DE1138390B - Verfahren zur Herstellung von tetra-substituierten Formamidochlorformamidinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von tetra-substituierten FormamidochlorformamidinenInfo
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Description
Es ist bereits bekanntgeworden, daß äquimolare Mischungen aus einem Isocyanat und einem Carbodiimid
im Gleichgewicht mit Additionsverbindungen stehen, die als Uretonimine bezeichnet werden können
(vgl. deutsche Patentschrift 1 012 601). Verwendet man Phenylisocyanat und Diisopropylcarbodiimid als
Ausgangsprodukte, so kann das Gleichgewicht durch die folgende Formelgleichung wiedergegeben werden:
C6H5-NCO + (CH3)2CH-N=C=N-CH(CH3)3—
O
C.HS —N
N-CH(CHg)2
Verfahren zur Herstellung
von tetra-substituierten
Formamidochlorformamidinen
Formamidochlorformamidinen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Leverkusen
Dr. Peter Fischer, Köln-Flittard,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
CH(CHg)2
Bei tiefer Temperatur liegt das Gleichgewicht weitgehend oder vollständig auf der rechten Seite, so daß
man die Additionsprodukte ohne Schwierigkeiten isolieren kann. Bei höherer Temperatur tritt Rückspaltung
in die Ausgangsprodukte ein.
Bei Raumtemperatur reagieren die Uretonimine mit Alkoholen nicht, jedoch bei erhöhten Temperaturen
oder unter Einfluß von Katalysatoren, wie Kupferchlorid.
Bei dieser Reaktion muß gemäß der deutschen Patentschrift 1 012 601 angenommen werden, daß sich
die Uretonimine zunächst in die Ausgangsprodukte, nämlich die Isocyanate und Carbodiimide aufspalten
und diese getrennt mit der Hydroxylgruppe des Alkohols reagieren. Es entstehen einerseits Urethane und
andererseits Isoharnstoffe.
Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise und mit guten Ausbeuten tetra-substituierte Formamidochlorformamidine
erhält, wenn man ein trisubstituiertes Uretonimin der allgemeinen Formel
R1-N, N —Ra
in der R1, R2 und R3 gleiche oder verschiedene, gegebenenfalls
substituierte Kohlenwasserstoffreste oder weitere, Uretonimingruppen enthaltende Reste bedeuten,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels mit einem solchen Säurechlorid einer
Säure des Kohlenstoffs, des Stickstoffs, Schwefels oder Phosphors, welches kein bewegliches Wasserstoffatom
enthält, umsetzt.
Der erfindungsgemäße Reaktionsverlauf ist als ausgesprochen überraschend zu betrachten. Auf Grund
der vorbekannten Reaktion der Uretonimine mit Alkoholen mußte angenommen werden, daß bei der
Umsetzung von Uretoniminen mit Säurechloriden zunächst eine Aufspaltung der Uretonimine in die
Ausgangsprodukte Isocyanat und Carbodiimid auf-
209 678/342
tritt, und erst dann eine getrennte Umsetzung dieser Stufe mit dem Säurechlorid eintreten würde. Im Gegensatz
zu dieser Annahme reagiert jedoch 1 Mol üretonimin mit 1 Mol Säurechlorid unter Bildung
einer solchen Verbindung, die alle Teile des Uretonimins einerseits und des Säurechlorids andererseits
enthält und wobei der Viererring der Uretonimingruppierung nur einseitig aufgespalten wird.
Die erfindungsgemäße Umsetzung kann durch das nachfolgende Formelschema näher erläutert werden.
5 Dabei bedeuten R1, R2 und R3 z. B. niedere aliphatische
Reste und X einen Säurerest.
(4) c (3)
R1-N N-R3 +X-Cl
(D C (2)
. P
N
R2
R2
X Cl
I 1
(1) R1-N-CO-NR3-C = N-R2
X Cl
(2) R3-N-CO-NR1-C = N-R2
COCl X
(3) R1-N-C-N-R3
N-R2
COCl X
COCl X
(4) R3-N-C-N-R1
N-R2
Je nachdem, ob die Aufspaltung des Uretoniminringes bei (1) oder (2) geschieht, erhält man tetrasubstituierte
Formamidochlorformamidine, bei denen die Substituenten wie in Zeile (1) oder (2) angeordnet
sind. Die bisherigen Untersuchungen über die Konstitution der erhaltenen Additionsprodukte weisen
darauf hin, daß man Formamidochlorformamidine bei der erfindungsgemäßen Reaktion erhält. Der Beweis
für einen derartigen Reaktionsverlauf ist jedoch noch nicht vollkommen, so daß im Prinzip auch die Möglichkeitbesteht,
daß die Addition des Säurechlorids an das Üretonimin durch Aufspaltung der Bindung bei
(3) bzw. bei (4) eintritt, wobei Chlorformylguanidine gemäß Zeile (3) bzw. (4) entstehen wurden. Die
Bildung dieser Produkte muß nach dem gegenwärtigen Stand der Untersuchungen als sehr unwahrscheinlich
bezeichnet werden.
Als Uretonimine kommen für das erfindungsgemäße Verfahren alle Uretonimine in Frage, die die Uretonimingruppierung
ein oder mehrmals im Molekül enthalten und durch Kohlenwasserstoffreste bzw. Kohlenwasserstoffbrücken
substituiert sind. Die Kohlenwasserstoffreste selbst können noch Halogene, insbesondere
Chloratome, tragen oder durch Alkoxy-, Nitro-, Isocyanat-, Isocyanurat- oder Urethangruppen
substituiert sein. Die drei Substituenten können bei den Uretoniminen gleich oder verschieden sein. Im
letzten Falle erhält man unsymmetrische Uretonimine.
Als vorzugsweise verwendete· Uretonimine seien beispielsweise genannt: Triäthyl-, Tris-n-butyl-, Tris-6-chlorhexyl-,
Tris-octadecyl-, Tris-cyclohexyl-, Tribenzyl-,
Triphenyl-, Tris-4-chlorphenyl-, Tris-3,4-dichlorphenyl-,
Tris-1-naphthyl-, Tris-2-nitrophenyl-,
Tris-(3-isocyanato-4-methylphenyl)-, Tris-[4-(4'-isocyanatobenzyl)-phenyl]-, Bis-(1 -naphthyl)-cyclohexyl-,
Bis-(octadecyl)-cyclohexyl-, Bis-(cyclohexyl)-1 -naphthyl-
und Bis-(cyclohexyl)-octadecyl-uretonimin.
Als Säurechloride kommen für das erfindungsgemäße Verfahren alle die Säurechloride von Säuren
des Kohlenstoffs, Stickstoffs, Schwefels und Phosphors in Frage, welche ein oder mehrere Chloratome im
Molekül enthalten, jedoch keine beweglichen Wasserstoffatome. So kommen Säurechloride von Säuren des
Kohlenstoffs in Frage, wie Acetylchlorid, Benzoylchlorid, Chlorcyan, Phosgen, Thiophosgen, Chlorameisensäuremethylester
oder von Säuren des Stickstoffs, wie Nitrosylchlorid, oder von Säuren des Schwefels, wie Schwefeldichlorid, Thionylchlorid,
Sulforylchlorid, Perchlormethylmercaptan, Methansulfochlorid, Chlorsulfonsäuremethylester, Chlorsulfonsäuredimethylamid,
oder von Säuren des Phosphors, wie Phosphortrichlorid und Phosphoroxychlorid, wobei in diesen Verbindungen auch Chloratome
durch aliphatische oder aromatische Reste ersetzt sein können wie im Phosphenylchlorid.
Die Säurechloride dürfen jedoch keine beweglichen Wasserstoffatome enthalten, wie etwa der Chlorwasserstoff
oder die Chlorsulfonsäure.
Als Verdünnungsmittel kommen für die Uretonimine und die Säurechloride inerte organische Lösungsmittel
in Frage, wie Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Hexan, Benzol, Chlorbenzol, Dichlorbenzol,
Dekalin, Nitrobenzol, Dioxan und Essigester. Sind die Uretonimine bei der Umsetzungstemperatur flüssig, so können sie auch im Überschuß
als Lösungsmittel verwendet werden. Die Säurechloride sind zum Teil gasförmig und können dann
als Verdünnungsmittel inerte Gase, wie Kohlendioxyd oder getrocknete Luft, enthalten.
Die Reaktionstemperatur lichtet sich nach der Reaktivität der Komponenten. Als obere Temperaturgrenze
gilt die Zersetzungstemperatur der Uretonimine. Im allgemeinen werden die Umsetzungen bei Temperaturen
zwischen —20 und 150° C, vorzugsweise
zwischen 0 und 120° C, vorgenommen. Die Reaktion soll zweckmäßig unter möglichst milden Bedingungen
ausgeführt werden, damit die Bildung von Nebenprodukten zurückgedrängt wird.
Der Druck bei dem Reaktionsablauf kann in weiten Grenzen schwanken, bevorzugt arbeitet man unter
Normaldruck. Drücke von 1 Torr bis 10 at können jedoch ohne weiteres angewendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Weise
durchgeführt werden, daß man das Uretonimin gegebenenfalls gelöst im Lösungsmittel vorlegt und das
Säurechlorid, gegebenenfalls gelöst in einem Lösungsmittel, zugibt. Es kann jedoch auch in umgekehrter
Weise verfahren werden.
Man setzt zweckmäßigerweise äquimolare Mengen um, d. h. 1 Mol Säurechlorid pro 1 Mol Uretonimingruppe.
Will man eine möglichst quantitative Reaktion erzielen, so ist es zweckmäßig, das Säurechlorid im
Überschuß einzusetzen, etwa 2 Mol pro Mol Uretonimingruppe. Da das Säurechlorid die leichter flüchtige
Komponente ist, läßt es sich ohne Schwierigkeiten destillativ aus dem Reaktionsprodukt wiedergewinnen.
Geht man von gasförmigen Säurechloriden aus, so können sie auch in das Uretonimin bzw. dessen
Lösung eingeleitet und im Kreis geführt werden.
Liegt das Uretonimin im flüssigen Zustand vor, so kann man ebenfalls diesen Ausgangsstoff im Überschuß
einsetzen, welcher dann als Lösungsmittel wirkt. In diesem Fall werden, entsprechend wirtschaftlicher
Überlegungen, jedoch im allgemeinen nicht mehr als 2 bis 3 Mol Uretonimin pro Mol Säurechlorid verwendet.
Die Aufarbeitung des Reaktionsproduktes kann nach den an sich bekannten Verfahren vorgenommen
werden. Zweckmäßigerweise destilliert man zunächst das Lösungsmittel und etwa nicht umgesetztes überschüssiges
Säurechlorid ab. Man erhält dann unmittelbar das Formamidochlorf ormamidin. Falls notwendig,
kann auch das nach der Destillation zurückbleibende Reaktionsprodukt mit geeigneten Lösungsmitteln, wie
Tetrachlorkohlenstoff oder Hexan, extrahiert werden. In seltenen Fällen lassen sich die Formamidochlorf ormamidine
auch durch Destillation reinigen.
Formamidochlorformamidme sind bei Raumtemperatur meist flüssige Substanzen oder Öle von geringem
Dampfdruck. Beim Erwärmen verändern sie sich, indem sie entweder in Säurechlorid, Isocyanat und
Carbodiimid zerfallen oder sich in harzartige Verbindungen mit nicht geklärter Konstitution verwandeln.
Die Formamidochlorformamidine absorbieren Licht im infraroten Bereich in der Gegend von
5,7 und 6μ. Diese Bande, die der C = N-Doppelbindung
(Iminschwingung) zuzuordnen ist, unterscheidet sich deutlich von den Banden der Isocyanatgruppe
(4,4μ), des Carbodiimids (4,7μ) und des Uretonimins (5,8μ).
Die erfindungsgemäßen Formamidochlorformamidine stellen neue Verbindungen dar. Sie eignen sich
als Zwischenprodukte für die Herstellung von Kunststoffen, insbesondere von Polyurethanschaumstoffen
und von Flammschutzmitteln.
43 Gewichtsteile Triäthyluretonimin (farblose Flüssigkeit),
Kp. 38 bis 40°C/0,l Torr, werden in 80 Gewichtsteilen n-Heptan gelöst. Die Lösung wird
30 Minuten lang bei 100°C mit 25 Gewichtsteilen Phosgen behandelt. Die Aufarbeitung erfolgt durch
fraktionierte Destillation. Man erhält 40 Gewichtsteile eines farblosen Öles (Kp. 90 bis 100°C/0,5 Torr).
Das Infrarotspektrum des Destillats ist frei von den für das Triäthyluretonimin charakteristischen Banden
bei 5,8, 7,5 und 13,0μ. Das Spektrum der Verbindung weist jedoch Banden bei 5,7 und 6,0μ auf.
Analyse | IO | Mol gewicht |
C | H | O | N | Cl |
Berechnet 15 Gefunden |
268 274 |
40,30 40,99 |
5,60 5,57 |
11,90 12,44 |
15,67 16,43 |
26,5 22,4 |
10 Gewichtsteile Triäthyluretonimin werden unter ao Rühren bei einer Temperatur von 300C innerhalb
einer halben Stunde mit 7 Gewichtsteilen Thiophosgen versetzt. Man dampft nicht umgesetztes Säurechlorid
durch Anlegen eines Vakuums von 0,2 Torr ab und erhält 16 Gewichtsteile eines rötlichen Öles, welches
das Formamidochlorformamidin neben wenig Uretonimin enthält.
Analyse | 30 | Berechnet Gefunden |
Mol gewicht |
C | H | N | S | Cl |
284 300 |
38,00 38,64 |
5,31 5,46 |
14,80 14,90 |
11,26 9,20 |
24,95 23,80 |
Im IR-Spektrum des Gemisches findet man Banden bei 5,7μ (Formamido-chlorformamidin), 5,8μ (Uretonimin)
und 6,0μ (Formamido-chlorformamidin).
Zu 10 Gewichtsteilen Triäthyluretonimin in 30 Gewichtsteilen n-Heptan leitet man bei Raumtemperatur
unter Kühlen gasförmiges Nitrosylchlorid im Überschuß so lange ein, bis am Abklingen der Wärmeentwicklung
das Ende der Reaktion zu erkennen ist. Die Aufarbeitung erfolgt durch Abdestillieren des Lösungsmittels
und Entgasen bei 25° C/1 Torr. Das zurückbleibende, rötliche Öl weist im Spektrum die
Carbonylfrequenz bei 5,7μ und die Iminfrequenz bei 6,0μ auf.
Analyse
55 | Berechnet | C | H | O | N | Cl |
Gefunden | 41,00 41,45 |
6,44 6,77 |
13,64 13,64 |
23,90 23,10 |
15,12 15,40 |
Die Verbindung zersetzt sich in der vorliegenden, verunreinigten Form bei 90° C in stark exothermer
Reaktion unter Abspaltung von Gasen.
Zu 11 Gewichtsteilen Triäthyluretonimin läßt man langsam 7 Gewichtsteile Schwefeldichlorid zutropfen
und hält hierbei die Temperatur im Reaktionsgefäß durch Außenkühlung mit Wasser auf 300C. Man
entgast bei 50°C/0,2 Torr und erhält 17 Gewichtsteile eines rötlichen Öles. IR-Banden bei 5,7 und 6,0μ.
Analyse | Berechnet .... Gefunden .... |
C | H | O | N | S | Cl |
35,30 34,41 |
5,50 5,48 |
5,87 7,80 |
15,42 14,50 |
11,76 12,00 |
26,05 26,60 |
IO
Beim Erwärmen auf 80 bis 1000C im Vakuum von
1 Torr zersetzt sich die Verbindung.
5 Teile Triäthyluretonimin und 5 Teile Phosphortrichlorid
werden zusammengegeben, wobei eine schwache Erwärmung zu beobachten ist. Die Mischung
enthält nach 3tägigem Verweilen bei 6O0C neben nicht
umgesetztem Uretonimin die Additionsverbindung, nachweisbar durch die charakteristischen Absorptionsbanden bei 5,7 und 6,0μ.
Gleiche Gewichtsteile Dicylclohexylcarbodiimid und Äthylisocyanat vereinigen sich im Verlaufe von 8Tagen
bei einer Temperatur von 4O0C zu einem gemischten Uretonimin mit einer Absorptionsbande bei 5,8μ. Das
im Vakuum von 1 Torr bei 400C entgaste Öl enthält noch 3% freie Isocyanatgruppen vom Äquivalentgewicht
42 und etwa ebensoviel nicht umgesetztes Carbodiimid.
Löst man 25 Gewichtsteile dieses Uretonimins in 40 Gewichtsteilen Acetylehlorid und erhitzt V2 Stunde
lang auf 60° C, so entstehen das Formamidochlorformamidin mit den spezifischen Banden bei 5,7 und 6,0μ
und verschiedene Nebenprodukte ungeklärter Natur. Nach dem Eindampfen und Entgasen, zum Schluß im
Vakuum von 0,1 Torr bei 250C, erhält man 27 Gewichtsteile
eines braunen Teers, der sich innerhalb weniger Tage unter Abspaltung von Säurechlorid und
Abscheidung kristalliner Polymerisationsprodukte verändert.
halb 5 Tagen bei 400C zum Uretonimin. Das mit
Petroläther gewaschene und getrocknete, kristallisierte Produkt schmilzt bei 1150C; IR-Bande 5,8μ; Ausbeute
320 Gewichtsteile.
Von diesem Uretonimin werden 40 Gewichtsteile in 120 Gewichtsteilen Chlorbenzol gelöst und 30 Minuten
lang bei 1000C mit überschüssigem Phosgen begast.
Nach dem Einengen der Lösung, zuletzt bei 60°C/0,5 Torr, bleiben 44 Gewichtsteile eines hellgelben, etwas
trüben Öles zurück, welches das Formamidochlorformamidin enthält. IR-Banden bei 5,7 und 6,0μ.
Analyse
45 Beispiel 7
20 Gewichtsteile durch Umkristallisieren aus Äthylacetat gereinigtes Triphenyluretonimin, F. 136° C,
werden in 100 Gewichtsteilen Chlorbenzol gelöst, auf HO0C erwärmt und im Verlauf von 2 Stunden mit
100 Gewichtsteilen gasförmigem Phosgen behandelt. Nach dem Abdestillieren von Chlorbenzol im Vakuum
von 40 Torr und Entgasen bei 1 Torr und 5O0C bleibt
ein hellgelbes, leicht getrübtes Öl zurück, welches das Formamidochlorformamidin enthält.
60
Analyse | Berechnet Gefunden |
Mol gewicht |
G | H | O | N | Cl |
412 300 |
61,10 62,28 |
3,64 3,57 |
7,77 6,99 |
10,20 10,00 |
17,22 17,50 |
194 Gewichtsteile Diphenylcarbodiimid und 154 Gewichtsteile
p-Chlorphenylisocyanat reagieren inner-
C | H | O | N | Cl | |
Berechnet | 56,50 58,69 |
3,16 3,39 |
7,17 6,40 |
9,41 9,77 |
23,81 21,45 |
Gefunden |
1200 Gewichtsteile Toluylendiisocyanat (2,4-/2,6-Isomerengemisch
im Gewichtsverhältnis 65: 35) und 70 Gewichtsteile Dicyclohexylcarbodiimid werden im
Vakuum von 100 Torr auf 170 bis 1850C erhitzt.
Es spaltet sich Kohlendioxyd ab, gleichzeitig destillieren Cyelohexylisocyanat, welches aus der Umsetzung
von Dicyclohexylcarbodiimid mit NCO-Gruppen stammt, und Toluylendiisocyanat, insgesamt 476 Gewichtsteile
Destillat, ab. Zurück bleiben 710 Gewichtsteile eines Rückstandes, welcher freie Carbodiimidgruppen
enthält, Von diesem werden 200 Gewichtsteile mit 230 Gewichtsteilen 2,4-Toluylendiisocyanat
innerhalb 5 Tagen bei 400C zum Uretonimine enthaltenden Polyisocyanatgemisch umgesetzt. Das
Ende der Uretoniminbildung ist im IR-Spektrum am Verschwinden der Carbodiimidbande bei 4,7μ zu
erkennen.
Von 139 GewichtsteÜen dieses Produktes, welches 36,2% freie und 3,1% verkappte NCO-Gruppen
(Mol 42) enthält, werden bei einer Temperatur von 1200C innerhalb 20 Minuten 14 Gewichtsteile Phosgen
aufgenommen. Anschließend wird bei 30 bis 40° C im Vakuum von 0,5 Torr entgast. Das IR-Spektrum des
Reaktionsproduktes zeigt die charakteristischen Banden bei 5,7 und 6,0μ.
Die Herstellung der Ausgangsstoffe bildet nicht den Gegenstand dieses Schutzrechtes.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von tetra-substituierten
Formamidochlorformamidinen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein tri-substituiertes
Uretonimin der allgemeinen Formel
R1 — Nf
N-R1
Il
R2
in der R1, R2 und R3 gleiche oder verschiedene,
in der R1, R2 und R3 gleiche oder verschiedene,
gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste oder weitere, Uretonimingruppen enthaltende Reste
bedeuten, mit einem solchen Säurechlorid einer Säure des Kohlenstoffs, Stickstoffs, Schwefels oder
Phosphors umsetzt, welches kein bewegliches Wasserstoffatom enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1, R2 und/oder R3 eine mindestens
zwei Uretonimingruppen verknüpfende aliphatische, cycloaliphatische und/oder aromatische,
gegebenenfalls mit Halogen-, Alkoxy-, Nitro-, Isocyanat-, Isocyanurat- oder Urethangruppen substituierte
Kohlenwasserstoffbrücke darstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart
eines Verdünnungsmittel durchführt.
ι 209 678/342 10.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF32656A DE1138390B (de) | 1960-11-30 | 1960-11-30 | Verfahren zur Herstellung von tetra-substituierten Formamidochlorformamidinen |
GB4017761A GB959997A (en) | 1960-11-30 | 1961-11-09 | Formamido-chloroformamidines |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF32656A DE1138390B (de) | 1960-11-30 | 1960-11-30 | Verfahren zur Herstellung von tetra-substituierten Formamidochlorformamidinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1138390B true DE1138390B (de) | 1962-10-25 |
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ID=7094724
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF32656A Pending DE1138390B (de) | 1960-11-30 | 1960-11-30 | Verfahren zur Herstellung von tetra-substituierten Formamidochlorformamidinen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1138390B (de) |
GB (1) | GB959997A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3467651A (en) * | 1965-01-18 | 1969-09-16 | Upjohn Co | 1,3-diazetidine-2-thiones |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2223361B1 (de) | 1973-03-27 | 1977-04-29 | Philagro Sa |
-
1960
- 1960-11-30 DE DEF32656A patent/DE1138390B/de active Pending
-
1961
- 1961-11-09 GB GB4017761A patent/GB959997A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3467651A (en) * | 1965-01-18 | 1969-09-16 | Upjohn Co | 1,3-diazetidine-2-thiones |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB959997A (en) | 1964-06-03 |
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