DE1142796B - Verfahren und Einrichtung zum Grobabgleichen der Schwingungszahl von Unruhschwingsystemen - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zum Grobabgleichen der Schwingungszahl von Unruhschwingsystemen

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DE1142796B
DE1142796B DEH30077A DEH0030077A DE1142796B DE 1142796 B DE1142796 B DE 1142796B DE H30077 A DEH30077 A DE H30077A DE H0030077 A DEH0030077 A DE H0030077A DE 1142796 B DE1142796 B DE 1142796B
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DEH30077A
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Hugo Hettich
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    • GPHYSICS
    • G04HOROLOGY
    • G04DAPPARATUS OR TOOLS SPECIALLY DESIGNED FOR MAKING OR MAINTAINING CLOCKS OR WATCHES
    • G04D7/00Measuring, counting, calibrating, testing or regulating apparatus
    • G04D7/08Measuring, counting, calibrating, testing or regulating apparatus for balance wheels
    • G04D7/082Measuring, counting, calibrating, testing or regulating apparatus for balance wheels for balancing
    • G04D7/085Measuring, counting, calibrating, testing or regulating apparatus for balance wheels for balancing by removing material from the balance wheel itself
    • GPHYSICS
    • G04HOROLOGY
    • G04BMECHANICALLY-DRIVEN CLOCKS OR WATCHES; MECHANICAL PARTS OF CLOCKS OR WATCHES IN GENERAL; TIME PIECES USING THE POSITION OF THE SUN, MOON OR STARS
    • G04B18/00Mechanisms for setting frequency
    • G04B18/006Mechanisms for setting frequency by adjusting the devices fixed on the balance

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Testing Of Balance (AREA)

Description

  • Verfahren und Einrichtung zum Grobabgleichen der Schwingungszahl von Unruhschwingsystemen Bei der fabrikationsmäßigen Herstellung von mit Unruhschwingsystemen arbeitenden Uhren besteht das Bedürfnis nach einem für die Serienfertigung geeigneten Verfahren, durch welches auf möglichst einfachem und schnellem Wege die Schwingungszahl des Gangordners vor seinem Einbau in das Uhrwerk wenigstens angenähert justiert werden kann (»Grob«-Regellage). Das bekannte Verfahren, bei welchem zwecks Abgleichung der Schwungmasse kleine Schräubchen in dem Reifen der Unruh radial justiert werden, ist zeitraubend und umständlich und daher für die Massenfertigung von Gebrauchsuhren, insbesondere von Uhrwerken für Tisch- und Wanduhren, Wecker u. dgl., nicht geeignet. Man hat daher bei Uhren dieser Art vielfach die Justierung der Schwingungszahl nur durch Abgleichung der Länge der Unruh-Spiralfeder vorgenommen. Dieses für kleine Nachhilfen (sogenannte »Fein«-Stellung) durchaus brauchbare Verfahren ist jedoch in verschiedener Hinsicht für die serienmäßige Vorabgleichung unbefriedigend.
  • Ein Nachteil liegt darin, daß bei Veränderung der Spirallänge der Ansteckpunkt der Feder verändert wird und somit nicht festgelegt werden kann. Weiterhin ist nachteilig, daß sich bei größerer Veränderung der Spiralfederlänge auch der Schwerpunkt des Schwingungssystems unter Umständen erheblich verändert.
  • Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es auch schon bekannt, das Unruhsystem nach Maßgabe des vorher mittels eines Taktgebers festgestellten Gangfehlers an diametral gegenüberliegenden Punkten des Unruhreifens abzugleichen, entweder durch Werkstoffentfernung, z. B. durch Feilen oder Fräsen, also Handarbeit, oder dadurch, daß im Unruhreifen mit Einschnitten versehene Segmente entweder axial oder radial mit einer Pinzette verbogen oder daß im Unruhreifen angebrachte Ausnehmungen durch ein Füllmaterial aufgefüllt werden. Alle diese Verfahren eignen sich jedoch nicht für die Massenfertigung, da wegen der zu ihrer Durchführung notwendigen Tätigkeiten neben der benötigten Zeit auch besonders handwerkliche und fachliche Kenntnisse sowie Geschicklichkeit erforderlich sind. Beim Verbiegen von Segmenten besteht außerdem die Gefahr, daß der Unruhreifen oder die Welle mit verbogen wird.
  • Durch die Erfindung wird ein Verfahren und eine Einrichtung zur Justierung der Schwingungzahl geschaffen, welches diese Nachteile vermeidet und sich besonders für die Massenfertigung von Gebrauchsuhren der erwähnten Art eignet.
  • Bei einem Verfahren zum Grobabgleichen der Schwingungszahl von einbaufertigen, d. h. mit der Richtkraftfeder vereinigten Unruhschwingsystemen durch Werkstoffentfernung aus dem Unruhkörper nach angenäherter Maßgabe des vorher mittels eines Taktmessers festgestellten Gangfehlers wird bei der Justierung der Schwingungszahl die Schwungmasse der Unruh erfindungsgemäß dadurch verändert, daß ein Unruhkörper mit an diametral gegenüberliegenden Stellen vorgesehenen Ausbrechteilen verwendet wird und diese Ausbrechteile stufenweise in einer dem angenähert zu beseitigenden Gangfehler entsprechenden Anzahl mittels derartig ausgebildeter Werkzeuge entfernt werden, daß beim Ausbrechen ein Verbiegen des Unruhkörpers und der Unruhwelle verhindert wird, in Anwendung auf solche Unruhgangordner, die eine Feinstellung durch bekannte Mittel gestatten.
  • Nach einer praktischen Weiterbildung der Erfindung sind zur Bildung von Ausbrechkörpern in der Unruhscheibe, insbesondere am Unruhreifen, senkrecht zur Schwingungsebene verlaufende Ausnehmungen vorgesehen, welche zunächst mit Material gefüllt sind, das bei der Justierung der Schwingungszahl nach Bedarf ausgestoßen werden kann.
  • Zu diesem Zweck kann die Unruhscheibe an diametralen Stellen mit einer Reihe von Durchbrüchen oder Löchern versehen werden, die zunächst mit einem geeigneten Material angefüllt werden. Dieses Füllmaterial kann in die vorher hergestellten Löcher auf geeignete Weise eingebracht, z. B. eingepreßt, eingegossen oder eingespritzt werden. Diese die Löcher oder Durchbrechungen erfüllenden Pfropfen werden dann in der erforderlichen Anzahl an diametralen Stellen bei der Justierung mittels geeigneter Werkzeuge ausgestoßen.
  • Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht insbesondere ein Verfahren vor, bei welchem die Pfropfen aus dem Material der Unruhscheibe bzw. des Unruhreifens vorgeformt werden, indem bei der Herstellung der Durchbrüche die Durchbruchteile nur zu einem Teil herausgedrückt werden. Die so gebildeten und aus der Fläche der Unruh hervorstehenden Pfropfen werden dann bei der Justierung in der gewünschten Anzahl an diametralen Stellen herausgestoßen.
  • Ein Verfahren der zuletzt erwähnten Art und eine zu seiner Durchführung geeignete Vorrichtung werden als bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Draufsicht und Fig. 2 einen zugehörigen Schnitt nach Il-ll einer gemäß der Erfindung vorgesehenen Unruhscheibe mit teilweise vorgeformten Ausstoßpfropfen, Fig. 3 und 4 die Draufsicht bzw. Ansicht eines zum Ausstoßen dieser Pfropfen geeigneten Werkzeuges, Fig. 5 eine schematische Darstellung des Vorganges bei der Justierung mittels dieses Werkzeuges.
  • Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist der z. B. als flache Scheibe gestanzte Unruhreifen A an diametralen Stellen mit einer Anzahl (beispielsweise je sieben) vorgeprägten Löchern a versehen, welche jedoch nur etwa in halber Materialstärke durchgebrochen sind, so daß das herausgedrückte Material, welches die Ausstoßpfropfen b bildet, nach unten um die halbe Materialstärke hervorsteht.
  • Bei der Justierung der Schwingungszahl werden diese vorgeprägten Pfropfen in der erforderlichen Anzahl an diametralen Stellen nach unten ausgestoßen. Zu diesem Zweck kann gemäß der Erfindung ein Werkzeug nach Art des in Fig. 3 und 4 veranschaulichten Stempels verwendet werden, der diametral gegenüberliegende, den Löchern a entsprechende Nadeln al bis a7 von unterschiedlicher Länge aufweist. Die Länge der Nadeln, bis a7 ist gleichmäßig gestaffelt, derart, daß durch mehr oder weniger tiefgehenden Hub des Stempels nur die längste Nadel, oder auch die. folgenden Nadeln a2 bzw. a3 usw. auf den darunterliegenden Pfropfen b einwirken. Durch entsprechende Bemessung des Hubes des Ausstoßwerkzeuges können also nach Bedarf die Pfropfen an diametralen Stellen in der erforderlichen Anzahl ausgestoßen werden. Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform kann dies nacheinander bei den in der waagerechten Achse bzw. senkrechten Achse liegenden Lochgruppen geschehen, so daß die Schwungmasse wahlweise in vierzehn gleichmäßig gestaffelten Stufen vermindert werden kann.
  • Fig. 5 zeigt die Anwendung des Ausstoßstempels bei einer Unruhscheibe an sich bekannter Art, die mittels einer Doppel-Wendelfeder schwebend an einem durch die hohle Welle hindurchgeführten Draht gelagert ist. Diese vom Erfinder geschaffene Lagerung ist unter der Bezeichnung »Schwebeankere in großem Umfange bei Tisch- und Wanduhren in Gebrauch gekommen.
  • Nach Fig. 5 wird das komplette schwingungsfähige Unruhsystem, welches in einem eine bauliche Einheit bildenden Lagerbügel d gelagert ist, zwischen einem am Stempel c vorgesehenen Aufnehmer e1 und einem unten an der Matrize g gelagerten Aufnehmer e. l eingesetzt. In bekannter Weise wird dann z. B. mit Hilfe einer kapazitiven Sonder die Schwingungszahl des Unruhsystems mit Hilfe eines Taktmessers der heute gebräuchlichen Art gemessen und der Gangfehler festgestellt. Auf Grund des so bestimmten Gangfehlers kann tabellenmäßig festgelegt werden, welche Anzahl von Pfropfen ausgestoßen werden muß, um den Fehler zu kompensieren. Auf Grund dieser Angaben wird der Stempel c nach Art einer Stanze mit dem erforderlichen Hub gesenkt, um die gewünschte Anzahl von Pfropfen auszustoßen. Diese ausgestoßenen Pfropfen fallen in die in der Matrize entsprechend vorgesehenen Löcher. wo sie durch anschließende Kanäle g, herausfallen.
  • Sowohl der obere Aulnehmer i, als auch der untere Aufnehmer e. sind in an sich bekannter Weise federnd gelagert, so daß beim Senken des Stempels c zunächst die Federung des unteren Aufnehmers e nachgibt. bis die UnruhscheibeA auf der Matrize aufliegt.
  • Beim weiteren Senken des Stempels c gibt die Federung des oberen Aufnehmers e, nach, so daß eine oder mehrere der Nadeln tf, bis n'e nach dem aufgeführten Hub auf die vorgeprägten Pfropfen b auftreffen und diese ausstoßen.
  • Selbstverständlich sind die Grenzen der Fabrikationstoleranzen so zu wählen. daß bei der Justierung der Schwingungszahl in allen Fällen eine Verkleinerung der Schwungmasse vorzunehmen ist, sofern der Gangfehler nicht zufällig Null ist.
  • Nach Durchführung der Justierung kann das komplette Unruhsystem aus der Ausstoßeinrichtung herausgenommen und in das Uhrwerk eingebaut werden. Da eine Abgleichung der Unruhfeder nicht mehr erforderlich ist. kann der Ansteckpunkt der Feder von vornherein festgelegt und beibehalten werden.
  • Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel. Insbesonderc könnte die Unruhscheibe oder der Unruhreifen auch mit einem hochstehenden Rand ausgestattet werden, in welchem die Pfropfen oder Ausbrechteile angeordnet werden, die dann in radialer Richtung entfernt werden müssen.
  • Die auszustoßenden Pfropfen könnten auch in am Rand des Unruhreifens vorgesehenen, nach außen offenen Schlitzen angeordnet sein. Insbesondere könnte man mehrere solche Radialsdllitze in verschiedener Radialtiefe anbringen. wobei man nach Bedarf jeweils den Pfropfen aus einem kürzeren oder längeren Schlitz ausstoßen kann.
  • Selbstverständlich können an der Unruhscheibe noch zusätzliche Mittel, z. B. verbiegbare Zungen. vorgesehen werden, um eine Feinjustierung der Schwungmasse innerhalb der durch die Staffelung der Pfropfen bedingten Stufen des Abgleichs zu ermöglichen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Grobabgleichen der Schwingungszahl von einbaufertigen, d. h. bereits mit der Richtkraftfeder vereinigten Unruhschwingsystemen durch Werkstoffentfernung aus dem Unruhkörper nach angenäherter Maßgabe des vorher mittels eines Taktmessers festgestellten Gangfehlers. gekennzeichnet durch die Verwendung eines Unruhkörpers mit an diametral gegenüberliegenden Stellen vorgesehenen Ausbrechteilen und durch stufenweises Entfernen dieser Ausbrechteile in einer dem angenähert zu beseitigenden Gangfehler entsprechenden Anzahl mittels derartig ausgebildeter Werkzeuge, daß beim Ausbrechen ein Verbiegen des Unruhkörpers und der Unruhwelle verhindert wird, in Anwendung auf solche Unruhgangordner, die eine Feinstellung durch bekannte Mittel gestatten.
  2. 2. Unruh zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung von Ausbrechkörpern in dem Unruhkörper, insbesondere am Unruhreifen, an diametralen Stellen mit Material gefüllte Ausnehmungen vorgesehen sind, deren Füllung bei der Vorabgleichung nach Bedarf ausgestoßen werden kann.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung einer Unruh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial in vorher hergestellte Durchbrüche oder Löcher eingebracht, z. B. eingepreßt, eingegossen oder eingespritzt wird.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung einer Unruh nach Anspruch 2, insbesondere Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise zylindrische Pfropfen aus dem Material des Unruhkörpers, insbesondere des Unruhreifens selbst vorgeformt werden, indem bei der Herstellung von Durchbrüchen die Durchbruchteile nur zu einem Teil so weit herausgedrückt werden. daß die so gebildeten und aus der Oberfläche der Unruh hervorstehenden Pfropfen in der gewünschten Anzahl an diametralen Stellen heraus. gestoßen werden können.
  5. 5. Einrichtung zur Anwendung bei dem Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch einen Stempel mit diametral gegenüberliegenden, den Löchern (a) der Unruh entsprechenden Nadeln von unterschiedlicher Länge, der nach Art einer Stanze heb- und senkbar in einer Vorrichtung gelagert ist, in welcher das schwingungsfähige Unruhsystem samt seinem Lagerbügel bei der Durchführung der Vorabgleichung eingesetzt werden kann.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschriften Nr. 9800, 88405, 89 273, 301 863 ; britische Patentschriften Nr. 504 699, 605 690; französische Patentschrift Nr. 893 305; USA.-Patentschrift Nr. 2 23l 849 ; L. Lehotzky, »Uhrenkunde«,Wien 1949, S. 222, 228; Horological Journal, April 1952, S. 224.
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