DE1124727B - Brillenfassung - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Brillenfassung mit über Scharniere gelenkig verbundenen Brillenbügeln, deren Bewegung über die geöffnete Normalstellung hinaus der Druck einer Schraubenfeder entgegenwirkt, die in der Kammer einer mit dem Brillenbügel starr verbundenen Hülse gelagert ist.

Bei einer bekannten Brillenfassung dieser Art sind die beiden Scharniergelenkteile jeweils fest mit dem Bügel bzw. der Fassung verbunden. Die Schraubenfeder preßt eine Kugel gegen eine am Scharniergelenkteil der Brillenfassung angeordnete Nockenfläche, die so ausgebildet ist, daß beim Verschwenken des Bügels um mehr als 90° gegenüber der Brillenfassung die Kugel in die Kammer der Hülse hineingedrückt wird. Der Federweg ist jedoch bei der Verschwenkbewegung des Bügels aus der normal geöffneten Lage in die äußere Grenzlage außerordentlich klein. Um hierbei eine ausreichende Elastizität zu erzielen, muß die Schraubenfeder entsprechend stark dimensioniert und groß sein. Sie läßt sich daher kaum unsichtbar im Bügel eines normalen Brillengestells unterbringen und beeinträchtigt daher das Aussehen der Brille.

Bei einer weiteren bekannten Brillenfassung ist in jedem Bügel ein unter Federdruck stehender Stößel gelagert, der sich mit einem aus der Stirnfläche des Bügels herausragenden Ende an einer entsprechenden Fläche der Brillenfassung abstützt. Auch hier läßt sich durch eine kleine Feder wegen des kurzen Federweges eine ausreichende Elastizität nicht erreichen. Außerdem ist an diesem Brillengestell zu bemängeln, daß entweder das Stößelende oder eine den Stößel ersetzende gekröpfte Blattfeder von der Seite her sichtbar sind. Da außerdem zwischen der Stirnfläche der Bügel und der Brillenfassung ein Spalt vorhanden ist, ergibt sich ein unschönes Aussehen der Brille.

Bei einem weiteren bekannten Brillengestell ist in die Bügel je ein Einlagestab aus federndem Werkstoff eingegossen. Im Abstand vom Scharnier weist jeder Bügel eine Serie nebeneinanderliegender Schlitze auf, die den Bügel bis auf den elastischen Einlagestab unterbrechen. Dadurch ist eine gewisse Federmöglichkeit nach außen gegeben. Diese Unterbrechung sieht einmal unschön aus, und zum anderen besteht die Gefahr, daß sich die beiden Werkstoffe von Bügel und Einlage durch das dauernde Hin- und Herbiegen am Ort der Schlitze voneinander lösen. Außerdem ist die Biegestelle weit vom Scharnier entfernt, wodurch zwischen Scharnier und Biegestelle die Abschnitte entstehen, die nicht über die normale Öffnungsstellung nach außen gebogen werden können Brillenfassung

Anmelder:

F. I. O. C. Fabbrica Italiana Occhiali

Cibiana Bianchi, Genova & C,
Cibiana Cadore, Belluno (Italien)

Vertreter: Dr.-Ing. E. Liebau, Patentanwalt,
Göggingen bei Augsburg, Von-Eichendorff-Str. 10

Beanspruchte Priorität:
Italien vom 8. Oktober 1956 (Nr. 14 783)

und einen unangenehmen Druck auf die Schläfen des Brillenträgers ausüben.

Es ist außerdem ein Brillengestell bekannt, das insgesamt elastisch ist und bei dem das Verschwenken der Bügel über die normale Öffnungsstellung hinaus durch Querschnittsverminderungen an den Biegestellen erleichtert ist. Infolge des Fehlens von Scharnieren ist dieses Brillengestell nur schlecht zusammenlegbar. Im übrigen besteht die Gefahr, daß der im zusammengelegten Zustand dauernd auf Biegung beanspruchte Werkstoff nach einiger Zeit bricht.

Schließlich sind Brillengestelle bekannt, bei denen der die beiden Brillenfassungen verbindende Steg elastisch ausgebildet ist. Der elastische Steg weist eine rauhe Außenfläche auf und drückt mit dieser auf die Nase des Brillenträgers. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Brillengestelle liegt darin, daß beim Aufwärtsschwenken der Bügel über die normale Öffnungsstellung hinaus sich die Lage der Brillengläser relativ zum Auge verändert, was bei einer genau angepaßten Brille keinesfalls vorkommen darf.

Die Nachteile der bekannten Brillengestelle sind erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß die Schraubenfeder auf einer in der Kammer gleitenden und mit dem Scharniergelenkteil des Brillenbügels fest verbundenen Stange angeordnet ist und sich einerseits an einem Ansatz dieser Stange und andererseits an der vorderen Kammerwand der Hülse abstützt und

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daß das Bügelende einen Stützarm aufweist, der bei geöffneter Normalstellung des Bügels an einer Stützfläche der Brillenfassung anliegt.

Bei der Brillenfassung nach der Erfindung ist der mit dem Brillenbügel verbundene Scharniergelenkteil diesem gegenüber verschiebbar. Die an diesem Scharniergelenkteil befestigte Stange gleitet beim Verschwenken des Brillenbügels über seine geöffnete Normalstellung hinaus in der Hülse, wodurch die Feder zusammengedrückt wird. Infolge einer sich durch Anlage des Stützarmes an die Stützfläche ergebenden Hebelwirkung wird hierbei ein großer Federweg erzielt. Zum Erreichen genügender Elastizität ist nur eine kleine Feder notwendig, die ohne weiteres unsichtbar untergebracht werden kann. Das Aussehen der Brille ist daher in keiner Weise beeinträchtigt. Der Federdruck wird im übrigen erst wirksam, wenn die Brillenbügel über ihre Normalstellung hinaus nach außen verschwenkt werden. Ein ständiger, auf die Schläfen des Trägers wirkender Druck ist daher nicht vorhanden.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß gestaltete Verbindungsstelle einer Brillenfassung mit dem Brillenbügel, teilweise im Schnitt,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Verbindungsstelle nach Fig.l und

Fig. 3 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäß gestalteten Verbindungsstelle zwischen einer Brillenfassung mit dem Brillenbügel.

In den Fig. 1 und 2 ist mit 7 eine Brillenfassung bezeichnet, an deren Seiten je ein Brillenbügel 8 mittels eines Schamiergelenkes 13 angelenkt ist. Der Bügel weist an seinem Ende eine Ausnehmung auf, in welcher eine Hülse 9 mittels im Bügel versenkt angeordneter Hohlbolzen 19, 20 und Schrauben 21 befestigt ist. Diese Hülse besitzt einen Einschnitt 10, in dem der als flacher Arm ausgebildete Teil 14 des Gelenkes 13 gleitet. Dieser Arm ist an seinem freien Ende fest mit einer Stange 15 verbunden, die durch ein Loch 12 in die Kamer 11 der Hülse hineinragt. Auf der Stange 15 ist eine Schraubendruckfeder 16 angeordnet, die sich einerseits an der vorderen Kammerwand und andererseits am Ansatz der Stange abstützt. Dieser Ansatz ist bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 als auf die Stange aufgeschraubte Mutter 17 ausgebildet. Am Bügelende ist ein Stützarm 32 befestigt, der bei geöffneter Normalstellung des Bügels an einer Stützfläche 33 der Brillenfassung? anliegt.

Der flache Scharniergelenkteil 14 weist zweckmäßig ein Langloch 22 auf, in welches ein Anschlag eingreift. Vorteilhafterweise sind die Schraubverbindungen 19, 21 als Anschlag ausgebildet.

Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende: Bei Öffnung des Bügels 8 über die Normalstellung hinaus wird die Stange 15 infolge der Abstützung des Armes 32 an der Fläche 33 aus der Hülse 9 herausgezogen und die Feder 16 zusammengedrückt, bis der Bolzen 21 gegen das Ende des Langloches 22 anschlägt. Auf diese Weise ist es möglich, die beiden Tragbügel über 90° hinaus zu spreizen.

Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. In einer Aussparung des Brillenbügels 8 ist mittels Schraubenverbindung 25 eine Hülse 23 befestigt. Die Hülse 23 weist vorn eine Öffnung 27 auf, durch welche eine ein Scharniergelenkteil bildende Stange 26 gesteckt ist, auf der wiederum eine Schraubenfeder 29 angeordnet ist. Am Ende dieser Stange ist eine Mutter 28 mit einem verlängerten Ansatz aufgeschraubt. Dieser Ansatz gleitet in einem Längsschlitz 30 der Hülse 23 und dient als Ausschlagbegrenzung. Die Feder 29 stützt sich wiederum einerseits am vorderen Kammerende und andererseits an der Mutter 28 ab. Mit der Hülse 23 ist ein Stützarm verbunden, der sich bei normal geöffnetem Bügel an einer Stützfläche 35 der Brillenfassung 7 abstützt. Die Wirkungsweise ist dieselbe wie bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Brillenfassung mit über Scharniere gelenkig verbundenen Brillenbügeln, deren Bewegung über die geöffnete Normalstellung hinaus der Druck einer Schraubenfeder entgegenwirkt, die in der Kammer einer mit dem Brillenbügel starr verbundenen Hülse gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenfeder (16, 29) auf einer in der Kammer (11) gleitenden und mit dem Scharniergelenkteil (13, 31) des Brillenbügels (8) fest verbundenen Stange (15, 26) angeordnet ist und sich einerseits an einem Ansatz (17, 28) dieser Stange und andererseits an der vorderen Kammerwand der Hülse (9, 23) abstützt und daß das Bügelende einen Stützarm (32, 34) aufweist, der bei geöffneter Normalstellung des Bügels an einer Stützfläche (33, 35) der Brillenfassung (7) anliegt.

2. Brillenfassung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (15) ein Langloch (22) aufweist, in das der gleichzeitig zur Verbindung zwischen Hülse (9) und Brillenbügel (8) dienende Anschlag (21) zur Begrenzung des Bügelausschlages hineinragt.

3. Brillenfassung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung des Bügelausschlages die Hülse (23) einen Längsschlitz (30) aufweist, in den der verlängerte Ansatz (28) der Stange (26) hineinragt.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 460 544, 894 919;

österreichische Patentschriften Nr. 166 413, 162284, 191174.;

französische Patentschriften Nr. 798 331, 302;

schweizerische Patentschrift Nr. 162 502; britische Patentschrift Nr. 683 614; USA.-Patentschrift Nr. 2 080 503.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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