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Verfahren zur Herstellung von 11-hydroxylierten Steroiden der Pregnanreihe
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von 11-hydroxylierten Steroiden
der Pregnanreihe durch Bebrütung eines entsprechenden 11-Desoxysteroids mit den
oxydierend wirkenden Enzymen von Mikroorganismen unter aeroben Bedingungen und Abtrennung
der Gärungsprodukte nach bekannten Verfahren, insbesondere durch Extraktion.
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Es ist bekannt, Steroide auf mikrobiologischem Wege in 11 -Stellung
direkt zu hydroxylieren und so die Vielzahl von Verfahrensstufen zu vermeiden, die
mit den andernfalls erforderlichen höchst verwickelten organischen Synthesen verbunden
sind. Die mikrobiologische Oxydation erfolgt, indem ein Steroid mit einer 11 -ständigen
Methylengruppe der Wirkung Sauerstoff einführender Enzyme, wie sie durch verschiedene
Mikroorganismen erzeugt werden, unterworfen sind.
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Die bekannten Verfahren dieser Art haben jedoch eine Reihe von Nachteilen.
So erhält man oft eine ganze Anzahl von Oxydationsprodukten, deren Trennung schwierig
ist und auf jedem Fall einen zusätzlichen Verfahrensschritt erfordert. Ferner ist
die Ausbeute, beispielsweise bei der Herstellung von 11-Epihydrocortison aus Verbindung
S, oft recht klein. Eine typische Schwierigkeit besteht oft auch darin, daß - selbst
bei Inkaufnahme geringer Ausbeuten an hydroxyliertem Produkt - derart niedrige Substratkonzentrationen
und derart lange Reaktionszeiten erforderlich sind, daß diese Verfahren für die
Praxis untragbar werden. Auch sind gewisse der bekannten hydroxylierenden Mikroorganismen
so schwierig zu entwickeln und zu erhalten, daß dadurch die Wirtschaftlichkeit ihrer
Anwendung ernsthaft eingeschränkt wird.
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Erfindungsgemäß verwendet man nun als Mikroorganismus eine Species
des Fungus einer der Gattungen Beauvaria, Phoma und Glomerella. Dies bringt den
Vorteil, daß man bedeutend größere Konzentrationen eines 11-Desoxysteroidsubstrats
mittels eines leistungsfähigen und schnellen Verfahrens zu einem wesentlichen Anteil
und oftmals vollständig in die entsprechenden 11-hydroxylierten Derivate überführen
kann.
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Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung ist dabei auch, daß die
genannten Mikroorganismen leicht zu züchten und zu erhalten sind.
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Die Gattung Beauvaria gehört zu der Klasse Fungi imperfecti, Ordnung
Moniliales, Familie Monilaceae. Die Isolate des Stammes ATCC 13144 sind besonders
gut geeignet. Die Gattung Phoma gehört zu der Klasse imperfecti, Ordnung Sphaeropsidales,
Familie Sphaerioidaceae. Zu dieser Gattung gehören Isolate der Kultursammlung sp.
Sch M-774, sp. Sch M-775, sp. Sch M-778, sp. Sch M-912, sp. Sch M-934, sp. Sch M-984,
sp. Sch M-985 und vorzugsweise die Isolate von ATCC 13145 oder oxydierende Enzyme
davon. Die Gattung Glomerella gehört zur Klasse Ascomycetes, Ordnung Sphaeriales,
Familie Sphaeriaceae, und umfaßt beispielsweise die Species G. fusaroides (ATCC
9552), G. legenarium, G. major, G. phacidiomorpha, G. rubicola sowie G. cingulata
oder oxydierende Enzyme davon.
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Diese Fungi zeichnen sich durch die besondere Spezifität aus, mit
der sie Steroide mit 11-ständiger Methylengruppe bei Ausbeuten von über
5001, und üblicherweise im Bereich von 800/, im wesentlichen oder
vollständig in die entsprechenden 11-hydroxylierten Verbindungen umwandeln. Während
Isolate der Gattungen Beauvaria und Glomerellä im wesentlichen lla-hydroxylierte
Verbindungen liefern, können mit den Organismen der Gattung Phoma 20 bis
300/, des llß-Epimeren erhalten werden. Beispiele für Stämme der Species
Glomerella cingulata sind die folgenden: ATCC 10529, ATCC 10530, ATCC 10531,
ATCC 10532, ATCC 10533, ATCC 10534 und QM 1407.
Die genannten Mikroorganismen
und ihre Mutanten sind haltbar und leicht zu züchten und können, wie gesagt, aus
bekannten Quellen erhalten werden, beispielsweise von - der amerikanischen Typenkultursammlung
(ATCC), Washington, D. C.; der Quarter Master Culture Cöllection, Matick, Massachussetts
(QM); oder dem Central Bureau voor Schimmelcultures, Baarn, .Holland. Sie können
aber auch aus natürlichen Quellen unter ` Anwendung bekannter mikrobiologischer
Verfahren erhalten werden.
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Beispiele für die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren
11-Desoxysteroide sind: 4-Pregnen-17a,21-diol-3;20-dion (11-Desoxy-17x-hydroxycortison,
Reichstein's Substanz S), 1,4-Pregnadien-17a,21-diol-3;20-dion (1-Dehydro-11-desoxy-17a-hydroxycortison),
16oc-Methyl-allopregnan-17a,21-diol-3,20 - dion, 16ß - Methyl - allopregnan - 17x,
21- diol-3,20-dion, 16a-tert.Butyl-allopregnan-17x,21-diol-3,20-dion, 16ß-Äthyl-allopregnan-17a,21-diol-3,20-dion,
16ß-Methyl-4-pregnen-17a,21-diol-3,20-dion, 16a- Methyl-1,4- pregnadien-17ec,21-
diol- 3,20 - dion, 16ß-Methyl-1,4-pregnadien-17a,21- diol- 3,20- dion, 16a-tert.Butyl-1,4-pregnadien-17x,21-diol-3,20-dion,
16ß- Äthyl-1,4 - pregnadien-17 a, 21- diol- 3,20- dion, Pregnan - 17 a, 21 - diol
- 3,20 - dion, Allopregnan -17a,21-diol-3,20-dion, Pregnan-17a,21-diol-3,20-dion-21
- acetat, 16a - Methyl - 4 - pregnen - 17a,21 - diol -3;20-dion, 1,4,6-Pregnatrien-17a,21-diol-3,20-dion,
16ß-Methyl-5-pregnen-3ß,17oc-diol-20-on, 3ß,21-Diacetoxy-16a-methyl-5-pregnen-17a-ol-21-on
und 16ß-Methyl-5-pregnen-3ß,l7a-diol-20-on, ferner andere Alkylderivate, wie 16-Äthyl-
und 16-tert.Butylhomologe sowie die 21-Acylderivate (z. B. Acetat, Propionat) und
insbesondere die Acylderivate der niederen Alkansäuren.
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Als Ausgangsstoffe werden solche Steroide bevorzugt, bei denen der
A-Ring eine 3-Ketokonfiguration und der D-Ring beim Kohlenstoffatom 17 eine Seitenkette
mit 2 Kohlenstoffätomen enthält. Auch ist es erwünscht, daß wenigstens eine Doppelbindung
vorhanden ist (z. B. 44(b) im A-Ring). Besonders bevorzugt sind jedoch 11-Desoxypregnane
(einschließlich der entsprechenden Allopregnane) und deren ungesättigte Analoge
(wobei in die Bezeichnung »Pregnane« und »Allopregnane«, wie sie hier verwendet
wird, die substituierten Derivate eingeschlossen sind, wenn nicht ausdrücklich etwas
anderes gesagt wird) sowie insbesondere jene Verbindungen, die durch die Strukturformel
dargestellt werden, in der R ein Wasserstoffatom oder einen Acylrest, vorzugsweise
von einer niederen Alkansäure abgeleitet, R1 ein Wasserstoffatom oder eine niedere
a- oder ß-Alkylgruppe und R2 ein Wasserstoffatom bedeutet, wobei, wenn R1 eine Alkylgruppe
ist, R2 vorzugsweise ein Allo-Wasserstoffatom bedeutet, und die 41-, 4 4-, d l#4
und d 1-4#s-Analogen davon.
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In jedem Fäll ist das Verfahrensprodukt die entsprechende 11-Hydroxyverbindung,
die in hoher, manchmal quantitativer Ausbeute erhalten wird, wobei jedoch zu beachten
ist, daß bei der erfindungsgemäßen 11-Hydroxylierung beispielsweise am Kohlenstoffatom
21 acylierter Substrate häufig gleichzeitig die Acyloxygruppen zu den entsprechenden
Hydroxygruppen hydrolysiert werden.
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Bei Verwendung gewisser Steroide als Ausgangsstoffe kann Dihydroxylierung
eintreten. So kann beispielsweise 4-Pregnen-3,20-dion mit hoher Ausbeute in die
entsprechende 11,15-Dihydroxyverbindung übergeführt werden.
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Die erfindungsgemäß erhaltenen 11-hydroxylierten Produkte sind wertvolle
Zwischenprodukte bei der Herstellung der entsprechenden llß-Hydroxy- und 11-Keto-1,4-diene
und anderer Steroide, die bei der Behandlung von Entzündungskrankheiten, wie Arthritis,
wertvolle therapeutisch aktive Verbindungen darstellen.
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Das Hydroxylierungsverfahren nach der Erfindung wird bequem durchgeführt;
indem der Mikroorganismus unter aeroben Bedingungen auf einem geeigneten Medium,
wie es später beschrieben wird, in innigem Gemisch mit dem 11-Desoxysteroid, wie
Substanz S, gezüchtet wird, wobei man den Fungus züchtet oder wachsen läßt, bis
die gewünschte enzymatische Hydroxylierung erfolgt ist. Das Verfahren nach der Erfindung
kann aber auch mit besonderem Vorteil derart durchgeführt werden, daß man den Mikroorganismus
im Fermentationsmedium unter aeroben Bedingungen wachsen läßt, die Zellen des so
gezüchteten Mikroorganismus isoliert und sie dann unter aeroben Bedingungen mit
dem 11-Desoxysteroid, das hydroxyliert werden soll, versetzt und während einer Zeitspanne
vereinigt hält, die für die gewünschte Einführung von Sauerstoff ausreicht. Das
letztgenannte Verfahren vereinfacht die Aufarbeitung wesentlich, doch ist die Reihenfolge
des Zusatzes ohne grundsätzliche Bedeutung. Es kann also auch das 11-Desoxysteroid
zu dem Kulturmedium zugesetzt und dieses dann mit dem Fungus inokuliert werden.
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Das eingesetzte 11-Desoxysteroid wird nach bekannten Verfahren, beispielsweise
in Form einer wäßrigen Suspension oder in Form einer Lösung oder Suspension in einem
mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, das für den Mikroorganismus nicht
toxisch ist, wie Methanol, Äthanol, Aceton, Propylenglykol, Dimethylformamid oder
Dimethylacetamid, zu dem Nährmedium zugefügt. Es kann aber auch in Form eines festen,
feinverteilten Pulvers od. dgl. zugesetzt werden. Die feinverteilte Form ergibt
eine größere Oberfläche und infolgedessen optimalen Kontakt mit dem Enzym, das durch
den Mikroorganismus erzeugt wird. Das Steroid kann wahlweise auf einmal oder allmählich,
kontinuierlich oder portionenweise zugegeben werden.
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'Gewöhnlich setzt man Steroidkonzentrationen zwischen 100 mg und 1
g pro Liter Gesamtfermentationsmischung ein, doch kann man unter Umständen auch
mit Konzentrationen von bis zu 30 g pro Liter arbeiten.
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Geeignete Nährmedien für die Züchtung der Beauvaria, Phoma und Glomerella
sind: assimilierbarer Kohlenstoff, organische und anorganische Stickstoffquellen
zusammen mit kleineren Mengen anorganischer Salze und Spurenelementen. Die Konzentration
dieser
Bestandteile kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Typische Kohlenstoffquellen,
die in diesen Kulturmedien verwendet werden können, sind Kohlehydrate, wie Dextrose,
Glucose, Stärke, invertierte Melassen u. dgl. Übliche organische Stickstoffquellen
sind Proteinstoffe, wie Getreideweicheflüssigkeit, abgebautes Milchalbumin, Hefeextrakt
oder Sojabohnenmehl, die etwa 10 bis 50 % Protein enthalten. Quellen für
anorganischen Stickstoff sind Ammoniumnitrat, zweibasisches Ammoniumphosphat u.
dgl. Spurenelemente kommen aus dem Leitungswasser, das dem Kulturmedium zugesetzt
wird. Anorganische Salze (z. B. geeignete wasserlösliche Salze von Magnesium, Zink,
Kalium, Natrium, Phosphor, Eisen u. dgl.) und andere derartige Stoffe, beispielsweise
Nicotinamid, sind normalerweise in den Quellen für assimilierbaren Kohlenstoff und
organischen Stickstoff in ausreichenden Mengen vorhanden, um optimales Wachstum
des Mikroorganismus in der Kulturbrühe zu gewährleisten, aber sie können dem Wachstumsmedium
auch gesondert zugeführt werden, wenn es erwünscht ist.
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Im folgenden werden Beispiele für Nährmedien angegeben, die bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden können
Medium Nr. 1 |
Hefeextrakt (»Difco«) . . . . . . . . . . . . . . .
10/,* |
Dextrose (»Cerelose«o . . . . . . . . . . . . . . .
10/, |
Leitungswasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
980/, |
px ............................... 6,5 |
* Gewichtsprozent, wenn nicht ausdrücklich etwas anderes |
gesagt ist. |
Medium Nr. 2 |
Asparagin ...................... 10 g |
Glucose ........................ 25 g |
KH,P04 ....................... 0,5 g |
M9S04 - 7 H20 . . . . . . . . . . . . . . . : . 0,25 g |
Leitungswasser auf 1 1 |
Medium Nr. 3 |
Natriumnitrat .................... 2 g |
K,HP04 ........................ 1 g |
M9S04 . 7 H20 .. .... ..... ... .... 0,59 |
Hefeextrakt ...................... 1 g |
K Cl............................. 0,5 g |
Glucose ......................... 50,0 g |
Leitungswasser auf 1 1 |
Medium Nr. 4 |
Pepton .......................... 5 mg |
Sojabohnenmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 mg |
Hefeextrakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 mg |
Glucose ......................... 20 mg |
KH,P04 . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . . . 5 mg |
NaCl ........................... 5 mg |
Leitungswasser auf 1 1 |
pH .............................. 6,3 |
Das px des Kulturmediums ist nicht entscheidend, obgleich es bekannt ist, daß Fungi
besser in einem schwach sauren als in einem alkalischen Milieu gedeihen. So ist
ein pg zwischen 4 und 8 durchaus geeignet, ein solches zwischen 5,3 und 7,5 bevorzugt.
Der Zusatz geringer Mengen an Antischaummitteln ist insbesondere im technischen
Betrieb zwar erwünscht, aber nicht erforderlich. Die Kultur wird zweckmäßig geschüttelt
und/oder belüftet und gerührt.
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Beispiel einer geeigneten Arbeitsweise Sporen, wie sie aus der Kultursammlung
oder dem vegetativen Wachstum eines geeigneten Stammes erhalten werden, werden bei
einer bevorzugten Temperatur von 22 bis 28'C, obgleich so niedrige Temperaturen,
wie 15°C, oder so hohe, wie 35°C, nicht nachteilig sind, auf einem Agarmedium gezüchtet
(z. B. 0,3 % Hefeextrakt, 1,0 % »Cereloseu, 0,1 % Getreideweicheflüssigkeit).
Nach etwa 3 bis 10, gewöhnlich etwa 7 Tagen tritt Sporenbildung ein. Das Kulturmedium
und die Sporen werden dann verdünnt und mit sterilem Wasser gewaschen; nach mehrmaligem
Waschen bleibt eine starke Sporensuspension zurück, die für die Inoculation des
flüssigen Fermentationsmediums verwendet wird. DerÜbergangvon dem Sporenzustand
in den Zustand des vegetativen Myceliums erfolgt im allgemeinen in 12 bis 48 Stunden,
kann aber auch schon nach 3 bis 5 Stunden erfolgen. Am Ende dieser Wachstumsperiode,
das durch das Auftreten eines dicken, vegetativen Myceliums angezeigt wird, wird
ein Inoculum, das aus etwa 1 % vegetativem Mycelium besteht, in Schüttelkolben
mit Fermentationsmedium gegeben, und die Kolben werden geschüttelt, bis ein wesentliches
Wachstum beobachtet wird (im allgemeinen nach 12 bis 24 Stunden). Nun wird das zu
hydroxylierende Steroid, wie oben beschrieben, zugesetzt. Die Steroidkonzentration
beträgt beispielsweise in einem Alkoholmedium etwa 2 bis 3 mg pro Gramm Lösungsmittel.
Höhere Steroidkonzentrationen werden erhalten, indem der Alkohol erwärmt oder durch
ein anderes Lösungsmittel, beispielsweise Dimethylformamid, ersetzt wird, worin
Konzentrationen bis zu 100 mg/g und mehr vollständig gelöst werden. Die Steroidkonzentration
in dem Gesamtfermentationsgemisch liegt gewöhnlich zwischen 100 mg und 1 bis 2 g
pro Liter, kann aber im Falle von Glomerella bis zu 30 g pro Liter betragen. Das
Fermentationsgemisch wird geschüttelt, bis vollständige Umwandlung erfolgt ist (z.
B. 6 bis 96 Stunden). Die Umwandlung in das 11-hydroxylierte Derivat wird in der
üblichen Weise, z. B. durch Papierchromatographie, bestimmt.
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Anstatt eines 1 °/oigen Inoculums des vegetativen Myceliums kann aber
auch direkt eine Sporensuspension verwendet werden. Dies wird jedoch weniger bevorzugt,
da dabei längere Zeiten für das eigentliche Wachstum des Myceliums und die Umwandlung
des 11-Desoxysteroids erforderlich sind.
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Am Schluße des Fermentationsprozesses wird das gewünschte 11-hydroxylierte
Steroid, etwa wie folgt, isoliert: Das Gemisch wird extrahiert (gewöhnlich drei-
oder mehrmal), wobei pro Extraktion beispielsweise zwei Volumteile organisches Lösungsmittel
pro Volumteil Fermentationsbrühe verwendet werden. Das Lösungsmittel, z. B. ein
Halogenchlorwasserstoff, wie Chloroform oder Methylenchlorid; ein Ester, wie Äthylacetat;
ein Alkohol, wie Butanol; ein Äther, wie Diäthyläther oder Dibutyläther; ein aromatisches
Lösungsmittel, wie Toluol od. dgl., wird dann gekühlt, über Natriumsulfat od. dgl.
getrocknet, filtriert, das Filtrat fast oder ganz zur Trockne eingedampft und der
Rückstand zur Bestimmung des Steroidgehalts, wie im folgenden beschrieben; verwendet.
Das
vorstehend beschriebene Wachstums- und Fermentationsverfahren kann allgemein bei
Verfahren in kleinem Maßstab angewendet werden, bei denen Schüttelkolben auf umlaufenden
Schüttelapparaten verwendet werden, und kann größeren Ansätzen angepaßt werden,
wobei man die Fermentation in Tanks durchführt und mit viel größerer Geschwindigkeit
arbeitet.
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Das vegetative Mycelium kann dem frischen Nähr-Boden in einer Konzentration
von etwa 1 bis 10"/, und mehr zugesetzt werden, und man läßt es vorzugsweise bei
etwa 28'C annähernd 24 Stunden wachsen.
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Niedrigere Konzentrationen des Myceliums werden wegen der dabei möglichen
besseren Belüftung bevorzugt. Im letztgenannten Fall kann man ein submeres Inoculum
verwenden, in das man Luft einleitet. Da Wachstumsmischungen dieser Art leicht große
Schaummengen bilden, verwendet man hierbei gewöhnlich ein Entschäumungsmittel. Man
kann dabei, sobald die Wachstumsperiode im wesentlichen zu Ende ist, das Steroid
in Form einer alkoholischen Lösung zufügen, wobei die Konzentration bis zu 30 g
Steroid pro Liter Brühe beträgt. Dann läßt man die Fermentation ablaufen, bis die
papierchromatographische Analyse zeigt, daß alles Ausgangsmaterial verbraucht ist.
Dann wird filtriert und mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel für
die Reaktionsprodukte extrahiert. Geeignete Extraktionsmittel sind beispielsweise
Halogenkohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid oder Tetrachloräthan; Ester organischer
Säuren, wie tertiäres Butylacetat; aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol oder
Toluol; Ketone, wie Diäthylketon; oder cyclische Amine, wie 2-Methyl-5-äthyl-pyridin.
Bevorzugt werden Chloroform und Äthylacetat. Der Extrakt wird eingedampft und das
gewünschte Produkt durch Umkristallisieren oder chromatographisch isoliert. Beispielsweise
wird der Steroidextrakt nach Eindampfen über Aluminiumoxyd, Magnesiumsilikat (bekannt
unter dem Handelsnamen Florisil) od. dgl. chromatographiert, wobei das Gewichtsverhältnis
von Steroidextrakt zu Magnesiumsilikat gewöhnlich bei etwa 1 : 2 bis 1 : 500 liegt.
Das Magnesiumsilikat oder dergleichen Material wird mit Hexan präpariert. Der Steroidextrakt
wird in Methylenchlorid gelöst in die Säule gebracht und die Säule nacheinander
in einer Vielzahl von Fraktionen von Methylenchlorid, 0,5 °/o Methanol in Methylenchlorid,
10/, Methanol in Methylenchlorid, 1,5 °/o Methanol in Methylenchlorid usw.
bis zu etwa 3;0 bis 501, Methanol in Methylenchlorid eluiert. Die Elution
wird normalerweise mit jeder Fraktion 10- bis 20mal wiederholt, bis kein weiters
Öl oder Steroid mehr extrahiert wird. Öle und nicht umgesetztes 11-Desoxysteroid
werden hierbei mit der Methylenchloridfraktion entfernt; etwa vorhandenes 6ß-hydroxyliertes
Steroid, das in dem lla-hydroxylierten Produkt vorhanden ist, wird mit einer eingeschobenen
zweiten Fraktion entfernt, und das reine 11 a-hydroxylierte Steroid wird mit der
dritten Fraktion gewonnen. Die reinen Fraktionen werden durch Vergleich ihrer Ultrarotabsorption
mit authentischen Proben identifiziert.
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Wie oben erwähnt, lassen sich die erfindungsgemäß vorwiegend erhältlichen
lla-Hydroxysteroide bequem nach bekannten Verfahren in die entsprechenden 11-Keto-
und l lß-Hydroxyderivate umwandeln, z. B. nach dem Verfahren von Peterson, Eppstein
u. a. in »Journal of the American Chemical Society, Bd. 75, S. 412 bis 415, nach
dem Verfahren von O 1 i v e t o, R au s s e r u. a., Journal of the American Chemical
Society, Bd. 78, S. 1736 bis 1738, oder nach denn Verfahren von Herzog, Payne u.
a., Journal of the American Chemical Society, Bd. 77, S. 4781 bis 4784.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der folgenden Beispiele
näher erläutert: Beispiel 1 4-Pregnen-1 la,17a,21-triol-3,20-dion und 4-Pregnen-1
iß,17a,21-triol-3,20-dion Agarböden, die das oben beschriebene Medium Nr. 3 und
1,5°/o Agar enthalten, werden 15 Minuten bei 121°C unter einem Druck von 1,05 kg/em2
sterilisiert. Die Agarböden werden dann auf etwa 28°C gekühlt, geneigt, mit einem
vegetativen Wachstum einer Kultur der Gattung Phoma (ATCC 13 145) inoculiert und
bei einer Temperatur von 28'C incubiert, bis starke Sporenbildung eintritt.
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Ein 2-1-Erlenmeyerkolben, der 500 ccm einer in ähnlicher Weise sterilisierten
und gekühlten Brühemischung von Medium Nr. 3 enthält, wird dann mit Sporen von einem
der starke Sporenbildung zeigenden Agarböden inoculiert und 24 bis 36 Stunden bei
28°C auf einem umlaufenden Schüttelapparat bei 280 Umdrehungen pro Minute incubiert.
Am Ende dieser Zeit werden 6 g 4-Pregnen-17x,21-diol-3,20-dion in 60 ccm Äthanol
zugesetzt. Der Kolben wird auf den Schüttelapparat zurückgebracht und die Incubation
24 bis 30 Stunden fortgesetzt; dabei werden 10-ccm-Proben in Abständen aus dem Erlenmeyerkolben
entnommen, mit Chloroform extrahiert und papierchromatographiert, wobei als Lösungsmittelsystem
Toluol-Äthylacetat verwendet wird und das Papier mit Wasser und Aceton imprägniert
wurde. Die Incubation wird fortgesetzt, bis die Chromatographie vollständige Umwandlung
des 4-Pregnen-17x,21-diol-3,20-dions anzeigt. Dann wird die Brühemischung mit Chloroform
extrahiert, das Chloroform im Vakuum abgedampft; 20 g des Rückstandes werden in
Methylenchlorid gelöst und über »Florisil« (Magnesiumsilikat), das mit Hexan präpariert
ist, chromatographiert, wobei die Säule nacheinander mit Methylenchlorid 0,5°/a
Methanol in Methylenchlorid, 10/(, Methanol in Methylenchlorid, 1,5010 Methanol
in Methylenchlorid usw. eluiert und die Elution mit jeder dieser Mischungen so lange
wiederholt wird, gewöhnlich etwa 10mal, bis kein weiteres Steroid mehr mit der betreffenden
Fraktion entfernt wird. Man eluiert mit jeweils um 0,5% zunehmendem Methanolgehalt
in Methylenchlorid bis einschließlich 5 °/o Methanol. Öle werden mit der Methylenchloridfraktion
entfernt. 4-Pregnen-lIß,17x,21-triol-3,20-dion (Fp.217 bis 220°C) wird mit der 1,5°/o
Methanol enthaltenden Fraktion entfernt; es kann mittels Essigsäureanhydrid-Pyridin
in das 21-Acetat übergeführt werden. Aus den 2,5 und 3,00/, Methanol enthaltenden
Fraktionen werden 3,3 g eines Gemisches von 4-Pregnen-6ß,17a,21-triol-3,20-dion,
4-Pregnen-15ß,17x,21-triol-3,20-dion, 4-Pregnen-11a,17a,21-triol-3,20-dion und 4-Pregnen-llß,17x,21-triol-3,20-dion
erhalten. Aus den späteren 3 °/o Methanolfraktionen werden 2,5 g 4 - Pregnen -11
x,17oc,21- triol - 3,20 - dion (Fp. 122 bis 214°C) gewonnen.
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Die reinen Fraktionen werden durch Umkristallisieren aus Aceton gereinigt
und werden durch Vergleich ihrer Ultrarotspektren mit authentischen Proben identifiziert.
Das
Gemisch wird papierchromatographisch und durch Vergleich mit reinen Standardmustern
identifiziert.
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Weiteres 4 - Pregnen - l lß,17oc,21 - triol - 3,20 - dion wird aus
dem oben in den 2,5 °/o und 3,0 °/o Methanolfraktionen enthaltenen Gemisch durch
Acetyherung isoliert, indem das hydroxylierte Steroidgemisch mit 5 ccm Essigsäureanhydrid
und 10 ccm Pyridin in ein Becherglas gebracht wird. Man läßt dieses Gemisch über
Nacht stehen. Dann wird Wasser zu dem Gemisch zugesetzt und durch Kristallisation
aus Aceton-Hexan das 4-Pregnen-llß, 17a,21-triol-3,20-dion-21-acetatleicht abgetrennt.
Insgesamt gelangtman derart zu einer Ausbeute des genannten 21-Acetats von 1,2 g,
das ist etwa 20 °/o der Theorie. Es wird durch Vergleich des Ultrarotspektrums mit
einer authentischen Probe identifiziert.
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Das gleiche Resultat wird erhalten, wenn anstatt des Mediums Nr. 1
das Medium Nr. 3 oder 4 verwendet wird.
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Beispiel 2 4-Pregnen-11 a,17a,21-triol-3,20-dion Agarböden, die das
oben beschriebene Medium Nr. 1 und 1,5 Gewichtsprozent Agar enthalten, werden 15
Minuten bei 121'C unter einem Druck von 1,05 kg/cm2 sterilisiert. Sie werden
dann auf etwa 28'C abgekühlt, geneigt, mit einem vegetativen Wachstum einer Kultur
von Beauvaria (ATCC 13144) inoculiert und bei einer Temperatur von 28'C incubiert,
bis starke Sporenbildung eintritt.
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Ein 2-1-Erlenmeyerkolben, der 500 ccm einer in ähnlicher Weise sterilisierten
und gekühlten Brühe von Medium Nr. 1 enthält, wird dann mit Sporen von einem der
starke Sporenbildung zeigenden Agarböden inoculiert und 24 bis 36 Stunden bei 28°C
auf einem umlaufenden Schüttelapparat bei 280 Umdrehungen pro Minute incubiert.
Dann werden 500 mg 4-Pregnen-17a,21-diol-3,20-dion in 5 ccm Äthanol zugesetzt. Der
Kolben wird auf den Schüttelapparat zurückgebracht und die Incubation 24 bis 30
Stunden fortgesetzt; dabei werden in Abständen 10-ccm-Proben aus dem Erlenmeyerkolben
entnommen, mit Chloroform extrahiert und, wie oben angegeben, papierchromatographisch
untersucht. Die Incubation wird fortgesetzt, bis die Chromatographie die vollständige
Umwandlung des 4-Pregnen-17a,21-diol-3,20-dions in 4-Pregnen-lla,17a,21-triol-3,20-dion
anzeigt. Dann wird mit Chloroform extrahiert, das Chloroform im Vakuum abgedampft
und der Rückstand aus Aceton umkristallisiert, wobei 460 mg 4-Pregnen-lla,17a,21-triol-3,20-dion
erhalten wird, das einen Schmelzpunkt von 212 bis 214°C hat und in jeder Hinsicht
mit einer authentischen Probe identisch ist.
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Beispiel 3 4-Pregnen-11 x,17a,21-triol-3,20-dion Agarböden, die das
oben beschriebene Medium Nr. 1 und 1,5 Gewichtsprozent Agar enthalten, werden 15
Minuten bei 121'C bei einem Druck von 1,05 kg/cm2 sterilisiert. Die Agarböden
werden dann auf etwa 28'C abgekühlt, geneigt, mit einem vegetativen Wachstum einer
Kultur Glomerella cingulata (ATCC 10 534) inoculiert und bei 28'C incubiert, bis
starke Sporenbildung eintritt. Ein 2-1-Erlenmeyerkolben, der 500 ccm einer in ähnlicher
Weise sterilisierten und gekühlten Brühe von Medium Nr. 1 enthält, wird dann mit
Sporen von einem der starke Sporenbildung zeigenden Agarböden inoculiert und 24
bis 36 Stunden bei 28°C auf einem umlaufenden Schüttelapparat bei 280 Umdrehungen
pro Minute incubiert. Dann wird eine Lösung von 500 mg 4-Pregnen-17a,21-diol-3,20-dion
in 5 ccm Äthanol zugesetzt. Der Kolben wird wieder auf den Schüttelapparat gebracht
und die Incubation 24 bis 30 Stunden fortgesetzt; während dieser Zeit werden in
Abständen 10-ccm-Proben aus dem Erlenmeyerkolben entnommen, mit Chloroform extrahiert
und papierchromatographiert, wobei als Lösungsmittelsystem Toluol-Athylacetat verwendet
wird und das Papier mit Wasser und Aceton imprägniert wurde. Die Incubation wird
fortgesetzt, bis die Papierchromatographie einen vollständigen Übergang des 4-Pregnen-17a,21-diol-3,20-dionsin
4-Pregnen-lla, 17,21-triol-3,20-dion anzeigt. Dann wird derKolbeninhalt mit Chloroform
extrahiert, der Extrakt im Vakuum abgedampft und der Rückstand aus Aceton umkristallisiert,
wobei man 450 mg 4-Pregnen-11a, 17oc,21-triol-3,20-dion erhält; Schmelzpunkt 212
bis 214°C; es ist in jeder Hinsicht identisch mit einer authentischen Probe.
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Derselbe Versuch wird sechsmal wiederholt, indem anstatt Glomerella
cingulata (ATCC 10534) irgendeiner der folgenden Organismen verwendet wird: Glomerella
cingulata (ATCC 10531), Glomerella cingulata (ATCC 10532), Glomerella major (Baarn),
Glomerella phacidiomorpha (Baarn), Glomerella rubicola (Baarn) und Glomerella cingulata
(ATCC 10530). Der Chloroformextrakt der hydroxylierten Verbindung wird chromatographiert,
aus einer Säule, wie im Beispiel 1 beschrieben, eluiert und schließlich aus Aceton
umkristallisiert, wobei man 4-Pregnen-11 a;17a,21-triol-3,20-dion erhält.
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Beispiel 4 4-Pregnen-11 a,17a,21-triol-3,20-dion Agarböden, die das
oben beschriebene Medium Nr. 2 und 1,5 Gewichtsprozent Agar enthalten, werden 15
Minuten bei 121'C unter einem Druck von 1,05 kg/cm2 sterilisiert. Die Agarböden
werden auf etwa 28'C abgekühlt, geneigt, mit einem vegetativen Wachstum einer Kultur
von Glomerella cingulata (ATCC 10 534) inoculiert und bei einer Temperatur von 28'C
incubiert, bis starke Sporenbildung eintritt.
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Ein 2-1-Erlenmeyerkolben, der 500 ccm einer in ähnlicher Weise sterilisierten
und gekühlten Brühe des Mediums Nr. 2 enthält, wird dann mit Sporen von einem der
starke Sporenbildung zeigenden Agarböden inoculiert, mit 10 ccm eines Antischaummittels,
bestehend aus 10/0 Octadecanol in Schmalzöl, versetzt und 24 bis 36 Stunden
bei 28'C auf einem Schüttelapparat bei 280 Umdrehungen pro Minute incubiert. Dann
werden 500 mg 4-Pregnen-17a,21-diol-3,20-dion in 5 ccm Äthanol zugesetzt. Der Kolben
wird wieder auf den umlaufenden Schüttelapparat gebracht und die Incubation 24 bis
30 Stunden fortgesetzt; dabei werden in Abständen 10-ccm-Proben aus dem Erlenmeyerkolben
entnommen, mit Chloroform extrahiert und, wie oben angegeben, papierchromatographiert.
Die Incubation wird fortgesetzt, bis die Papierchromatographie die vollständige
Umwandlung des.
4-Pregnen-17a,21-diol-3;20-dions in 4-Pregnen-lla,
17a,21-triol-3,20-dion anzeigt. Dann wird mit Chloroform extrahiert, das Chloroform
im Vakuum abgedampft und der Rückstand aus Aceton umkristallisiert.
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Beispiel 5 4-Pregnen-1 l a,17x,21-triol-3,20-dion Agarböden, die das
oben beschriebene Medium Nr. 3 und 1,5 °/o Agar enthalten, werden 15 Minuten
bei 121'C unter einem Druck von 1,05 kg/cm', sterilisiert. Die Agarböden
werden dann auf etwa 28°C gekühlt, geneigt, mit einem vegetativen Wachstum einer
Kultur von Glomerella lagenarium (Baarn) inoculiert und bei einer Temperatur von
28'C ineubiert, bis starke Sporenbildung eintritt.
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Ein 2-1-Erlenmeyerkolben, der 500 ccm einer in ähnlicher Weise sterilisierten
und gekühlten Brühemischung von Medium Nr. 3 enthält, wird dann mit Sporen von einem
der starke Sporenbildung zeigenden Agarböden inoculiert und 24 bis 36 Stunden bei
28°C auf einem umlaufenden Schüttelapparat bei 280 Umdrehungen pro Minute incubiert.
Am Ende dieser Zeit werden 500 mg 4-Pregnen-17oc,21-diol-3,20-dion in 5 ccm Äthanol
zugesetzt. Der Kolben wird auf den Schüttelapparat zurückgebracht und die Incubation
24 bis 30 Stunden fortgesetzt; dabei werden 10-ccm-Proben in Abständen aus dem Erlenmeyerkolben
entnommen, mit Chloroform extrahiert und, wie oben angegeben, papierchromatographisch
untersucht. Die Incubation wird fortgesetzt, bis die Chromatographie vollständige
Umwandlung des 4-Pregnen-17a,21-diol-3,20-dions anzeigt. Dann wird die Brühemischung
mit Chloroform extrahiert, das Chloroform im Vakuum abgedampft; 20 g des Rückstandes
werden in Methylenchlorid gelöst und über 500 g »Florisil« (Magnesiumsilikat), das
mit Hexan präpariert ist, chromato-: graphiert. Die Säule wird nacheinander mit
Methylenchlorid, 0,501, Methanol in Methylenchlorid usw. eluiert, wobei,
wenn nötig, jede Elution mit jeder dieser Mischungen wiederholt wird, bis in der
betreffenden Fraktion kein Steroid mehr entfernt wird. Man eluiert mit jeweils um
0,5010 ansteigenden Methanolgehalten in Methylenchlorid bis einschließlich
5,001, Methanol in Methylenchlorid. Öle und nicht umgesetztes 4-Pregnen-17a,21-diol-3,20-dion
werden mit der Methylenchloridfraktion entfernt; 4-Pregnen-lla,l7x,21-triol-3,20-dion
wird aus den 2,5 und 3,00/, Methanol enthaltenden Fraktionen gewonnen und aus Aceton
umkristallisiert.
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Wenn Glomerella lagenarium (Baarn) durch Glomerella fusaroides (ATCC
9552) ersetzt wird, wird dasselbe Produkt, 4-Pregnen-llx,17oc,21-triol-3,20-dion,
F. 212 bis 214°C, erhalten.
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Beispiel 6 1,4-Pregnadien-11 a,17a,21-triol-3,20-dion Nach dem im
Beispiels beschriebenen Verfahren wird 1,4-Pregnadien-11cx,17a,21-triol-3,20-dion(Fp.245
bis 246° C) erhalten, indem man 500 mg 1,4-Pregnadien-17ca,21-diol-3,20-dion anstatt
der gleichen Menge 4-Pregnen-17a,21-diol-3,20-dion einsetzt.
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Dieselbe Verbindung wird erhalten, wenn Glomerella lagenarium (Baarn)
durch Glomerella cingulata (ATCC 10 529) ersetzt wird. Beispiel 7 1,4-Pregnadien-I
l oc,17a,21-triol-3,20-dion Agarböden, die das oben beschriebene Medium Nr. 3 und
1,5 °/o Agar enthalten, werden 15 Minuten bei 121'C unter einem Druck von
1,05 kg/em2 sterilisiert. Der Agarboden wird dann auf etwa 28'C gekühlt, geneigt,
mit einem vegetativen Wachstum einer Kultur von Glomerella cingulata (ATCC 10 534)
inoculiert und bei einer Temperatur von 28'C incubiert, bis starke Sporenbildung
eintritt.
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Ein 2-1-Erlenmeyerkolben, der 500 cem einer in ähnlicher Weise sterilisierten
und gekühlten Brühe von Medium Nr.3 enthält, wird dann mit Sporen von einem der
starke Sporenbildung zeigenden Agarböden inoculiert und 24 bis 36 Stunden bei 28'C
auf einem umlaufenden Schüttelapparat bei 280 Umdrehungen incubiert. Dann werden
500 mg 1,4-Pregnadien-17x,21-diol-3,20-dion-21-acetat in 5 ccm Äthanol zugesetzt.
Der Kolben wird auf den Schüttelapparat zurückgebracht und die Ineubation 24 bis
30 Stunden fortgesetzt; dabei werden in Abständen 10-ccm-Proben aus dem Erlenmeyerkolben
entnommen, mit Chloroform extrahiert und, wie oben angegeben, papierchromatographisch
untersucht. Die Incubation wird fortgesetzt, bis die Chromatographie eine vollständige
Umwandlung des 1,4-Pregnadien-17a,21-diol-3,20-dion-21-acetats in 1,4-Pregnadien-11x,17x,21-triol-3,20-dion
anzeigt. Das Produkt wird mit Chloroform extrahiert, das Chloroform im Vakuum abgedampft
und der Rückstand aus Aceton umkristallisiert. Beispiel 8 16x-Methyl-allopregnan-11
a,17oe,21-triol-3,20-dion Agarböden, die das oben beschriebene Medium Nr. 1 und
1,5 °/p Agar enthalten, werden 15 Minuten bei 121'C unter einem Druck von
1,05 kg/em' sterilisiert. Sie werden dann auf etwa 28'C abgekühlt, geneigt, mit
einem vegetativen Wachstum einer Kultur von Glomerella cingulata (ATCC 10 534) inoculiert
und bei einer Temperatur von 28'C incubiert, bis starke Sporenbildung eintritt.
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Ein 2-1-Erlenmeyerkolben, der 500 ccm einer in ähnlicher Weise sterilisierten
und gekühlten Brühe von Medium Nr. 1 enthält, wird dann mit Sporen von einem der
starke Sporenbildung zeigenden Agarböden inoculiert und 24 bis 36 Stunden bei 28°C
auf einem umlaufenden Schüttelapparat bei 280 Umdrehungen pro Minute incubiert.
Dann werden 500 mg 16a-Methylallopregnan-17a,21-diol-3,20-dion in 5 ccm Äthanol
zugesetzt. Der Kolben wird auf den Schüttelapparat zurückgebracht und die Incubation
24 bis 30 Stunden fortgesetzt; dabei werden 10-ccm-Proben in Abständen finit Chloroform
extrahiert und, wie oben angegeben, papierehromatographisch untersucht. Die Incubation
wird fortgesetzt, bis die Chromatographie die vollständige Umwandlung des 16x-Methylallopregnan-17a,21-diol-3,20-dions
in 16a-Methylallopregnan-l l x,17a,21-triol-3,20-dion anzeigt. Das Brühegemisch
in dem Erlenmeyerkolben wird dann mit Chloroform extrahiert, das Chloroform im Vakuum
abgedampft, der Rückstand aus Aceton umkristallisiert und, wie im Beispiel 5 beschrieben,
chromatographiert und eluiert. Man gelangt so zum gewünschten 16a-Methylallopregnan-11
cx,17a,21-triol-3,20-dion.
Analog erhält man aus einer Reihe anderer
Verbindungen, wie 16x-Methyl-1,4-pregnadien-17x,21-diol-3,20-dion oder 16x-Methyl-4-pregnen-17x,21-diol-3,20-dion,
die entsprechenden 11 x-hydroxylierten Verbindungen, also z. B. 16x-Methyl-1,4-pregnadienllx,17x,21-triol-3,20-dion
(Fp. 236 bis 238°C) bzw. 16x - Methyl - 4 - pregnen -11 x,17x,21- triol - 3,20 -
dion (Fp. 214 bis 216'C).