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Doppelbett-Sitzecke Es sind bereits Sitzecken bekannt, die aus zwei
sofaartigen Rahmengestellen bestehen. Bei zwei einzelnen Bank- oder Bettgestellen,
die im. Winkel zueinander in einer Zimmerecke aufgestellt werden, hat man die Kopfseite
teilweise abgeschrägt, so daß die Gestelle mit den Schrägseiten der Kopfseiten aneinanderstoßen.
Mit dieser Ausbildung der Gestelle wird der zwischen den Kopfseiten und der Zimmerecke
befindliche verlorene Raum verkleinert. Der Raum zwischen den Kopfseiten und den
an die Sitzecke angrenzenden Wänden ist nicht ausgefüllt, und für den Kopf steht
nicht die volle Bettbreite zur Verfügung.
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Es ist ferner bekannt, die Kopfseite der Gestelle einer in ein Doppelbett
umwandelbaren Sitzecke ganz schräg auszubilden, so daß die Gestelle in der Stellung
als Sitzecke mit der gesamten Länge der Kopfseiten aneinanderstoßen und eine durchgehende
Sitzfläche bilden. Am Kreuzungspunkt der Kopfseiten sind die Gestelle durch eine
gemeinsame lotrechte Schwenkachse miteinander verbunden. Beim Schwenken der Gestelle
in die Bettstellung entsteht zwischen den Wänden der Zimmerecke und den Kopfseiten
der Gestelle ein Zwischenraum, der durch Füllstücke, beispielsweise durch entsprechend
bemessene Lehnpolster, ausgefüllt werden muß. Zur Verkleinerung des Zwischenraumes
sind die äußeren Längsseiten am Kopfende abgerundet. Zur Umwandlung dieser Sitzecke
in ein Doppelbett sind eine Reihe von Handgriffen erforderlich. Außerdem können
die zu einem Doppelbett zusammengeschwenkten Gestelle nur unter einem Winkel von
45' zur Zimmerecke stehen, da nur dann ein rechteckiger Zwischenraum zwischen den
Kopfseiten und den Zimmerwänden entsteht, in den die Füllstücke hineinpassen.
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Bei einer aus zwei sofaartigen Rahmengestellen bestehenden, in ein
Doppelbett umwandelbaren Sitzecke, bei welcher die Rahmengestelle am Kreuzungspunkt
der schrägen Kopfseiten durch ein oder mehrere Schwenkgelenke um eine gemeinsame
lotrechte Schwenkachse miteinander verbunden sind, die zur Wand liegenden Ecken
der Kopfseiten mit einem von der Schwenkachse ausgehenden Radius abgerundet ,ind
und der Raum zwischen den Kopfseiten in der Bettstellung durch Füllstücke ausgefüllt
ist, weisen nach der Erfindung die Kopfseiten nur zur Hälfte Schrägseiten auf und
ist das einteilige Füllstück mit den Rahmeng gestellen durch ein Getriebe, vorzugsweise
Lenker, so verbunden, daß es beim Schwenken der Rahmengestelle selbsttätig in den
Raum sowohl zwischen den Kopfseiten in der Sitzstellung als auch zwischen den Schrägseiten
in der Bettstellung hineingezogen wird. Die Doppelbett-Sitzecke gemäß der Erfindung
weist den Vorteil auf, daß die Umwandlung der Sitzecke in ein Doppelbett einfach
und rasch vollzogen werden kann, da in beiden Gebrauchsstellungen die Sitz- bzw.
Liegefläche automatisch durch das Füllstück ergänzt wird. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß die Sitzecke nicht nur durch Schwenken beider Rahmeng gestelle in ein
in der Raumecke diagonal angeordnetes Doppelbett umgewandelt werden kann, sondern
auch schon durch Schwenken nur eines Rahmengestelles an das an seiner Stelle verbleibende
andere Gestell in ein entlang der Zimmerwand angeordnetes Doppelbett umwandelbar
ist. Hierfür ist nur ein einziger Handgriff erforderlich. Darüber hinaus ist die
Bauart der Doppelbett-Sitzecke nicht nur für rechtwinklige Raumecken, sondern auch
für schiefwinklige anwendbar.
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Bei der Abschrägung der Kopfseiten der Rahmen-,estelle Cr bildet die
Schrägseite mit der Kopfseite eine geknickte Linie. Die Schrägseite und die Kopfseite
weisen im wesentlichen die gleiche Länge auf. In der Stellung der Rahmengestelle
als Sitzecke berühren sich die Rahmengestelle mit den Schrägseiten. In der Doppelbettstellung
liegen die Rahmengestelle mit ihren Längskanten aneinander, und die Schrägseiten
bilden einen Winkel, der gleich dem Winkel zwischen den Kopfseiten in der Sitzstellung
und gleich dem öffnungswinkel der Sitzecke ist. Die den Rahmengestellen zugekehrten
Seitenlängen des Füllstückes sind gleich der Länge der Schrägseiten und, abgesehen
von der Abrundung, gleich der Länge der Kopfseiten. Durch
die Abrundung
der zur Wand liegenden Ecke wird vermieden, daß die Rahmengestelle beim Schwenken
an die Zimmerwände anstoßen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht das die Rahmengestelle
mit dem Füllstück verbindende Getriebe aus zwei Schwenkhebeln, die mit einem Ende
an den Rahmengestellen angelenkt und mit dem anderen Ende mit einer Lasche gelenkig
verbunden sind. Die Lasche ist an ihrem Mittelpunkt schwenkbar an dem Füllstück
gelagert, wobei zweckmäßigerweise der Befestigungspunkt der Lasche mit dem Schnittpunkt
der Diagonalen des Füllstückes zusammenfällt. Der Abstand zwischen den Befestigungspunkten
der Schwenkhebel an der Lasche ist hierbei etwa gleich der Differenz von Diagonallänge
und Seitenlänge des Füllstückes. Die Länge der Schwenkhebel entspricht etwa der
Länge der Schrägseiten bzw. der Seitenlänge des Füllstückes, und die Anlenkpunkte
der Schwenkhebel an den Rahmengestellen sind etwa um die Länge der Schrägseiten
von der gemeinsamen Schwenkachse der Rahmengestelle entfernt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Doppelbett-Sitzecke
nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht
der Sitzecke, Fig. 2 eine Draufsicht in der Sitzstellung und Fig. 3 eine
Draufsicht in der Doppelbettstellung. Gemäß dem in Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel besteht die in ein Doppelbett umwandelbare Sitzecke im wesentlichen
aus drei Teilen, und zwar den beiden Rahmengestellen 1, 2 und dem Füllstück
3. Die beiden Rahmengestelle 1, 2 sind an den Kopfseiten
5,7 spiegelbildlich gleich abgeschrägt. Die Schrägseiten 4, 6 stoßen,
in der Draufsicht (Fig. 2) gesehen, in den Punkten 8, 21 an die Kopfseiten
5, 7.
Die Kopfseiten 5, 7 und die Schrägseiten 4, 6 weisen im
wesentlichen die gleiche Länge a auf. Die Kopfseiten 5, 7 bilden in der Sitzstellung
einen Winkel a, der gleich dem Winkel der Zimmerecke ist. Das Füllstück
3 weist gleichfalls Seiten mit der Länge a auf. In der Bettstellung bilden
die Schrägseiten4, 6 den Winkel a miteinander (Fig. 3). Die gegenüberliegenden,
wandseitigen Längskanten können, soweit die Zimmerwand nicht im Wege ist, eine beliebige,
unter Umständen auch von der Form der immeren Längskanten 9, 10 unabhängige
Form aufweisen. Das gleiche gilt von den den Rahmengestellen 1 und 2 abgekehrten
Begrenzungen des Füllstückes 3. Das Füllstück 3 liegt in der DoppelbettsteHung
gemäß Fig. li in dem von den Schrägseiten 4, 6 gebildeten Winkel und muß
demgemäß von der in Fig. 2 dargestellten Stellung in die in Fig. 3 dargestellte
Stellung gebracht werden. Für ein einwandfreies Ineinanderpassen der bezüglichen
Begrenzungen der beiden Rahmengestelle 1, 2 und des Füllstückes
3 in beiden Gebrauchsstellungen sind diese Begrenzungen aufeinander entsprechend
abgestimmt.
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An den an den Längsseiten 9, 10 der Gestelle 1, 2 befindlichen
Anfangspunkten der Schrägseiten 4, 6
ist ein Schwenkgelenk 11 angeordnet.
Gegebenenfalls sind mehrere über- oder dicht nebeneinander gelegene Schwenkgelenke
vorgesehen. Dieses Schwenkgelenk kann an den in Fig.2 und 3 gezeigten Stellen
des Fußbodens verankert sein, so daß jedes der beiden Rahmengestelle 1, 2
um eine gemeinsame lotrechte Schwenkachse schwenkbar ist. I-Iierzu sind die Rahmengestelle
1, 2 an den dem Schwenkpunkt 11 gegenüberliegenden Ecken 12,
13 entsprechend einem Kreisbogen abgerundet bzw. abgeschrägt, dessen Mittelpunkt
in oder nahe bei dem Schwenkpunkt 11 liegt.
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Das Füllstück 3 ist bei der Schwenkbewegung eines der beiden
Rahmengestelle 1, 2 automatisch mittels eines Getriebes 14 in die sich jeweils
ergebenden Endstellungen schiebbar. Dieses Getriebe weist zwei Lenker
15, 16 auf, die einerseits an den Rahmengestellen 1, 2, andererseits
an einer Lasche 17 gelagert sind. Die Lasche 17 ist um ihren Mittelpunkt
18
schwenkbar an dem Füllstück 3 befestigt, wobei dieser Mittelpunkt
18 in dem Schnittpunkt der Diagonalen des hier rechteckfönnigen Füllstückes
liegt. Der Abstand c zwischen den Befestigungspunkten der Lenker 15, 16
an
der Lasche 17 ist gleich der Differenz der Diagonalen des Füllstückes abzüglich
einer Seitenlänge a. Die Länge der Lenker 15, 16, von Schwenkpunkt zu Schwenkpunkt
gemessen, ist gleich der Länge a. Die an den Rahmengestellen 1, 2 angeordneten
Schwenkpunkte 19, 20 sind von der gemeinsamen lotrechten Schwenkachse
11 gleichfalls um diese Länge a entfernt.
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Infolge dieser Ausbildung kann beispielsweise das Rahmengestell
1 in der in Fig. 2 dargestellten Stellung belassen werden, während das Rahmengestell
2 um die lotrechte Schwenkachse 11 so lange geschwenkt wird, bis die Längsseite
10 mit der Längsseite 9 zusammenfällt. Durch das Getriebe wird hierbei
das Füllstück 3 geschoben, bis es sich in den von den Schrägseiten 4,
6 gebildeten Winkel einpaßt. Das gleiche gilt beim Schwenken des Rahmengestelles
1
unter Beibehaltung der Lage des Rahmengestelles 2 sowie bei einem auf beliebige
Weise vorgenommenen Zurückschwenken der Rahmengestelle in die Sitzstellung, wobei
das Füllstück wieder in den freien Eckraum gelangt und diesen ebenso wie den sonst
freien Zwischenraum zwischen den beiden Rahmengestellen innerhalb der Schrägseiten
überbrückt.
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Beim gleichzeitigen Schwenken der Rahmengestelle 1, 2 um einen
Winkel, der dem halben Betrag des öffnungswinkels entspricht, ergibt sich eine Lage
für das Doppelbett, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Hierbei wird automatisch
das Füllstück 3 aus der in Fig. 2 gezeigten Stellung in die in Fig.
3 gezeigte Stellung gebracht. Da das Füllstück über die Eckpunkte
8, 21 gleitet, sindzweckmäßig an diesen Eckpunkten 8, 21 Rollenlager
angeordnet. Wird nur diese Doppelbettstellung etwa in der Winkelhalbierenden der
Zimmerecke gewünscht, kann das Schwenkgelenk am Fußboden verankert werden.
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Zwecks Erzielung eines sicheren Gleitens des Füllstückes
3 ist dieses an seiner Unterseite mit Gleitstücken 22 versehen (Fig.
1). Außerdem ist das Getriebe für die automatische Bewegung des Füllstückes
zweckmäßig nahe dem Fußboden liegend angeordnet.
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Für die Unterbringung des Bettzeuges kann in den Rahmengestellen in
an sich bekannter Weise eine große Lade 24 vorgesehen sein. Zweckmäßig wird zwischen
den Rahmengestellen ein kleiner Zwischenraum von etwa 2 cm vorgesehen, der durch
die Polsterung ausgefüllt wird. Ebenso ist es vorteilhaft, das Möbelstück derartig
auszubilden, daß die Breite der Rahmengestelle geringer gewählt wird als der Abstand
der Längsseiten 9, 10 von den die Ecke bildenden Wänden. Ferner kann das
Füllstück 3 die Form eines Kästchens, Tischchens od. dgl. aufweisen, das
mit einer unteren Begrenzungsfläche versehen ist. Dabei ist das Getriebe 14 über
der unteren Begrenzungsfläche
dieses Kästchens angeordnet. An Stelle
der im Ausführungsbeispiel gezeigten Gleitstücke 22 kann die Unterseite des Füllstückes
3 auch mit geeigneten Belägen versehen sein, die ein einwandfreies Gleiten
des Füllstückes auf dem Fußboden gewährleisten. Auch Rollen können hierbei verwendet
werden, was auch für die beiden Rahmengestelle 1, 2 gilt.
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Selbstverständlich ist die Ausgestaltung der Sitzecke dem Belieben
überlassen. In Fig. 1 sind beispielsweise in der Ecke oberhalb des Füllstückes
3 feste Wandschränke 23 vorgesehen, an deren Stelle auch Wandpolsterungen
treten können.