DE1135121B

DE1135121B - Hydraulische Fluessigkeit

Info

Publication number: DE1135121B
Application number: DES64585A
Authority: DE
Inventors: Lawrence Wensley Chubb; Dennis Roger Clarke
Original assignee: IASHELLIA RES Ltd
Current assignee: IASHELLIA RES Ltd
Priority date: 1958-08-27
Filing date: 1959-08-25
Publication date: 1962-08-23
Also published as: GB850990A; NL242626A; FR1233918A; BE581961A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Flüssigkeit, die zum Schmieren und zur mechanischen Kraftübertragung geeignet ist. Derartige Flüssigkeiten werden insbesondere für das Brems-, Federungs- und Lenksystem von Automobilen und außerdem für die Gangschaltung verwendet.

Die Flüssigkeiten sollten, um eine zufriedenstellende Wirkung hervorzurufen, gute Schmiereigenschaften und über einen weiten Temperatur- und Druckbereich eine geeignete Viskosität aufweisen. Eine hochviskose Flüssigkeit wird, obwohl sie übermäßige Verluste durch Undichtigkeit oder zu starke Schlüpfrigkeit der hydraulischen Pumpen verhindert, einen hohen Fließwiderstand aufweisen und so erhöhten Energieverbrauch bewirken. Flüssigkeiten mit niedriger Viskositat fließen leicht und verursachen größere Verluste durch Undichtigkeit. Oft sind Viskositätswerte von ungefähr 12 bis 13 es bei 50° C erforderlich. Da hydraulische Flüssigkeiten über einen weiten Temperaturbereich Anwendung finden, sollten sie einen hohen Viskositätsindex, d. h. eine geringe Änderung in der Viskosität mit der Temperatur aufweisen. Sie sollten auch bei äußerst niedrigen Wintertemperaturen nicht gefrieren und andererseits einen genügend hohen Siedepunkt besitzen, um während des Gebrauchs nicht zu verdampfen. Außerdem ist ein hoher Flammpunkt und eine gewisse Verträglichkeit mit Wasser erforderlich. Die Flüssigkeit sollte außerdem die beweglichen Teile des Systems ausreichend schmieren. Vom chemischen Standpunkt aus sollte die Flüssigkeit hinsichtlich des Materials, aus dem die Einzelteile des hydraulischen Systems bestehen, im wesentlichen inert sein. Die Flüssigkeit sollte also keine Substanzen, welche Korrosion von Metallen hervorrufen, enthalten, noch sollte sie Gummi angreifen. ·

Es sind verschiedene hydraulische Flüssigkeiten bekannt, von denen viele Rizinusöl als Schmiergrundlage enthalten. Der wahrscheinlich größte Nachteil bei der Verwendung von Rizinusöl ist dessen Neigung, zu oxydieren und die beweglichen Teile des hydraulischen Systems, mit denen es beim Gebrauch in Berührung kommt, mit einem dicken klebrigen Film zu überziehen. Ein anderer ernstlicher Nachteil von Flüssigkeiten auf Rizinusölgrundlage ist ihre verhältnismäßig geringe Verträglichkeit mit Wasser. Flüssigkeiten aus Fettölen können sich bei Anwesenheit von Kondenswasser in einzelne Schichten auftrennen und neigen dazu, bereits bei mäßigen Temperaturen zu gefrieren. Erfindungsgemäß sind nun Gemische entwickelt worden, welche kein Rizinusöl enthalten und den Anforderungen, die an eine gute hydraulische Flüssigkeit, wie oben erwähnt, gestellt werden, im wesent-

Anmelder:
»Shell« Research Limited, London

Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2

Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 27. August 1958 (Nr. 27 495)

Lawrence Wensiey Chubb, Beckenham, Kent,

und Dennis Roger Clarke,
Egham, Surrey (Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden

liehen entsprechen. Die erfindungsgemäße hydraulische Flüssigkeit besteht aus mehr als 20 Gewichtsprozent eines flüssigen Polyoxyalkylene mit einem Molekulargewicht von mehr als 500, mindestens 35 Gewichtsprozent eines Äthers des Diäthylenglykols und mindestens 5 Gewichtsprozent entweder eines Glykols oder Alkohols oder eines Äthers des Triäthylenglykols, oder aus mehr als 20 Gewichtsprozent eines flüssigen Polyoxyalkylene mit einem Molekulargewicht von über 500 und 10 bis 80 Gewichtsprozent eines Äthers von Triäthylenglykol und gegebenenfalls der Restmenge aus Glykol, Alkohol, Glykoläther oder deren Mischungen. Wenn bei der hydraulischen Flüssigkeit ein hoher Siedepunkt erforderlich ist, so sollte der Anteil des Triäthylenglykoläthers wesentlich erhöht werden. Für diesen Zweck liegen geeignete Mengenanteile des Triäthylenglykoläthers zwischen 20 und 80%·

Die Bezeichnung »flüssiges Polyoxyalkylene schließt in diesem Zusammenhang Polyoxyalkylenglykole und deren Mono- und Diäther oder -ester, welche die allgemeine Formel

R₁-O —[CHanOlmR,

aufweisen, ein. R₁ und R₂ kennzeichnet darin ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest, vorzugsweise einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest oder eine Acylgruppe, m und η stellen ganze Zahlen dar. Das Molekulargewicht der Verbindungen, die dieser allgemeinen Formel gehorchen, liegt über

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3 4

500. Die C_TOH₂»-Reste in der Polyoxyalkylenkette bindungsklasse sind Diäthylenglykol und Triäthylen-— [C»H₂»O]to—können irgendwelche Alkylenreste, glykol, insbesondere Diäthylen- und Dipropylenzweckmäßigerweise Alkylenreste mit 2 bis 8 Kohlen- glykole.

stoffatomen, vorzugsweise _mit 2 bis 4 Kohlenstoff- Die erfindungsgemäßen hydraulischen Flüssigkeiten

atomen, und insbesondere Äthylen-oder 1,2-Propylen- 5 können auch Gemische der obenerwähnten Glykole reste sein. enthalten.

Die Polyoxyalkylenreste — [C_BH_aßO]_m — können Die verwendeten Äther des Diäthylenglykols können

Alkylenreste mit verschiedener Anzahl von Kohlenstoff- sowohl Mono- als auch Dialkyl- oder -aryläther sein, atomen aufweisen. Die Kette kann beispielsweise sind jedoch vorzugsweise Alkyl- und insbesondere Oxyäthylen und Oxypropylenreste enthalten. Wenn io Monoalkyläther. Vorzugsweise weist die Alkylgruppe die Polyoxyalkylenkette verschiedene Alkylenreste bis zu 6 Kohlenstoffatome, vorzugsweise bis zu 4 Kohaufweist, so können diese unregelmäßig innerhalb des lenstoffatome auf.

Moleküls verteilt oder in regelmäßig wiederkehrenden Derartige bevorzugte Äther des Diäthylenglykols

Einheiten oder Gruppen, von denen jede aus einer oder sind die Monoäthyl-, Monopropyl- und die Monomehreren gleichgearteten Oxyalkylengruppen besteht, 15 butyläther, wobei besonders bevorzugt Monoäthyl-, angeordnet sein. Ein geeignetes Verfahren zur Herstel- Monoisopropyl- und Mono-sek.-butyläther sind, oblung von Polyoxyalkylenverbindungen, die diese Ein- wohl auch n-Propyl-, η-Butyl-, Isobutyl- und tert.-heiten oder Gruppen aufweisen, besteht darin, daß man Butyläther Verwendung finden können, eine organische Verbindung, mit mindestens einer Andere erfindungsgemäß geeignete Äther sind die

Hydroxyl-, Carboxyl-, primären oder sekundären 20 Monomethyl- und die entsprechenden Dialkyläther, Amino- oder Mercaptogruppe bei erhöhter Tempe- beispielsweise Diäthyl-, Dipropyl- und Dibutyläther, ratur und in Gegenwart eines Kondensationskataly- oder gemischte Dialkyläther, beispielsweise Methylsators mit einem oder mehreren Äquivalenten eines äthyläther und Äthylisopropyläther. Alkylenoxyds, das vom zuerst verwendeten Alkylen- Die erfindungsgemäßen Gemische können auch Ge-

oxyd verschieden ist und dann mit einem oder mehreren 25 mische der obenerwähnten Äther des Diäthylenglykols Äquivalenten eines vom zweiten Alkylenoxyd verschie- enthalten.

denen Alkylenoxyds kondensiert. Die Äther von Triäthylenglykol, welche für den er-

Geeignete Blockcopolymere sind die Polyoxyalky- findungsgemäßen Zweck geeignet sind, schließen solenglykole und besonders Poly-(oxypropylenoxyäthy- wohl Mono- als auch Dialkyl- oder Aryläther ein, sind len)-glykole, d. h. Polyoxyalkylenverbindungen, welche 30 vorzugsweise jedoch Alkyl- und insbesondere Monosowohl Oxypropylen- als auch Oxyäthylengruppen alkyläther. Vorzugsweise weist die Alkylgruppe bis zu aufweisen. Ein besonders bevorzugtes Poly-(oxypro- 6 Kohlenstoffatome, insbesondere*bis zu 4 Kohlenpylenoxyäthylen)-glykol wird dadurch erhalten, daß Stoffatome auf.

man Polyoxyäthylenglykol mit einem durchschnitt- Bevorzugte Äther des Triäthylenglykols schließen

liehen Molekulargewicht von 200 bis 600 mit 1,2-Pro- 35 also die Monoäthyl-, Monopropyl- und Monobutylpylenoxyd in Gegenwart von flockenf örmigem Na- äther ein, wobei die Monoäthyl-, Monoisopropyl- und triumhydroxyd umsetzt, worauf frisches Natrium- Mono-sek.-butyläther insbesondere bevorzugt sind, hydroxyd und darauf Äthylenoxyd in drei verschie- Die erfindungsgemäßen hydraulischen Flüssigkeiten

denen Portionen zugesetzt und schließlich abwechselnd können auch Gemische der obenerwähnten Äther des 1,2-Propylenoxyd und Äthylenoxyd zugegeben wird, 40 Triäthylenglykols bzw. der vorstehend genannten bis das durchschnittliche berechnete Molekulargewicht Äther des Diäthylenglykols enthalten, des Produkts zwischen 2000 und 6000 liegt. Zur Verwendung für die erfindungsgemäßen hydrau-

Obwohl vorzugsweise die obenerwähnten Block- lischen Flüssigkeiten geeignete Alkohole sind vorzugscopolymeren Verwendung finden, können auch andere weise gesättigte aliphatische Monoalkohole, welche Polyoxyalkylenflüssigkeiten, beispielsweise Polyoxy- 45 8 Kohlenstoffatome oder weniger, insbesondere bis zu alkylenglykole, deren Mono- und Dialkyläther oder 6 Kohlenstoffatome aufweisen, beispielsweise n-Pro-Gemische daraus angewandt werden. panol oder n-Butanol und insbesondere Methyliso-

Die bei den erfindungsgemäßen hydraulischen Flüs- butylalkohol.

sigkeiten verwendeten flüssigen Polyoxyalkylene soll- Die erfindungsgemäßen Flüssigkeiten können auch

ten ein Molekulargewicht von über 500, vorzugsweise 50 Gemische der obenerwähnten Alkohole enthalten, ein Molekulargewicht zwischen 2000 und 6000, insbe- Die Herstellung aller erfindungsgemäß als Bestandsondere von etwa 4000 aufweisen. Diese flüssigen teil der hydraulischen Flüssigkeiten verwendeten Ver-Polyoxyalkylene sind im wesentlichen hochmolekulare bindungen wird hier nicht unter Schutz gestellt. Flüssigkeiten, welche die unten beschriebenen Glykole, Eine Art der erfindungsgemäßen hydraulischen

Äther des Diäthylenglykols oder Äther des Triäthylen- 55 Flüssigkeiten enthält mehr als 20 %, vorzugsweise glykols nicht mit einschließen. aber nicht mehr als 50 % des flüssigen Polyoxyalkylens,

Erfindungsgemäß kann jedes Glykol verwendet mindestens 35%, aber vorzugsweise nicht mehr als werden, doch werden vorzugsweise gesättigte Glykole 75 % eines Äthers des Diäthylenglykols und mindemit Molekulargewichten von nicht mehr als etwa 200 stens 5%) jedoch vorzugsweise nicht mehr als 4O°/o angewandt. Vorzugsweise enthalten diese Glykole 60 entweder eines Alkohols, eines Glykols, eines Äthers Kohlenstoffatome oder weniger, insbesondere 6 Koh- des Triäthylenglykols oder eines Gemisches aus diesen lenstoffatome oder weniger je Molekül. Außerdem Verbindungen.

werden vorzugsweise geradkettige Glykole verwendet. Eine andere Art der erfindungsgemäßen hydrauli-

Derartige geeignete Glykole sind Äthylenglykol, sehen Flüssigkeiten besteht aus mehr als 20 %> vor-1,2-Propylenglykol und die Butylenglykole, Vorzugs- 65 zugsweise nicht mehr als etwa 30 °/₀ flüssigem Polyoxy-

weise 1,2-Propylenglykol. alkylen und mindestens 10 °/o> ^aber nicht mehr als 80 %

Geeignete Glykole schließen außerdem Di-, Tri- eines Äthers von Triäthylenglykol und der restlichen

und Tetraglykole ein. Bevorzugte Glykole dieser Ver- Menge, vorzugsweise aus einem Gemisch eines

Alkohols, eines Glykols und/oder eines Äthers von Diäthylenglykol.

Die oben und auch weiterhin in der Beschreibung erwähnten Mengenverhältnisse beziehen sich, wenn nicht anders vermerkt, auf das Gesamtgewicht der fertiggestellten Flüssigkeit.

Die bei den einzelnen erfindungsgemäßen hydraulischen Flüssigkeiten zur Anwendung kommenden genauen Mengenverhältnisse hängen von den erforderlichen besonderen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Flüssigkeiten ab.

So enthalten geeignete Gemische, welche als hydraulische Flüssigkeiten gute Eigenschaften aufweisen, von etwa 34 bis 38 °/,o ^an flüssigem Polyoxyalkylen, etwa 43 bis 47% eines Äthers des Diäthylenglykols, beispielsweise den Monoisopropyläther und etwa 15 bis 23% eines Äthers des Triäthylenglykols, beispielsweise den Monoisopropyläther. Ein bevorzugtes Gemisch enthält 35 bis 38 % Poly-(oxypropylenoxyäthylen)-glykol-Blockcopolymeres(Molekulargewicht4000),44bis46% Monoisopropyläther von Diäthylenglykol und 17 bis 21 % Monoisopropyläther von Triäthylenglykol.

Ändere ähnliche Gemische, welche im wesentlichen die gleichen Eigenschaften aufweisen, enthalten etwa 28 bis 32 % des flüssigen Polyoxyalkylene, etwa 45 bis 51 % eines Äthers des Diäthylenglykols, beispielsweise den Monoäthyläther von Diäthylenglykol, etwa 17 bis 27 % eines Glykols, beispielsweise Propylenglykol. Die bevorzugte Zusammenstellung enthält etwa 29 bis 31 % Poly - (oxypropylenoxyäthylen) - glykol - Blockcopoly meres (Molekulargewicht 4000), 47 bis 49 % des Monoäthyläthers von Diäthylenglykol und 21 bis 23% Propylenglykol.

Geeignete Gemische, die im wesentlichen den Anforderungen der Society of Automotive Engineers S. A. E. 70-Rl entsprechen, enthalten mehr als 20% an flüssigem Polyoxyalkylen, 35 bis etwa 75% eines Äthers des Diäthylenglykols und 5 bis etwa 35 % entweder eines Alkohols, eines Glykols oder eines Äthers des Triäthylenglykols, bzw. eines Gemisches daraus. Bevorzugte derartige Gemische enthalten ungefähr 21 % an flüssigem Polyoxyalkylen beispielsweise PoIy-(oxypropylenoxyäthylen)-glykol-Blockcopolymer (Molekulargewicht 4000), 35 bis etwa 70% eines Äthers des Diäthylenglykols beispielsweise den Monoäthyl-, Monoisopropyl- oder Mono-sek.-butyläther, etwa 8 bis 12% eines Alkohols, beispielsweise Methylisobutylcarbinol und entweder 0 bis etwa 35% eines Glykols, wie Äthylenglykol oder Propylenglykol oder 0 bis etwa 35% eines Äthers des Triäthylenglykols, wie den Mono-sek.-butyläther, oder sie enthalten ein Gemisch aus sowohl dem Glykol als auch dem Äther von Triäthylenglykol.

Bevorzugte Gemische dieser Klasse schließen außerdem solche Zusammenstellungen ein, bei denen die obenerwähnte Glykolkomponente ein Gemisch aus zwei Glykolen, beispielsweise etwa 5 % Propylenglykol und etwa 5 bis 15% Diäthylenglykol oder aus etwa 20 bis 25 % Äthylenglykol und 0 bis etwa 10 % Diäthylenglykol ist.

Geeignete Gemische können dementsprechend nach folgenden Mengenverhältnissen hergestellt werden:

a) Diäthylenglykolmonoisopropyl-

äther 69,0 bis 46,0

Propylenglykol 0 bis 23,0

b) Diäthylenglykolmono-sek.-butyl-

äther 69,0 bis 48,5

Propylenglykol 0 bis 20,5

c) Diäthylenglykolmono-sek.-butyl-

äther 35,0 bis 69,0

Triäthylenglykolmono-sek.-butyl-

äther 34,0 bis 0

Eine andere Art der erfindungsgemäßen hydraulischen Flüssigkeiten, die der S. A. E. 70-Rl-Anforderung entspricht, besteht aus mehr als 20%, jedoch nicht mehr als 30 % an flüssigem Polyoxyalkylen und 10 bis etwa 70% eines Äthers von Triäthylenglykol. Bevorzugte Zusammenstellungen dieser Klasse sind eine Mischung von etwa 21 % flüssigem Polyoxyalkylen — wie Poly-(oxypropylenoxyäthylen)-glykol Blockcopolymer (Molekulargewicht 4000) —, etwa 10 bis 70% eines Äthers von Triäthylenglykol — beispielsweise dem Monoisopropyl- oder Mono-sek.-butyläther —, ungefähr 8 bsi 12% eines Alkohols — wie Methylisobutylalkohol —, und entweder etwa 0 bis 30% eines Glykols — wie Äthylenglykol, Propylenglykolpder Dipropylenglykol — oder etwa 5 bis 45% eines Äthers von Diäthylenglykol, beispielsweise dem Monoisopropyl- oder Mono-sek.-butyläther bzw. einem Gemisch aus sowohl dem Glykol als auch dem Äther von Diäthylenglykol. Wenn in Übereinstimmung mit der obengenannten bevorzugten Zusammenstellung kein Äther des Diäthylenglykols anwesend ist, so verwendet man vorzugsweise den Monoisopropyläther des Triäthylenglykols, da dieser bei niedrigen Temperaturen keine zu hohe Viskosität bewirkt und die Flüssigkeit somit den erwähnten Anforderungen entspricht.

Erfindungsgemäße hydraulische Flüssigkeiten, insbesondere für hohe Beanspruchung, enthalten einen großen Anteil an Äther des Triäthylenglykols. Derartige geeignete Gemische enthalten mehr als 20 %> jedoch nicht mehr als etwa 40 Gewichtsprozent flüssiges Polyoxyalkylen und etwa 40 bis 80% eines Äthers von Triäthylenglykol.

Die erfindungsgemäßen hydraulischen Flüssigkeiten können beispielsweise wie folgt zusammengesetzt sein:

Poly-(oxypropylenoxyäthylen)-glykol-Blockcopolymer (Molgewicht

4000)

Methylisobutylalkohol

Glykoläther/Glykol

21% 10,0% 69% s.u.

I. Poly-(oxypropylenoxyäthylen)-glykol-Blockcopolymer (Molgewicht 4000)

Methylisobutylalkohol

Triäthylenglykolmonoisopropyl-

äther

Propylenglykol

II. Poly-(oxypropylenoxyäthylen)-glykol-Blockcopolymer (Molgewicht 4000)

Propylenglykol

Methylisobutylalkohol

Diäthylenglykol/Glykoläther ... a) Diäthylenglykolmonoisopropyl-

äther

Triäthylenglykolmonoisopropyl-

äther

b) Diäthylenglykolmono-sek.-butyl-

60 äther

Triäthylenglykolmonoisopropyläther

21,0% 10,0%

69,0 bis 61,8% 0 bis 7,2%

21,0% 5,0% 10,0% 64,0% s.u.

31.1 bis 22,4 32,9 bis 41,6

44.2 bis 32,0 19,8 bis 32,0

c) Diäthylenglykolmonoisopropyl-

äther 41,0 bis 35,3

Triäthylenglykolmono-sek.-butyl-

äther 23,0 bis 28,7

Im folgenden sind Beispiele der erfindungsgemäßen hydraulischen Flüssigkeiten mit ihren Eigenschaften angegeben:

Beispiel 1

Es wurde eine hydraulische Flüssigkeit hergestellt, indem man folgende Bestandteile in den im folgenden angegebenen Gewichtsanteilen vermischte.

Poly-(oxypropylenoxyäthylen)-glykol-Blockcopolymer (Molgewicht 4000) . Diäthylenglykolmonoisopropyläther . Triäthylenglykolmonoisopropyläther .

Dieses Gemisch wies folgende Eigenschaften auf:

Viskosität bei 50⁰C

in cSt 12,5

Viskositätsindex .. 173
Flammpunkt, PM

(geschlossen) in

⁰C 96

Fließpunkt in °C<—40
Fraktion destilliert

bei 175°C 0,8

Säurezahl, in mg

KOH/g 0,08 (nach I.P.-Versuch Nr. 1)

Beispiel 2

36,3 »/ο 44,7%

19,0%

(nach I.P.-Versuch Nr. 71) (nach I.P.-Versuch Nr. 73)

(nach I.P.-Versuch Nr. 34) (nach I.P.-Versuch Nr. 15) Flammpunkt, PM (geschlossen) in ⁰C 93,3 (nach I.P.-Versuch Nr. 34)

Fließpunkt in ° C < - 68 (nach I.P.-Versuch Nr. 15)

Fraktion destilliert bei 175 ⁰C in Volumprozent 1,7

Säurezahl in mg KOH/g 0,14 (nach I.P.-Versuch Nr. 1)

Beispiel 3

Es wurden Gemische der folgenden Zusammenstellung hergestellt, welche die unten angegebenen Eigenschaften aufwiesen:

Komponente

35

Mit folgenden Bestandteilen wurde eine weitere hydraulische Flüssigkeit hergestellt:

Poly-(oxypropylenoxyäthylen)-glykol-

Blockcopolymer (Molgewicht 4000) 30,0%

Diäthylenglykolmonoäthyläther 47,2%

Propylenglykol 22,8%

Dieses Gemisch wies folgende Eigenschaften auf:

Viskosität bei 50° C

in cSt 12,5 (nach I.P.-Versuch Nr. 71)

Viskositätsindex .. 161 (nach I.P.-Versuch Nr. 73) Poly-(oxypropylenoxy-
äthylen)-glykol-
Blockcopolymer (Molgewicht
4000)

Methylisobutylalkohol

Diäthylenglykolmonoisopropyläther

Triäthylenglykolmono- isopropyläther

Triäthylenglykolmono- sek.-butyläther

Propylenglykol

21,0

10,0

69,0

10,0

46,0

23,5

21,0

10,0

69,0

21,0

10,0

21,0

10,0

61,3

7,7

69,0

21,0

10,0

48,0

21,0

62,0

S.A.E.-VersuchTORl

Ergebnis Anforderungen gemäß

S.A.E.70R1, Vorschriften 5. 9.1960

Viskosität cSt bei 55 ⁰C

bei—40⁰C

Kälteversuch A

Kälteversuch B

Flammpunkt in ⁰C
Siedepunkt in ⁰C ..
Verträglichkeit mit
Wasser

Allgemeine Verträglichkeit

Quellen von Kautschuk
in cm

5,2
478
gut

gut
82
190

gut

gut
0,11

7,6

1,785

gut

gut 0,03

5,6

1,335

gut

199 gut

gut 0,07

8,0

1,785

gut

gut 0,05 5,6
573
gut

gut

182

gut

gut
0,10

7,8

1,790

gut

gut 0,03

1,755 gut

gut 195 gut

gut 0,06

>4,0

< 1,800 flüssig, ohne Niederschlag oder Schichtung

desgl.

>63

<149

flüssig, ohne Niederschlag oder Schichtung

desgl. 0,012 bis 0,12

ίο

Beispiel 4

Es wurden weitere Gemische unter Verwendung von Äthylenglykol statt Propylenglykol hergestellt. Sie entsprachen den S. A. E.-70-R1-Vorschriften und wiesen folgende Eigenschaften auf:

Beispiel 5

Es wurden Gemische unter Verwendung von Dipropylenglykol statt von Propylenglykol hergestellt. Im folgenden ist die Zusammenstellung und die Eigenschaften der Gemische aufgeführt.

Komponente

Poly - (oxypropylenoxyäthylen) glykol-Blockcopolymer (Molgewicht 4000)

Diäthylenglykolmonoisopropyläther

Triäthylenglykolmonoisopropyläther

Äthylenglykol

Methylisobutylalkohol

S. A. E.-Versuche 70 Rl

Viskosität cSt bei 55° C

Viskosität cSt bei -4O⁰C

Kälteversuch A

Kälteversuch B

Siedepunkt in ⁰C

Verträglichkeit mit Wasser

Quellung von Kautschuk in cm

Zusammenstellung in Gewichtsprozent

21,0 37,0

32,5 10,0

21,0

59,0 10,5 10,0 Komponente

21,0 Poly-(oxypropylenoxyäthylen)-glykol-29,9 15 Blockcopolymer (Molgewicht 4000)

Diäthylenglykolmonoisopropyläther ..
12,6 Triäthylenglykolmonoisopropyläther..

27,0 Dipropylenglykol

10,0 Methylisobutylalkohol

20

Ergebnisse S. A. E.-Versuche 70 Rl

8,6 Viskosität cSt bei 55°C

Viskosität cSt bei-4O⁰C

gut Kälteversuch A

gut as Kälteversuch B

Siedepunkt in °C

gut Verträglichkeit mit Wasser

0,04 Quellung von Kautschuk in cm

ö,/	8,3
1795	1768
gut	gut
gut	gut
184	186
gut	gut
0,03	0,05

Zusammenstellung in Gewichtsprozent

21,0

62,5

6,5

10,0

21,0 35,3 15,2 18,5 10,0

Ergebnisse

7,7
1777
gut
gut
188
gut
0,08

7,3 1763 gut gut 178 gut 0,07

Vergleich der Eigenschaften der hydraulischen Flüssigkeiten der Erfindung mit dem Stand der Technik, wie er sich aus der französischen Zusatzpatentschrift 67848, der deutschen Auslegeschrift 1031921, Beispiele 6 und 8,

sowie der französischen Patentschrift 1108355 ergibt.

Physikalische
Eigenschaften

Erfindungsgemäße Flüssigkeit

mehr als 20% flüssiges Polyalkylenoxyd, mindestens 35°/o eines Äthers des Diäthylenglykols.mmdestens 5% eines GIykols eines Alkohols oder eines Äthers des Triäthylenglykols mehr als 20% flüssiges
Polyalkylenoxyd und mindestens 10% eines Äthers
des Triäthylenglykols

Französische
Zusatzpatentschrift 67848

Deutsche
Auslegeschrift

1031921
Beispiele 6 und 8

Französische

Patentschrift

1108355

Flammpunkt ...

Siedepunkt

Kautschuk quellwert

durchschnittlich 90,4⁰C mindestens 82,0⁰C

durchschnittlich 184⁰C mindestens 178° C

durchschnittlich 1,9% durchschnittlich 94,5°C
mindestens 93,0° C

durchschnittlich 188⁰C
mindestens 178⁰C

durchschnittlich 1,9 %

du. 68,3⁰C
max. 68,3° C

du. 162,5⁰C
max. 164⁰C

du. 2,8%

du. 57,0° C
max. 57,0° C

du. 126⁰C
max. 129°C

du. 2,8 «/ο

mindestens 17O⁰C

weniger als 5 %

Neben einem überlegenerem Flammpunkt und Siedepunkt und einem geringeren Kautschukquellwert erfüllen die hydraulischen Flüssigkeiten der Erfindung in den meisten Fällen nicht nur die Anforderungen der S.A.E.-70-R 1-Vorschriften, sondern in vielen Fällen auch die der erst kürzlich aufgestellten Vorschrift S.A.E 70 R3. Hydraulische Flüssigkeiten, die dieser letztgenannten Vorschrift entsprechen, sind Flüssigkeiten überlegen, die die Anforderungen der früheren S.A.E.-70-R 1- und -R2-Vorschriften erfüllen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Hydraulische Flüssigkeit auf Basis eines flüssigen Polyalkylenoxyds und Glykoläther, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus mehr als 20 Gewichtsprozent eines flüssigen Polyalkylenoxyds mit einem Molekulargewicht von mehr als 500 als Grundbestandteil und entweder a) mindestens 35 Gewichtsprozent eines Äthers von Diäthylenglykol und mindestens 5 Gewichtsprozent eines Glykole, Alkohols oder Äthers des Triäthylenglykols oder b) 10 bis 80 Gewichtsprozent eines Äthers von Triäthylenglykol und gegebenenfalls dem Rest aus einem Gemisch eines Alkohols, Glykole und/oder Äthers von Diäthylenglykol besteht.

2. Hydraulische Flüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie maximal 30 Gewichtsprozent des flüssigen Polyalkylenoxyds enthält.

3. Hydraulische Flüssigkeit nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Polyalkylenoxyd ein Polyäthylenoxyd oder Polypropylenoxyd ist.

4. Hydraulische Flüssigkeit nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyalkylenoxyd ein Mischpolymerisat mit gegebenen-

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falls regelmäßig wiederkehrenden Alkylenoxydgruppen ist.

5. Hydraulische Flüssigkeit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige PoIyalkylenoxyd ein Poly-(oxypropylenoxyäthylenglykol)-Blockpolymer enthält, das durch Umsetzen eines Polyoxyäthylenglykols mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 200 bis 600 in Gegenwart von Natriumhydroxyd erhalten worden ist, zu dem frisches Natriumhydroxyd und darauf Äthylenoxyd in drei verschiedenen Portionen zugesetzt und dann abwechselnd 1,2-Propylenoxyd und Äthylenoxyd zugegeben worden ist, bis ein durchschnittliches Molekulargewicht des Produktes von 2000 bis 6000 erreicht worden ist.

6. Hydraulische Flüssigkeit nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Glykol

Äthylenglykol, Diäthylenglykol, 1,2-Propylenglykol oder Dipropylenglykol ist.

7. Hydraulische Flüssigkeit nach Anspruch 1 bis 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol Methylisobutylcarbinol ist.

8. Hydraulische Flüssigkeit nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Äther des Diäthylen- bzw. Triäthylenglykols der Monoäthyläther, der Monoisopropyläther oder Monosek.-butyläther ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Auslegeschrift Nr. 1031921;
britische Patentschriften Nr. 653051, 757309;
französische Patentschriften Nr. 67 848, 1 108 355.