DE1125361B

DE1125361B - Drehtrommeltrockner fuer rieselfaehiges, breites oder fluessiges Gut

Info

Publication number: DE1125361B
Application number: DER28836A
Authority: DE
Inventors: Walter Rothe
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1960-10-03
Filing date: 1960-10-03
Publication date: 1962-03-08

Description

Drehtrommeltrockner für rieselfähiges, breites oder flüssiges Gut Die Erfindung betrifft einen Drehtrommeltrockner für rieself'ähiges, breiiges oder flüssiges Gut mit in der Aufgabestimwand der Trommel radial verlaufenden, über den ganzen Trommelradius reichenden, tangential gerichteten Öffnungen für das Trocknungsmittel, mit einer in der Trommelachse liegenden, über die Stirnwand in das Trommelinnere vorstehenden Gutschleuder und mit einem Schaber an der Trommelinnenwand. Dabei wird das Gut durch die Gutschleuder in die durch die Öffnungen in der Trommelstirnwand erzeugte schnell kreisende Drehströmung des Trocknungsmittels hineingeschleudert, schlagartig rasch trocknend gegen die Innenwand der schnell umlaufenden Trommel gedrückt, durch Fliehkraft dort gehalten, von Schabemessern wieder abgenommen, aufgewirbelt, dabei nachgetrocknet und weitergefördert.
Nachteilig bei Trocknern dieser Arbeitsweise ist, daß die mit Umfangsgeschwindigkeiten von etwa 60 bis 100 m/s umlaufende turbulente Drehströmung des Trocknungsmittels dazu neigt, nur einen Ringraum des Trommelinnern auszufüllen und im Kern der Drehströmung ein für die Trocknung unwirksames ruhiges Gebiet zu bilden. Diese Erscheinung wirkt sich besonders bei größeren Trommeldurchmessern ungünstig aus, da dadurch die volumetrische Trocknerleistung in unerwünschter Weise absinkt, so daß der Vorteil des Trocknungsvorganges bei diesen Trocknern, nämlich die durch die hohe Geschwindigkeit und Turbulenz des Trocknungsmittels erreichte sehr hohe Trocknungsgeschwindigkeit, konstruktiv nicht voll ausgenutzt werden kann.
Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Mängel, indem die Drehströmung über den ganzen Radius der dem Trommeleingang zugekehrten Stirnwand vermittels einer Anzahl schmaler Ausblasespalte oder Strahldüsen ausgebildet wird, die ringsum auf der Stirnwand gleichmäßig verteilt sind. Sie besteht darin, daß die Öffnungen für das Trocknungsmittel einfach oder mehrfach unterteilt sind, wobei die radial nebeneinanderliegenden Teilöffnungen gleiche oder entgegengesetzte Richtung haben, so daß das Trocknungsgas, in viele Strahlen gleichmäßig aufgeteilt, rechtwinklig oder nahezu rechtwinklig zur Trommelachse ausströmt. Dabei können ein oder mehrere auf der Stirnwand zentrisch angeordnete Leitzylinder eine Drehströmung erzeugen, die aus mehreren ineinander um die Trommelachse rotierenden, gleich oder entgegengesetzt gerichteten Teildrehströmen besteht.
Dadurch wird der ganze Trommelquerschnitt auch bei größten Trommeldurchmessern, von der turbulenten Drehströmung voll beaufschlagt, so daß sich eine schnellere Trocknung und eine kürzere Trommellänge als bisher ergibt. Zur weiteren Unterstützung dieses Vorganges können die Öffnungen düsenförmig ausgebildet sein.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Trocknungstrommel, Fig. 2 einen Querschnitt in Richtung der Schnittebene A-B der Fig. 1 mit den Öffnungen für das Trocknungsmittel in der Aufgabestirnseite der Trommel, Fig. 3 einen Schnitt durch eine Strahldüse in Richtung der Ebene C-D der Fig. 2, Fig. 4 eine Aufgabestirnseite der Trommel mit öffnungen für die ineinander entgegengesetzt zueinander rotierenden Drehströme des Trocknungsmittels, Fig. 5 eine Darstellung des Flugweges der Trocknungsgutteilchen von der Gutschleuder zur Trommelinnenwand bei entgegengesetzt zueinander rotierenden Drehströmen, Fig.6 eine schematische Darstellung des auf der Trommelinnenwand aufsitzenden Trocknungsgutes, das dort vom Schaber abgehoben und zu einer Teilchenwolke verwirbelt wird.
Durch den Heißluftstutzen a wird das Trocknungsmittel über gleichmäßig auf der Stirnwand c verteilte spaltförmige Öffnungen oder Düsen d rechtwinklig oder nahezu rechtwinklig zur Trommelachse mit hoher Geschwindigkeit in die Trommel b eingeblasen und bildet aus vielen Strahlen gleichmäßig aufgebaute, schnell kreisende Drehströme in der Trommel e, die eine strömungsfreie Ruhezone im Gebiet der Trommelachse vermeiden. Die Drehströme werden dabei vorteilhaft durch auf der Aufgabestirnwand c konzentrisch befestigte Leitzylinder f unterschiedlicher Durchmesser erzeugt, wobei eine den Leitzylindern entsprechende Anzahl ineinander kreisender Ströme, z. B. g und h, entstehen. Eine Steigerung des Trocknungseffektes ist noch dadurch möglich, daß die ineinander rotierenden Ströme mit zueinander entgegengesetztem Drehsinn umlaufen. Dabei sind die radial nebeneinanderliegenden Teilöffnungen e auch zueinander entgegengesetzt gerichtet, wie es beispielsweise Fig. 4 zeigt. In die mit hoher Geschwindigkeit entgegengesetzt rotierenden Drehströme werden die Trocknungsgutteilchen c durch die Gutschleuder j eingeschleudert und an die Trommelinnenwand gedrückt. Dabei wird die Wasserdampfhülle der Gutteilchen zerstört, wodurch eine spontan erhöhte Wasserverdampfung aus dem Gut erfolgt. Durch die entgegengesetzt zueinander rotierenden Drehströme werden die Gutteilchen i bei ihrem Flug aus dem einen in den anderen rotierenden Drehstrom, z. B. zwischen g und hin Fig. 5, abgestoppt, umgelenkt und wieder in entgegengesetzterRichtung beschleunigt. Hierdurch wird die Bahnlänge der Gutteilchen und damit ihre Aufenthaltszeit im Trocknungsmittel vergrößert und ihre Relativgeschwindigkeiten zum Trocknungsmittel mehrfach verändert, was den Trocknungsgang günstig beeinflußt.
Bei den vorliegenden hohen Ausströmungsgeschwindigkeiten des Trocknungsmittels ist es vorteilhaft, die Öffnungen d in der Stirnwand c düsenförmig auszubilden, wie es beispielsweise Fig. 3 zeigt.
In Fig. 6 ist das aus den Drehströmen auf der Innenwand der Trommel e niedergeschlagene Trocknungsgut mit i' bezeichnet. Dieses wird wie bekannt, dort von Schabern abgenommen und vom Trocknungsmittel zu einer Gutteilchenwoike i' aufgewirbelt. Die Gutteilchen in der Wolke werden durch die Drehströme beschleunigt und dann wieder niedergeschlagen, wobei sich dieses Wechselspiel kontinuierlich fortsetzt. Dabei wandert das Gut dem Ausgang zu, wo es fertiggetrocknet ausgetragen wird.
Die vorliegende Erfindung erbringt gegenüber den bekannten Trommeltrocknern dieser Art den Vorteil einer erheblichen Verkürzung der Trommellänge. Die Trommel gewinnt dabei eine topfförmig kurze Gestalt und kann. daher vorteilhaft mit einer einseitig angeordneten Welle drehbar gelagert werden. Das ergibt sowohl eine vereinfachte Bauart als auch praktische, betriebliche Vorteile.
Infolge der erfindungsgemäß gestalteten Strömung des Trocknungsmittels ist die Trocknungsgeschwindigkeit so hoch, daß die insbesondere beim Trocknen sehr empfindlicher Güter auftretenden bekannten unangenehmen Gutveränderungen weitgehend unterbunden werden, so daß ein qualitativ besseres Endprodukt erhalten wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Drehbarer Trommeltrockner für rieselfähiges, breiiges oder flüssiges Gut mit in der Aufgabestirnwand der Trommel radial verlaufenden, über den ganzen Trommelradius reichenden, tangential gerichteten Öffnungen für das Trocknungsmittel, mit einer in der Trommelachse liegenden, über die Stirnwand in das Trommelinnere vorstehenden, radial gerichteten Gutschleuder und mit einem Schaber an der Trommehnnenwand, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen für das Trocknungsmittel einfach oder mehrfach unterteilt sind, wobei die radial nebeneinanderliegenden Teilöffnungen gleiche oder entgegengesetzte Richtung haben.
2. Trommeltrockner nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen oder mehrere Leitzylinder zwischen den nebeneinanderliegenden Teilöffnungen.
3. Trommeltrockner nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch düsenförnüge Ausbildung der Öffnungen. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 744 338.