DE1130957B - Germicides Kaltwaschverfahren - Google Patents

Germicides Kaltwaschverfahren

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DE1130957B
DE1130957B DEG31587A DEG0031587A DE1130957B DE 1130957 B DE1130957 B DE 1130957B DE G31587 A DEG31587 A DE G31587A DE G0031587 A DEG0031587 A DE G0031587A DE 1130957 B DE1130957 B DE 1130957B
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Germany
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washing
monododecyl
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germicidal
cold washing
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DEG31587A
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English (en)
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Dipl-Chem Dr A Schmitz
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
TH Goldschmidt AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D1/00Detergent compositions based essentially on surface-active compounds; Use of these compounds as a detergent
    • C11D1/88Ampholytes; Electroneutral compounds
    • C11D1/94Mixtures with anionic, cationic or non-ionic compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C11D1/00Detergent compositions based essentially on surface-active compounds; Use of these compounds as a detergent
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Description

Kleidungsstücke aus Wolle, Seide oder bestimmten Synthesefasern dürfen, wenn sie naß gewaschen werden, nicht mit Waschflotten von höherer Temperatur und stärkerem Alkaligrad behandelt werden. Man benutzt zum Waschen solcher Textilien seit langem nichtionische oder auch anionische synthetische Waschmittel. Diese Mittel besitzen bei normaler Temperatur praktisch keine keimtötende Wirkung. Die Abtötung von Krankheitskeimen, die in den Geweben sitzen, ist nicht nur sehr erwünscht, sondern auch notwendig, wenn es sich um Kleidungsstücke handelt, die oft ihren Träger wechseln.
Es hat nicht an Vorschlägen gefehlt, dem Waschverfahren eine germicide Wirkung zu verleihen, indem man den gebräuchlichen Waschmitteln keimtötende Stoffe zusetzte. Hierzu gehören in erster Linie Phenolabkömmlinge, welche im allgemeinen die Waschwirkung der nichtionischen oder anionischen Tenside nicht stören. Die Einarbeitung von Phenolderivaten in Waschmittellösungen bringt aber eine Reihe von Nachteilen mit sich, z. B. den meist unangenehm empfundenen »Carbol«-Geruch oder die erforderliche stärker alkalische Einstellung der Flotte, um Phenole, besonders höhersubstituierte, oder Diphenole zu lösen. Ein weiterer Nachteil ist besonders bei Diphenolen die fehlende abtötende Wirkung auf gramnegative Bakterien. Die Anwendung höherer Temperaturen zur Erzielung einer befriedigenden germiciden Wirkung ist ebenfalls von Nachteil. Es ist weiterhin bekannt, zu nichtionischen Waschmitteln quaternäre Ammoniumverbindungen, d. h. solche kationaktive Tenside, die keimtötende Wirkung besitzen, zuzusetzen. Die kationaktiven Tenside haben für dieses Verfahren insofern einen schwerwiegenden Nachteil, als sie nicht nur keinerlei Waschwirkung besitzen, sondern im Gegenteil ein Wiederaufziehen der Schmutzieilchen auf die Faser bedingen und so zu einer negativen Waschwirkung führen. In Kombination mit nichtionischen Tensiden können sie also, um die Waschwirkung nicht zu stark zu beeinträchtigen, nur in verhältnismäßig geringen Mengen zugesetzt werden. Diese reichen dann für eine befriedigende Keimabtötung nicht aus. Der Waschprozeß muß deshalb bei erhöhter Temperatur, 50° C oder mehr, vorgenommen werden. Außerdem besitzen die quaternären Ammoniumverbindungen praktisch keine abtötende Wirkung auf Tuberkelbakterien. Von Nachteil ist ferner, daß ihre bakterizide Wirkung allgemein in hartem Wasser abgeschwächt wird.
Es wurde nun ein Verfahren zum germiciden
Anmelder:
Th. Goldschmidt A. G.,
Essen, Söllingstr. 120
Dipl.-Chem. Dr. A. Schmitz, Essen-Bredeney,
ist als Erfinder genannt worden
Kaltwaschen von Kleidungsstücken u. dgl. aus hitze- und alkaliempfindlichen Textilien, besonders Wolle, gefunden, das gekennzeichnet ist durch die Verwendung von wäßrigen Waschflotten, die zu etwa gleichen Teilen folgende oberflächenaktive Stoffe enthalten:
■a) ampholytische, als Zwitterionen vorliegende Tenside, die durch Carboxylierung von N-Monododecyl-polyalkylenpolyaminen, insbesondere von N-Monododecyl-diäthylentriamin, an einer freien endständigen primären Aminogruppe erhalten werden,
b) nichtionische Tenside, die durch Äthoxylierung von aliphatischen oder aromatisch-aliphatischen, 10 bis 18 KohlenstofTatome enthaltenden Alkoholen erhalten werden.
Die gekennzeichneten ampholytischen Tenside sind bereits in der Literatur beschrieben. Es ist bekannt, daß sie gute germicide Wirkung besitzen, die sich auch auf Bakterien und pathogene Pilze erstreckt und von hartem Wasser nicht beeinflußt wird. Diese ampholytischen Tenside erzielen ihre germicide Wirkung hauptsächlich im kationischen Bereich. In diesem Bereich besitzen sie auch eine gute Waschwirkung, wenn sie als Körperreinigungsmittel angewendet werden, sie versagen jedoch beim Waschen von Textilien. Dieser letzte Anwendungszweck konnte bisher nur dann in Betracht kommen, wenn sie anionisch, d. h. als Salze mit anorganischen oder organischen Basen gelöst sind, was im allgemeinen pH-Werten von über 10 entspricht. In diesem Bereich verlieren sie aber gegenüber den meisten Bakterienarten an Wirksamkeit. Man hat zwar schon vorgeschlagen, ampholytiscbe Tenside ζ. B. als Natriumsalze in Gemisch mit normalen Seifen anzuwenden. Diese Anwendungs-
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form ist zwar für die Körperreinigung geeignet, sie kommt aber nicht für solche Textilien in Frage, die höhere pn-Werte nur sehr schlecht vertragen.
Die ampholytischen Tenside können aus Monododecyl-diäthylentriamin, Monododecyl-propylendiamin, Monododecyltriäthylentetramin usw. nach bekannten Verfahren hergestellt werden, z. B. durch Umsetzung bei erhöhter Temperatur mit einer wäßrigen Lösung von Chloressigsäure nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 947 972 oder durch Umsetzung in der Hitze mit Crotonsäure nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1 041 627, ferner durch Umsetzung mit Formaldehyd und Oxybenzoesäuren nach dem Verfahren der deutschen Patentschriften 1 020 033 und 1 070 189.
Auch bei den nichtionischen Tensiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die z. B. durch Umsetzung von Dodecylalkohol. Nonylphenol u. dgl. mit Äthylenoxyd erhalten werden und wie sie als handelsübliche Produkte unter den geschützten Namen »Renex 678«, »Renex 30«, »Renex 698«, »Renex 35« bzw. »Renex 690« bekannt sind.
Ein wesentlicher Bestandteil der Erfindung besteht darin, daß die ampholytischen Tenside im Gemisch mit dem nichtionischen Tensid innerhalb ihres zwitterionischen Bereichs angewendet werden, der etwa zwischen pH 7 und 10 liegt.
Überraschenderweise erzielt man nun mit den obengenannten ampholytischen Tensiden in zwitterionischer Form zusammen mit nichtionischen Tensiden selbst bei Temperaturen um 20° C, besonders bei Wolle, eine so gute germicide und gleichzeitig reinigende Wirkung, daß verschmutzte und infizierte Kleidungsstücke nach diesem Verfahren ohne Beschädigung der Faser sauber und keimfrei erhalten werden.
Lösungen eines Tensidgemisches aus gleichen Teilen Monododecyl-diäthylentriaminoessigsäure und äthoxyliertem Nonylphenol wirken bereits in einer Konzentration von 0,1 bis 0,2 g im Liter innerhalb weniger Minuten bakterizid auf suspendierte Keime. Beim Waschen wird man, da die Keime am Gewebe haften, höhere Konzentrationen wählen, es genügen aber auch hier zum Entkeimen des Gewebes 0,5 bis 2 g Tensidgemisch in 11 Waschflüssigkeit. Stark verschmutzte Wolläppchen, die, wenn sie in eine Nährbouillon gebracht werden, in dieser bei 37° C innerhalb 24 Stunden ein starkes Keimwachstum hervorrufen, werden praktisch keimfrei erhalten, wenn sie bei 20° C für 15 Minuten in eine Waschflotte eingelegt, die 0,6 g Tensidgemisch im Liter enthält, und anschließend in dieser Waschlösung 2 bis 3 Minuten mechanisch bewegt werden. Bringt man so behandelte Läppchen nach gutem Durchspülen mit Wasser und anschließendem Trocknen in eine Nährbouillon von 37° C, so erfolgt kein Wachstum von Mikroorganismen. Gleichzeitig ist die behandelte Wolle völlig sauber und geruchlos. Selbstverständlich können dem Tensidgemisch die bei Waschmitteln üblichen Hilfsmittel zugesetzt werden.
Beispiel 1
20kg Wollkleidung, z.B. Uniformen, Pullover, Handschuhe, werden in etwa 2001 Waschflotte von 20° C eingetaucht, die im Liter 0,3 g Dodecyl-di-(aminoäthyl)-glycin und 0,3 g Nonylphenolpolyglykoläther enthält, und zunächst 15 Minuten darin belassen. Dann wird das Material in der Waschlösung 3 bis 5 Minuten mechanisch bewegt. Die Lösung wird abgelassen^ das Waschgut mit Wasser ausgespült und anschließend getrocknet. Die gewaschenen Kleidungsstücke sind völlig sauber und keimfrei.
Beispiel 2
3 kg Kleidungsstücke aus Seide oder Kunstseide werden in 301 Waschflotte von 20° C eingetaucht, die im Liter 0,25 g Dodecyl-aminopropyl-aminobuttersäure und 0,25 g Tridecyl-polyglykoläther enthält. Dann wird der gleiche Waschprozeß vorgenommen wie im Beispiel 1. Das Waschgut wird nach dem Trocknen in sauberem und keimfreiem Zustand erhalten.
Beispiel 3
5 kg Wollstrümpfe werden in 501 Waschflotte von 20° C eingetaucht, die im Liter 1 g Bis-[dodecyldi-(aminoäthyl)-aminomethyl]-salicylsäure und 1 g Nonylphenolpolyglykoläther enthält. Wie im Beispiel 1 wird das Waschgut zunächst 15 Minuten in der Lauge belassen und dann 5 Minuten mechanisch bewegt. Nach dem Spülen und Trocknen sind die Strümpfe sauber und keimfrei. Pathogene Pilze, Erreger von Dermatomykosen, die in den ungewaschenen Strümpfen vorher nachweisbar waren, sind aus dem gewaschenen Material nicht mehr züchtbar.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Verfahren zum germiciden Kaltwaschen von Kleidungsstücken und Textilien aus hitze- und alkaliempfindlichen Fasern, besonders Wolle, gekennzeichnet durch die Verwendung von wäßrigen Waschflotten, die zu etwa gleichen Teilen folgende oberflächenaktive Stoffe enthalten:
    a) ampholytische, als Zwitterionen vorliegende Tenside, die durch Carboxylierung von N-Monododecyi-polyalkylenpolyaminen, insbesondere von N-Monododecyl-diäthylentriamin, an einer freien endständigen primären Aminogruppe erhalten werden,
    b) nichtionische Tenside, die durch Äthoxylierung von aliphatischen oder aromatischaliphatischen, 10 bis 18 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkoholen erhalten werden.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 041 627.
    © 205 608/340 5.62
DEG31587A 1961-02-11 1961-02-11 Germicides Kaltwaschverfahren Pending DE1130957B (de)

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DEG31587A DE1130957B (de) 1961-02-11 1961-02-11 Germicides Kaltwaschverfahren
GB146062A GB974275A (en) 1961-02-11 1962-01-15 Improvements in or relating to the germicidal cold-washing of articles
FR885307A FR1312736A (fr) 1961-02-11 1962-01-19 Procédé de lavage germicide à froid

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1041627B (de) * 1957-06-29 1958-10-23 Goldschmidt Ag Th Wasch- und Desinfektionsmittel

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1041627B (de) * 1957-06-29 1958-10-23 Goldschmidt Ag Th Wasch- und Desinfektionsmittel

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GB974275A (en) 1964-11-04

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