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Elektronische dezimale Multiplikationseinrichtung mit Röhrenzählern
Die Erfindung betrifft eine elektronische dezimale Multiplikationseinrichtung mit
einem aus Röhrenzählern bestehenden Speicher für das Produkt und die vorübergehende
Speicherung des Multiplikators mit einer Verschiebeeinrichtung zur stellenweisen
Verschiebung des Speicherinhalts.
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Bekannte elektronische Rechenmaschinen, die nach dem Zählprinzip aufgebaut
sind, haben je einen getrennten Speicher für den Multiplikanden, den Multiplikator
und das Produkt. Diese Speicher werden durch ein Steuerteil so gesteuert, daß eine
elektronische Impulsquelle Impulsgruppen liefert, die durch die größte Multiplikatorstellenzahl
und die Basis des gewählten Zahlensystems bestimmt sind, und daß von jeder durch
die Systembasis und jeweils einer Multiplikatorstelle zugeordneten Anzahl dieser
Impulsgruppen nacheinander je eine den einzelnen Multiplikatorziffern entsprechende
Gruppenzahl zur Weiterleitung nach einem elektronischen Multiplikandenspeicher abgezählt
wird und daß weiterhin innerhalb jeder Impulsgruppe den einzelnen Multiplikandenziffern
entsprechende Impulszahlen gleichzeitig abgezählt und zwecks stellenrichtiger Addition
zum Produkt einem elektronischen Resultatwerk zugeführt werden. Diese Einrichtung
besitzt zwischen dem Multiplikandenspeicher und dem Produktspeicher eine Verschiebeeinrichtung
für die Verschiebung des Multiplikanden. Durch die getrennten Speicher für jeden
Faktor und das Produkt sowie die zusätzliche Verschiebeeinrichtung ist diese Maschine
technisch sehr aufwendig und umständlich. Weitere bekannte Einrichtungen, die nach
dem Impulszählprinzip arbeiten, zeigen die einzelnen Stellenwerte der Zahlen in
der Maschine durch verschiedene Impulsfolgefrequenzen an. Die Einer werden z. B.
mit einer Grundfrequenz dargestellt, die Zehner mit der zehnfachen Grundfrequenz,
die Hunderter mit der hundertfachen Grundfrequenz usw. Daraus ist ersichtlich, daß
die Maschine mit Bauteilen bestückt werden muß, die entweder ein sehr breites Frequenzband
zulassen, oder mit verschiedenen Bauteilen, die jeweils für eine bestimmte Frequenz
bzw. ein Vielfaches der Grundfrequenz ausgelegt sein müssen.
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Es ist weiterhin bekannt, derartige Maschinen mit einem Speicher auszurüsten,
der die stellenweise Verschiebung des Speicherinhalts gestattet. Hierbei werden
bei Verwendung von Röhrenzählern die einzelnen Stellen durch Gruppen von zehn Impulsen
abgefühlt und der Inhalt jeder Speicherstelle in eine benachbarte leere Stelle übergeführt.
Bei einem mit Zählketten aus Ferritkernen ausgestatteten Speicher kann die Verschiebung
sämtlicher Speicherstellen durch zehn Impulse erreicht werden, da sich solche Ketten
in einfacher Weise so ausbilden lassen, daß sie gleichzeitig mehrere Ziffernwerte
speichern können. Eine derartige Einrichtung ist bei Maschinen mit Röhrenzählern
nur mit großem Aufwand zu verwirklichen. Bei der Verwendung eines Speichers mit
Stellenverschiebungseinrichtung ist es ferner bekanntgeworden, einen Teil der Stellen
für die vorübergehende Speicherung des Multiplikators zu verwenden. Hierbei wird
immer eine Stelle des Multiplikators z. B. durch Zuführung von neun Impulsen um
eins zurückgestellt und der Multiplikand einmal in den Produktspeicher addiert.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Multiplikationsgeräts
für Buchungsmaschinen, das im Dezimalsystem arbeitet, über parallele Ein- und Ausgabeeinrichtungen
verfügt und dessen Steueraufwand durch mehrfache Ausnutzung von Baueinheiten niedrig
gehalten wird.
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Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht darin, daß der bei
der Abfühlung der Multiplikatorstelle entstehende L7bertragsimpuls die einmalige
Addition des Multiplikanden vorbereitet und diese durch den L7bertragsimpuls eines
Steuerzählers ausgelöst wird, daß beim Ausbleiben des übertragsimpulses der Multiplikatorstelle
durch einen übertragsimpuls des Steuerzählers die Stellenverschiebung
eingeleitet
wird und daß am Schluß der Rechnung durch einen die Verschiebungszyklen zählenden
Zähler entweder der Ausgabevorgang oder wahlweise eine Stellenabstreichung eingeleitet
wird.
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An Hand eines Ausführungsbeispiels, welches in der Zeichnung dargestellt
ist; wird die Erfindung erklärt. In der Zeichnung bedeutet Fig. 1.0 Schaltzeichen
eines Zählers, Fig. 1.1 Schaltzeichen eines Multivibrators, Fig. 1.2 Schaltzeichen
eines Flip-Flops, Fig. 1.3 Schaltzeichen. eines Schmitt-Triggers, Fig. 1.4 Schaltzeichen
eines Relaisverstärkers, Fig. 1.5 Schaltzeichen eines Röhrengates, Fig.1.6 Schaltzeichen
eines Diodengates; Fig. 1.7 Schaltzeichen eines Impulsverstärkers, Fig. 1.8 Schaltzeichen
einer Umkehrstufe, Fig. 1.9 Schaltzeichen einer Löschstufe, Fig. 2.0 ein Schaltbild
eines Multiplikandenspeichers mit Eingabestufen und Vorzeichenspeicherung, Fig.
2.1 ein Schaltbild eines Teils eines Produktspeichers mit Eingabestufen für den
Multiplikator, Ausgabestufen und Verschiebungseinrichtung, Fig. 2.2 ein Schaltbild
des anderen Teils eines Produktspeichers mit Verschiebungseinrichtung und Ausgabestufen,
Fig. 2.3 ein Schaltbild eines Steuerteils der erfindungsgemäßen Multiplikationseinrichtung.
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Ein Zähler nach Fig. 1.0 ist so aufgebaut, daß er bei zehn negativen
Eingangsimpulsen einen negativen Ausgangs- oder übertragsimpuls abgibt. Der Eingang
ist durch den Pfeil und der Ausgang durch einen Punkt gekennzeichnet. Die mit den
Buchstaben a, b bzw. c bezeichneten Pfeile deuten die Löschleitungen an.
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Fig. 1.1 zeigt das Schaltbild eines Multivibrators, welcher als Generator
von zwei zeitlich versetzten Impulsfolgen A und B dient, wobei ein B-Impuls zeitlich
zwischen zwei A-Impulsen liegt.
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Eine bistabile Kippschaltung (Flip-Flop) nach Fig. 1.2 hat zwei Eingänge,
die durch einen Pfeil gekennzeichnet, Impulsausgänge, die durch einen Punkt gekennzeichnet
und Schaltspannungsausgänge, die durch Leitungen ohne Markierung dargestellt sind.
Das Dreieck in einer oberen Ecke des Schaltzeichens zeigt das leitende System der
Schaltstufe in der Ruhelage. Ein Flip-Flop in diesem Ausführungsbeispiel spricht
nur auf negative Impulse an und gibt am leitend werdenden System negative Impulse
ab.
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Fig. 1.3 zeigt das Schaltbild einer Schmitt-Trigger-Stufe, welche
elektrische Impulse, die von mechanischen Kontakten kommen, in eindeutige Impulse
umformt. Der Eingang ist durch eine Leitung ohne Markierung und der Ausgang durch
eine Leitung mit Punkt gekennzeichnet.
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Fig. 1.4 zeigt das Schaltbild eines Relaisverstärkers, der die erforderliche
Leistung zum Anziehen eines Relais aufbringt. Der Eingang ist wiederum durch eine
Leitung ohne Markierung und der Ausgang durch einen Punkt gekennzeichnet.
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Fig.1.5 zeigt das Schaltbild eines Röhrengates (Torschaltung mit Röhren).
Der Eingang ist durch einen Pfeil und der Ausgang durch einen Punkt dargestellt.
Die positive Schaltspannung zum öffnen und die negative Schaltspannung zum Schließen
des Gates wird über die Leitung ohne Markierung zugeführt.
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Das Gate nach Fig. 1.6 ist aus Kristalldioden aufgebaut. Die Ein-
und Ausgänge sind wie beim Röhrengate (Fig. 1.5) gekennzeichnet, es hat nur zur
Unterscheidung im Kreis das Zeichen v. Dieses Diodengate ist bei anliegender negativer
Schaltspannung offen und bei positiver geschlossen.
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Fig. 1.7 bedeutet das Schaltbild einer bekannten Impulsverstärkerstufe.
Der Eingang ist nicht gekennzeichnet, der Ausgang durch einen Punkt.
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Eine Umkehrstufe für Impulse bedeutet das Schaltbild nach Fig.1.8.
Die Leitung mit dem Punkt ist wieder der Ausgang und die andere Leitung der Eingang.
Stehen im Kreis die Symbole NP, bedeutet dies, daß diese Stufe negative Impulse
empfängt und positive abgibt, bei PN, positive Impulse werden -empfangen und negative
abgegeben.
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Fig.1.9 ist das Schaltbild einer Löschstufe, welche zur Lösung des
Multiplikanden, des Produkts in den Speichern und zur Herstellung der Ruhelage der
Flip-Flops dient, die sich nach der Ausgabe des Produkts noch in Arbeitsstellung
befinden. Die Steuerung erfolgt in unserem Falle über die Schmitt-Trigger St 1 und
St 2 von der Buchungsmaschine aus.
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Es muß allerdings betont werden, daß die erfindungsgemäße Multiplikationseinrichtung
nicht nur auf diese Schaltkreise für bestimmte Bauelemente beschränkt ist, sondern
daß sich gerade für dieses Multiplikationsprinzip Schaltkreise mit Bauelementen
für ultrahohe Geschwindigkeiten, wie z. B. Parametrons, besonders gut eignen. Da
die Änderungen gering und rein schaltungstechnischer und nicht logischer Natur sind,
wird auf eine Beschreibung verzichtet.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung wird in diesem Ausführungsbeispiel
im Zusammenhang mit einer bekannten Buchungsmaschine beschrieben. Sie arbeitet aber
auch mit anderen mechanischen Ein-und Ausgabegeräten ohne prinzipielle Änderung
der Schaltung zusammen. Die beiden Faktoren, Multiplikand und Multiplikator, werden
über die Tastatur einer Buchungsmaschine in deren Speicherwerke eingetastet und
durch Drücken einer Motortaste in bekannter Weise nacheinander in die elektronische
Multiplikationseinrichtung gegeben. Dies geschieht dadurch, daß den Stellen der
Faktoren zugeordnete Zahnstangen in der Buchungsmaschine benutzt werden, die bei
ihrem Ablauf den einzugebenden Ziffern entsprechende Impulsfolgen erzeugen. Die
Zähne der Zahnstangen betätigen Kontakte, welche dadurch über Verbindungsleitungen
elektrische Impulse an die Eingänge E 1... E 6 bzw. El ... E10 der
Multiplikationseinrichtung abgeben. Um durch Kontaktprellungen verfälschte Impulse
auszuschalten, werden die Impulse über Sehmitt-Trigger-Stufen St 20 ...
St25
und St36. . . St39 in die Zähler 20 ... 25 des Multiplikandenspeichers
zwecks elektronischer Speicherung des Multiplikanden bzw. in die Zähler 30
... 39 des Produktspeichers zwecks vorübergehender elektronischer Speicherung
des Multiplikators gegeben. Um Schaltmittel einzusparen, werden die den Eingängen
des Multiplikandenspeichers vorgeschalteten Schmitt-Trigger-Stufen St 20
... St 25 auch zur Eingabe der ersten sechs Stellen des Multiplikators
verwendet. Die Zuordnung zu dem einen oder anderen Speicher geschieht durch die
Diodengates 201...251 bzw: 202...252, die durch die Buchungsmaschine gesteuert werden.
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Die Arbeitsweise der Maschine soll zunächst an einem Rechenbeispiel
in großen Zügen erläutert werden, ohne auf die Steuerung im einzelnen einzugehen.
Es sei angenommen, der Multiplikand 000 422
sei in die Zähler 20
... 25 und der Multiplikator 0 000 000 313 in die Zähler 30 ... 39
eingegeben worden. Im Zähler 30 steht also der Wert Drei. Der Zähler 30 wird mit
Gruppen von nenn Impulsen beschickt, so daß der gespeicherte Wert nach jeder Gruppe
um eins niedriger wird. Innerhalb jeder Gruppe erfolgt ein Übertragsimpuls des Zählers,
und jeder übertragsimpuls bewirkt, daß der Multiplikand einmal in die Zähler 40
... 45 des Produktspeichers addiert wird. Im Beispiel wird also der Multiplikand
000422 dreimal in die Zähler 40 ... 45 des Produktspeichers addiert. Hierauf
erfolgt ein Verschiebungszyklus, durch den der Inhalt des Produktspeichers um eine
Stelle nach rechts verschoben wird. Die Verschiebung erfolgt stellenweise nacheinander
durch jeweils eine Gruppe von zehn Impulsen, durch die zunächst der links stehende
Zähler bis zum übertrag aufgefüllt wird, worauf die restlichen, den gespeicherten
Wert darstellenden Impulse in den nächsten rechts stehenden Zähler einlaufen. Die
äußerste rechte Stelle des Multiplikators, die für die Rechnung nicht mehr benötigt
wird, geht dabei jedesmal verloren. Steht im Zähler 30 eine Null, setzt sofort ein
Verschiebungszyklus ein. Nach dem ersten Verschiebungszyklus wird im Zähler 30 die
Zehnerstelle des Multiplikators, in diesem Falle eine Eins, abgefühlt und der Multiplikand
einmal dem Produktspeicher zugeleitet. Nach dem zweiten Verschiebungszyklus wird
die Hunderterstelle des Multiplikators abgefühlt und der Multiplikand wieder dreimal
dem Speicher zugeleitet. Da die folgenden Multiplikatorstellen null sind, werden
acht weitere Verschiebungszyklen durchgeführt, bis die Einerstelle des Produkts
im Zähler 30 steht, das Produkt 132 086 also in den Zähler 30 ... 35. Hierauf
kann die Ausgabe des Produkts direkt erfolgen, oder es findet eine Stellenabstreichung
von einer oder mehreren Stellen statt. Bei Abstreichung einer Stelle werden zunächst
auf Zähler 30 fünf Impulse gegeben, um eventuell eine Aufrundung der letzten
bleibenden Stelle vorzunehmen, worauf, nach einem erneuten Verschiebungszyklus,
das endgültige Ergebnis zur Ausgabe bereitsteht. Sollen z. B. vier Stellen abgestrichen
werden, erfolgen zunächst drei Verschiebungszyklen, wodurch drei Stellen verlorengehen,
hierauf folgt die Rundung durch fünf Impulse auf Zähler 30, worauf nach einem weiteren
Verschiebungszyklus das Ergebnis zur Ausgabe gelangt.
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Die beim Ablauf der Rechnung bei der Verschiebung und der Stellenabstreichung
vorgenommenen Steuerungen sollen im folgenden eingehend erläutert werden.
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Zur Einleitung der Rechnung wird von der Buchungsmaschine ein Startimpuls
auf die rechte Seite des Flip-Flops 0 gegeben, und ein B-Impuls aus der Umkehrstufe
NP 1 gelangt anschließend auf die linke Seite. Der dabei am rechten Ausgang
entstehende Impuls gelangt auf den rechten Eingang des Flip-Flops 1, so daß dieses
linksleitend wird und das Gate 1 öffnet. Hierdurch gelangen A-Impulse aus der Umkehrstufe
NP 1 über das Gate 1 auf den Zähler 1 und das Diodengate 06 und über dieses
auf den rechten Eingang des Flip-Flops 3, das dadurch linksleitend wird und das
Gate 3 öffnet und das Gate 4 schließt. Sind zehn A-Impulse auf den Zähler 1 gelaufen,
gibt dieser einen übertragsimpuls, der auf den linken Eingang des Flip-Flops 3 gegeben
wird, dadurch wird das Flip-Flop 3 rechtsleitend und das Gate 3 geschlossen und
das Gate 4 geöffnet. Dadurch gelangen auf die Leitung 60 neun B-Impulse und auf
die Leitung 61 ein B-Impuls. Die Gruppe von neun B-Impulsen gelangt über die Leitung
70 auf den Zähler 30. Hierbei können zwei Fälle auftreten. Ist im Zähler 30 ein
Wert gespeichert, wird der Zähler 30 einen übertragsimpuls abgeben. Enthält der
Zähler 30 eine Null, wird kein Übertrag ausgelöst.
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Zunächst wird der erste Fall weiter beschrieben. Der übertragsimpuls
des Zählers 30 gelangt über die Leitung 62 auf das Diodengate 03, das offen ist,
weil das steuernde Flip-Flop 3 linksleitend ist, passiert das Diodengate
03 und gelangt auf den rechten Eingang des Flip-Flops 4, wodurch dieses linksleitend
wird, das Gate 04 schließt und das Gate 05 öffnet. Dadurch kann ein übertragsimpuls
aus dem Zähler 1 auf den linken Eingang des Flip-Flops 2 gelangen, das dadurch rechtsleitend
wird und das Gate 2 öffnet, wodurch eine Gruppe von zehn A-Impulsen auf die Leitung
63 gelangt und über diese den Zählern 20 ... 25 zugeführt wird. Die Zähler
werden dadurch abgefühlt und geben je nach dem gespeicherten Wert einen übertragsimpuls
ab. Diese Übertragsimpulse gelangen auf die linken Eingänge der Flip-Flops 20
... 25, wodurch die Gates 20 ... 25 geöffnet werden, und von den auf
der Leitung 60 ankommenden neun B-Impulsen können, den gespeicherten Zahlen entsprechend,
Impulse über die Leitungen 64 ... 69 in die Zähler 40 ... 45 des Produktspeichers
einlaufen. Der einzelne B-Impuls aus dem Gate 4
schaltet über die Leitung
61 die Flip-Flops 20 ... 25 wieder linksleitend, so daß die Gates 20
... 25 geschlossen werden. Der nächste A-Impuls öffnet wieder Gate 3 und
schließt Gate 4. Dabei gibt das Flip-Flop 3 am linken Impulsausgang einen Impuls
ab, der das Flip-Flop 4 rechtsleitend macht, so daß das Gate 05 geschlossen und
das Gate 04 geöffnet wird. Damit ist hier der Zustand wiederhergestellt, der es
ermöglicht, durch einen nächsten übertragsimpuls vom Zähler 30 auf den rechten Eingang
des Flip-Flops 4 das Gate 05 wieder zu öffnen und das Gate 04 zu schließen, wodurch
eine erneute Addition des Multiplikanden ermöglicht wird. Bei der zweiten Addition
des Multiplikanden können Überträge bei den Zählern 40 ... 45 auftreten,
die durch einen A-Impuls zwischen den B-Impulsen bewirkt werden. Es sei angenommen,
daß der Zähler 41 einen Übertragsimpuls abgibt. Dieser läuft über das Diodengate
411 auf das Flip-Flop 41, das dadurch das Gate 42 öffnet. An Gate 42 liegen über
die Umkehrstufe NP 5
A-Impulse an. Von diesen läuft einer zwischen zwei B-Impulsen
in den Zähler 42. Der diesem A -Impuls folgende B-Impuls schließt das Gate 42 wieder,
indem das Flip-Flop 41 über die Umkehrstufe PN 5 einen Impuls erhält, der
das Flip-Flop 41 rechtsleitend macht. Dieser Impuls kommt vom Impulsausgang des
Flip-Flops 9 über die Umkehrstufe NP7. Das Hip-Flop 9, an dessen linkem Eingang
B-Impulse und an dessen rechtem Eingang A-Impulse vom Gate 7 liegen, kippt laufend,
solange das Gate 7 geöffnet ist. Durch einen B-Impuls auf den linken Eingang wird
der benötigte Impuls am Impulsausgang des Flip-Flops 9 erzeugt.
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Steht im Zähler 30 eine Null, erfolgt nach dem Einlauf von
neun Impulsen ein Verschiebungszyklus. Ein Verschiebungszyklus wird auch dann eingeleitet,
wenn nach der Abfühlung des Zählers 30 kein Übertrag mehr erfolgt, d. h., wenn eine
Teilmultiplikation
mit der im Zähler 30 stehenden Multiplikatorstelle
abgeschlossen ist. Die Flip-Flops 4 und 2 sind dann in der gezeichneten Ausgangslage.
Das Gate 05 ist geschlossen, das Gate 04 geöffnet und das Gate 2 geschlossen.
Ein übertragsimpuls aus dem Zähler 1
läuft über das Gate 04 auf die
linke Seite des Flip-Flops 6, das rechtsleitend wird, wodurch das Diodengate 06
geschlossen und das Diodengate 07 geöffnet wird. Das Diodengate 06 verhindert, daß
mit dem Beginn einer neuen Gruppe von zehn A-Impulsen das Flip-Flop 3 umgeschaltet
wird, dies bleibt während der gesamten Verschiebung in der gezeichneten Stellung.
Der nächste übertragsimpuls aus dem Zähler 1 läuft über das Diodengate 07 auf das
Flip-Flop 8, das rechtsleitend wird und vom nächsten B-Impuls, der über die Umkehrstufe
PN1 läuft, wieder in die Ausgangslage zurückgestellt wird. Das Flip-Flop 8 gibt
dadurch einen Impuls ab, der auf die rechte Seite der Flip-Flops 18 und 7 läuft,
so daß diese linksleitend werden. Durch das Flip-Flop 18 werden die Diodengates
302 ... 462 geöffnet, und durch das Flip-Flop 7 werden die Diodengates 311
... 451 geschlossen. Der durch die Umschaltung des Flip-Flops 7 an dessen
linkem Ausgang entstehende Impuls läuft über das Diodengate 08 auf die rechten Seiten
der Flip-Flops 28 und 29. Durch das Flip-Flop 29 wird das Gate 30 geöffnet, so daß
über die Umkehrstufe NP 1, das Gate 1, die Umkehrstufe NP 4 und das Gate 30 ein
A-Impuls bis zur Entstehung eines Übertrages in den Zähler 30 einläuft. Der Übertragsimpuls
läuft über das Diodengate 302 auf das Flip-Flop 29, das rechtsleitend wird und das
Gate 30 schließt. Der Zähler 30 steht auf Null, der in ihm gespeicherte Wert ist
damit aus dem Speicher ausgelaufen. Es folgt nunmehr eine Rechtsverschiebung aller
in den Zählern 31 bis 46 stehenden Werte nacheinander um eine Stelle, wie an Hand
einer Verschiebung des Inhalts von Zähler 31 in Zähler 30 nachfolgend beschrieben
wird. Ausgelöst wird dieser Vorgang wieder durch einen übertragsimpuls des Zählers
1. Dieser Impuls läuft über das Diodengate 07 auf die linke Seite des Flip-Flops
8, das anschließend durch einen B-Impuls aus der Umkehrstufe PN 1 wieder
zurück in den linksleitenden Zustand geschaltet wird. Der am linken Ausgang des
Flip-Flops 8 entstehende Impuls läuft über die Umkehrstufen NP7 und PN4 bzw. PN5
auf die linke Seite des Flip-Flops 28, das damit in die gezeichnete Lage zurückkippt.
Der am Ausgang des Hip-Flops 28 entstehende Impuls läuft durch das Diodengate 303,
das infolge der Verzögerungswirkung der Katodenstufen K 4, K 5 bzw. K 6 noch geöffnet
ist, auf die rechte Seite des Flip-Flops 30, das linksleitend wird und das Gate
31 öffnet. Es können nunmehr A-Impulse aus den Umkehrstufen NP 4 bzw. NP
5 über das Gate 31 in den Zähler 31 einlaufen. Gibt der Zähler 31 einen übertragsimpuls
ab, so läuft dieser über das Diodengate 312 auf die linke Seite von Flip-Flop 30
und an die rechte Seite von Flip-Flop 29. Dadurch wird das Gate 31 geschlossen und
das Gate 30 geöffnet, so daß der der gespeicherten Ziffer entsprechende Rest von
zehn A-Impulsen in den Zähler 30 einläuft. Ein auf den zehnten A-Impuls folgender
B-Impuls, der über die Umkehrstufe NP7 und PN4 bzw. PN5 läuft, schaltet das
Flip-Flop 29 wieder rechtsleitend, das Flip-Flop 29 gibt dabei einen Impuls ab,
der über das Diodengate 313 auf das Flip-Flop 31 gelangt und dieses in den linksleitenden
Zustand schaltet, wodurch das Gate 32 geöffnet wird und ein Teil einer Gruppe von
zehn A-Impulsen nunmehr in den Zähler 32 einläuft, dessen Inhalt analog zur oben
beschriebenen Weise nach dem Zähler 31 verschoben wird. Gleichfalls analog hierzu
erfolgt die stellenweise Verschiebung der weiteren Werte, bis zuletzt der Inhalt
von Zähler 46 in Zähler 45 verschoben ist. Der vom Flip-Flop 44 bei dessen Rückstellung
abgegebene Impuls läuft über das Diodengate 463 über die Umkehrstufe NP
6 durch das Gate 6 auf den Zähler 2, der auf eins gestellt wird. Der Zähler
2 registriert die Anzahl der stattgefundenen Verschiebungszyklen. Da der Multiplikator
im Ausführungsbeispiel maximal zehn Stellen hat, müssen zehn Verschiebungszyklen
stattfinden, um die niedrigste Stelle des Produktes in die äußerste rechte Stelle
des Produktspeichers zu bringen. Der aus dem Gate 6 austretende Impuls läuft außerdem
auf die rechte Seite des Flip-Flops 6, wodurch dieses die gezeichnete Stellung einnimmt.
Das Diodengate 06 wird dadurch geöffnet und das Diodengate07 geschlossen. Derselbe
Impuls macht das Flip-Flop 7 rechtsleitend, so daß die Diodengates 311 bis
451 geöffnet werden, und kippt das Flip-Flop 18 in die gezeichnete Lage,
so daß die Diodengates 302 bis 462 geschlossen sind. Die geschilderten Vorgänge
der Abfühlung des Zählers 30, der Addition des Multiplikanden, der Verarbeitung
der Überträge und der Stellenverschiebung werden so lange fortgesetzt, bis die Einerstelle
des Produktes im Zähler 30 steht. Der die Anzahl der Verschiebungszyklen registrierende
Zähler 2 gibt, da entsprechend der maximal möglichen Stellenzahl des Multiplikators
zehn Verschiebungszyklen stattgefunden haben, einen Übertragsimpuis ab, wodurch
entweder, wie im folgenden beschrieben, die Ausgabe des Produkts eingeleitet oder
eine Stellenabstreichung vorgenommen wird. Der übertragsimpuls aus dem Zähler 2
schaltet außerdem das Flip-Flop 1 rechtsleitend, so daß das Gate 1 geschlossen wird.
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Die Buchungsmaschine stellt zwischen der Eingabe des ersten und zweiten
Faktors die abzustreichenden Stellen ein. Soll keine Stellenabstreichung erfolgen,
ist das Diodengate 02 über einen Kontakt an ein geeignetes Potential gelegt, so
daß das Diodengate 02
geöffnet ist. Der bereits erwähnte übertragsimpuls vom
Zähler 2 gelangt über das Diodengate 02 auf die linke Seite des Flip-Flops 13, das
dadurch rechtsleitend wird. Durch das Flip-Flop 13 wird der Relaisverstärker 1 gesteuert,
der ein in der Buchungsmaschine befindliches Ausgaberelais betätigt.
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Soll eine Stelle abgestrichen werden, wird durch die Voreinstellung
das Diodengate 01 geöffnet. Der Übertragsirnpuls des Zählers 2 schaltet über das
Diodengate 01 die Flip-Flops 5,10 und 12 sämtlich linksleitend. Dadurch wird
das Gate 5 geöffnet und das Gate 6 geschlossen, das Gate 10, das Diodengate
010, das Gate 013 und das Diodengate 301 werden geöffnet. Über das Gate 10
gelangen nun A -Impulse auf den Zähler 1 und über das Gate 013 auf beide Eingänge
des Flip-Flops 14, das die Impulsfolge im Verhältnis 2: 1 untersetzt. Der zehnte
Impuls aus dem Gate 1O bewirkt einen Übertragsimpuls des Zählers 1, der über das
Gate 04 auf das Flip-Flop 6 gelangt und dieses rechtsleitend macht, wodurch das
Diodengate 07 geöffnet, das Diodengate 06 geschlossen und das Diodengate08 ebenfalls
geöffnet wird. Der übertragsimpuls bringt aber auch das Flip-Flop 12 in die Ausgangslage,
so daß das Gate 013 und das Gate 301 geschlossen worden. Durch das Gate 03 sind
zehn Impulse
gelaufen und in den Zähler 30 fünf Impulse gelangt.
Hierdurch erfolgt eine Aufrundung, wenn der Wert im Zähler 30 gleich oder größer
als fünf ist. Nach weiteren zehn Impulsen aus dem Gate 10, die zum Durchlauf eines
eventuell durch die Rundung entstehenden übertrags nötig sind, gibt der Zähler 1
wieder einen übertragsimpuls ab, der über das Diodengate 07 auf das Flip-Flop 8
wirkt. Der folgende B-Impuls, der auf den rechten Eingang des Flip-Flops 8 gelangt,
bewirkt, daß dieses einen Impuls abgibt, der auf den rechten Eingang des Flip-Flops
7 gelangt, das dadurch linksleitend wird und die Diodengates 311... 451 schließt.
Ferner gibt das Flip-Flop 7 einen Impuls ab, der über das Diodengate
08
auf die Flip-Flops 28 und 29 gelangt und diese linksleitend macht. Das
Flip-Flop 29 öffnet das Gate 30, und es findet ein bereits beschriebenerVerschiebungszyklus
statt. Durch den obengenannten Impuls des Flip-Flops 8 ist ferner das Flip-Flop
18 linksleitend geworden, so daß die Gates 302 ... 462 geöffnet sind; das
Flip-Flop 17 ist rechtsleitend geworden, so daß das Gate 7 geschlossen ist. Der
den Schluß des Verschiebungszyklus andeutende Impuls des Flip-Flops 44 gelangt über
das Diodengate 463, die Umkehrstufe NP 6 und das Gate 5 auf das Flip-Flop
6 und das Flip-Flop 10, die dadurch die Ausgangslage einnehmen. Das Flip-Flop 10
gibt dadurch einen Impuls ab, der das Flip-Flop 5 in die Ruhelage bringt und über
das Flip-Flop 13 die Ausgabe einleitet.
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Sollen mehrere Stellen abgestrichen werden, so wird dies im Programm
des Buchungsautomaten festgelegt. Es wird angenommen, daß zwei Stellen abzustreichen
sind. Es ruß also dem oben beschriebenen Vorgang der Abstreichung einer Stelle noch
ein Verschiebungszyklus vorangehen. Der die Verschiebungszyklen registrierende Zähler
ruß also auf neun voreingestellt werden. Dies geschieht durch das öffnen der Diodengates
011 und 018, wodurch der Zähler 2
mit einem Impuls auf neun
gestellt werden kann. Ferner wurde das Diodengate 09 bei der Festlegung der abzustreichenden
Stellen geöffnet. Zur Erklärung des gesamten Abstreichvorgangs soll von dem übertragsimpuls
des Zählers 2 ausgegangen werden, der nach dem Ende des letzten Verschiebungszyklus,
der die Multiplikation abschließt, entsteht. Dieser übertragsimpuls gelangt auf
das Flip-Flop 1 und schließt das Gate 1. Weiter wird er über das Diodengate 09 auf
das Flip-Flop10 geleitet, das dadurch linksleitend wird und das Gate 10 und das
Diodengate 010 öffnet. Gleichzeitig gibt das Flip-Flop 10 über seinen linken Impulsausgang
einen Impuls an das Flip-Flop 11 ab. Dieses wird linksleitend, kippt aber durch
den unmittelbar folgenden B-Impuls auf den linken Eingang zurück und gibt dadurch
einen Impuls ab, der über die Diodengates 011 und 018 den Zähler 2 auf neun stellt.
Sind aus dem Gate 10 zehn Impulse auf den Zähler 1 gelaufen, gibt dieser einen übertragsimpuls,
der über das Diodengate 04 das Flip-Flop 6 rechtsleitend schaltet.
Der nächste übertragsimpuls aus dem Zähler 1 schaltet über das Flip-Flop8 das Flip-Flop7,
dessen über das Diodengate 0S laufender Impuls auf die Flip-Flops 28 und 29 gelangt
und in der bereits früher beschriebenen Weise eine Verschiebung auslöst. Der Schlußimpuls
der Verschiebung löst wieder beim Zähler 2 einen übertragsimpuls aus, der
über das Diodengate 010 die Flip-Flops 12 und 5 schaltet. Der weitere Ablauf
ist wie der bei der Abstreichung einer Stelle beschriebene. Nach Durchführung der
Stellenabstreichung findet die Ausgabe des Produkts an die Buchungsmaschine statt.
Durch den Relaisverstärker 1 wird das Ausgaberelais der Buchungsmaschine erregt
und ein Abfragevorgang ausgelöst. Die mit »Auffüll-Impulse« bezeichnete Leitung
wird zehnmal an Masse gelegt. Dadurch gibt der Schmitt-Trigger St 4 zehn
Impulse ab, die über die Umkehrstufen NP 8 und PN 2 bzw. PN3 über
Dioden den Zählern 30 ... 41 zugeführt werden. Jedem Zähler werden so viel
Impulse zugeführt, wie dem Zehnerkomplement der gespeicherten Zahl entsprechen.
Die von den Zählern abgegebenen Übertragsimpulse gelangen über die Diodengates 301
... 411 auf die Flip-Flops 30. . . 41, die linksleitend werden, so daß die
Relaisverstärker 31 ... 42
ansprechen. Die Relaisverstärker betätigen Magnete
in der Buchungsmaschine, durch die die Zahnstangen der Buchungsmaschine gestoppt
werden und somit die einzelnen Ziffern des Produkts speichern. Das Produkt kann
nun in der Buchungsmaschine weiterverarbeitet oder abgedruckt werden. Nach der übernahme
des Produkts löst die Buchungsmaschine einen Schlußimpuls aus, durch den die Löschung
aller Speicherzähler erfolgt und die Ausgangslage der noch in Arbeitsstellung befindlichen
Flip-Flops herbeigeführt wird.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Anordnung des Produktspeichers so gewählt,
daß der Multiplikator mit seiner niedrigsten Stelle in dem äußersten rechten Zähler
des Speichers steht und eine Rechtsverschiebung stattfindet. Die Anordnung kann
aber auch beispielsweise so getroffen werden, daß derMultiplikator mit seiner höchsten
Stelle zuerst abgefühlt wird, wobei dann eine Linksverschiebung nötig ist. Die höchste
Stelle des Multiplikators wird dann zweckmäßigerweise in den äußersten linken Zähler
des Speichers gegeben.