DE1126701B

DE1126701B - Werkzeug mit auswechselbarem Schneidkoerper, insbesondere Klemmstahlhalter fuer Dreh- und Hobelmaschinen

Info

Publication number: DE1126701B
Application number: DEM41673A
Authority: DE
Inventors: Bernhard Engelhardt
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1959-05-30
Filing date: 1959-05-30
Publication date: 1962-03-29
Also published as: NL248440A; NL108699C

Description

Werkzeug mit auswechselbarem Schneidkörper, insbesondere Klemmstahlhalter für Dreh- und Hobelmaschinen Die Erfindung betrifft ein Werkzeug mit auswechselbarem Schneidkörper, der auf einer im Haltervorderteil eingelassenen Unterlegplatte aus einem vom Halterwerkstoff unterschiedlichen Werkstoff ruht und sich entgegen der Richtung der Schnittkräfte an mindestens einer Anschlagfläche abstützt.
Die Einsatzfähigkeit derartiger Halter für Präzisionsbearbeitung hängt bekanntlich davon ab, daß es gelingt, das Herauswandern des Schneidkörpers aus dem Klemmaul zu verhindern. Zu diesem Zweck wird nach einem bekannten Vorschlag an den Schneidkörper ein Plättchen hart angelötet, das auf seiner Unterseite mit einer Riffelung, z. B. einer Kerbverzahnung, versehen ist, die zusammen mit einer entsprechenden Ausbildung der Auflagefläche des Klemmaules eine formschlüssige Verbindung bewirkt und Verschiebungen des Schneidkörpers verhindert. Dieser bekannte Stahlhalter ist gewissermaßen eine Zwischenlösung zwischen einem Halter mit fest aufgelöteter Hartmetallschneide und einem reinen Klemmhalter. Mit dem Hartlöten der Schneide werden jedoch nicht nur die Herstellungskosten erhöht, sondern die dabei unvermeidliche Wärmeeinwirkung erzeugt zusätzlich Wärmespannungen im Schneidkörper, die dessen Festigkeit herabsetzen. Diese Mangel ist bei dem erwähnten Klemmhalter mit am Schneidkörper angelötetem Halteplättchen nicht behoben. Aber auch der Formschluß mittels Kerbverzahnung bedingt höhere Gestehungskosten und kann im Dauerbetrieb nicht als zuverlässig gewertet werden; denn die nicht auswechselbare Verzahnung an der Auflagefläche des Halterschaftes unterliegt stärkerem Verschleiß, so daß nach gewisser Betriebsdauer infolge Gratbildung od. dgl. der einwandfreie Formschluß bzw. das einwandfreie Anliegen nicht mehr gewährleistet sein kann.
Zum Stande der Technik wird ergänzend noch erwähnt, daß keilförmige Unterlagen bzw. Beilagen, die auf einer schiefen Ebene mit von der Schneide weg fallender Schräge aufliegen, auch bei Klemmstahlhaltern bekannt sind. Bei den bekannten Haltern dient die keilförmige Unterlegplatte jedoch entweder zur Höheneinstellung des Schneidstahles oder zur Festklemmung (Verkeilung) desselben. In beiden Fällen fehlt jedoch eine formschlüssige Verbindung zwischen Schneidstahl und Unterlage, die es ermöglichen könnte, den Schneidstahl analog zur Erfindung gegen einen Anschlag zu pressen. Insbesondere bei Klemmstahlhaltern mit Vorkehrungen zur Kompensation unterschiedlicher Wärmedehnungen wird mit der keilförmigen Unterlage die Dehnungsrichtung auf einen Freiheitsgrad reduziert, und zwar in Richtung zur Anschlagfläche des Schneideinsatzes.
Demgegenüber wird nach der Erfindung der aus metallkeramischen oder rein keramischen Werkstoffen bestehende Schneidkörper ohne jegliche Armierung im Klemmaul eines Stahlhalters unverrückbar festgehalten. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die eingangs genannte Unterlegplatte mit geringer Bewegungsfreiheit im urgespannten Zustand auf einer schiefen Ebene mit von der Schneide weg fallender Schräge aufliegt und mit dem Schneidkörper formschlüssig verbunden ist. Beirr Anspannen der Klemmpratze wird somit in den Schneidkörper außer der eigentlichen Klemmkraft noch eine zusätzliche Kraft eingeletet, die ihn gegen seine Anschlagflächen drückt. Die Größe dieser Anpreßkraft ist also im wesentlichen vom Winkel der Schräge abhängig. Bei Verwendung sogenannter Dehnbeilagen zur Kompensation unterschiedlicher Wärmedehnungen von Schneidkörper und Halterschaft wird sie um die Dehnungskräfte noch erhöht. Es gelingt so, den Schneidkörper mit absolut festem Sitz im Klemmaul zu halten, selbst bei großen Zugkräften, die beispielsweise bei Ziehschnitten beim Plandrehen auftreten können. Die geringe Bewegungsfreiheit der Unterlegplatte im urgespannten Zustand hat die Wirkung, daß Unterlegplatte und Schneidkörper sich zwanglos in ihre richtige Lage orientieren können. In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Klemmstahlhalter, bei dem die Schräg-Fläche unmittelbar am Halterschaft angebracht ist, im Schnitt nach der Linie I-1 der Fig. 2, Fig. 2 die Draufsicht auf den Halter nach Fig. 1, Fig. 3 einen Klemmstahlhalter mit einer Unterlegplatte, die durch diagonalen Schrägschnitt in kongruente Hälften geteilt ist.
Der Klemmhalter besteht aus dem Schaft 1, in dessen Vorderteil die Unterlegplatte 2 eingelassen ist, auf welcher der rhombusförmige Schneidkörper 3 ruht und mit der Pratze 4 mittels Spannschraube 5 und Kugelscheibe 6 festgeklemmt ist. Die Auflagefläche 7 für die Unterlegplätte 2 ist als schiefe Ebene mit von der Schneidenspitze 8 weg fallender Schräge ausgebildet, so daß die Auflagefläche des Schneidkörpers mit der Auflagefläche 7 im gezeigten Schnitt den Winkel a einschließt. Die Unterlegplatte 2 hat im ungespanntenZustand eine geringeBewegungsfreiheit, und stellt so eine formschlüssige Verbindung zwischen greift, und durch den Spalt a in der Größenordnung von 0,2 bis 0,3 mm ermöglicht wird. Der auf der Oberseite der Unterlegplatte 2 befestigte Stift 11 ragt in die ellipsenförmige Öffnung 12 desSchneidkörpers 3 und stellt so eine formschlüssige Verbindung zwischen dieser und der Unterlegplatte her, so daß der Schiieidkörper 3 beim Spannen des Bolzens 5 fest gegen die Anschlagflächen 13 am Halter 1 gepreßt wird. Bei kleinen Rhombusplatten kann die Öffnung 12 auch kreisrund sein.
Der Klemmhalter nach Fig.3 unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen lediglich dadurch, daß die schiefe Gleitebene nicht unmittelbar am Halterschaft angebracht ist. Die Unterlegplatte 22 ist hier durch diagonalen Schnitt in kongruente Hälften 22 a und 22b geteilt; wobei die Schnittfläche zugleich die schiefeEbene 27 bildet. Der Stift 30 fixiert die Plattenhälfte 22a am Halterschaft, und der Stift 21 bewirkt den Formschluß mit dem Schneidkörper. Diese Ausbildung der Unterlegplatte hat gegenüber derjenigen nach Fig. 1 den Vorteil, daß die beiden Hälften nach übermäßigem Verschleiß, z. B. infolge Auskolkung durch Späne, gegeneinander ausgetauscht werden können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Werkzeug mit auswechselbarem Schneidkörper, insbesondere Klemmstahlhalter für Dreh-und Hobelmaschinen, bei dem der Sahneidkörper auf einer im Haltervorderteil eingelassenen Unterlegplatte aus einem vom Halterwerkstoff unterschiedlichen Werkstoff ruht und sich entgegen der Richtung der Schnittkräfte an mindestens einer Anschlagfläche abstützt, dadurch gekennzeichnet; daß die Unterlegplatte (2) mit geringer Bewegungsfreiheit im angespannten Zustand auf einer schiefen Ebene (7) mit von der Schneidenspitze (8) weg fallender Schräge (X a) aufliegt und mit dem Schneidkörper (3) formschlüssig verbunden ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägfläche unmittelbar am Halterschaft (1) angebracht ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlegplatte (22) in Farm eines Parallelepipeds hat und durch einen Schrägschnitt in kongruente Hälften (22 a, 22 b) geteilt ist, deren am Halterschaft (1) anliegende Hälfte mit diesem fest verbunden ist, wobei die Schnittfläche zugleich die schiefe Gleitebene bildet.
4. Werkzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der rhombus-oderparallelogramrnförmigeSchneidkörper (3) eine ellipsenförmige oder runde Ausnehmung (12) aufweist, in die ein in der Unterlegplatte (2) befestigter Mitnehmerstift (11) eingreift. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 551281; USA.-Patentschrift Nr. 2 347136.