltesperrklinken 50 sich nach
oben bewegen und in die nächste Kerbe 56 eingreifen, die dem nächsten Ausschnitt
68 entspricht, in dem sich bereits die Einstellklinke 58 befindet.
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Wenn die Betätigungseinrichtung nun wie beschrieben, vorgerückt worden
ist, bewegen sich die Meinbrav und die Stoßplatte mit der Stange um den gleichen
Betrag nach rechts, wie sie es taten, als die Betätigungseinrichtung sich in ihrer
Ausgangsstellung befand, bevor sich das betätigte Glied abgenutzt hatte. In der
Zeichnung sind nur zwei Kerben bzw. Ausschnitte dargestellt, aber es können selbstverständlich
bei Bedarf beliebig viele vorgesehen werden, so daß die Betätigungseinrichtung sich
an die größte Abnützung des Betätigungsgliedes anpassen und immer noch in der gewünschten
Weise arbeiten kann. Die Kerben und Ausschnitte sind so dargestellt und beschrieben,
daß es besondere getrennte Zahnreihen sind. Dies ist nicht notwendig; es kann jeder
Zahn aus einer endlosen Ringnut bestehen, die in die Außenseite des Zylinders
40 eingeschnitten ist und für beide Klinkenarten dient. Die in den Ansprüchen
erwähnten verschiedenen Zahnreihen für verschiedene Klinkenarten sollen derartige
endlose Ringnuten einschließen.
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Wenn das betätigte Glied wieder in seinen ursprünglichen Zustand gebracht
worden ist, beispielsweise durch Erneuern eines Bremsbelages, so kann die gesamte
Betätigungseinrichtung von Hand in der Zeichnung nach links bewegt werden, indem
lediglich die Klinken gegen ihre Feder zurückgezogen werden und dann die Betätigungseinrichtung
bewegt wird, bis die Klinken an die äußersten Kerben gelangen, worauf die Betätigungseinrichtung
in der Lage ist, wie beschrieben zu arbeiten.