DE1131644B - Verfahren zur elektrolytischen Rueckgewinnung von Chlor aus waessriger Salzsaeure - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen Rueckgewinnung von Chlor aus waessriger SalzsaeureInfo
- Publication number
- DE1131644B DE1131644B DEF29168A DEF0029168A DE1131644B DE 1131644 B DE1131644 B DE 1131644B DE F29168 A DEF29168 A DE F29168A DE F0029168 A DEF0029168 A DE F0029168A DE 1131644 B DE1131644 B DE 1131644B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- mercury
- chloride
- hydrochloric acid
- cathode
- electrolysis
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B1/00—Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
- C25B1/01—Products
- C25B1/24—Halogens or compounds thereof
- C25B1/26—Chlorine; Compounds thereof
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Electrochemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)
Description
Da bei der Substitution von Wasserstoff durch Chlor in organischen Verbindungen die Hälfte des eingesetzten
Chlors zu Chlorwasserstoff umgesetzt wird und somit dem eigentlichen Chlorierungsprozeß verlorengeht,
ist die Rückgewinnung von Chlor aus diesem vielfach unerwünschten Nebenprodukt zu einem
wichtigen technischen Problem geworden. Prinzipiell sind für diesen Zweck zwei Wege möglich: Man setzt
entweder den gebildeten Chlorwasserstoff mit Luft oder Sauerstoff unter Verwendung von Katalysatoren
zu Wasser und Chlor um, wie es z. B. bei dem Deaconverfahren in seinen älteren oder moderneren Ausführungsweisen
geschieht, oder man absorbiert den entstandenen gasförmigen Chlorwasserstoff in Wasser
oder verdünnter Salzsäure unter Bildung von Salzsäure und elektrolysiert die erhaltene Salzsäure, wobei man
Wasserstoff und Chlor erhält.
Man hat auf verschiedenen Wegen versucht, den Energieaufwand bei der Salzsäureelektrolyse, der sich
aus drei Anteilen zusammensetzt, nämlich dem Energieaufwand für die Chlorentwicklung an der
Anode, für die Überwindung des inneren Widerstandes der Elektrolysezelle (im Elektrolyten und
Diaphragma) und für die Wasserstoffentwicklung an der Kathode, zu vermindern. Da aus praktischen
Gründen nur eine Chlorentwicklung an Graphitelektroden in Frage kommt, läßt sich der speziell auf
die Chlorentwicklung entfallende Spannungs- und Energieaufwand nicht beeinflussen. Anders liegen die
Verhältnisse an der Kathode, wo die Wasserstoffentwicklung an Graphitelektroden mit einer gewissen
Überspannung erfolgt.
Eine Möglichkeit, letzteren Nachteil zu vermeiden oder mindestens zu verringern, besteht darin, daß man
die kathodische Wasserstoffentwicklung durch einen anderen Kathodenvorgang ersetzt, der einen niedrigeren
Spannungsbetrag an der Kathode erfordert als die Wasserstoffentwicklung.
So wurde gemäß der USA.-Patentschrift 2 468 766 beispielsweise vorgeschlagen, statt der Entladung von
H+-Ionen an der Kathode die Reduktion von Metallionen aus einer höheren Wertigkeitsstufe in eine
niedrigere Wertigkeitsstufe in der Elektrolytlösung vorzunehmen, z. B. von Fe+++ ->
Fe++ oder Cu++ -»- Cu+,
die mit einem geringeren Spannungsaufwand erfolgt als die kathodische Wasserstoffentwicklung. Diese
Möglichkeit ergibt sich aus der Stellung der Redoxpotentiale für die betreffenden Reaktionen.
Durch diese Maßnahme entfällt die Wasserstoffentwicklung, wobei insbesondere Vorkehrungen zur
Trennung von Kathoden- und Anodengas hierbei überflüssig werden.
zur elektrolytischen Rückgewinnung
von Chlor aus wäßriger Salzsäure
von Chlor aus wäßriger Salzsäure
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M.
Dr. Wolfgang Teske, Bad Soden (Taunus),
und Dr. Hans Hölemann, Kronberg (Taunus),
sind als Erfinder genannt worden
Gleichzeitig werden der Spannungs- und Energieverbrauch vermindert. Ein Nachteil dieser Verfahrensweise
besteht darin, daß die im Elektrolyten gelösten, bereits reduzierten Metallionen niedriger Wertigkeit
an der Anode auf oxydiert werden, was wiederum einen Stromverlust bedeutet. Es ist deshalb erforderlich, den
an der Kathode reduzierten Elektrolyten sofort wieder von der Kathode abzuführen, z. B. gemäß den bisher
bekannten Vorschlägen durch eine poröse Kathode mit genau vorgeschriebener Durchlässigkeit.
Es wurde nun ein Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Chlor aus wäßriger Salzsäure gefunden,
das sowohl die sämtlichen angeführten Nachteile der bekannten Verfahren vermeidet, als auch
gleichzeitig eine erhebliche Einsparung an Spannung gegenüber den bekannten Verfahren mit sich bringt.
Es ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Salzsäure, wie sie beispielsweise durch Absorption
des bei den in der Technik weitverbreiteten Chlorierungsreaktionen als Nebenprodukt entstehenden
gasförmigen Chlorwasserstoffs in Wasser oder verdünnter wäßriger Salzsäure erhalten wird, mit
Sauerstoff und/oder Sauerstoff enthaltenden Gasgemischen, insbesondere Luft, und mit Quecksilbermetall
unter Zusatz von den Oxydationsvorgang beschleunigenden Salzen einzeln oder in Mischung
angewandt als Katalysatoren bei Temperaturen von mindestens 4O0C bis zum Siedepunkt der salzsauren
Reaktionslösung, vorzugsweise bei 60 bis 100° C, unter Bildung von gelöstem Quecksilber(2)-chlorid umgesetzt,
die erhaltene salzsaure, Quecksilber(2)-chlorid
209 610/354
3 4
enthaltende Lösung elektrolysiert, wobei an der Anode Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Chlor und an der Kathode Quecksilbermetall gebildet Erfindung besteht darin, daß das entstehende, höch-
wird, das an der Kathode abgeschiedene Quecksilber- stens die der azeotropen HCl: H2O-Mischung ent-
metall zu dem für die Herstellung von Quecksilber^)- sprechende Chlorwasserstoffkonzentration aufweisende
chlorid dienenden Quecksilbervorrat zurückgeführt, 5 Kondensat nochmals mit gasförmigem Chlorwasser-
der aus der Elektrolysestufe anfallende, an Queck- stoff aufgesättigt und somit sein Wassergehalt in Form
silber(2)-chlorid verarmte Elektrolyt — gegebenenfalls konzentrierter Salzsäure aus dem Verfahrenskreislauf
nach Befreiung von seinem Chlorgehalt — wieder in abgetrennt wird.
den Verfahrenskreislauf, insbesondere als Absorptions- An Hand der Abb. 1 sei eine beispielsweise Durchmittel
für gasförmigen Chlorwasserstoff zur Bildung io führung des Verfahrens gemäß der Erfindung für die
wäßriger Salzsäure zurückgeführt und das bei der elektrolytische Rückgewinnung des Chlors aus dem
Oxydation des Quecksilbers zu Quecksilber(2)-ehlorid bei der Chlorierung organischer Substanzen anfallenentstehende
Wasser aus dem Verfahrenskreislauf den gasförmigen Chlorwasserstoff näher erläutert,
laufend entfernt wird. Dem Chlorierungssystem 1 wird durch die Leitung 2
Erfindungsgemäß haben sich als Katalysatoren für 15 Chlor zugeleitet. Der bei der Chlorierung der organidie
Umsetzung der wäßrigen Salzsäurelösung mit sehen Substanzen gebildete Chlorwasserstoff wird
Quecksilbermetall und mit Sauerstoff und/oder Sauer- durch die Leitung 3 einem Absorptionssystem 4 bestoff
enthaltenden Gasgemischen, insbesondere Luft, kannter Bauweise zugeführt und dort in einer AbSalze
von mindestens in zwei verschiedenen Wertig- Sorptionsflüssigkeit absorbiert, und zwar vorzugsweise
keitsstufen auftretenden Metallen erwiesen, deren 20 in dem aus der Elektrolyse stammenden, an HgCl2
höhere Wertigkeitsstufe ein ausreichendes Oxydations- verarmten Elektrolyten, der durch die Leitung 38 aus
vermögen gegenüber metallischem Quecksilber und der später beschriebenen Elektrolysestufe stammt,
Quecksilber(l)-chlorid aufweist und deren niedrigere und gegebenenfalls in dem aus der anschließend be-Wertigkeitsstufe
durch die verwendeten Oxydations- schriebenen Oxydationsstufe stammenden Destillat,
mittel, wie Sauerstoff oder Luft, wieder zur höheren 25 das durch die Leitung 20 dem Absorptionssystem 4
Wertigkeitsstufe oxydiert werden kann. zugeführt wird. Außerdem ist die Möglichkeit vorge-
Da Quecksilber ein verhältnismäßig edles und somit sehen, durch die Leitung 6 Wasser zuzuführen und
schwer oxydierbares Metall darstellt, ist die Oxydation durch die Leitung 5 die restlichen Abgase, wie beidesselben
zu Hg Cl2 mit molekularem Sauerstoff und spielsweise noch vorhandene organische Verbindungen
wäßriger Salzsäure nicht ohne weiteres möglich, selbst 30 von der Chlorierungsstufe, abzuführen. Die im Abwenn
man sie bei erhöhter Temperatur und Feinver- sorptionssystem 4 erhaltene aufkonzentrierte wäßrige
teilung der Reaktionskomponenten vornimmt. Erst Salzsäure wird durch die Leitung 7 und 7' dem Oxydurch
den Zusatz der erwähnten Katalysatoren ge- dationssystem 10, beispielsweise einem entsprechend
maß der vorliegenden Erfindung wird die Oxydations- dimensionierten Reaktionsturm, zugeführt und aus
geschwindigkeit des Quecksilbers zu Quecksilber(2)- 35 einem Behälter 8 durch die Leitung 9 die für die Oxychlorid
erheblich gesteigert, so daß die Reaktion auch dation benötigten Zusätze an katalysierenden Stoffen
im technisch verwertbaren Maßstab durchgeführt zugegeben. In dem z. B. durch die mit 11 angedeuteten
werden kann. Als besonders vorteilhafte Katalysatoren Heizrohre oder Heizschlangen heizbaren Oxydationsfür diese Verfahrensstufe haben sich insbesondere raum 10 wird die Umsetzung des Quecksilbers zu
Eisen(3)-chlorid und Kupfer(2)-chlorid, sowohl einzeln 40 HgCl2 nach der Gleichung
als auch in Mischung angewandt, erwiesen. Aus den Ha 4- 2 HCl 4- V O ->
HaCl 4- H O am Ende der vorliegenden Beschreibung angeführten /22022
Beispielen 1 bis 5 und 8 bis 15 geht die Wirkungsweise durchgeführt, indem die dem Oxydationsraum 10
und Brauchbarkeit dieser Katalysatoren bei ver- oben zugeführten Katalysator- und Salzsäurelösungen
schiedenen Versuchsbedingungen deutlich hervor. 45 durch geeignete Maßnahmen mit Sauerstoff und/oder
Für die Durchführung des Verfahrens gemäß der Sauerstoff enthaltenden Gasen, beispielsweise Luft,
Erfindung hat es sich ferner als zweckmäßig erwiesen, und Quecksilbermetall, vorzugsweise in feinverteilter
den Sauerstoff und/oder die Sauerstoff enthaltenden Form, miteinander in Berührung gebracht werden.
Gasmischungen, insbesondere Luft, und das flüssige Die gewünschte Umsetzung kann beispielsweise durch
Quecksilber in feinverteilter Form zur Umsetzung mit 50 intensives mechanisches Rühren eines Quecksilber-
der wäßrigen Salzsäurelösung zu bringen. sumpfes in einer mit Luft- bzw. Sauerstoff blasen durch-
Die Elektrolyse der salzsauren HgCla-Lösung ge- setzten Salzsäurelösung, d. h. in einer Rührapparatur,
maß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird oder beispielsweise durch Verrieseln von Quecksilber
vorteilhafterweise zwischen einer Graphitanode und in einer von feinen Luft- bzw. Sauerstoffblasen er-
einer festen Kathode aus Graphit oder einem Metall 55 füllten Lösung, z. B. in einem Reaktionsturm oder
mit niedriger Überspannung in bezug auf die Queck- einer anderen geeigneten Apparatur, bewerkstelligt
silberabscheidung oder auch zwischen einer Graphit- werden. In der Abb. 1 ist z. B. schematisch eine turm-
anode und einer Quecksilberkathode vorgenommen, förmige Oxydationsapparatur dargestellt. Vom Venti-
wobei die angewandte Stromdichte unterhalb der für lator 39 wird Luft durch die Leitung 12 und den Luft-
die Wasserstoffentwicklung an der Kathode erforder- 60 verteiler 12' in feinverteilter Form in den Oxydations-
lichen Grenzstromdichte liegen soll. raum 10 eingeblasen. Das Quecksilber wird aus dem
Die Entfernung des in der Oxydationsstufe des Vorratsgefäß 14 durch die Pumpe 15, die Leitung 16
Quecksilbermetalls zu Queeksilber(2)-chlorid in Gegen- und den Verteiler 16' in feinverteilter Form in den
wart von Salzsäure entstehenden Wassers erfolgt Oxydationsraum eingeführt, während die an der Oxy-
zweckmäßig durch Verflüchtigung aus der Oxydations- 65 dation teilnehmende Salzsäurelösung durch die Lei-
stufe, wobei das erhaltene Kondensat einen geringeren, rung 7' zufließt. Aus dem Oxydationsraum 10 führt
höchstens aber den gleichen Chlorwasserstoffgehalt eine mit einem passenden Abschluß, z. B. einem
wie die azeotrope HCl: H2 O-Mischung aufweisen soll. Siphon, versehene Leitung 13 das nicht umgesetzte
5 6
Quecksilber in den Vorratsbehälter 14 zurück. Die werden. Die chlorhaltige Luft verläßt den Ausblasemit
Salzsäuredämpfen beladene überschüssige Luft turm durch die Leitung 36, der chlorarme Elektrolyt
passiert zwei Kühler 17 und 18 und wird durch die wird mit Hilfe der Pumpe 37 und der Leitung 38 wieder
Leitung 19 abgeleitet oder gegebenenfalls im Kreislauf in den Absorber 4 zur Absorption des gasförmigen
über die Leitung 19' in die Leitung 12 und den Oxy- 5 Chlorwasserstoffes zurückgeleitet. Gegebenenfalls köndationsraum
10 zurückgeführt. Das in dem Kühler 17 nen in den Ableitungen 32 und 36 noch Vorrichtungen
abgeschiedene Kondensat wird in den Oxydations- zur Abscheidung von mitgerissenen Flüssigkeitsraum 10 zurückgeführt, soweit es noch Metallsalze tröpchen und Kühler zur Abscheidung der verenthält,
das im Kühler 18 anfallende, von Metallsalzen flüchtigten Salzsäure und damit zur Entfernung des
freie Kondensat wird auf einen weiteren Absorber 21 io im Oxydationsgefäß 10 gebildeten Wassers aus dem
durch die Leitung 20 und die Pumpe 23 gepumpt, dort Kreislauf vorgesehen werden.
mit frischem, aus dem Chlorierungssystem 1 durch die In die Abb. 1 sind der besseren Übersichtlichkeit
Leitungen 3 und 22 [eingeleiteten Chlorwasserstoff halber nicht die zum Teil zwischen die verschiedenen
aufgesättigt und als konzentrierte Salzsäure durch die Apparate einzuschaltenden Vorratsgefäße und Förder-Leitung
24 abgeführt. Auf diese Weise wird gleich- 15 vorrichtungen mit aufgenommen worden,
zeitig ein Teil, gegebenenfalls auch die gesamte Menge Für die Elektrolyse der salzsauren Quecksilber(2)-des bei der Oxydation des Quecksilbers zu HgCl2 im chloridlösung gemäß dem Verfahren der vorliegenden Reaktionsgefäß 10 gebildeten Wassers aus dem Kreis- Erfindung können verschiedene Ausführungsformen lauf entfernt. von Elektrolysezellen verwendet werden, von denen Man kann aber außer an der in der Abb. 1 vor- 20 die Abb. 2 und 3 zwei Ausführungsformen zeigen, gesehenen Stelle des Elektrolysekreislaufes auch an Man kann die Elektrolyse gemäß Abb. 2 beispielsanderen Stellen desselben das nach der Gleichung weise zwischen zwei starren Elektroden vornehmen,
zeitig ein Teil, gegebenenfalls auch die gesamte Menge Für die Elektrolyse der salzsauren Quecksilber(2)-des bei der Oxydation des Quecksilbers zu HgCl2 im chloridlösung gemäß dem Verfahren der vorliegenden Reaktionsgefäß 10 gebildeten Wassers aus dem Kreis- Erfindung können verschiedene Ausführungsformen lauf entfernt. von Elektrolysezellen verwendet werden, von denen Man kann aber außer an der in der Abb. 1 vor- 20 die Abb. 2 und 3 zwei Ausführungsformen zeigen, gesehenen Stelle des Elektrolysekreislaufes auch an Man kann die Elektrolyse gemäß Abb. 2 beispielsanderen Stellen desselben das nach der Gleichung weise zwischen zwei starren Elektroden vornehmen,
tr ,γ 1 inn lh η Uo-r^i ι υ η wobei 50 das Elektrolysegefäß, 51 die Anode und 52
die Kathode bedeuten, die über die Stromzuführung 57
gebildete Wasser, das den umlaufenden Elektrolyten 25 und 58 mit einer Gleichstromquelle verbunden sind,
bei seiner Nichtentfernung in unzulässiger Weise ver- Die Anode besteht bei dieser Ausführungsform aus
dünnen würde, entfernen, beispielsweise mit Hilfe der Graphit, die Kathode entweder ebenfalls aus Graphit
in der Elektrolysezelle 26 entwickelten Jouleschen oder einem verquickten und hierdurch gegen salzsaure
Wärme, die zu einer Beladung des durch die Leitung 32 Quecksilber(2)-chloridlösung beständigen Metall (z. B.
abziehenden Chlors mit Wasserdampf bzw. eines der 30 verquicktes Nickel) oder einer verquickten Metall-Temperatur
und den Konzentrationsverhältnissen legierung, beispielsweise Monel, an dem eine Queckentsprechenden
Salzsäuredampfes führt. Aus dem in silberabscheidung mit nur sehr geringer Überspannung
per Elektrolysezelle gebildeten Chlor kann dann gege- erfolgt. Die Elektrolysezelle ist gemäß Abb. 2 bis zur
benenfalls durch Kühl-und Trocknungssysteme üblicher Höhe 56 mit Elektrolyt gefüllt und mit einer Zuleitung
Bauweise die Ausscheidung des Wassers bzw. der 35 54a für den frischen Elektrolyten und Ableitungen für
wäßrigen Salzsäure erfolgen. Außerdem besteht noch das gebildete Chlor und den verbrauchten Elektrolyten
die zusätzliche Möglichkeit, Wasser bzw. Salzsäure (in Abb. 2 gemeinsam durch das Ableitungsrohr 54
aus dem aus der Elektrolysezelle heiß abfließenden, dargestellt) und für das an der Kathode abgeschiedene,
an HgCl2 verarmten Elektrolyten zu verdampfen, von dieser abrieselnde und am Boden des Gefäßes in
beispielsweise durch einen Luftstrom, wenn gleich- 40 einem Sumpf 55 gesammelte Quecksilber, z. B. mit
zeitig die Entfernung von Chlor aus dem Elektrolyten einem Siphon, versehen. Zweckmäßigerweise wird
angestrebt wird, oder durch andere Maßnahmen, bei- das am Boden der Zelle angesammelte Quecksilber 55
spielsweise Vakuumverdampfung. ebenfalls durch eine metallisch leitende Verbindung 59
Die im Oxydationsgefäß 10 entstehende konzen- mit der negativen Stromzuführung 58 verbunden, um
trierte salzsaure Quecksilberchloridlösung wird mit 45 es kathodisch zu polarisieren.
Hilfe der Pumpe 15' durch die Leitung 25 einer oder Man kann die elektrolytische Zersetzung der salzmehreren
Elektrolysezellen 26 zugeführt, um dort in sauren Quecksilber(2)-chloridlösung auch vorteilhaft
Quecksilber und Chlor zerlegt zu werden. zwischen einer Quecksilberkathode und einer Graphitin
der Abb. 1 ist beispielsweise eine Elektrolysezelle anode vornehmen. Die Abb. 3 stellt beispielsweise eine
mit einer flüssigen, aus Quecksilber 31 bestehenden 50 für diese Arbeitsweise geeignete Elektrolysezelle dar.
Kathode in horizontaler Anordnung und zwei hori- In der Elektrolysezelle 61 ist horizontal eine aus
zontal angeordnete Graphitanoden 30 mit den züge- Graphit bestehende Anode 65 gegenüber einer horihörigen
Stromzuführungen 28 und 27 dargestellt. zontalen Quecksilberkathode 67 angeordnet. Diese
Jedoch ist die Elektrolyse ebenso gut in anderen beiden Elektroden werden durch die Stromanschlüsse
Zellenausführungen, beispielsweise mit vertikalen 55 66 und 68 mit Gleichstrom versorgt. Im Deckel 62 der
flüssigen Kathoden oder vertikalen starren Kathoden, Zelle ist ein Ableitungsrohr 64 für das gebildete Chlor
z. B. aus Graphit oder aus mit Quecksilber benetzten vorgesehen. Der Elektrolyt wird durch die Zuleitung 69
Metallen wie Kupfer, Nickel oder Legierungen zugeführt, erfüllt die Elektrolysezelle bis zur Höhe des
(Monelmetall), durchführbar. Das in der Elektrolyse- Ableitungsrohres 70 und fließt nach der Abscheidung
zelle abgeschiedene Quecksilber 31 wird durch die 60 der vorgesehenen Quecksilbermenge durch das Rohr 70
Leitung 29 in den Vorratsbehälter 14 und von dort ab. Das ausgeschiedene Quecksilber kann durch eine
wieder in den Oxydationsraum 10 zurückgeführt. Das geeignete Sperrvorrichtung, ζ. B. den Siphon 63, aus
an den Anoden gebildete Chlor verläßt die Elektro- der Zelle entnommen werden. Bei dieser Ausführungslysezelle
durch die Ableitung 32, der an Quecksilber(2)- form ist ferner die Möglichkeit gegeben, in die Zelle
chlorid verarmte Elektrolyt durch die Ableitung 33 65 zu Spülzwecken elementares Quecksilber, z. B. durch
und kann bei Bedarf im Ausblaseturm 34 durch einen die Elektrolytzulaufleitung 69, einzuführen,
mit der Leitung 35 zugeführten und im Verteiler 35' Für die Durchführung der Elektrolyse gemäß dem aufgeteilten Luftstrom von seinem Chlorgehalt befreit Verfahren der vorliegenden Erfindung können aber
mit der Leitung 35 zugeführten und im Verteiler 35' Für die Durchführung der Elektrolyse gemäß dem aufgeteilten Luftstrom von seinem Chlorgehalt befreit Verfahren der vorliegenden Erfindung können aber
7 8
auch vorteilhaft Elektrolysezellen verwendet werden, sationsspannung nochmals erheblich erniedrigt. Die
bei denen die arbeitende Quecksilberkathode vertikal sich aus dem Vorstehenden bei der Verwendung von
oder geneigt angeordnet ist, insbesondere die Aus- Graphitelektroden für die Elektrolyse ergabende
führungsformen, bei denen entweder eine oder mehrere Spannungsersparnis gemäß dem Verfahren der vormit
Quecksilber benetzte Metallscheiben oder anders- 5 liegenden Erfindung zeigt sich auch bei anderen
geformte Metallkörper, z. B. Bänder, abwechselnd Elektrodenkombinationen, beispielsweise einer Gradurch
den zu elektrolysierenden Elektrolyten und phitanode mit einer starren Kathode, z. B. aus mit
anschließend durch einen Quecksilbersumpf bewegt Quecksilber benetzten Metallen (z. B. Kupfer, Nickel)
werden, oder solche, bei denen das Quecksilber über oder Metallegierungen (z. B. Monelmetall), die in
eine geneigte oder vertikale Metallfläche herunter- io verquicktem Zustand keine wesentliche Überspannung
rieselt. für die Quecksilberabscheidung und eine genügende Die Elektrolyse der salzsauren Quecksilber(2)-chlo- Korrosionsbeständigkeit gegenüber salzsauren Queckridlösung
erfordert erfindungsgemäß infolge der silber(2)-chloridlösungen besitzen. Diese Spannungsniedrigeren
Abscheidungspotentiale des Quecksilbers ersparnis tritt auch auf, wenn salzsaure Quecksilberngeringere
Spannungsbeträge gegenüber den bereits 15 chloridlösungen zwischen einer Graphitanode und
vorgeschlagenen Elektrolyten von wäßrigen Salzsäure- einer flüssigen Kathode, insbesondere Quecksilber,
lösungen, bei der die Vermeidung der Wasserstoff- elektrolysiert werden.
entwicklung an der Kathode durch die Reduktion von Eine wesentliche Rolle spielt auch die Konzen-
dem Salzsäureelektrolyten zugesetzten Metallionen tration des Quecksilber(2)-chlorids im Elektrolyten,
aus einer höheren Wertigkeitsstufe in eine niedrigere 20 Da aus der salzsauren Lösung von Quecksilber(2)-
Wertigkeitsstufe bewirkt wird, z. B. Reduktion von chlorid an der Kathode bei niedrigerer Stromdichte
Fe+++-Ionen oder Cu++-Ionen zu Fe++-Ionen bzw. ausschließlich Quecksilber mit niedrigem Spannungs-
Cu+-Ionen. Aus den bekannten Normalpotentialen aufwand abgeschieden wird, beim Anwachsen der
der Einzelelektrodenreaktionen berechnen sich die Stromdichte über den Wert des für diese Abscheidung
Gleichgewichtsspannungen für die Elektrolyseglei- 25 bei der jeweiligen Konzentration des Quecksilber(2)-
chungen Chlorids gültigen Grenzstroms hinaus die Spannung
τ Λττρι Tr ι ηι „„ι ο <tq7 ν aber auf Werte ansteigt, die die Wasserstoffabscheidung
1 ZrICl = rl2 + Cl2 ZU 1,.5Jo/ V, ... „ ,. —, . , , .. „, ,. , .
τι r* /-1 η ηλ r 1/ n\ ~„ 1 μιί\τ bewirken, muß die Elektrolyse mit Stromdichten
mTj„n\ \3rr 1 π ,„ η/icm ν betrieben werden, die unterhalb der besagten kritischen
HgL-I2 = rig -j- Cl2 ZU U,4y// V. ,. , ' . . , . . σ ,
3o Grenzstromdichte liegen. Elektrolysiert man salzsaure
Diese Werte beziehen sich jeweils auf die Aktivität 1 Lösungen verschiedener Quecksilber(2)-chloridkonder
betreffenden Ionenarten, so daß die Werte für zentrationen und bestimmt aus den darin in bekannter
Gleichung II und III noch verschiedener Korrekturen Weise gemessenen Stromdichte-Potential-Kurven dief
ür die erreichbaren Konzentrationen bzw. Aktivitäten jenigen Stromdichtewerte, bei denen die Wasserstoffin
salzsauren Lösungen bedürfen. Sie lassen aber ein- 35 abscheidung an der Kathode einsetzt (=Grenzstromdeutig
erkennen, daß die für eine den Gleichungen dichte), dann ergibt sich für diese Grenzstromdichten
I bis III entsprechende Elektrolyse aufzuwendende der in Abb. 5 dargestellte Zusammenhang zwischen
Elektrolysenspannung in der Reihenfolge I bis HI Grenzstromdichte und Quecksilber(2)-chloridkonzenabnimmt.
tration. In dem Gebiet, das von der Abszissenachse
Da bei der Elektrolyse noch mit zusätzlicher Polari- 40 OG und der Kurve OF eingeschlossen wird, findet nur
sation der Elektroden gerechnet werden muß, lassen Quecksilberabscheidung und keine Wasserstoffentsich
die wirklich auftetenden Gegenspannungen, wicklung statt, während in dem oberhalb der Kurve OF
Polarisationsspannungen, am besten aus Stromdichte- gelegenen Gebiet zusätzliche, unerwünschte Wasserpotentialkurven
ermitteln, die in bekannter Weise stoffabscheidung erfolgt. Aus der Abb. 5 ist beispielsunter
Benutzung von Hilfselektroden stromlos ge- 45 weise zu entnehmen, daß bei einer HgCl2-Konzenmessen
worden sind. Entnimmt man diesen Kurven tration von 100 g/l die kathodische Stromdichte etwa
den jeweils zur gleichen Stromdichte gehörigen Wert 630 Amp./m2 nicht überschreiten darf, um die unerfür
das Anoden- und Kathodenpotential Ea und Er, wünschte Wasserstoffabscheidung gänzlich zu verberechnet
aus beiden Werten gemäß der Formel meiden.
Ep = Ea —Er unter Berücksichtigung der Vor- 50 Gegenüber den bekannten Verfahren zur elektrozeichen
für Ea und Ek die Polarisationsspannung Ep, lytischen Gewinnung von Chlor aus Chlorwasserstoff
so ergeben sich z. B. an Graphitelektroden die Polari- weist das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
sationsspannungen, die in Abb. 4 in Abhängigkeit von den Vorteil auf, daß der für die Elektrolyse erforderder
angewandten Stromdichte aufgetragen sind. In der liehe elektrische Energieaufwand erheblich niedriger
Abb. 4 gibt die Kurve C die Polarisationsspannung in 55 als bei diesen ist. Dadurch, daß bsi dem erfindungs-21%iger
Salzsäure, die Kurve B die Polarisations- gemäßen Verfahren die Bildung von Wasserstoff an
spannung in Salzsäure gleicher Konzentration mit der Kathode vermieden wird, wird die Elektrolyse
einem Zusatz von Kupfer(2)-chlorid, die Kurve A gegenüber den bekannten Verfahren der Salzsäuredie
Polarisationsspannung in 21°/0iger Salzsäure mit elektrolyse wesentlich vereinfacht. Es entfällt somit
einem Zusatz von Quecksilber(2)-chlorid, die Kurvet' 60 eine unerwünschte Verunreinigung des gebildeten
die Polarisationsspannung in 21°/0iger Salzsäure mit Chlors durch Wasserstoffgas. Ferner sind keine beeinem
Zusatz von Quecksilber(2)-chlorid und Kupfer(2)- sonderen Maßnahmen zum Schutz gegen eine Rückchlorid, jeweils in Abhängigkeit von der Stromdichte, Oxydation erforderlich.
wieder. Wie man aus der Kurve B ersieht, bewirkt In den folgenden Beispielen 1 bis 5 ist die Umsetzung
zwar schon der Zusatz von Kupfer(2)-chlorid eine 65 der wäßrigen Salzsäurelösung mit Luft und Queckwesentliche
Herabsetzung der Polarisationsspannung; silbermetall zu Quecksilber(2)-chlorid mit und ohne
durch die Anwesenheit von Quecksilber(2)-chlorid Zusatz von Katalysatoren an Hand von Versuchsjedoch
in den salzsauren Lösungen wird die Polari- ergebnissen beschrieben, aus denen insbesondere die
ίο
Wirksamkeit der Katalysatoren als auch die Durchführbarkeit dieser Umsetzungsstufe gemäß dem Verfahren
der Erfindung deutlich hervorgeht.
Beispiel 6 enthält eine Reihe von Versuchsdaten, aus denen die erhebliche Spannungsersparnis bei der
Elektrolyse gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gegenüber den bekannten Verfahren hervorgeht.
Im Beispiel 7 ist erfindungsgemäß eine beispielsweise Ausführung der kontinuierlichen Elektrolyse
einer salzsauren HgCl2-Lösung zwischen Graphitelektroden
beschrieben, aus dem insbesondere die Gewinnung eines wasserstofffreien Chlors hervorgeht,
während Beispiel 8 die Durchführbarkeit der Regenerierung einer an HgCl2 verarmten Elektrolyselösung
wiedergibt.
In den folgenden Beispielen 9 bis 15 wird die gleiche
Arbeitsweise wie in den Beispielen 2 bis 4 angewendet, um die Wirkung von variierten Arbeitsbedingungen
und von verschiedenen Zusätzen auf den Verlauf der Überführung von Quecksilber in Quecksilberchlorid
zu zeigen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist selbstverständlich auch mit anderen als in den genannten
Beispielen beschriebenen Geräteanordnungen als auch anderen Konzentrationen der dort beschriebenen
Lösungen durchführbar.
Ein Glasrohr von 3 cm Durchmesser und 60 cm Länge ist mit Glasperlen gefüllt, an seinem unteren
Ende mit Zuleitungen für Luft und Ableitungen für Quecksilber und Salzsäure und an seinem oberen
Ende mit einer Ableitung für Luft und Zuleitungen für Quecksilber und Salzsäure versehen. Das Glasrohr
wird mit 21%iger Salzsäure gefüllt. Während Luft mit
einer Geschwindigkeit von 300 bis 350 l/Stunde am unteren Ende der Säule durch eine Glasfritte fein verteilt
eingeblasen wird, läßt man von oben etwa 30 ml Salzsäure der genannten Konzentration und durch
eine geeignete Auftropfvorrichtung etwa 60 ml feinverteiltes Quecksilber pro Stunde zutropfen. Die
genannte Apparatur wird auf Zimmertemperatur gehalten. Nach Verlauf von rund 6 Stunden haben
sich in der gesammelten Salzsäure (Inhalt der Glassäule und Ablauf) nur geringe Mengen Quecksilber
aufgelöst.
In einem mit Rührer, Lufteinleitungs- und Ableitungsrohr, Rückflußkühler und Thermometer versehenen
500-ml-Glaskolben werden etwa 15 g Quecksilber
unter Durchleiten von Luft bei 700C in 250 ml
etwa 23%iger Salzsäure 9 Stunden gerührt. Nach je 2 Stunden wird eine Analysenprobe entnommen, darin
der Gehalt an Quecksilber(2)-chlorid in bekannter Weise analytisch bestimmt und auf das Ausgangsvolumen
der Lösung umgerechnet. Es ergaben sich die in Tabelle 1 verzeichneten Werte für die aufgelöste
Menge Quecksilber, die in Milliäquivalenten ausgedrückt sind, um sie mit den Resultaten der folgenden
Beispiele besser vergleichen zu können.
Probe entnommen nach 2 Stunden 4 Stunden 6 Stunden 7 Stunden
8 Stunden I 9 Stunden
Aufgelöste Menge Quecksilber in
Milliäquivalenten
Milliäquivalenten
0,35
1,83
3,56
6,33
8,94
Es wurden bereits merklich größere Quecksilbermengen als im Beispiel 1 aufgelöst. Jedoch erweist
sich auch hier die Oxydationsgeschwindigkeit des Quecksilbers in reiner Salzsäure selbst bei erhöhter
Temperatur für eine praktische Verwendung als noch zu niedrig.
In der gleichen Versuchsanordnung wie im Beispiel 2 werden in 250 ml etwa 21%iger Salzsäure 4,31g
wasserfreies Eisen(3)-chlorid gelöst und unter Durchleiten von Luft (120 l/Stunde) 13,47 g Quecksilber bei
700C darin verrührt. Alle 2 Stunden wird aus der Salzsäure eine Analysenprobe entnommen, deren
Gehalt an Quecksilber(2)-chlorid und an Eisen(2)-chlorid analytisch bestimmt und auf die gesamte Flüssigkeitsmenge
von 250 ml umgerechnet. Aus diesen Werten wird berechnet, wie groß die Menge des insgesamt
oxydierten Quecksilbers in Milliäquivalenten ist, welcher Anteil durch die Übertragung von Luftsauerstoff
auf das Quecksilber-Salzsäure-System oxydiert wird und welcher Anteil des Quecksilbers auf Kosten
des anwesenden Eisen(3)-chlorids am Ende des jeweiligen Zeitabschnitts oxydiert war. Es ergaben sich die
Werte der Tabelle 2.
Versuchsdauer in Stunden | Insgesamt gelusie ng-ivieiige | Milliäquivalente | Anteil des durch FeCl3 | Anteil des durch Luftsauerstoff | 0,00 |
(vom Beginn des | g | 25,90 | oxydierten Quecksilbers | oxydierten Quecksilbers | 72,05 |
Versuchs an) | 2,603 | 58,20 | Milliäquivalente | Milliäquivalente | 92,90 |
2 | 5,850 | 88,50 | 25,90 | 0,00 | 95,60 |
4 | 8,890 | 109,00 | 16,25 | 41,95 | |
6 | 10,940 | 6,25 | 82,25 | ||
8 | 3,76 | 105,24 | |||
209 610/354
Aus Tabelle 2 ergibt sich, daß die Oxydationsgeschwindigkeit gegenüber dem Beispiel 2 sehr wesentlich
gesteigert wird und daß die oxydierte Quecksilbermenge zum überwiegenden Teil mit Hilfe des zugeführten
Luftsauerstoffs oxydiert wird. Das zugesetzte Eisensalz findet man am Ende des Versuches weitaus
überwiegend in dreiwertiger Form vor, und zwar 1 Mol FeCl2 auf 6,13 Mol FeCl3, so daß das Eisen(3)-chlorid
im wesentlichen als Sauerstoffüberträger für die Oxydation des Quecksilbers gewirkt hat.
In der gleichen Versuchsanordnung, die in den Beispielen 2 und 3 benutzt wird, werden 20,54 g Queck-
IO
silber in 300 ml Salzsäure (etwa21%ig), die 5,25 g CuCl2
enthalten, 7 Stunden lang unter Einleiten von Luft (120 l/Stunde) und Erwärmen auf 7O0C behandelt.
Nach jeder Stunde werden Analysenproben entnommen, ihr Gehalt an Quecksilber^)- Chlorid,
Kupfer(2)-chlorid und Kupfer(l)-chlorid analytisch festgestellt und auf das Ausgangsvolumen umgerechnet.
Außerdem wird berechnet, welcher Anteil des Quecksilbers durch den Luftsauerstoff und welcher
Anteil des Quecksilbers durch die jeweilig reduzierte Menge an Kupfer [d. h. entsprechend der gerade vorhandenen
Menge an Kupfer(l)-chlorid] oxydiert war. Die Resultate enthält die Tabelle 3.
Versuchsdauer in Stunden | Insgesamt aufgelöste | Milliäquivalente | Anteil des durch CuCl2 | Anteil des durch Luftsauerstoff | 0/ /0 |
(vom Beginn des | Quecksilbermenge | 40,60 | oxydierten Quecksilbers | oxydierten Quecksilbers | 45,30 |
Versuchs an) | S | 76,75 | Milliäquivalente | Milliäquivalente | 59,20 |
1 | 4,10 | 117,10 | 22,19 | 18,41 | 75,60 |
2 | 7,72 | 130,10 | 31,80 | 44,95 | 93,10 |
3 | 11,80 | 161,50 | 28,60 | 88,50 | 96,70 |
4 | 13,08 | 187,50 | 9,00 | 121,00 | 99,10 |
5 | 16,76 | 204,20 | 5,34 | 156,16 | 98,90 |
6 | 18,87 | 1,56 | 185,94 | ||
7 | 20,50 | 2,18 | 202,02 |
Wie bereits die bei diesem Versuch erkennbare Verfärbung erkennen läßt und sich auch aus den Zahlen
der Spalte 4 von Tabelle 3 entnehmen läßt, erfolgt die Oxydation des Quecksilbers zunächst noch über die
Umwandlung von Kupfer(2)-chlorid in Kupfer(l)-chlorid. Im Verlauf der Oxydation steigt aber nach
den Ergebnissen der letzten Spalte die insgesamt auf Kosten des Luftsauerstoffs oxydierte Quecksilbermenge
rasch bis auf annähernd 100% an. Auch das Kupfer(2)-chlorid wirkt daher wie das im vorigen
Beispiel beschriebene Eisen(3)-chlorid nur als Katalysator für die Übertragung des Luftsauerstoffs auf das
System Quecksilber—Salzsäure.
45
Ein senkrecht gestelltes Glasrohr von rund 5 cm Durchmesser und 120 cm Länge wird mit Hilfe eines
Warmwassermantels auf 65° C gehalten. In das Glasrohr wird von unten durch eine Fritte fein verteilt
Luft mit einer Geschwindigkeit von 11 bis 26 l/Stunden
eingeblasen. Die Füllung des Glasrohres besteht aus 1350 ml etwa 21 %iger Salzsäure, die 71,8 g/l Kupferchlorid
enthält. Aus einer Zutropfvorrichtung werden insgesamt 600 g Quecksilber innerhalb von 50 Minuten
durch die Salzsäure in feiner Verteilung durchtropfen gelassen. Nach dieser Zeit werden insgesamt 6,45 g
Quecksilber(2)-chlorid in der wäßrigen Salzsäurelösung erhalten. Damit wird die Oxydationsgeschwindigkeit,
d. h. die pro Stunde aufgelöste Quecksilbermenge, bei dieser Ausführungsform des Verfahrens
gegenüber der in den Beispielen 2 bis 4 benutzten Arbeitsweise weiter erheblich gesteigert.
Es werden nacheinander folgende Lösungen bereitet: a) Salzsäure 21%, b) Salzsäure 21%, darin
65 g/l kristallisiertes Kupferchlorid (CuCl2-2H2O)
gelöst, c) Salzsäure 21%, darin 500 g/l Quecksilber(2)-chlorid gelöst, d) Salzsäure 21%. darin
500 g/l Quecksilber(2)-chlorid + 65 g/l kristallisiertes Kupferchlorid (CuCl2 · 2H2O) gelöst. Die Lösungen
a) b) c) und d) werden nacheinander zwischenden in der folgenden Tabelle 4 aufgeführten Elektrodenkombinationen
in der gleichen Elektrolysezelle, insbesondere bei gleicher Elektrodengröße und gleichen
Elektrodenabstand, elektrolysiert, die zugehörigen Stromspannungskurven aufgenommen und durch Vergleichen
mit der Stromspannungskurve der reinen Salzsäure gleicher Konzentrationen (Lösung a) die
durch die Zusätze bewirkte Spannungsersparnis bei verschiedenen Stromdichten ermittelt.
Elektrolyt | Inhaltsstoffe | Elektrodenkombination | Spannungsersparnis | Bei Stromdichte |
Bezeichnung | Anode I Kathode | V | Amp./ni2 | |
0,55 | 250 | |||
0,59 | 500 | |||
b | HCl5CuCl2 | Graphit Graphit ■ | 0,61 | 750 |
0,61 | 1000 | |||
0,59 | 1250 |
Tabelle 4 (Fortsetzung)
Elektrolyt | Inhaltsstoffe | Elektrodenkombination | Spannungsersparnis | Bei Stromdichte |
Bezeichnung | Anode i Kathode | V | Amp./m2 | |
0,76 | 250 | |||
0,82 | 500 | |||
C | HCl5HgCl2 | Graphit Graphit * | 0,82 | 750 |
0,80 | 1000 | |||
0,79 | 1250 | |||
0,83 | 250 | |||
0,87 | 500 | |||
d | HCl, HgCl2 + CuCl2 | Graphit Graphit < | 0,89 | 750 |
0,87 | 1000 | |||
0,87 | 1250 | |||
1,08 | 250 | |||
1,15 | 500 | |||
C | HCl5HgCl2 | Graphit Quecksilber ■ | 1,13 1,15 |
750 1000 |
1,11 | 1250 | |||
1,16 | 1500 | |||
0,86 | 250 | |||
0,90 | 500 | |||
d | HCl, HgCl2 + CuCl2 | Graphit Quecksilber ■ | 0,88 0,86 |
750 1000 |
0,82 | 1250 | |||
0,77 | 1500 | |||
0,72 | 250 | |||
0,75 | 500 | |||
C | HCl1HgCl2 | Graphit Monel ' | 0,71 0,68 |
750 1000 |
0,67 | 1250 | |||
0,64 | 1500 | |||
0,75 | 250 | |||
0,79 | 500 | |||
d | HCl, Hg Cl2+ CuCl2 | Graphit Monel | 0,74 0,69 |
750 1000 |
0,61 | 1250 | |||
0,59 | 1500 | |||
Aus der Tabelle 4 ergib sich, daß die Anwesenheit von Quecksilber(2)-chlorid zu einer wesentlichen, über
die mit dem bereits bekannten Kupfer(2)-chlorid erzielbaren Senkung der Elektrolysespannung führt.
Die Anwesenheit von Kupfer(2)-chlorid in Salzsäure, die Quecksilber(2)-chlorid enthält, beeinflußt die
Spannungsverhältnisse nur unwesentlich im Gegensatz zu der Rolle, die Kupfer(2)-chlorid in Salzsäure
spielt, die frei von Quecksilber(2)-chloridzusätzen ist. Was hier für die Rolle von Kupfer(2)-chlorid bei der
Elektrolyse gesagt ist, gilt in gleicher Weise für das ebenfalls als Oxydationskatalysator in Frage kommende
Eisen(3)-chlorid.
In einer geschlossenen Elektrolysezelle, die mit Vorrichtungen für die Zu- und Abführung des Elektrolyten
und des Quecksilbers sowie mit einem Gasableitungsrohr für das entwickelte Chlorgas versehen
ist, wird eine Lösung, die 228,2 g/l Salzsäure (HCl), 250 g/l Quecksilber(2)-chlorid, 37,7 g/l Kupferchlorid
enthält, zwischen Graphitelektroden mit einer Stromstärke elektrolysiert, die einer kathodischen und
anodischen Stromdichte von 1500 Amp./m2 entspricht. Nach zweimaligem Durchlauf der Lösung durch die
Zelle mit einer Geschwindigkeit von etwa 2,15 l/Stunde ist die Konzentration an Salzsäure und
Kupferchlorid praktisch unverändert, die Konzentration an Quecksilberchlorid jedoch auf 235 g/l abgesunken.
Das entwickelte Chlor enthält keinen Wasserstoff, an der Kathode sind nur Quecksilberverbindungen
reduziert worden.
Zu 300 ml eines Elektrolyten, der 330 g/l Quecksilber(2)-chlorid und 65,3 g/l Kupfer(2)-chlorid enthält,
werden in der gleichen Apparatur, wie sie für die Beispiele 2 bis 4 benutzt wird, 67,6 g Quecksilbermetall
zugegeben und unter Luftdurchleiten verrührt. Nach 29 Stunden ist diese Quecksilbermenge gelöst.
Der Elektrolyt enthält nach der Analyse 629 g/l Quecksilber(2)-chlorid und kann erneut für die
Elektrolyse benutzt werden.
Verrührt man an Stelle der im Beispiel 4 verwendeten Lösung eine Lösung von 30,43 g Quecksilber in
400 ml Salzsäure (etwa 21,5°/oig), der 38,72 g Kupferchlorid
zugesetzt worden sind, bei 93 0C miteinander, während in gleicher Weise wie bei den Beispielen 2
bis 4 Luft durchgeleitet wird, so lösen sich 401 Milliäquivalente
Hg in 1 Stunde und 11 auf, von denen in dieser Zeit 213 Milliäquivalente durch den zugeführten
Luftsauerstoff oxydiert worden sind. valenten pro Stunde und Liter erreicht werden kann.
Entsprechend zeigt eine Kombination von Molybdat, Vanadat und Kupfer(2)-chlorid eine gute katalytische
Wirkung bei der Oxydation, indem 670 Milliäquivalente Quecksilber pro Liter und Stunde gelöst
werden können, wenn man 19,75 g NaVO3, 19,89 g Na2MoO4, 39,42 g CuCl2 mit 400 ml Salzsäure (etwa
21°/0ig) 30,26 g Hg und Luft umsetzt.
400 ml Salzsäure (etwa 21,5%ig) werden mit 50 g Titan(4)-chlorid versetzt und unter Lufteinleiten bei
870C mit 29,58 g Quecksilber verrührt. Die nach 7 Stunden erhaltene Lösung enthält 24,3 Milliäqui- io Beispiel 14
vaiente Quecksilber(2)-chlorid.
Während also gemäß den Beispielen 12 und 13 die Wirkung der Molybdate und Vanadate durch den
Zusatz von CuCl2 oder umgekehrt dessen katalytische Wirkung bei der Quecksilberauflösung durch Vanadate
und/oder Molybdatzusatz gesteigert werden kann, ist
Die gleiche Salzsäuremenge von gleicher HCl-Konzentration
wie von Beispiel 10 werden mit 8,7 g Kaliumperrhenat versetzt. In etwa 9 Stunden werden
unter Luftdurchleiten und unter Verrühren bei 89° C 50,6 Milliäquivalente Quecksilber als Quecksilber(2)-chlorid
aufgelöst.
die gegenseitige Beeinflussung von Eisen und Kupferverbindungen nicht sehr erheblich.
4,16 g FeCl3 und3,16 g CuCl2, gelöst in 300 ml HCl
Der Zusatz von Titan(4)-chlorid gemäß Beispiel 10 20 (etwa 21,5%ig), ergeben bei 780C eine Auflösung von
und Kaliumperrhenat gemäß Beispiel 11 bewirkt also gegenüber der Wirkung von reiner Salzsäure gemäß
Beispiel 2 eine erheblich schnellere Auflösung des Quecksilbers.
20 g Natriummolybdat werden in 400 ml Salzsäure (etwa 21,5%ig) gelöst und bei 870C unter Lufteinleiten
mit 29,7 g Quecksilber verrührt. Das Quecksilber ist nach 8 Stunden im wesentlichen in Kalomel
übergegangen. Nach einem Zusatz von 50 g CuCl2 · 2H2O zu diesem Ansatz ist die Oxydation
(bei 84° C) praktisch in einer Stunde beendet, d. h., in dieser Stunde wird eine Erhöhung des Gehaltes an
Quecksilber(2)-chlorid um 740 Milliäquivalente (auf 11 Lösung und 1 Stunde bezogen) erreicht, wovon
unter Berücksichtigung der während dieser Zeit gebildeten Menge an Kupfer(l)-chlorid 503 Milliäquivalente
durch den Luftsauerstoff oxydiert worden sind.
Entsprechend wirkt ein Molybdatzusatz, wenn von vornherein wenig Kupf er(2)-chlorid oder viel Kupf er(2)-chlorid
vorhanden sind, in günstiger Weise auf die Quecksilberauflösung ein, wie folgende Versuche beweisen:
127 Milliäquivalenten Quecksilber in 7 Stunden.
Ein Zusatz von Mangan(2)-sulfat bewirkt hingegen eine Verbesserung der katalytischen Wirksamkeit des
Eisens, wie die folgende Tabelle 6 zeigt (in 21,5%iger Salzsäure bei 75°C).
HCl
Volumen
ml
250
300
300
Zusätze
4,31 g FeCl3
5,63 g FeCl3
1,1 g MnSO4
1,1 g MnSO4
Hg-Auflösung
Luftoxydation
des Hg Milliäquivalente pro Liter pro Stunde
54
69
52,4 66,6
Zusätze
zu 400 ml HCl
zu 400 ml HCl
(etwa21,5°/0ig)
Natriummolybdat
g
g
14,44
16,0
16,0
Kupferchlorid
g
g
5,3
32,9
32,9
Hg-Auflösung
Davon durch Luft oxydiert
Milliäquivalente pro Liter pro Stunde Die Wirkung von Kupfer(2)-chlorid läßt sich durch
die Zugabe anderer Metallverbindungen, die zu einem Valenzwechsel befähigt sind, beeinflussen, wie bereits
aus den Beispielen 12 und 13 hervorgeht. In der gleichen Weise wirkt ein Palladiumchloridzusatz und
ein Kobaltchloridzusatz zu der salzsauren Kupfer(2)-chloridlösung.
Die Versuche mit diesen Zusätzen werden wie in den vorliegenden Beispielen in 400 ml HCl (etwa
21,5%ig) durchgeführt und ergeben die in Tabelle 7 enthaltenen Ergebnisse.
70,4
276,7
276,7
64,5 159,0
Vanadate wirken ähnlich wie Molybdate. 20,83 g NaVO3, in 400 ml HCl gelöst, ergeben mit Quecksilber
und Luft bei 860C zum Teil Kalomel, zum Teil Quecksilber(2)-chlorid. Nach dem Zusatz von 33,48 g
Kupfer(2)-chlorid wird eine rasche Auflösung des Kalomels und des restlichen Quecksilbers bewirkt,
wobei eine Quecksilberauflösung von 352 Milliäquivalenten pro Stunde und Liter bzw. eine Luftoxydation
des Quecksilbers von 321,8 Milliäqui-
Zusatz | Tem pera |
Hg-Auflösung | Luftoxydation des Hg |
135 | 134 | |
tur | Milliäquivalente pro Liter | |||||
0C | pro Stunde | 245 | 189 | |||
CuCl | i 27,32 g | I01 | ||||
PdCl2 | 0,2 g | j 91 | ||||
CuCL | 39,6 g | I0.1 | ||||
CoCIj | 19,8 g | j 91 |
55
60 Durch diesen Zusatz wird insbesondere die Rückoxydation des bei der Auflösung des Quecksilbers
intermediär gebildeten Kupfer(l)-chlorids begünstigt. Aus den Beispielen 2 bis 4 und 8 bis 15 geht hervor,
daß eine Reihe von Metallsalzen mit wechselnder Valenz, einzeln oder miteinander kombiniert, die
dem Verfahrensprinzip entsprechende Umsetzung von
Quecksilber mit Chlorwasserstoff und Sauerstoff in wäßriger Phase katalysieren.
Claims (7)
1. Verfahren zur elektrolytischen Rückgewinnung von Chlor aus wäßriger Salzsäure, dadurch
gekennzeichnet, daß wäßrige Salzsäurelösung mit Sauerstoff und/oder Sauerstoff enthaltenden Gasgemischen,
insbesondere Luft, und mit Quecksilbermetall unter Zusatz von den Oxydationsvorgang beschleunigenden Salzen von mindestens
in zwei verschiedenen Wertigkeitsstufen auftretenden Metallen, deren höhere Wertigkeitsstufe
ein ausreichendes Oxydationsvermögen gegenüber metallischem Quecksilber und Quecksilber(l)-chlorid
aufweist und deren niedrigere Wertigkeitsstufe durch die verwendeten Oxydationsmittel wieder zur
höheren Wertigkeitsstufe oxydiert werden kann, einzeln oder in Mischung angewandt, bei Temperaturen
von mindestens 4O0C bis zum Siedepunkt der salzsauren Reaktionslösung, vorzugsweise bei
60 bis 100°C, unter Bildung von gelöstem Quecksilber(2)-chlorid
umgesetzt, die erhaltene salzsaure Quecksilber(2)-chlorid enthaltende Lösung elektrolysiert,
wobei an der Anode Chlor und an der Kathode Quecksilbermetall gebildet wird, das an
der Kathode abgeschiedene Quecksilbermetall zu dem für die Herstellung von Quecksilber(2)-chlorid
dienenden Quecksilbervorrat zurückgeführt, der aus der Elektrolysestufe anfallende, an
Quecksilber(2)-chlorid verarmte Elektrolyt, gegebenenfalls nach Befreiung von seinem Chlorgehalt,
wieder in den Verfahrenskreislauf, insbesondere als Absorptionsmittel für gasförmigen
Chlorwasserstoff, zur Bildung wäßriger Salzsäure zurückgeführt und das bei der Oxydation des
Quecksilbers zu Quecksilber(2)-chloiid entstehende Wasser aus dem Verfahrenskreislauf entfernt
wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Sauerstoff und/oder die Sauerstoff
enthaltenden Gasmischungen, insbesondere Luft, und das flüssige Quecksilber in feinverteilter Form
zur Umsetzung mit der wäßrigen Salzsäurelösung gebracht werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse der salzsauren Quecksilber(2)-chloridlösung
zwischen einer Graphitanode und einer festen Kathode aus Graphit oder
einem Metall mit niedriger Überspannung, in bezug auf die Quecksilberabscheidung, vorgenommen
wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse der salzsauren Quecksilber(2)-chloridlösung
zwischen einer Graphitanode und einer Quecksilberkathode vorgenommen wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse der
salzsauren Quecksilber(2)-chloridlösung mit einer Stromdichte betrieben wird, die unterhalb der für
die Wasserstoffentwicklung an der Kathode erforderlichen Grenzstromdichte liegt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung des in der Oxydationsstufe des Quecksilbermetalls zu Quecksilber(2)-chlorid
in Gegenwart von Salzsäure entstehenden Wassers durch Verflüchtigung aus der Oxydationsstufe erfolgt und das erhaltene Kondensat einen
geringeren, höchstens aber den gleichen Chlorwasserstoffgehalt wie die azeotrope HChH2O-Mischung
aufweist.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das entstehende, höchstens
die der azeotropen HC1:H2O-Mischung entsprechende
Chlorwasserstoffkonzentration aufweisende Kondensat mit gasförmigem Chlorwasserstoff
aufgesättigt und somit sein Wassergehalt in Form von konzentrierter Salzsäure aus
dem Verfahrenskreislauf abgetrennt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
© 209 610/354 6.62
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF29168A DE1131644B (de) | 1959-08-12 | 1959-08-12 | Verfahren zur elektrolytischen Rueckgewinnung von Chlor aus waessriger Salzsaeure |
US48403A US3129152A (en) | 1959-08-12 | 1960-08-09 | Process for the electrolytic recovery of chlorine from hydrogen chloride or hydrochloric acid |
GB28082/60A GB957609A (en) | 1959-08-12 | 1960-08-12 | Process for the electrolytic recovery of chlorine from hydrochloric acid |
BE594047A BE594047A (fr) | 1959-08-12 | 1960-08-12 | Procédé de récupération électrolytique du chlore à partir de gaz chlorhydrique ou d'acide chlorhydrique en solution. |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF29168A DE1131644B (de) | 1959-08-12 | 1959-08-12 | Verfahren zur elektrolytischen Rueckgewinnung von Chlor aus waessriger Salzsaeure |
FR835866A FR1265052A (fr) | 1960-08-12 | 1960-08-12 | Procédé de récupération électrolytique du chlore à partir de gaz chlorhydriqueou d'acide chlorhydrique en solution |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1131644B true DE1131644B (de) | 1962-06-20 |
Family
ID=25974394
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF29168A Pending DE1131644B (de) | 1959-08-12 | 1959-08-12 | Verfahren zur elektrolytischen Rueckgewinnung von Chlor aus waessriger Salzsaeure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1131644B (de) |
-
1959
- 1959-08-12 DE DEF29168A patent/DE1131644B/de active Pending
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2940186C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Nitriten | |
DE2636447C2 (de) | Mangandioxidelektroden | |
EP0627020B1 (de) | Elektrochemisches verfahren zur herstellung von glyoxylsäure | |
DE2732503B2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen und Entfärben konzentrierter Schwefelsäura | |
DE2936033C2 (de) | ||
DE4026446A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von schwefelsaeure | |
DE1945173B2 (de) | Verfahren zur gewinnung von quecksilber | |
DE2728171C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoff und Sauerstoff aus Wasser | |
EP0578946B1 (de) | Elektrochemisches Verfahren zur Reduktion von Oxalsäure zu Glyoxylsäure | |
DE2710802C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Elektroden für Elektrolysezellen | |
DE1951279A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinylacetat durch katalytische Oxydation von AEthylen | |
EP0761285B1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Gasen | |
DE2124045C3 (de) | Verfahren zur elektrolytischen Her stellung von reinem Chlor, Wasserstoff und reinen konzentrierten Alkaliphosphat lösungen und Elektrolyslerzelle zur Durch führung des Verfahrens | |
EP0646042B1 (de) | Verfahren zur elektrochemischen herstellung von adipinsäure | |
DE1131644B (de) | Verfahren zur elektrolytischen Rueckgewinnung von Chlor aus waessriger Salzsaeure | |
DE2705895C2 (de) | Verfahren zur Isotopentrennung | |
DD262679A5 (de) | Verfahren zur entfernung von chrom-vi-ionen aus waessrigen loesungen | |
DE4205423C1 (de) | Elektrochemisches Verfahren zur Herstellung von Glyoxylsäure | |
DE4217336C2 (de) | Elektrochemisches Verfahren zur Herstellung von Glyoxylsäure | |
EP0141905B1 (de) | Verfahren zur elektrochemischen Kompensation der Luftoxidation bei der elektrochemischen Regenerierung von chloridhaltigen Kupferätzlösungen | |
DE3330838C2 (de) | ||
EP0814906B1 (de) | Verfahren zur herstellung von phosphordotierten silberkatalysatoren | |
DE19850318A1 (de) | Verfahren zum elektrochemischen oxidativen Abbau organischer Verbindungen | |
EP0713928B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Natriumnitrit | |
DE4110617A1 (de) | Verfahren zur herstellung aromatischer nitroverbindungen mit hilfe dreiwertiger titanverbindungen |