DE1126128B - Verfahren zur Herstellung von Folien aus makromolekularen thermoplastischen Kunststofen - Google Patents

Description

Gegenstand der Patentanmeldung F 18966 X/39 a ist ein Verfahren zur Herstellung von Folien aus makromolekularen thermoplastischen Kunststoffen, vorzugsweise Niederdruckpolyolefinen, bei dem man Rohre aus diesen Kunststoffen an einem Ende durch Innendruck um einen gewünschten Betrag zu einer Schlauchfolie aufweitet, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die kugelförmig erfolgende, eine allseitige Verstreckung bewirkende Aufweitung des an dem aufzuweitenden Ende geschlossenen Rohres in einem Temperaturbereich vom Kristallitschmelzpunkt oder Erweichungspunkt bis 60° C, vorzugsweise bis 30° C, unterhalb dieser Punkte vornimmt und, ausgehend von dem hinteren halbkugelförmigen Übergang zwischen Rohr und Kugel, durch fortlaufende halbkugelförmige Aufweitung des gesamten Rohres um den gleichen Betrag die gewünschte Schlauchfolie herstellt.

Ein wesentliches Merkmal dieses Verfahrens ist, daß aus dem Ausgangsrohr an dessen Ende zunächst eine Kugel geblasen wird, deren hintere, dem noch nicht aufgeweiteten Rohrteil zugewandte Halbkugel im Verlauf des weiteren Verstreckungsvorgangs mit der Geschwindigkeit des Rohrvorschubes nach hinten wandert, so daß das Rohr sukzessive bis zu seinem anderen Ende halbkugelförmig aufgeweitet wird.

Die erste kugelförmige Aufweitung bildet sich erfahrungsgemäß an der heißesten Stelle des Rohres. Es hat sich gezeigt, daß bei einer gleichmäßigen Erwärmung einer größeren Rohrlänge auf die für die Aufweitung günstige Temperatur die Gefahr besteht, daß die erste kugelförmige Aufweitung des Rohres an einer unerwünschten Stelle, z. B. innerhalb eines Heizbades, erfolgen kann und daß die entstehende Kugel dadurch zuweilen ungleichmäßig geformt ist.

Es wurde nun gefunden, daß man die beschriebenen Schwierigkeiten dadurch ausschalten kann, daß erfindungsgemäß die Stelle des Rohres, an der die erste kugelförmige Aufweitung gewünscht wird, zumindest zu Beginn der Aufweitung etwas höher erwärmt wird als der übrige Teil des Rohres. Bei dem nun folgenden Aufblasen bildet sich die gewünschte Kugel mit Sicherheit an dieser etwas heißeren Stelle. Nachdem die kugelförmige Verstreckung eingeleitet ist, ergeben sich bei der nun folgenden sukzessiven Weiterverstreckung keine Schwierigkeiten mehr.

Benutzt man beispielsweise für die Durchführung des Verfahrens gemäß der Hauptpatentanmeldung zur Erwärmung des aufzuweitenden Rohres ein Flüssigkeitsbad, dann ist es zweckmäßig, den Teil des Bades, den das aufzuweitende Kunststoffrohr vor seinem Austritt aus dem Bad durchläuft, auf einer Tempe-Verfahren zur Herstellung von Folien

aus makromolekularen thermoplastischen

Kunststoffen

Zusatz zur Patentanmeldung F 18966 X/39 a
(Auslegeschrift 1108 420)

Anmelder:

Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft

vormals Meister Lucius & Brüning,

Frankfurt/M., Brüningstr. 45

Georg Diedrich, Neuenhain (Taunus),
und Günter Zimmer, Okriftel/M.,
sind als Erfinder genannt worden

ratur zu halten, durch die das Rohr um 2 bis 10° C, vorzugsweise 2 bis 5° C, höher erwärmt wird als im übrigen Bad. Das aus dem Bad austretende Rohrende hat durch diese Maßnahme eine höhere Temperatur als die im Innern des Bades befindlichen Teile des Rohres. Bei der Anwendung eines Innendruckes bildet sich demgemäß die kugelförmige erste Aufweitung mit Sicherheit an der erwünschten Stelle. Nach dieser ersten Aufweitung kann bei genügend großen Abzugsgeschwindigkeiten die erhöhte Temperatur am Ende des Bades beibehalten werden. Bei geringen Abzugsgeschwindigkeiten wird sie, falls erforderlich, nach Vollendung der ersten kugelförmigen Aufweitung der Temperatur des übrigen Bades angeglichen.

In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielhaft dargestellt. Sie ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch ein von dem Rohr 1 durchlaufenes Flüssigkeitsbad 3, 4, dessen Teil 4, den das Rohr 1

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vor seinem Austritt daraus durchläuft, eine etwas höhere Temperatur, wie etwa 2 bis 10° C, vorzugsweise 2 bis 5° C, aufweist, als der übrige Teil 3 des Flüssigkeitsbades. In Abb. 1 wird das aufzuweitende Rohr 1 bei 2 in das Bad 3, 4 eingeführt. Der mit 4 bezeichnete Teil des Bades hat die etwas höhere Temperatur als der übrige Badteil 3. Das verschlossene Rohrende, das bei 5 aus dem Bad 3, 4 austritt, wird zu. der Kugel 6 aufgeblasen. Im späteren Verlauf der Verstreckung, wenn die erste kugelförmige Aufweitung 6 des Rohrendes vollendet ist und die weitere Verstreckung sukzessive halbkugelförmig erfolgt (vgl. Abb. 2), kann die Temperatur des Badteils 4 gewünschtenfalls der des Badteils 3 angeglichen werden. Der entstehende Folienschlauch 7 wird zur Verfestigung durch den Kühler 8 geführt, darin gekühlt und bei 9 flach gelegt. Die vorgenannten Verstreckungs-, Kühlungs- und Flachlegungsmaßnahmen entsprechen denen der Hauptpatentanmeldung und bilden keinen Gegenstand der Erfindung.

Beispiel

Ein Rohr aus Niederdruckpolyäthylen vom Kristallitschraelzpunkt 128° C wird in der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung aufgeweitet. Zu Beginn der Aufweitung wird der Badteil 3 auf 125° C und der Badteil 4 auf 127° C erwärmt.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zur Herstellung von Folien aus makromolekularen thermoplastischen Kunststoffen, vorzugsweise Niederdruckpolyolefinen, nach Patentanmeldung F18966X/39a, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelle des Rohres, an der die erste kugelförmige Aufweitung gewünscht wird, zumindest zu Beginn der Aufweitung, etwas höher erwärmt wird als der übrige Teil des Rohres.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhererwärmung des Rohres um 2 bis 10° C, vorzugsweise um 2 bis 5° C, erfolgt.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch ein von dem Rohr (1) durchlaufenes Flüssigkeitsbad (3, 4), dessen Teil (4), den das Rohr (1) vor seinem Austritt daraus durchläuft, eine etwas höhere Temperatur, wie etwa 2 bis 10° C, vorzugsweise 2 bis 5° C, aufweist als der übrige Teil (3) des Flüssigkeitsbades.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 741 962.

In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1013 865.

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