DE1137274B - Schmierung von Sinterlagern - Google Patents

Description

• Schmierung von Sinterlagern Sinterlager, welche aus porösem Metall bestehen, das mit Schmierstoff getränkt werden kann, haben in der Technik als Selbstschmierlager auf zahlreichen Gebieten Anwendung gefunden. Man hat auch derartige Sinterlager bereits mit einer Nachschmierung versehen, indem man Dochte oder Schmierfilze auf der Außenseite des Lagerkörpers anord Knete, ü b er , welche der Lagerwerkstoff seinen Schmierstoffvdrrät durch Kapillarwirkung aus einem Schmierstoffdepot ergänzte. Diese Art der Nachschmierung von Sinterlagern kann jedoch nicht vollkommen befriedigen, da der Nachschn-iierbedarf häufig deshalb nicht voll gedeckt werden kann, weil ein wesentlicher Teil der Kapillarwirkung des Lagerwerkstoffs infolge der zwangläufig mangelhaften Auflage des Schmierfilzes oder Dochtes am Lagerkörper nicht für den Schmierstofftransport ausgenutzt werden kann. Dochte und Filze geben fernerhin Anlaß zur Verharzung des auf-Genommenen 0 Wenn der Lagerkörper eines Sinterlagers mit einem Schmierstoffdepot umgeben ist und dieses mit normalem Schmierfett, in der Regel einem Seifenfett mit Molekülgitter, gefüllt wird, tritt der Nachteil ein, daß das Schmiermittel, insbesondere in der näheren Umgebung des Lagerkörpers, verdichtet wird und nicht nur dem öldurchtritt durch das Fett einen größeren Widerstand entgegensetzt, sondern auch die Poren des Sintermetalls verstopft. Ursache für diese Erscheinung ist, daß sich die Retentionskraft der normalen Schmierfette mit wachsender ölabgabe verstärkt.
• Man hat deshalb bereits versucht, den Lagerkörper mit einem reinen ölbad zu umgeben. Hierbei ist jedoch nachteilig, daß die ölversorgung der Lagerfläche nicht durch denvom echtenNachschrnierbedarf erzeugten Kapillarzug, sondern durch den hydrostatischen Druck des ölbades bewirkt wird, so daß eine Überschmierung eintritt, die einen übermäßigen ölverbrauch bedingt und auch aus anderen Gründen unerwünscht ist.
• Es sind ferner sogenannte ausblutende Seifenfette für Schmierzwecke bekannt, die jedoch in unmittelbare Berührung mit den bewegten Teilen des Lagers kommen müssen und daher für die Füllung von Depoträumen von Sintermetallagem ungeeignet sind, weil die Seifenbestandteile die Kapillaren des Sinterlagers verstopfen.
• Es hat sich jedoch Gezeigt, daß die erwähnten Nachteile sämtlich vermieden werden bei erfindungsgemäßer Verwendung von seifenfreiem Schmierfett auf der Basis von öl und einem das im Schmierfett enthaltene öl freiwillig abgebenden organischen oder anorganischen Konsistenzgeber mit einer Teilchengröße von 4 bis 20 m#x als ölabgabewilliger Körper zum Füllen der Depoträume von Sintermetallagem. Vorteilhaft ist es hierbei, als Schmierfett ein an sich bekanntes Gelfett zu verwenden.
• Derartige Konsistenzgeber, welche beispielsweise für Gelfette kennzeichnend sind, besitzen eine sogenannte »Kartenhausstruktur«, welche eine Konstanz der Retentionskraft ermöglicht. Ein so konstruiertes Öldepot enthält zwischen 90 bis 95% öl und gibt dieses nahezu vollständig an das Sinterlager ab, und zwar ohne die erwähnten schädlichen Nebenwirkungen, so daß der nach der Erfindung erstrebte Kapillarzug aufrechterhalten wird. Während also normale Schmierfette stets derart aufgebaut sind, daß sie ihren ölanteil auch während der Benutzung möglichst be- halten und beispielsweise bei der Lagerung kein Öl absetzen, soll nach der Erfindung für die Nachschmierung von Sinterlagern gerade ein Fett benutzt werden, welches so konstruiert ist, daß es seinen Ölanteil bereitwilligst und möglichst restlos abgibt.
• Hierdurch ist es möglich, für das öldepot jeweils die ölqualität auszuwählen, welche nach den jeweiliaen Betriebs- und Schrnierbedingungen erforderlich und vorteilhaft ist. Hierfür können die verschiedensten Mineralöle von jeweils erforderlichen Eigenschaften oder auch synthetische öle, wie z. B. Silikonöl, Verwendung finden. Aufbau und Art des nach der Erfindung benutzten Konsistenzgebers ermöglichen dabei eine Herstellung des Oldepotkörpers auf kaltem Wege, so daß eine schonende Behandlung der jeweiligen ölgabe ohne Beeinträchtigung ihrer Eigenschaften gewährleistet ist. In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigt Fig. 1 ein Sinterlager im Längsschnitt und Fig. 2 einen Querschnitt gemäß der Linie II-II.
• In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Welle 1 von dem zylindrischen Lagerkörper 2 aus Sinterwerkstoff umgeben. An der Außenseite des Lagerkörpers ist eine Schmierkammer 3 angeordnet, in welcher ein ölabgabewilliges Depotfett den Lagerkörper 2 auf seiner Außenseite mit einem Polster dicht abschließend umgibt. Die Kammer 3 steht über den Nippel 4 mit der Außenluft in offener Verbindung, während mit 5 eine Ablaßöffnung bezeichnet ist, durch die das verbrauchte Depotfett beim Nachschmieren herausgedrückt werden kann. Die Wellenaustritte 6 sind vorteilhaft mit einem besonderen Abdichtfett gegen Lufteintritt und ölaustritt abgedichtet. In dieser und ähnlicher Weise kann erreicht werden, daß die im Lagerkörper 2 wirksamen Kapillarkräfte zu einem wesentlichen Anteil dafür benutzt werden, um den Nachschmierbedarf durch Ansaugen von Öl aus dem Schmierstoffdepot in der Kammer 3 zu ergänzen.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verwendung von seifenfreiem Schmierfett auf der Basis von öl und einem das im Schmierfett enthaltene öl freiwillig abgebenden organischen oder anorganischen Konsistenzgeber mit einer Teilchengröße von 4 bis 20 m[L als ölabgabewilliger Körper zum Füllen der Depoträume von Sintermetallagern.
2. 2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmierfett ein an sich bekanntes Gelfett ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 698 105, 752 538; schweizerische Patentschrift Nr. 176 108; französische Patentschrift Nr. 841562; britische Patentschriften Nr. 671268, 540 865.