DE1124796B

DE1124796B - Verfahren zur Herstellung von sterilisierbaren Mischprodukten aus Ovalbumin und Molke

Info

Publication number: DE1124796B
Application number: DET17027A
Authority: DE
Inventors: Karl Thies
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1959-07-30
Filing date: 1959-07-30
Publication date: 1962-03-01
Also published as: CH388326A

Description

Verfahren zur Herstellung von sterilisierbaren Mischprodukten aus Ovalbumin und Molke Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von sterilisierbaren Mischprodukten aus Ovalbumin und Molke bei gleichzeitiger Erhaltung der typischen Verarbeitungseigenschaften der Ovalbumine.
Es wurde bereits vorgeschlagen, Hühnereiweißersatzstoffe herzustellen, dadurch, daß geringe Mengen eines Albumins mit Milchprodukten, wie z. B. Milch oder Milcheiweiß oder Buttermilch, gestreckt wurden. Es wurde auch vorgeschlagen, solche Mischungen in geeigneten Vorrichtungen zwecks Stabilisierung zu homogenisieren. Solche Homogenisate können dann ohne Koagulation bei den bisher hierfür üblichen Temperaturen von etwa 60° C sterilisiert werden.
Ziel der Sterilisation ist die Erzielung eines bakterienfreien Proteinproduktes. Da inzwischen jedoch insbesondere Salmonellenmutationen bekanntgeworden sind, die bei Temperaturen von etwa 60° C nicht abgetötet werden können, ist es notwendig, die Temperatur der Pasteurisation. die bisher bei etwa 60° C lag. heraufzusetzen. Die bisher bekanntgewordenen Vorbereitungsverfahren ließen jedoch eine Heraufsetzung der Sterilisationstemperatur wegen der damit bedingten Koagulation der Proteine nicht zu.
Erfindunzgernäß wird nun vorgeschlagen, die ursprünglichen Eiweißkonzentrationen und Viskositäten der Ovalbumine zunächst durch Homogenisierung mit Molken zu vermindern und dann die dabei erhaltenen feindispersen Mischproteinate über Ionenaustauscher zu leiten. Läßt man z. B. ein solches Mischproteinat einen mit H-Ionen geladenen Kationenaustauscher vom Typ eines sulfurierten Polystyrols passieren, so läßt sich das anfallende Produkt auf 100° C erhitzen, d. h. sterilisieren. Überraschenderweise ergibt sich dabei, daß die anfallenden Produkte trotz der großen Verdünnung eine außerordentliche Schlagfähigkeit besitzen und sich durch Standfestigkeit des geschlagenen Produktes und durch gute Backfähigkeit auszeichnen.
Die erfindungsgemäßen Produkte haben sich in der Nahrungsmittelindustrie, insbesondere in der Backindustrie ausgezeichnet bewährt. Weitere Anwendungsgebiete liegen sowohl auf dem kosmetischen als auch auf dem pharmazeutischen Sektor. Auch die auf dem technischen Gebiet liegenden Eiweißverbindungen werden durch die erfindungsgemäßen Mischproteinate günstig beeinflußt.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand einiger Beispiele näher erläutert: Beispiel 1 100 ccm Hühnereiweiß werden mit 25 ccm Sauermolke in einem Mischer, der möglichst wenig Luft einarbeitet, so lange miteinander verrührt, bis beide Substanzen eine stabile, homogene Masse bilden, bei der sich kein Teil mehr von dem anderen trennt. Dieses Mischproteinat wird anschließend über einen mit H-Ionen geladenen Kationenaustauscher, z. B. vom Typ eines sulfurierten Polystyrols, gegeben. Der Ablauf kann auf 90° C erhitzt und auf diese Weise sterilisiert werden.
Beispiel 2 100 ccm Hühnereiweiß werden mit 50 ccm Sauermolke durch Ultraschallwellen innig gemischt. Nach Mischung wird die Substanz über einen H-Ionen geladenen Kationenaustauscher gegeben. Der Ablauf aus dem Kationenaustauscher ist, wie im Beispiel 1, sterilisierbar. Soll dieses Proteinat weiterhin neutral eingestellt werden, so kann man es dann über einen Anionenaustauscher geben und dabei auf einen pH-Wert von etwa 7,5 bringen. Die Substanz ist auch nach dem Ablauf aus dem Anionenaustauscher sterilisierbar.
Beispiel 3 100 ccm Hühnereiweiß werden mit 100 ccm Sauermolke nach Beispiel 1 und 2 oder in ähnlichen Mischverfahren gut miteinander vermengt. Diesem Gemisch setzt man unter langsamer Beigabe und unter ständigem Rühren 800 mg Zitronensäure zu und erreicht nach völliger Zugabe einen Säuregrad von p"=2,5. Die Substanz ist nun sterilisierbar. Soll sie für weiteren Gebrauch neutralisiert werden, kann man sie über einen Anionenaustauscher gehen lassen und das gewünschte leicht alkalische Milieu von p,=8&,5 Oabei'einttellen.
",),3eispiel 4 100 ccm Hühnereiweiß werden mit 100 ccm Sauermolke innig vermischt; anschließend wird ganz allmählich und unter ständigem Rühren so viel Zitronensäure zugesetzt, bis ein pH-Wert von 2,3 erreicht ist. Diese saure Substanz wird nunmehr über einen Anionenaustauscher gegeben und dabei auf ein pA von 7,5 neutralisiert. Diese neutrale Substanz wir anschließend über einen -Durchlauferhitzer geschi#kt; dabei äüi"$5° C gebracht und nach Durchlauf in vorbereitete Büchsen gefüllt. Die danach verschlossenen Büchsen werden noch einmal kurzzeitig nachsterilisiert. Das Eiweiß ist dann als normale Konserve lagerfähig.
Beispiel 5 100 ccm Hühnereiweiß werden mit 75 ccm Sauermolke nach ihrer Homogenisierung über einen Kationenaustäuseher auf ein pu von 2,5 eingestellt, anschließend wird in diese Proteinatmischung so viel Natriumhydroxydlösung ganz langsam eingeführt, bis ein pA=8 erreicht ist. Anschließend wird diese Substanz über einen Durchlauferhitzer bei 85° geschickt, dann in Büchsen gefüllt, die nach ihrem Verschluß noch einmal 10 Minuten bei 90°C nachsterilisiert werden.
Beispiel 6 100 ccm Hühnereiweiß werden mit 60 ccm Labmolke innig gemischt und anschließend über einen Kationenaustauscher gegeben. Der saure Ablauf, der bei etwa pu=2 liegt, wird über Durchlauferhitzer sterilisiert, anschließend tiefgekühlt und in Tiefkühlbehältern bis zum Verbrauch aufbewahrt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von sterilisierbären Mischprodukten aus Ovälbumin und Molke unter Homogenisierung einer entsprechenden Mischung, dadurch gekennzeichnet, daß das homogenisierte Mischproteinat durch Ionenaustauscher geführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 961666; USA.-Patentschrift Nr. 1996 801; deutsche Patentschriften Nr. 659 284, 725 955.