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Einschachtelmaschine für gestapelte Briefumschläge u. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Einbringen von gestapelten
Briefumschlägen, Papiertaschen oder Papierbeuteln u. dgl. in Packungsschachteln.
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Bei der üblichen Herstellung von Briefumschlägen oder im Postversand
gebräuchlichen Papiertaschen oder Papierbeuteln werden bestimmte Stückzahlen gestapelt
und in den Stapel eng umschließende Packungsschachteln verpackt. Hierbei ergeben
sich gewisse Schwierigkeiten, wenn dieses Verpacken wie üblich von der Bedienungsperson
einer Flachbeutelfertigungsmaschine in Handarbeit durchgeführt wird.
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Die aus dem Sammelmagazin entnommenen, automatisch gezählten Taschen
bzw. Beutel werden bisher von Hand in die betreffende zurechtgestellte offene Faltschachtel
eingestopft. Da die sich noch elastisch aufspreizenden und luftgefüllten Taschen
und Beutel eine verhältnismäßig große Stapelhöhe ergeben, ist das Einbringen sehr
umständlich und zeitraubend. Insbesondere wenn noch eine Kontrolldurchsicht der
Packen gefordert ist, reicht die Verpackungszeit gegenüber dem Ausstoß der Fertigungsmaschine
nicht aus, und es ergeben sich erhebliche Nachteile.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, in einfachster Bauform
eine Einschachtelmaschine zu schaffen, um das Ein schachteln zu erleichtern, eine
sorgfältige schnelle Füllung der Faltschachteln in halbautomatischer Arbeitsweise
zu ermöglichen und hierbei eine leichte Anpassung der Maschine in Stapel verschiedener
Formate und Stapelhöhe zu erreichen.
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Es ist an sich bereits bekannt, zu verpackendes, gestapeltes Gut,
z. B. Wäsche oder Binden, Servietten oder Fische zwischen Preßflächen zusammenzudrükken,
die sack-, schachtel- oder faßförmige Hülle an den gepreßten Stapel heranzuführen
und letzteren in die Hülle einzustoßen. Hierbei verwendet man zur Betätigung der
Preßplatten und der Ausstoßplatte Druckzylinder, deren Kolben mittels ihrer Kolbenstangen
an den Platten angreifen. Diese Betriebsweise erzielt keine zwangläufige zeitbestimmte
Zusammendrückung auf ein vorbestimmtes Maß, da die Schnelligkeit des Zusammendrückens
bis zur Endstellung von dem immer sehr ungleichmäßigen Gegendruck des Stapels abhängt.
Die Hüllen müssen daher auch größeren Spielraum aufweisen, um in jeden Falle den
gepreßten Stapel aufzunehmen. Es wird also eine lagerfeste Verpackung der Ware in
Pappschachteln nicht erreicht. Auch besteht bei hydraulischer Betätigung die Gefahr,
daß zum Beispiel Briefumschläge oder Papierbeutel leicht platzen, weil die in diesen
eingeschlossene Luft keine Zeit zumAbströmen findet.
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Man hat bekanntlich ferner zur Bündelung von
Papier eine Presse in
der Art ausgebildet, daß die Preßbahn der mittels hydraulischem Antrieb bewegbaren
Preßbacken für einen glatten Papierstapel ein sehr gedrängtes Maß aufweist. Zu diesem
Zweck sind die Preßbacken über Zugglieder (Ketten, Bänder, Riemen od. dgl.) mit
dem Antrieb verbunden. Diese Mittel ergeben ebenfalls keine zwangläufige Pressung,
da sich auch bei dieser Ausführung Druckkraft und Gegendruck auswirken. Das ist
aber nachteilig bei Waren wie z. B. Briefumschlägen oder Papierbeuteln, die eine
gewisse Luftfüllung in sich tragen, deren Ausslrömen Zeit erfordert, damit die Umschläge
oder Beutel nicht platzen.
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Es ist daher üblich, derartige Umstände verursachende Papierwaren,
beispielsweise Papierservietten, nur in solchen Verpackungsautomaten zu verpacken,
welche zunächst den Warenstapel mechanisch zusammendrücken, dann eine Zellglashülle
herumfalten und den Stapel und die zu diesem Zweck einseitig offene Hülle mittels
eines Greifers zwischen den Druckplatten herausziehen. Bei großen und schweren Stapeln
ist ein solches Verfahren nicht verwendbar.
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Mit der Maschine gemäß der Erfindung wird nun eine zwangläufige Bewegung
der Vorschubeinrichtung und der Andrückplatte bewirkt und letztere so ausgebildet,
daß ein völliges Überstülpen der den Stapel aufnehmenden Verpackungsschachtel ermöglicht
wird, so daß der zusammengedrückte Stapel zusammen mit der Schachtel herausgeschoben
und die Packung auf einem Arbeitstisch abgelegt wird.
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Zu diesem Zweck sind erfindungsgemäß zwei in der senkrechten Ebene
senkrecht zueinander gelagerte Schraubenspindeln vorgesehen, auf denen je eine Mutter
hin- und herbewegbar angeordnet ist, mittels
der eine der freitragenden,
sich über einen Arbeitstisch parallel zu ihm erstreckenden Andrückplatten und die,
die Vorschubeinrichtung bildenden Vorschubleisten bewegbar sind, wobei die Vorschubleisten
die Andrückplatten durchdringen.
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Zufolge dieser Ausbildung wird es ermöglicht, einen vollzähligen
Stapel zunächst mittels der freitragenden Andrückplatten zwangläufig und gleichförmig
zum am menzupressen, und zwar auf ein Maß, welches um ein geringes unter der lichten
Öffnung der entsprechenden Verpackungsschachtel liegt. Hierdurch können die dünnen
Andrückplatten mit dem Stapel in die Schachtel hineintreten, wenn eine Schachtel
völlig auf die zusammengepreßten Andrückplatten überschoben wird. Mittels der sich
gegen den Stapel legenden Vorschubleisten wird alsdann Stapel und Schachtel zusammen
abgeworfen, so daß letztere ohne weiteres verschlossen werden kann.
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Die Vorteile dieser Ausbildung bestehen im wesentlichen darin, daß
der Stapel formgerecht und schonend zusammengedrückt wird, indem eine langsame Entlüftung
der Papiertaschen erfolgt, die Pressung bis zum Ende der Vorschubbewegung aufrechterhalten
wird, und daß die Schachtel in einem Arbeitsgang erfüllt werden kann. Es erfolgt
keine Beschädigung der Schachtel. Man kann ferner enge, d. h. kleinere Schachteln
als bisher verwenden; diese sind straffer ausgefüllt und besitzen demzufolge größere
Widerstandsfähigkeit bei Lagerung und Versand.
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Es ist allerdings schon bekanntgeworden, beim stapelweisen Sammelverpacken
von Einzelpackungen, bei dem die Stapel in eine über zwei Andrückplatten gestülpte
Packhülle eingeschoben wird, beim weiteren Vorschub den Stapel zusammen mit der
Packhülle von den Andrückplatten herunterzuschieben.
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Eine einfache Bauform der Vorrichtung wird erfindungsgemäß dadurch
erzielt, daß die untere Andrückplatte mit ihrem einen Ende an einem ortsfesten,
lotrechten Ständer befestigt ist, in welchem die eine Schraubspindel lagert, deren
Mutter mit einem die obere Andrückplatte tragenden Schlitten besetzt ist, und ferner
auf einer waagerecht liegenden Schraubenspindel die Mutter mit einem die Vorschubleisten
tragenden Schlitten vorgesehen ist.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung gestattet auch eine erhebliche Erleichterung
der Verpackungsarbeit durch Selbststeuerung der Einschachtelmaschine. Zum Zwecke
einer derartigen automatischen Arbeitsweise sind gemäß der Erfindung die Schraubspindeln
mit Eigenantrieb versehen, die entsprechend dem Arbeitsablauf durch elektrische
Schaltmittel hubbegrenzt voneinander abhängig gesteuert sind.
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Um die in ihrer Flächenausdehnung den zu verpackenden Papiertaschen
entsprechenden Andrückplatten in leichter Weise der erforderlichen Größe anzupassen,
sind gemäß der Erfindung die Andrückplatten zum Durchtritt der Vorschubleisten längsgeschlitzt
und auswechselbar.
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Man kann nun auch vorteilhafterweise erfindungsgemäß die Andrückplatten
dreiteilig ausbilden, indem sie einen breiteren Mittelteil und beiderseits unter
Ausbildung des Durchtrittsschlitzes je einen schmäleren Seitenteil aufweisen.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Abb. 1 eine Vorderansicht der Einschachtelmaschine, Abb. 2
eine Draufsicht dazu,
Abb. 3 einen Querschnitt gemäß Linie A-B in Abb. 1, Abb. 4
entsprechend Abb. 3 eine Arbeitsstellung (Zusammendrücken), Abb. 5 in gleicher Darstellung
das Überschieben der Faltschachtel und Abb. 6 die Schlußphase des Auswerfers der
gefüllten Schachtel.
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Die dargestellte Einschachtelmaschine besitzt einen auf einer Grundplatte
1 befestigten Ständer 2, der Gleitführungen3 für einen Schlitten 4 aufweist. An
letzterem ist eine obere Andrückplatte 5 befestigt, welche sich freitragend nach
vorn über den Ständerfuß 6 erstreckt. Eine zweite Andrückplatte 7 ist parallel zur
oberen Platte 5 ortsfest am Ständer 2 angebracht. Auch diese untere Andrückplatte
7 erstreckt sich freitragend nach vorn.
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Der Ständerfuß 6 ist mit einer Gleitführung 8 für einen Schlitten
9 versehen, an welchem die beiden Vorschubleisten 10 angeordnet sind. Diese treten
durch Schlitze 11 bzw. 12 in den Andrückplatten 5 bzw. 7 hindurch, da ihre Länge
größer ist, als der höchst erreichbare Abstand der Andrückplatten.
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Der auf dem Ständer 2 verschiebbar gelagerte Schliten 4 besitzt eine
auf einer Schraubenspindel 13 laufende Mutter 14. Die Spindel 13 wird mittels Riementrieb
15 von einem Elektromotor 16 angetrieben, der ebenfalls am Ständer 2 angebracht
ist.
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Der auf dem Ständerfuß 6 verschiebbare Schlitten 9 besitzt eine Mutter
17, die auf einer Schraubenspindel 18 läuft. Auch diese Spindel besitzt einen Eigenantrieb;
sie wird mittels Riementriebes 19 von dem Elektromotor 20 rechts- oder linkslaufend
angetrieben.
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Zur Schaltung der Motoren 16, 20 ist auf der Grundplatte 1 ein Schaltkasten
27 angeordnet, mittels dessen Druckknopfschaltern 27', 27" die Maschine in Betrieb
gesetzt werden kann.
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In der Bewegungsbahn der oberen Andrückplatte 5 ist an einem mit
Verstellschlitz 22 versehenen Tragarm 23 ein Endschalter 21 vorgesehen, der den
Hub der Andrückplatte 5 begrenzt, indem er den Motor 16 ausschaltet.
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An einem zur Führung 8 parallelen, ebenfalls mit einem Verstellschlitz
24 versehenen Tragarm25 ist ein weiterer Endschalter 26 angeordnet, welcher beim
Anfahren des Schlittens9 den Motor 20 umschaltet, so daß dieser entgegengesetzt
antreibt.
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Ein dritter Endschalter 28 ist sodann noch am rückwärtigen Ende neben
der Gleitbahn 8 angebracht, gegen dessen Kontaktstift der Schlitten 9 in der rückwärtigen
Endstellung stößt. Dieser Endschalter 28 bewirkt die Umschaltung des Motors 16,
damit dieser die Andrückplatte 5 wieder hochfährt.
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Der vierte Endschalter 30 sitzt ortsfest am oberen Ende des Tragarmes
23 und dient zum Abschalten des Motors 16 beim Rücklauf der oberen Andrückplatte
5.
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Der Ständerfuß 6 nebst dem Schlitten 9 und den Antriebsteilen ist
vorzugsweise durch eine pultartige Verkleidung 29 abgedeckt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Maschine sei an Hand der Abb.
4, 5 und 6 nachstehend erläutert: Die vorgeschriebene Stückzahl des Verpackungsgutes,
z. B. Versandtasche 31, wird auf die feststehende Platte 7 gestapelt, die die Breitausmaße
des zu verpackenden Erzeugnisses hat. Durch Betätigung des Schalters 27' treibt
der Motor 16 die Spindel 13 an, die demzufolge die obere Andrückplatte 5 in Richtung
des Pfeiles x abwärts führt. Hierbei wird der
Stapel 31, wie Abb.
4 zeigt, in Pfeilrichtung x zusammengepreßt. Der Endschalter 21 begrenzt diesen
Abwärtshub.
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Während des folgenden Stillstandes der Antriebe wird, wie Abb. 5
zeigt, eine offene Faltschachtel 32 in Richtung des Pfeiles y von Hand über den
Stapel 31 geschoben, wobei die Platten und 7 in den Faltschachtelraum eintreten.
Die Schachtel wird bis zum Anschlag ihres Randes an den Vorschubleisten 10 aufgeschoben
und sodann der Schalter 27" betätigt.
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Hierdurch tritt der Motor 20 in Wirkung und bewegt mittels der Zugspindel
18 den Schlitten 9 in Pfeilrichtung z nach vorn.
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Hierbei fahren die VorschubleistenlO nach vorn und drücken den Stapel
31 nebst der Schachtel von den Andrückplatten 5, 7 ab. Wie Abb. 6 zeigt, liegt die
Packung dann griffbereit zum Verschließen ihrer Klappen vor der Maschine auf dem
Pult 29.
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Der Schlitten 9 trifft am Ende seines Vorschubes auf den Endschalter
26 und schaltet den Motor 20 auf Rücklauf, so daß die Vorschubleisten 10 in ihre
Grundstellung zurückfahren. Hierbei schaltet derEndschalter 28 den Motor 16 ebenfalls
auf Rücklauf und die Andrückplatte 5 wird wieder in ihre obere Endstellung gebracht.
Die Maschine ist dann wieder arbeitsbereit.
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Die Andrückplatten 5 bzw. 7 sind vorzugsweise auswechselbar an den
Schlitten 4 bzw. am Ständer 2 befestigt, damit sie, wenn erforderlich, gegen anders
geformte und anders bemessene ausgewechselt werden können. Auch können die Andrückplatten
5, 7 dreiteilig ausgebildet werden, indem sie einen breiten Mittelteil und unter
Ausbildung der Durchtrittsschlitze 11, 12 für die Vorschubleisten 10 je ein schmäleres
Seitenteil aufweisen.