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VentilabzweigstÜck für unterirdisch verlegte Gasversorgungsleitungen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Ventilabzweigstück für unterirdisch verlegte
Gasversorgungsleitungen mit einem von der Erdoberfläche aus durch ein Schutzrohr
hindurch bedienbaren Niederschraubventil, dessen Verschlußstück mit einem den Anbohrkanal
des Ventilgehäuses umgebenden Ventilsitz und rückseitig mit einer rings um die Ventilspindel
verlaufenden Dichtfläche an einer in das Ventilgehäuse eingeschraubten Führungsbüchse
für die Spindel zusammenwirkt. Aufgabe der Erfindung ist es, ein solches Ventilabzweigstück
so auszubilden, daß eine Reinigung der Abzweigleitung sowie das Einschleusen von
Meß- oder Kontrollgeräten in die Hauptleitung von der Erdoberfläche aus möglich
ist.
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Zu diesem Zweck ist bei dem erfindungsgemäßen Ventilabzweigstück die
Führungsbüchse zwischen der Gewindebohrung für die Ventilspindel und der ringförmigen
Dichtfläche mit axialen Durchbrüchen versehen und das Schutzrohr in das Ventilgehäuse
dichtend eingeschraubt und an seinem an der Erdoberfläche befindlichen Ende mit
einem Anschlußgewinde zum Aufschrauben einer Durchblase- oder Absaugleitung bzw.
einer Verschlußkappe ausgestattet. Auf diese Weise kann unter Absperrung der Hauptleitung
die Reinigung der Abzweigleitung ohne Erdaufbrucharbeiten leicht durchgeführt werden.
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Zweckmäßig ist das Schutzrohr so ausgebildet, daß der Innendurchmesser
des Schutzrohres so groß gehalten, daß er in an sich bekannter Weise den gemeinsamen
Ausbau der die Ventilspindel und das Ventilverschlußstück frei tragenden Führungsbüchse
mit Hilfe eines in der Verschlußkappe geführten stangenförtnigen Werkzeuges durch
das Schutzrohr erlaubt. Dabei ist es weiter vorteilhaft, ein auf das obere Ende
des Schutzrohres aufschraubbares, an sich bekanntes Schleusenrohr mit einem durch
eine seitliche öffnung zu betätigenden Absperrorgan und mit einer abnehmbaren Verschlußkappe
vorzusehen. Diese Ausbildung gestattet einen gasverlustfreien Aus- oder Einbau der
Ventileinrichtung und an deren Stelle das Ein- oder Ausschleusen von Meß- bzw. Kontrollgeräten,
so daß sich ohne Erdaufbrucharbeiten eine überprüfung der Versorgungsleitungen jederzeit
leicht und schnell durchführen läßt.
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Es empfiehlt sich, die Verschlußkappen für das Schleusenrohr bzw.
das Schutzrohr zwecks dichter Durchführung der stangenförmigen Werkzeuge sowie der
Überwachungsgeräte mit einer stopfbüchsenartigen Dichtungsanordnung auszustatten.
Zur Erleichterung des Ein- und Ausbaues kann an den Verschlußkappen für das Schutzrohr
bzw. für die Schleusenkammer sowie an der Oberseite der Führungsbüchse
je eine gleichgeformte napfartige Vertiefung mit einem aus der Seitenwand
vorstehenden Zapfen vorgesehen sein, der mit einem Winkelschlitz am topfförmigen
Kopf des stangenförmigen Werkzeuges renkverschlußartig zusammenwirkt.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigt in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Fig. 1 ein
Ventilabzweigstück für unterirdisch verlegte Versorgungsleitungen, Fig. 2 und
3 zwei Ausführungen der zur Verwendung gelangenden Schlüssel mit Verschlußkappe,
Fig. 4 und 5 ein Staudruckrohr bzw. einen Peilstab jeweils mit Verschlußkappe,
Fig. 6 eine Schleuseneinrichtung.
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Das Ventilgehäuse 9 des dargestellten Ventilabzweigstückes
ist mit Hilfe von zwei überschieberschalen 1.0
und 11 auf eine Gasversorgungsleitung
12 aufgesetzt, wobei die obere Schale 10 einstückig mit dem Gehäuse
9 ist. Die Abdichtung und Befestigung der überschieberschalen gegeneinander
und gegenüber dem Rohr erfolgt mit Hilfe von Flanschen 13, 14,
16, 17,
19, 20, die durch Schrauben 15, 18, 21 zusammengehalten
werden und im Inneren der Schalen befindliche Dichtungen anpressen.
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Das Ventilgehäuse 9 hat an seinem der Bohrung 22 des Gußrohres
12 zugekehrten Ende eine Dürchtrittsöffnung 23, die in einem erweiterten
Teil eine einvulkanisierte elastische Dichtung 24 aus Gummi oder Kunststoff enthält.
Die Dichtung 14 wirkt mit der Dichtfläche 27 des an der Ventilspindel
25 sitzenden plattenförmigen Ventilverschlußstückes 26 zusammen. Die
Ventilspindel 25 mit Ventilplatte 26 ist von einer im Gehäuseoberteil
angeordneten Führungsbüchse 28
getragen, die in ein Gewinde
17 des Gehäuses 9 einschraubbar ist und sich mit einer unteren äußeren
Schrägfläche gegen eine in das Gehäuse 9 einvulkanisierte Dichtung
29 legt. Die Spindel 25 weist an ihrem oberen Ende einen #Viukant
30 auf und wirkt mit einem Innengewindeder Büchse,28 zusammen, so daß über
die Spindel 25 lie Ventilplatte 26 wahlweise in die in Fig.
1 dargestellte untere oder aber in die strichpunktiert angedeutete obere
Endstellung bewegbar ist, in der eine obere Schrägfläche 31 der Ventilplatte
26
mit einer in der Führungsbüchse 28 einvulkanisierten Dichtung
32 zusammenwirkt, so daß eine an dem Gehäuse 9 angeschlogsend7':Abzweigleitung
33 je nach Bedarf gegen die Hauptleitung 12 oder gegen das Ventilgehäuse
9 absperrbar ist.
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Auf das obere Ende des Gehäuses 9 ist durch ein Gewinde
35 ein Schutzrohr 34 aufgeschraubt, dessen oberes Ende bis etwa zur Oberfläche
der Straßendecke in eine sogenannte Straßenkappe führt und durch eine Verschlußkappe
36 aus Messing dicht abgeschlossen ist, die mit einer Dichtungsplatte
37 versehen und durch ein Gewinde 38 aufschraubbar ist. Das Ventilgehäuse
9 weist in Höhe der Rohrabzweigung 33 eine seitliche Austrittsöffnung
auf, die durch einen Verschlußstopfen 39 verschließbar ist, und in welche
eine zum Abschluß der Hauptleitung während der Montagearbeiten dienende Blase einführbar
ist.
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Die Führungsbüchse 28 hat zwischen ihrer der Aufnahme der Ventilspindel
25 dienenden Gewindebohrung und ihrer ringförmigen Dichtfläche
32 mehrere axiale Durchbrüche 40, die in der in Fig. 1 dargestellten
unteren Stellung der Ventilplatte 26 dazu dienen, die Abzweigleitung
33 durchblasen bzw. absaugen zu können. Zu diesem Zweck wird die Verschlußkappe
36 des Schutzrohres 34 abgeschraubt und an ihrer Stelle eine Blasleitung
an das Schutzrohr 34 angeschlossen. Die Kappe 36 weist an ihrer Oberseite
eine napfartige Vertiefung 41 auf, in die radial gestellte Stifte 42 hineinragen
und mit dem Winkelschlitz 43 eines am Schaft 44 des in Fig. 3 dargestellten
Schlüssels befestigten topffönnigen Kopfes 45 zusammenwirken, so daß eine renkverschlußartige
Kupplung zwischen dem Schlüssel 44 und der Verschlußkappe 36 herstellbar
ist. Der Winkelschlitz 43 ist so gerichtet, daß sich der Stift 42 beim Losschrauben
der Kappe 36 jeweils bis an das Ende des Schlitzes 43 bewegt und von der
die Schlitzunterseite begrenzenden Zunge 46 untergriffen wird, so daß die Kappe
durch den Schlüssel nach dem Losschrauben abgehoben werden kann. Ähnlich ist die
Führungsbüchse 28 ausgebildet, die ebenfalls eine Vertiefung 47 mit radial
gestelltem Stift 48 aufweist, für den Winkelschlitz 43 eines entsprechenden Schlüssels.
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Nach dem Durchblasen der Abzweigleitung 33 wird die Blasleitung
wieder abgenommen und nunmehr der in Fig. 2 dargestellte Schlüssel 49 eingeführt,
an dessen rohrförnügem Schaft 50 sich unten ein hohler Vierkant
51 befindet, der auf das obere Ende 30 der Ventilspindel
25 aufsteckbar ist. Der Schlüssel 49 ist mit Hilfe einer Handhabe
52 betätigbar und in einer Verschlußkappe 53 angeordnet, die ähnlich
wie die Kappe 36 ausgebildet und mit Hilfe ihres Gewindes 54 auf das Schutzrohr
34 aufschraubbar ist, indem ein passender Schlüssel renkverschlußartig mit dem Zapfen
42 der Verschlußkappe 53 zusammenwirkt. Die Verschlußkappe 53 hat
ein mittiges Gewindeloch, in das eine als Führung für den Schaft 50 des Schlüssels
49 dienende Hülse 55 mit ihrem Gewinde 56 einschraubbar ist. In der
erweiterten Bohrung dieser Hülse 55 befindet sich eine Stopfbüchsenpackung
57,
die durch ein einschraubbares Druckstück 58 zusammenpreßbar ist.
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i Die Fig. 4 zeigt die Anordnung eines Staudruckrohres 59 mit
seinen außenseitigen Anschlüssen 60,
61 und die Fig. 5 einen
Peilstab 62 an Stelle des Steckschlüssels 50, 51, 52 in der
Verschlußkappe 53.
Der Peilstab 62 weist eine Nut 63 auf, die
zur Aufnahme entweder einer Farbe dient, die Wasser aufnehmen und somit den Wasserstand
anzeigen kann oder aber eines Klebstoffes, an welchem beim Einführen des Peilstabes
in die Hauptleitung 12 etwa vorhandener Staub oder Schmutz haftet. Es können auch
i zwei Nuten, mit unterschiedlichen Indikatoren gefüllt, vorgesehen werden. Da die
Gasleitungen verhältnismäßig tief in der Erde verlegt werden, erhalten die Stäbe
der Geräte eine große Länge, so daß es zweckmäßig ist, sie durch eine in das Gewinde
77 einschraubbare Büchse zusätzlich zu führen.
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Zum Einbau der Meßgeräte 59 oder 62 wird zunächst die
Verschlußkappe 36 von dem Schutzrohr 34 abgeschraubt. Dann wird der Schlüssel
44 mit der Verschlußkappe 53 auf das Schutzrohr 34 aufgeschraubt und sein
Winkelschlitz 43 mit dem Zapfen 48 der Führungsbüchse 28 in Eingriff gebracht,
die dann aus dem Gewinde 77 geschraubt und mitsamt der Ventilplatte
26 bis dicht unter die Verschlußkappe 53 hochgezogen wird. Nunmehr
wird die Kappe 53
von dem Schutzrohr 34 geschraubt und gegen eine andere,
beispielsweise einen Peilstab 62 tragende Kappe (Fig. 5) ausgetauscht,
die mit dem Schutzrohr 34 verschraubt wird. Danach kann der Peilstab 62
nach
unten bis gegen die Innenwandung des Rohres 12 geschoben werden und eine Messung
des dort etwa vorhandenen Wasserstandes oder der Staubmenge erfolgen. Ebenso ist
es in gleicher Weise auch möglich, das Staudruckrohr 59 (Fig. 4) einzuführen
und Messungen über Strömungsgeschwindigkeit bzw. Strömungsrichtung des Gases durchzuführen.
Ist der Gasdruck gegenüber dem atmosphärischen Druck bei den Versorgungsleitungen
nur wenig höher, so ist der bei dem nur Sekunden dauernden Austausch eintretende
Gasverlust nur gering und ungefährlich und eine zusätzliche Absperrung entbehrlich.
Das Herausnehmen der Meßgeräte und das Einführen und Festschrauben der Führungsbüchse
28 mit den Ventilteilen 25, 26
erfolgt entsprechend in umgekehrter
Reihenfolge.
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Soll beim Auswechseln der Teile kein Gas nach außen entweichen, ist
die in Fig. 6 gezeigte Schleuseneinrichtung zu benutzen, die ein vor dem
Auswechseln der Ventilteile 26, 28 an Stelle der Verschlußkappe
36
auf das Schutzrohr 34 aufzuschraubendes Schleusenrohr 80 aufweist,
das an seinem oberen Ende mit der Verschlußkappe 36 verschlossen wird. Das
Schleusenrohr 80 hat eine über einen seitlichen Stutzen 83 nach außen
führende und durch einen Schraubstopfen 84 verschließbare öffnung 85, die
zum Einführen einer Absperrblase dient. Nach Abschrauben der Kappe 36
von
dem Schleusenrohr 80 kann mit Hilfe des Schlüssels 44 die Führungsbüchse
28 gelöst und mit den Ventilteilen 25, 26 bis oberhalb der öffnung
85 hochgezogen werden. Anschließend wird eine Blase in die öffnung
85 eingeführt und aufgeblasen. Die Verschlußkappe kann nunmehr ohne Gasverlust
gelöst und samt dem Schlüssel 44 und den Ventilteilen 25,
26, 28 gegen
eine Verschlußkappe, die andere Einbauteile trägt. ausgewechselt werden.