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Vorrichtung zur Herstellung von einseitig bewickelten Rahmengittern
für elektrische Entladungsröhren Bei der Fertigung von elektrischen Entladungsröhren,
insbesondere von Elektronenröhren, die für sehr hohe Frequenzen bestimmt sind, geht
man immer mehr zur Verwendung von Spanngittern über, welche aus einem Rahmen mit
einseitig bewickelten Gitterdrähten bestehen. In der Regel wird ein solcher Rahmen
zur Herstellung derartiger Gitter aus Molybdänblech ausgestanzt und anschließend
vergoldet oder einseitig mit einer Lötfolie versehen. Es gibt jedoch auch Molybdänblech,
auf das bereits vom Hersteller einseitig eine Lötfolie von z. B. 10 #t Stärke aufgewalzt
ist. Nach dem Wickeln wird die Wicklung im Ofen mit Hilfe eines Hochfrequenzfeldes
oder durch Strahlungsheizung auf dem Rahmen festgelötet, um auf diese Weise die
Gitterwindungen ein für allemal zu fixieren und somit den Abstand der einzelnen
Gitterwindungen konstant zu halten.
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Bisher machte es noch erhebliche Schwierigkeiten, solche Gitter mit
einseitig angebrachten Gitterwindungen herzustellen. Die Fertigung von Röhren, in
denen solche Gitter verwendet werden, beschränkt sich daher mehr oder weniger auf
kleine Serien oder auf Einzelfertigung. Eine große Serienfertigung scheitert zur
Zeit noch an der rationellen Herstellung solcher Rahmengitter.
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Es sind zwei Wickelmethoden bekannt, die bei der Herstellung solcher
Rahmengitter verwendet werden. Bei der einen Methode verwendet man zwei ausgestanzte
Rahmen, welche so aufeinandergelegt werden, daß sich ihre lötfähigen Seiten außen
befinden. Die beiden so zusammengelegten Rahmen werden dann eingespannt, mit dem
Gitterdraht bewickelt, im Ofen verlötet und anschließend getrennt, so daß man zwei
Rahmen mit einseitiger Gitterwicklung erhält.
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Nach der zweiten bekannten Methode zur Herstellung solcher einseitig
bewickelter Rahmengitter wird als Wickeldorn ein Würfel oder ein prismatischer Körper
mit quadratischem oder symmetrischem Polygonquerschnitt verwendet. Dieser Wickelkörper
wird aus Kohle oder Graphit hergestellt, um ein Festlöten der Rahmen und der Gitterdrähte
auf diesem Körper zu verhindern. Bei Verwendung eines solchen Körpers mit Polygonquerschnitt
können daher so viele Gitter gleichzeitig gewickelt werden, wie der Körper Flächen
besitzt, welche parallel zur Wickelachse verlaufen.
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Die zweitgenannte Methode zur Herstellung von Gittern besitzt den
Vorteil, daß während eines einzigen Wickelvorganges eine gewisse Anzahl von Gittern
gleichzeitig hergestellt werden kann.
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Bei dieser Methode zur Herstellung von einseitig bewickelten Rahmengittern,
wobei also die einzelnen Rahmen auf dem Umfang eines trommelförmigen Körpers zunächst
festgespannt werden und anschließend dieser trommelförmige Körper mit dem Gitterdraht
bewickelt wird, ist es auch bereits bekannt, die einzelnen rechteckig ausgebildeten
Gitterrahmen zwischen zwei auf ihrer Innenseite hinterdrehten Ringen festzuspannen.
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In der Röhrentechnik werden nun in steigendem Maße Röhren benötigt,
bei denen aus elektrischen Gründen die Steuer- und Schirmgitterwindungen deckungsgleich
sein müssen. Bisher hat man solche Gitter als Zwei-Streben-Gitter mit schraubenförmig
aufgebrachtem Wickeldraht hergestellt. Da diese Gitter verschieden große Achsen
haben, können sie sich trotz gleicher Steigung nie in ihrem Windungsverlauf decken,
sondern wegen der verschiedenen Winkel des Wickeldrahtes zur Strebe nur in der Mitte
kreuzen. Die Windungen wurden früher nach dem Aufbau des Systems mit einer Nadel
in mühevoller Arbeit von Hand auf Deckung ausgerichtet. Neuerdings werden für diesen
Zweck sogenannte Richtkämme mit Erfolg verwendet.
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Es bestand jedoch immer der Wunsch, die Gitter so herzustellen, daß
die Windungen auf ihrer ganzen Länge von vornherein auf Deckung stehen.
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Mit Hilfe der erwähnten, bekannten Vorrichtung zur Herstellung von
einseitig bewickelten Rahmengittern für elektrische Entladungsröhren, bestehend
aus einem trommelförmigen Körper, auf dessen Umfang die einzelnen, rechteckig ausgebildeten
Gitterrahmen
mit Hilfe von zwei auf ihrer Innenseite hinterdrehten
Ringen einspannbar sind, läßt sich diese Aufgabe lösen, wenn gemäß der Erfindung
die Anlegekanten der beiden Spannringe in Form eines Gewindeganges ausgebildet sind,
der der geforderten Steigung des Gitterdrahtes entspricht. Man erhält dann Gitterwindungen,
welche senkrecht auf den Rahmenkanten stehen, auf die sie aufgewickelt sind. Solche
Gitter lassen sich dann ohne weiteres in Röhren verwerten; welche deckungsgleiche
Gitter haben sollen.
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Um eine gegenseitige Verdrehung der beiden Ringe auf der Trommel zu
verhindern, werden zweckmäßig entsprechende Befestigungsvorrichtungen, z. B. in
Form von parallel zur Trommelachse verlaufendem Keil und ebenso verlaufender Nut,
vorgesehen.
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Ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
In Fig. 1 ist eine Stahltrommel mit einem Durchmesser von etwa 200 mm dargestellt,
welche mit 1 bezeichnet ist. Diese Stahltrommel kann mit ihrem angedrehten
Morsekonus in den Spindelstock einer Leitspindeldrehbank gesteckt und mit Hilfe
der Reitstockspitze festgehalten werden. Hierfür ist die Achse 2 der Trommel vorgesehen.
In Fig. 1 sind noch die einzelnen Gitterrahmen 3 zu erkennen, welche zwischen den
hinterdrehten Spannringen 10 und 11 eingespannt sind. Diese Spannringe
sind an einander gegenüberliegenden Stellen 16 ausgespart, um ein Einführen der
einzelnen zu bewickelnden Rahmen zu ermöglichen. Ist der Trommelumfang mit Rahmen
voll bestückt, so werden die Spannringe mit Hilfe der Spannmutter 13 gegen die Rahmen
gepreßt.
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Die Einzelheiten der Einspannvorrichtung ergeben sich aus Fig. 4 und
5. In Fig. 4 sind die Einzelteile der Trommel sowie der Spannvorrichtung der besseren
Darstellung halber auseinandergezeichnet wied8rgegeben. Die Vorrichtung besteht
demgemäß aus einem eigentlichen Trommelkörper 8, der auf der Achse 2 befestigt ist,
den beiden Spannringen 10 und 11, einem Gummiring 12 und einer Spannmutter
13. Die beiden Spannringe 10 und 11 sind nochmals in Fig. 5, ebenfalls
in perspektivischer Darstellung, herausgezeichnet. Wie sich aus dieser Fig. 5 ergibt,
sind die einander gegenüberliegenden Kanten 14 bzw. 15 der beiden Spannringe so
ausgebildet, daß diese Kanten eine Schraubenwindung von der Steigung der Gitterdrahtsteigung
darstellen. An diesen Kanten 14 bzw. 15 liegen also die Enden der Gitterrahmen an.
Wenn nun diese Spannringe mit den dazwischenliegenden Gitterrahmen auf der Trommel
8 festgespannt werden, so verdrehen sich die Gitterrahmen infolge der nicht genau
zylinderförmig verlaufenden Anschlagkanten 14 und 15 um einen kleinen Winkel gegenüber
der Achse 2. Werden auf die so festgespannten Gitterrahmen nun die Gitterwindungen
gewickelt, so verlaufen die Gitterwindungen des fertig gewickelten Gitters genau
senkrecht zur Längskante der Gitterrahmen. Voraussetzung dafür ist allerdings, daß
die Anschlagkanten 14 und 15 der beiden Spannringe eine Steigung besitzen, die genau
der gewünschten Steigung der Gitterdrähte entspricht.
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Der Wickelvorgang ist in Fig. 2 in Ansicht und in Fig. 3 in Seitenansicht
dargestellt. Von der Trommel 1 ist lediglich ein Ausschnitt wiedergegeben. Diese
Trommel l bewegt sich in Richtung des eingezeichneten Pfeiles. Nachdem das Magazin,
bestehend aus Trommel und Spannringen, mit den Stanzrahmen 3 gefüllt worden ist,
werden die Spannringe mit dem vorgelegten Gummiring durch die Ringmutter 13 gleichmäßig
zusammengeschraubt. Die Trommel ist nunmehr mit den einzelnen Rähmchen beladen;
sie ist damit fertig zum Bewickeln. Im Support der zur Verwendung kommenden Drehbank
ist dazu eine Aufnahme 17 eingespannt mit drehbarem Kerbmesser 4, Fadenführer 5
und ebenfalls drehbarem Drückmesser 7. Die Aufnahme mit den Messern wird an die
Trommel herangefahren und die Maschine eingeschaltet. Wie beim Gewindeschneiden
schneidet das Kerbmesser 4 in herausgedrückte Sicken der Stanzteile oder in gezogene
Rippen des Profilmaterials Kerben der gewünschten Steigung. Der Fadenführer 5 legt
den Wickeldraht ein, und das Drückmesser 7 drückt die Kerben wieder zu. Nach dem
Wickeln wird die Ringmutter gelöst, und die Kette von einer ganzen Anzahl fertig
gewickelter Rahmen wird von der Trommel genommen. Die einzelnen Gitter werden dann
nur noch geschnitten und planiert.
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Es sei abschließend darauf hingewiesen, daß das Verfahren sehr einfach
ist und daß man die Trommel praktisch für alle vorkommenden Rahmenarten und -größen
verwenden kann. Bei Steigungsänderungen für die Gitterwindungen brauchen jeweils
nur zwei neue Spannringe mit neuer Steigung angefertigt zu werden, oder die vorhandenen
Ringe müssen nachgedreht werden.