-
Im Innenraum eines Kraftfahrzeugs als Körperschutzpolster anzubringender
Polsterkörper Die Erfindung betrifft einen, im Innenraum eines Kraftfahrzeugs als
Körperschutzpolster anzubringenden, in sich formstabilen Polsterkörper, welcher
aus einem ausschließlich mit Gas gefüllten Hohlkörper besteht.
-
Es sind. bereits Polsterkörper in Form von Kraftfahrzeugsonnenblenden
bekannt, welche eine mit Gas füllbare und gasdichte Kammer bilden. Die Formstabilität
dieser Sonnenblenden ist durch die Einlagerung eines rings geschlossenen Drahtrahmens
und durch den inneren Überdruck erreicht. Fällt der innere Überdruck z. B. durch
eine Undichtigkeit weg, so verliert die Sonnenblende ihre Polstereigenschaft. Darüber
hinaus sind Kraftfahrzeugsonnenblenden in Form von Polsterkörpern bekannt, welche
eine von einem elastischen Drahtrahmen gespreizte, dünnwandige Tasche aufweisen,
die mit Polstermaterial aus Schaumstoffplatten gefüllt ist. Drahtrahmen und Polstermaterial
vermitteln die Formstabilität des Polsterkörpers. Die Herstellung solcher Sonnenblenden
ist kostspielig. Vor allen Dingen muß bei solchen Sonnenblenden möglichst Vorkehrung
getroffen sein, daß sie bei Stößen aus allen Richtungen gut nachgeben: und jede
Verletzungsgefahr an der Blende oder an hinter ihr liegenden Teilen weitgehendst
verhindern.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen im Innenraum eines Kraftfahrzeugs
als Körperschutz anzubringenden Polsterkörper zu schaffen, welcher in. einfachster
Weise hergestellt werden kann und dessen Aufbau und Herstellungsmöglichkeiten es
erlauben, verschiedene Ausgestaltungen, z. B. in Form einer Sonnenblende, einer
Armlehnenstütze oder einer Armaturenbrettpolsterung, unter Anwendung des gleichen
Lösungsprinzips herzustellen.
-
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die ausschließlich
die Formstabilität vermittelnden Wandungen des Hohlkörpers ein Luftpolster atmosphärischen
Druckes einschließen und daß ihre Federcharakteristik bei einem Druck senkrecht
zu ihrer Oberfläche der Federungscharakteristik des eingeschlossenen Luftvolumens
entspricht.
-
Zufolge dieser Ausgestaltung ist eine außerordentlich einfache Bauform
eines Polsterkörpers erreicht. Die Formstabilität wird lediglich von den Wandungen
des Hohlkörpers gebildet. Die Wandungen sind also selbsttragend. Ihre aus Formgebung
und Wandstärke und Materialwahl bedingte Gestaltfestigkeit ist also so gewählt,
daß keine zusätzlichen Mittel notwendig sind, um die Form des Blendenkörpers aufrechtzuerhalten.
Die Wandungen schließen ein Luftpolster atmosphärischen Druckes ein, so daß selbst
bei Undichtigkeiten des Hohlkörpers die Polstereigenschaft auch vollkommen erhalten
bleibt und im übrigen bei der Herstellung keine Füllung unter Erzeugung des inneren
überdruckes notwendig ist. Die Tatsache, daß die Federcharakteristik der Wandungen
der Federungscharakteristik des eingeschlossenen Luftvolumens entspricht, bedingt,
daß die Polstereigenschaft des Hohlkörpers nicht ausschließlich von den Wandungen
erzeugt wird. Dem inneren Luftvolumen kommt vielmehr auch ein Anteil bei der Polsterung
zu. Bei einem Druck oder Stoß gegen den Polsterkörper wird also die kinetische Energie
des Stoßes in günstigster Weise sowohl durch den Widerstand der Wandungen verschluckt
als auch durch eine gewisse Beteiligung der inneren Luft, welche einer Komprimierung
entgegendrückt. Es wurde gefunden, daß zufolge dieser, durch die Ausgestaltung bedingten
Wirkung alle bei Fahrzeugunfällen auftretenden Stöße in günstiger Weise abgefangen
werden können, ohne daß vor allen Dingen ein Rückprall des aufschlagenden Körperteiles
vom Polsterkörper befürchtet werden muß. Dies gilt auch für alle Stöße, welche nicht
unmittelbar senkrecht auf die großen Flächen des Polsterkörpers erfolgen, sondern
vielmehr an den vorzugsweise in engerem Bogen gerundeten Randkanten auftreffen.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist erfindungsgemäß dadurch gegeben,
daß in den Wandungen Durchbrechungen zum an sich bekannten gedrosselten Luftaustritt
vorgesehen sind. Die Drosselwirkung gestattet es, den Anteil der Luft an der Polsterwirkung
bestimmt zu bemessen. Bei Überschreiten dieses Wertes tritt die Luft gedrosselt
aus.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung zur Erzeugung solcher Luftdrosselstellen
ist erfindungsgemäß dadurch
gegeben, daß in die Durchbrechungen
Stopfen. leichtgängig eingesetzt sind.
-
Zur leichten Anbringung des Polsterkörpers im Kraftfahrzeug ist es
vorteilhaft, wenn gemäß der Erfindung die Polsterkörperwandungen auf ihrer Außenseite
zu Befestigungsfortsätzen geformt sind.
-
Eine in dieser Hinsicht vorteilhafte Ausgestaltung besteht erfindungsgemäß
darin, daß bei Anwendung als Sonnenblende ein tüllenartiger Befestigungsfortsatz
von der Tragstange durchsetzt ist und der Innendurchmesser einer überwurfmutter
gegenüber dem Außendurchmesser des tüllenartigen Befestigungsfortsatzes unterdimensioniert
ist. Diese Ausbildung verwirklicht nicht nur eine günstige Anbringung der Tragstange,
sondern auch eine Regulierung der Drosselwirkung und eine Veränderung der Klemmwirkung
zwischen Tragstange und Sonnenblendenkörper, so daß die Klemmwirkung jeweils so
bemessen werden kann, daß die Sonnenblende in jeder Winkellage verbleibt. Vorteilhaft
ist es hierbei, wenn gemäß der Erfindung zwischen der Innenwandung des tüllenartigen
Befestigungsfortsatzes und Tragstange ein in seiner Längsrichtung mit Hilfe der
überwurfmutter zusammenstauchbarer Schlauch angeordnet ist.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Zeichnungen in drei Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigen Abb.1 bis 4 einen als Sonnenblende ausgebildeten Polsterkörper,
Abb. 5 bis 7 einen als Armstütze ausgebildeten Polsterkörper und Abb.8 bis 10 einen
zur Kraftfahrzeugarmaturenbrettpolsterung dienenden Polsterkörper.
-
Im einzelnen zeigt Abb.1 eine Ansicht des als Sonnenblende ausgebildeten
Polsterkörpers, Abb. 2 eine Stirnansicht zu Abb.1. Abb.3 eine vergrößerte, schnittweise
Darstellung des Befestigungsfortsatzes, Abb.4 eine andere Ausführungsform des Befestigungsfortsatzes,
Abb. 5 die Draufsicht auf einen als Armstütze ausgebildeten Polsterkörper, Abb.
6 einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 5, Abb. 7 einen Schnitt nach der Linie
C-D der Abb. 5, Abb. 8 die Draufsicht auf einen zur Kraftfahrzeugarmaturenbrettpolsterung
dienenden Polsterkörper, Abb. 9 einen Schnitt nach der Linie E-F der Abb. 8 und
Abb.10 einen Schnitt nach der Linie G-H der Abb. B. Der als Sonnenblende ausgebildete
Polsterkörper 1 besitzt die Polsterkörperwandungen 2 und 3, die den Innenraum
4 umschließen. In diesem Innenraum 4 befindet sich" ein Luftpolster
atmosphärischen Druckes. Die Polsterkörperwandungen sind gasdicht. Sie schließen
also den Innenraum 4 vollständig ab. Sie sind fernerhin selbsttragend, d.
h., es bedarf keiner unterstützenden Mittel, um sie in ihrer Ruhestellung zu halten.
Ohne von außen wirkende Kräfte ist diese als Ruhestellung zu bezeichnende Form in
sich vollkommen stabil. Die Polsterkörperwandungen sind ferner elastisch. Abgesehen
von einer Verformung in Richtung ihrer eigenen Ebene können sie in jeder Richtung
deformiert werden. Die Elastizität bedingt definitionsgemäß, daß nach Beendigung
der die Deformation bewirkenden Druckwirkungen eine Rückverformung in die ursprüngliche
Lage erfolgt.
-
Die Wandungen 2 und 3 sind auf ihrem Umfang an der längs umlaufenden
Naht 5 miteinander verbunden. Bei Herstellung der Polsterkörperwandungen, z. B.
aus Polyäthylen, erfolgt eine solche Verbindung durch Schweißen. Die Schweißnaht
ist jedoch wiederum in ihrer Elastizität den Aufgaben des Sonnenblendenpolsterkörpers
angepaßt. Sie beeinträchtigt die Deformierbarkeit nicht.
-
An dem oberen, auswärts gerichteten Ende besitzt der Polsterkörper
einen tüllenartigen Befestigungsfortsatz 6. Dieser weist auf seinem äußeren Umfang
ein Gewinde auf. Durch diesen tüllenartigen Befestigungsfortsatz 6 tritt die Tragstange
7 hindurch bis in den Innenraum 4 des Polsterkörpers. über das Außengewinde
des tüllenartigen Befestigungsfortsatzes ist die Überwurfmutter 8 geschraubt. Der
Innendurchmesser dieser überwurfmutter ist kleiner als der Außendurchmesser des
tüllenartigen Befestigungsfortsatzes 6. Beim Aufschrauben der Überwurfmutter 8 erfolgt
auf Grund der Elastizität des Polsterkörpermaterials ein Anpressen der Tülleninnenwandungen
gegen den Umfang der Tragstange 7. Dieses Anpressen vergrößert die Reibung.
Es ist ein Bremslager geschaffen, welches bewirkt, daß der Polsterkörper
1 in Richtung der Pfeile x verschwenkt werden kann, und in jeder Stellung
verbleibt, ohne auf Grund der Schwerkraft abzusinken.
-
Gleichzeitig bewirkt dieses Anpassen, daß der Luftdurchtritt aus dem
Innenraum 4 in Richtung des Pfeiles y nach außen gehemmt ist. Diese Hemmung
kann je nach dem Ausmaß des Preßdruckes zwischen Tülleninnenwandung und Tragstange
7 variiert werden. Es ist eine variable Drosselwirkung möglich. Dies gestattet eine
Anpassung der abpolsternden Eigenschaften.
-
Gemäß der Ausführungsform nach Abb.3 besitzt der tüllenartige Befestigungsfortsatz
6' einen größeren Innendurchmesser als der Außendurchmesser der Tragstange 7. Zwischen
beiden befindet sich in dem hierdurch entstehenden Raum der Schlauch 9. Dieser legt
sich einerseits gegen eine Stoßfläche 10 der Tragstange 7 an, und andererseits
gegen die Innenfläche 11 der Überwurfmutter B. Vermöge dieser doppelseitigen Anlage
ist der Schlauch 8 in Richtung der Doppelpfeile z zusammenstauchbar. Letzteres
erweitert diesen Schlauch, wodurch ebenfalls wiederum eine Regulierung der Bremswirkung
und bei Durchtritt der Tragstange 7 bis in den Innenraum 4 eine Drosselregulierung
vorgenommen werden kann.
-
Gemäß der Ausführungsform nach den Abb. 5 bis 7 kann ein gleichermaßen
mit Polsterkörperwandungen 2' ausgebildeter Polsterkörper 1' als gepolsterte
Armstütze, z. B. zur Vorsehung an der Innenwand 12
einer Kraftfahrzeugtüre
ausgebildet sein.
-
Er besitzt in diesem Fall den rippenartigen Befestigungsfortsatz 13,
der mit den Polsterwandungen 2' aus einem Materialstück geformt ist. Dieser rippenartige
Befestigungsfortsatz setzt sich in eine entsprechend geformte Rinne 14 eines Befestigungsbleches
15. Auf Grund der Elastizität des Polsterwandungsmaterials 2'
kann trotz Hinterschneidung
an den Stellen 16 ein einfachstes Einsetzen und Herausnehmen des Polsterkörpers
1' erreicht werden. Es ist nur eine entsprechende Deformation beim Einsetzen notwendig.
Auf Grund der inneren Stabilität des Polsterkörpers 1' ist nach einem Einsetzen
eine einwandfreie Halterung gewährleistet.
-
An der Befestigungsseitenwand besitzt der Polsterkörper 1' Löcher
17, welche durch Stopfen 18 ausgebuchst sind. Vermöge der niemals absolut luftabdichtenden
Anlage zwischen dem Stopfen 18 und den Lochwandungen
17
entstehen zwischen beiden Teilen Durchbrechungen. Diese gestatten einen gedrosselten
Luftaustritt beim Auftreten von Druckwirkungen auf den Polsterkörper 1'. Gleichzeitig
gestatten diese Durchbrechungen einen Lufteintritt, wenn der deformierte Polsterkörper
1' wieder auf Grund seiner Elastizität in seine ursprüngliche Lage zurückgeht.
-
Gemäß der Ausführungsform nach den Abb. 8 bis 10 stellt der Polsterkörper
1" eine Abpolsterung des Kraftfahrzeugarmaturenbrettes 19 dar. Er besitzt wiederum
selbsttragende Wandungen 2". Aus diesen Wandungen sind warzenartige Befestigungsfortsätze
20 ausgeformt. Diese treten unter Verformung durch enger bemessene Löcher
21 des Armaturenbrettes hindurch. Dies liefert eine druckknopfähnliche Verbindung.
Zur Erhöhung der Polsterkörperstabilität sind Querrippen 22 vorgesehen, die
ebenfalls aus den Wandungen 2" geformt sind.
-
Diese Querwandungen unterteilen den Polsterkörper 1" in einzelne Unterkammern
23. Jede dieser Unterkammern besitzt eine Durchbrechung 24 zum gedrosselten
Luftaus- bzw. -eintritt. Die Durchbrechung entsteht durch Stopfen 18', welche in
Löcher 17' der Polsterkörperwandung 2" eingebuchst sind. Auf dem Umfang besitzen
diese Stopfen 18' einen die Durchbrechung 24 verkörpernden Kapillarlängsschlitz.
Dieser Kapillarlängsschlitz bewirkt eine größere Luftdurchtrittsdurchbrechung, als
bei Einsetzen eines Stiftes mit nicht unterbrochener Oberfläche.