-
Überlastsicherung für Hebezeuge mit axialer Lastdruckbremse Die Erfindung
betrifft eine überlastsicherung für Hebezeuge mit axialer Lastdruckbremse, deren
Reibscheiben sich gegen eine an der Antriebsritzelwelle befestigte Bremsscheibe
abstützen.
-
Zur Vermeidung der mit der Überbelastung von Hebezeugen verbundenen
Gefahren sind bereits verschiedene überlastsicherungen vorgeschlagen worden. So
sind bereits Abschersicherungen bekannt, bei denen ein Abscherstift in die Antriebsverbindung
des Hebezeuges eingeschaltet ist, welcher beim Erreichen der maximal zulässigen
Belastung abgeschert wird, wodurch die Antriebsverbindung des Hebezeuges unterbrochen
wird. Derartige Abschersicherungen sind jedoch nicht genau einstellbar und sind
wegen des erforderlichen Auswechselns des Abscherstiftes in der Handhabung relativ
umständlich.
-
Sodann sind bereits Rutschkupplungen bekannt, die bei Überschreitung
eines einstellbaren Größtdrehmomentes durchrutschen und dadurch das Hebezeug außer
Betrieb setzen. Diese Rutschkupplungen arbeiten in der Weise, daß zwei Kupplungshälften
durch Federspannung so lange einen Reibschluß bilden, bis eine Überlast auftritt,
wobei ein Schlupf zwischen den beiden Kupplungshälften eintritt. Derartige Rutschkupplungen
haben den Nachteil, daß bei ihnen eine genaue Einstellung auf eine vorbestimmte
Last wegen der normalerweise vorhandenen Toleranzen der Kupplungsteile nur schwer
möglich ist. Wenn man daher einigermaßen genau und zuverlässig arbeitende überlastsicherungen
dieser Art erhalten will, ist es erforderlich, durch Schleifen die gegeneinander
zur Anlage kommenden Kupplungsteile genau aufeinander abzustimmen, was jedoch herstellungsmäßig
sehr teuer ist und zudem eine Austauschbarkeit dieser Kupplungsteile ausschließt.
Zudem ist es bei den Überlastsicherungen dieser Art leicht möglich, daß die Bedienungsperson
die festgelegten Einstellwerte verstellt.
-
Es hat sich bei den bisher bekannten Abschersicherungen und teilweise
auch bei den Rutschkupplungen als besonders nachteilig, in vielen Fällen sogar als
außerordentlich gefährlich erwiesen, daß diese Sicherungen beim Auftreten einer
Überlast ein plötzliches Außerbetriebsetzen des Hebezeuges bewirken, wodurch ein
plötzliches Durchrutschen des Bedienungshebels des Hebezeuges hervorgerufen wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten
überlastsicherung zu vermeiden.
-
Die erfindungsgemäße Ausbildung ist darin zu sehen, daß die Bremsscheibe
der Lastdruckbremse bezüglich der Antriebsritzelwelle gegen Verdrehen gesichert
und in axialer Richtung verschiebbar ist und daß sie sich über eine die Antriebsritzelwelle
umgebende, in eine Ausnehmung des Hebezeuggehäuses hineinragende Hülse gegen einen
Bund der Antriebsritzelwelle abstützt, wobei die Hülse beim Erreichen einer vorbestimmten
Belastung des Hebezeuges über die Bremsscheibe belastet und in radialer Richtung
so gepreßt wird, daß die Antriebsritzelwelle blockiert wird.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die
Hülse aus elastischem Material mit hohem Reibungskoeffizienten und wird beim Erreichen
der vorbestimmten Belastung in radialer Richtung sowohl gegen die Ausnehmung des
Hebezeuggehäuses als auch gegen die Antriebsritzelwelle gepreßt, wodurch das Blockieren
der Antriebsritzelwelle bewirkt wird.
-
Besonders vorteilhaft ist es, die Hülse als geschlitzte Federbuchse
auszubilden, welche entweder mit der Antriebs.ritzelwelle oder mit dem Hebezeug-P
0 häuse in Drehrichtung formschlüssig verbunden ist und beim Erreichen der vorbestimmten
Belastung des Hebezeuges über die Bremsscheibe und über an dieser und der Federbuchse
vorgesehene konische Flächen in radialer Richtung entweder gegen die Ausnehmung
des Hebezeuggehäuses oder gegen die Antriebsritzelwelle gepreßt wird, wodurch die
Antriebsritzelwelle blockiert wird.
-
Durch diese Ausbildung tritt im Gegensatz zu den bisher bekannten
Ausführungsformen kein plötzliches Durchrutschen des Antriebes und damit des Bedienungshebels
des Hebezeuges ein, sondern der Antrieb
und damit der Bedienungshebel
wird ganz einfach blockiert, so daß ruckartige Bewegungen, welche die Bedienungsperson
gefährden könnten, nicht auftreten können.
-
Außerdem ist erkennbar, daß die Ausbildung gemäß der Erfindung außerordentlich
robust und einfach ist und damit entsprechend billig hergestellt werden kann, was
sich insbesondere daraus ergibt, daß fein aufeinander aufgeschliffene Kupplungsflächen
vermieden werden können. Die bei Verwendung einer geschlitzten Federbuchse zum Erreichen
des Anliegens der Federbuchse an die Ausnehmung des Gehäuses erforderlichen konischen
Flächen können relativ klein gehalten sein und sind daher wesentlich einfacher und
billiger herzustellen als die Kupplungsflächen bei den meisten bisher bekannten
Rutschkupplungen. Außerdem hat die Sicherung gemäß der Erfindung den großen Vorteil,
daß sie von der Bedienungsperson nicht verstellt oder außer Betrieb gesetzt werden
kann.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
zwischen der Federbuchse und dem Bund der Antriebsritzelwelle ein Ring angeordnet,
der eine der Federbuchse entsprechende konische Fläche aufweist.
-
Ferner ist es vorteilhaft, die formschlüssige Verbindung zwischen
der Federbuchse und der Antriebsritzelwelle oder zwischen der Federbuchse und dem
Hebezeuggehäuse durch einen die Teile verbindenden Stift herbeizuführen, und ebenso
ist es vorteilhaft, die Bremsscheibe mit der Antriebsritzelwelle durch einen in
eine Ausnehmung der Welle eingesetzten und in einer Nut der Bremsscheibe geführten
Stift in Drehrichtung formschlüssig verbunden und in axialer Richtung verschieblich
anzuordnen.
-
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Ausbildung dargestellt. Es zeigt Fig.1 einen Schnitt durch die Antriebs- und Bremsorgane
eines Handhebezeuges mit eingebauter Überlastsicherung unter Nennlast, Fig.2 einen
Schnitt entsprechend Fig.1, jedoch unter Überlast, Fig. 3 einen Schnitt längs der
Linie A -B der Fig.1. Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie C-D der Fig. 2.
-
Bei Hebezeugen mit axialer Lastdruckbremse ist es üblich, daß das
Klinkenrad 2 über die Klinke 3 des Handhebels 1 gedreht wird. Das Innengewinde des
Klinkenrades 2 überträgt die Drehbewegung über das Außengewinde der Antriebsritzelwelle
4 auf letztere. Gleichzeitig drückt dabei das Klinkenrad 2 über die beiden Reibscheiben
5 und 6 und das Sperrad 7 gegen die Bremsscheibe 8, die durch einen Stift 9 gegen
Verdrehen bezüglich der Antriebsritzelwelle 4 gesichert ist, jedoch in axialer Richtung
bezüglich der Antriebsritzelwelle durch Gleiten des Stiftes 9 in einer entsprechenden
Nut der Bremsscheibe 8 verschieblich ist.
-
Die Antriebsritzelwelle 4 wird von einer geschlitzten Federbuchse
10 umgeben, die mit Spiel in einer Ausnehmüng des Hebezeuggehäuses 13 ruht und die
in Drehrichtung mit der Antriebsritzelwelle 4 mittels eines Stiftes 11 formschlüssig
verbunden ist. Die Federbuchse 10 ist an beiden Stirnseiten unter einem bestimmten
Winkel a konisch abgeflacht und berührt mit diesen konischen Stirnflächen sowohl
die entsprechende konische Fläche der Bremsscheibe 8 als auch einen zwischen der
Federbuchse 10 und dem Bund der Antriebsritzelwelle 4 eingeschalteten Ring 12. Durch
die Keilwirkung, die bei der axialen Belastung der Bremsscheibe 8 von dieser und
dem Konusring 12 auf die geschlitzte Federbuchse 10 ausgeübt wird, kann die Federbuchse
in radialer Richtung auseinandergedrückt werden, bis sie sich am Gehäuse 13 anlegt.
Wann dies geschieht, hängt von der Stärke und dem Material der Federbuchse, von
dem Winkel a, den die konischen Flächen bilden, sowie von dem Durchmesser der Ausnehmung
in dem Gehäuse 13 ab. Diese Faktoren sind so aufeinander abgestimmt, daß sich die
Federbuchse 10 unterhalb der Nennlast oder bei Nennlast geringfügig aufweitet,
sich hierbei jedoch noch nicht gegen die Seitenwandung der Ausnehmung des Gehäuses
13 anlegt. Erst wenn die jedem Hebezeug eigene Überlast erreicht ist, wird die geschlitzte
Federbuchse 10 aufgeweitet und gegen die Seitenwandung der Ausnehmung des Gehäuses
13 gepreßt, denn durch die Keilflächen der Bremsscheibe 8 und des Ringes 12 wird
die Überlast in eine radial wirkende Kraft umgewandelt, die größer ist als die der
Federbuchse eigene Federspannung (s. Fig. 2). Hierdurch wird infolge des Reibschlusses
zwischen Gehäuse 13 und Federhülse 10 einerseits und der durch den Stift 11 bewirkten
formschlüssigen Verbindung zwischen Federbuchse 10 und Antriebsritzelwelle 4 andererseits
eine Blockierung der Antriebsritzelwelle 4 und damit des Hebezeuges bewirkt.
-
Zum Absetzen der nur wenig angehobenen Last braucht nur die Lastdruckbremse
gelöst zu werden, wobei sich die Federbuchse 10 entspannt und die Blockierung der
Antriebsorgane des Hebezeuges wieder aufgehoben ist.
-
Alle erforderlichen Teile der erfindungsgemäßen Überlastsicherung
sind sehr einfach und somit billig herzustellen. Neben den schon erwähnten Vorteilen
ist ferner von Bedeutung, daß ein Hebezeug durch den Einbau der überlastsicherung
gemäß der Erfindung baulich' nicht vergrößert wird, da man alle erforderlichen Teile
ohne weiteres bei den ohnehin gegebenen Abmessungen dort einbauen kann.