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Einrichtung zur Steuerung der Verschiebung des Werkzeugschlittens
einer halbautomatisch arbeitenden Werkzeugmaschine od. dgl. Es ist eine Einrichtung
zur Kontrolle der Lage zweier gegeneinander beweglicher Teile, insbesondere an Werkzeugmaschinen,
bekannt, die einen Ablesekopf aufweist, der symmetrische Marken eines mit der Verschiebungsbahn
gleichliegenden Ablesernaßstabes in Impulse mit zwei Halbwellen verschiedener Polarität
umsetzt und den Schlitten fein einstellt. Beim Nulldurchgang der vom Ablesekopf
gelieferten Spannung zwischen den beiden Halbwellen befindet sich der Ablesekopf
genau gegenüber einer Teilungsmarke.
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Andererseits ist bereits vorgeschlagen worden, die Verschiebung des
Werkzeugschlittens einer halbautomatisch arbeitenden Werkzeugmaschine od. dgl. dadurch
zu steuern, daß ein Ablesekopf, der an einem mit der Verschiebungsbahn gleichliegenden
Maßstab entlanggleitet, bei jederüberschreitung einerTeilungsmarke des Maßstabes
einen Impuls abgibt. Hierdurch wird eine anfänglich eingestellte Steuerspannung
für den Stellmotor Stufe für Stufe herabgesetzt, bis beim Verschwinden der Steuerspannung
die Grobeinstellung durchgeführt ist.
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Um mit dieser Einrichtung eine ausreichende Verschiebungsgenauigkeit
zu erhalten, muß dafür gesorgt werden, daß Teilungen verwendet werden, deren Teilintervall
kleiner als die gewünschte bzw. zulässige Längen- bzw. Teilungstoleranz ist. Auch
müssen die Teilintervalle untereinander sehr genau gleich sein, Zur Feineinstellung
des Werkzeugschlittens auf die jeweils gewählte Teilungsmarke kann man einen Ablesekopf
der oben angegebenen Art verwenden. Man benötigt also dann zwei verschiedene Ableseköpfe
für das Grobeinstellen und das Feineinstellen.
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Erfindungsgemäß ist nun eine Einrichtung zur Steuerung der Verschiebung
des Werkzeugschlittens einer halbautomatisch arbeitendenWerkzeugmaschine od. dgl.
der angegebenen Art dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf für das Feineinstellen
umschaltbar ist und für die Impulsgabe beim Grobeinstellen mitbenutzt wird.
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Man kommt so mit einem einzigen Ablesekopf aus, und es ergibt sich
ein verhältnismäßig einfacher Schaltungsaufbau mit Druckknopfsteuerung bei hoher
Präzision.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erflndung wird nun an Hand der Zeichnung
beschrieben. Hierin zeigt Fig. 1 die mechanische Anordnung eines Drehbanksupports,
der mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ausgerüstet ist, Fig. 2 einen vergrößerten
Teilschnitt durch den Ablesemaßstab sowie die Form der aus den Verschiebungen abgeleiteten
Impulse und Fig. 3 das Prinzipschaltbild der erfindungsgemäßen Einrichtung.
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Der Werkzeugschlitten 1 einer Drehbank oder einer ähnlichen
Werkzeugmaschine (Fig. 1) soll auf dem Bett 2 in der einen oder anderen der
durch die Pfeile 3 und 4 bezeichneten Richtungen verschoben werden können.
Diese Verschiebung soll durch Steuerung der Drehung der Leitspindel 5 vom
Hauptmotor 6 aus bewirkt werden. Zu diesem Zweck kann der Schlitten
1 über das senkrechte Verbindungsstück 7 mit einer Platte
8 verbunden werden, die über ein Schloß von der Leitspindel 5 angetrieben
wird. Diese Leitspindel wird an einem Ende durch ein Lager 9 gestützt, und
ihre Drehung wird am anderen Ende durch ein Getriebe 10 bewirkt, das eine
mechanische Geschwindigkeitsuntersetzung 11 (Fig. 3) sowie ein Differentialgetriebe
12 enthält. Dieses Differentialgetriebe 12 wird einerseits von der Welle des Hauptmotors
6 und andererseits von der Abtriebswelle der Geschwindigkeitsuntersetzung
angetrieben. Die letztere ist irreversibel und wird von der Welle eines Hilfsmotors
13 angetrieben. Die Abtriebswelle 14 des Differentials steuert die Verschiebung
des Läufers 15
eines Potentiometers 16, dessen Enden auf einer konstanten,
als Bezugsspannung dienenden Potentialdifferenz gehalten werden. Gegebenenfalls
kann jedoch das erwähnte Potentiometer durch ein lineares Goniometer ersetzt werden,
das aus einem über ein mechanisches Untersetzungsgetriebe vom
Hauptmotor
angetriebenen Rotor und einem die Bezugsspannung aufnehmenden Stator besteht.
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Die Motoren 6 und 13 sind z. B. umkehrbare Gleichstrommotoren
mit Fremderregung. Die mit konstantem Gleichstrom gespeisten Erregungswicklungen
sind bei 17 bzw. 18 angedeutet.
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Ein mit Marken 20 gleichen Abstandes versehenes Lineal 19 ist
parallel zur Leitspindel 5 unterhalb der Platte 8 angeordnet und ein
Kopf 21 zur Ablesung der Teilung gegenüber dem Lineal 19 auf dieser Platte
befestigt. In dem beschriebenen Beispiel wird jede Marke durch eine V-förmige Kerbe
20 gebildet, die mit sehr großer Präzision in ein Metallineal eingeschnitten ist.
Die Scheitellinien 22 der Kerben haben gleiche Abstände, beispielsweise von
1 mm für die Anwendung der Erfindung auf die Servosteuerung von Werkzeugmaschinen.
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Der Ablesekopf 21 arbeitet mit Veränderung des magnetischenWiderstandes
seines magnetischen Kreises. Dieser magnetische Kreis 23 (Fig.
3) kann ein Paket von E-Blechen enthalten, das mit zwei Erregerwicklungen.
24 und 25 in seinen Spalten und mit einer Abnehmewicklung 26 auf seinem
Mittelschenkel versehen ist. Der magnetische Kreis ist also symmetrisch in bezug
auf die Mittelebene des Mittelschenkels, und wenn den Wicklungen 24 und
25 dieselbe Wechselspannung zugeführt -wird, schließen sich die in Gegenrichtung
induzierten magnetischen Flüsse über den vom Lineal 19 gebildeten Anker.
Offenbar wird in zwei Fällen der Fluß im Mittelstück zu Null: wenn der Ablesekopf
sich vollständig zwischen zwei Kerben befindet und wenn die, Scheitellinie einer
Kerbe genau mit der Mittelebene des magnetischen Kreises zusammenfällt. In jeder
anderen Stellung ist keine Symmetrie der Werte der beiden induzierten Flüsse vorhanden,
und ein diesem Asymmetriegrad proportionaler Strom kann demgemäß an den Klemmen
26 der Wicklung abgenommen werden. übrigens könnte genauso gut die Wicklung
26 die Speisewicklung darstellen, und die Wicklungen 24 und 25 könnten
in Gegentaktschaltung als Abnahmewicklung dienen. In dem beschriebenen System dient
als Erregerstrom ein Wechselstrom, der am Lichtnetz abgenommen oder aus diesem Netz
über eine auf ein Vielfaches der Netzfrequenz synchronisierte Wechselstrommaschine
abgeleitet wird.
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Eine Verschiebung des Ablenkkopfes 21 über dem Lineal 19, beispielsweise
im Sinne des Pfeiles 3, gibt nach phasenabhängiger Gleichrichtung der in
29 verstärkten Ausgangsspannung des Kopfes in 28 (Fig. 3)
eine
Wellenform, wie sie qualitativ in Fig. 2 oberhalb des dargestellten Teils des Lineals
19 gezeigt ist. Jede Überschreitung einer Kerbe erzeugt eine Modulationseinhüllende,
die aus einer positiven Halbwelle 271, einem Nulldurchgang 32, wenn
der Kopf auf der Achse 22 der Kerbe steht, und hierauf einer negativen Halbwelle
272 besteht. Bei umgekehrter Verschiebungsrichtung in Richtung des Pfeils
4 wird die Wellenform dieses Kerbenüberschreitungssignals umgekehrt so daß die negative
Halbwelle 272 der positiven Halbwelle 271 vorangeht. Wie man sieht,
ist die Steigung der erwähnten Wellenform beim Durchgang durch den Nullpunkt
32 sehr stark, an den Enden der Halbwellen jedoch flach. Der Demodulator
28 kann aus jedem beliebigen Gleichrichter mit Phasenunterscheidung bestehen.
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Die tatsächliche Wellenforin des überschreitungssignals hängt natürlich
von der Verschiebungsgeschwindigkeit des Ablesekopfes 21 über das Lineal
19 ab, jedoch in jedem Fall ergibt sich der Nulldurchgang 32 jedes
Einzelsignals beim Zusammenfall der Scheitellinie 22 einer Kerbe und der Mittelebene
des Ablesekopfes 21, und der Richtungssinn der ersten Halbwelle der Umhüllenden
zeigt immer den Verschiebungssinn des Kopfes an.
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Das Signal könnte ebensogut mit Hilfe eines fotoelektrischen Ablesekopfes
erzeugt werden.
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Durch Zählung der einzelnen Elementarsignale, die bei jeder Überschreitung
einer Marke auftreten, erhält man ein Maß für die dem Support der Drehbank erteilte
Verschiebung, d. h. ein Maß für die vom Schlitten 1 zurückgelegte
Strecke. Die Genauigkeit dieses Maßes hängt vor allem von der Genauigkeit der Intervalle
zwischen den Scheitellinien der Marken des Lineals 19 ab. Genauer gesagt,
muß sich die Zählung auf die Nulldurchgänge 32 der Elementarsignale
27 stützen und dabei berücksichtigen, daß die positive Halbwelle
271 im einen Richtungssinn vor der negativen Halbwelle 272 entsteht
und daß diese Bedingungen für die andere Verschiebungsrichtung des Schlittens
1 umgekehrt sind. Wenn der Schlitten 1
in der Richtung des Pfeils
3 oder des Pfeils 4 um NIntervalle zwischen den Scheitellinien der Marken
des Lineals 19 vorrücken soll, ist es also erforderlich, einen Impulszähler
vorzusehen, um N nacheinander vom Ablesekopf 21 gelieferte Signale zu zählen,
wenn einmal die Verschiebung des Schlittens in Gang gebracht ist, und dann den Schlitten
anzuhalten und genau einzustellen, nachdem die N Signale gezählt worden sind.
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Es ist bekannt, von Signalen einer Wellenform wie 27 elektrische
Impulse abzuleiten, die geeignet sind, das Fortschreiten eines üblichen elektronischen
Zählers zu steuern. Bei 34 in Fig. 3 ist eine Impulsformerschaltung angedeutet.
Ferner muß dafür Sorge getragen werden, daß die gebildeten Impulse über den einen
oder den anderen der beiden Ausgänge 45 und 35 geleitet werden,
je nachdem, ob in dem Signal 27 die positive Halbwelle der negativen
Halbwelle vorangeht oder folgt. Man kann für diesen Zweck die beiden Ausgänge eines
phasenabhängigen Gleichrichters heranziehen, wobei die erste positive Halbwelle,
die über einen Kanal den Gleichrichter verläßt, den Durchgang der danach über den
anderen Kanal kommenden positiven Halbwelle sperrt. Man erhält so negative Impulse
für den einen Verschiebungssinn über den einen Kanal und für den anderen Verschiebungssinn
über den anderen Kanal. Dies ist vorteilhaft, da jeder der beiden Zähler
36 und 46 aus binären Stufen in Kaskadenschaltung aufgebaut ist, die im allgemeinen
meist durch negative Impulse betätigt werden. Für den Fall, daß der Konstrukteur
die Zähler als Schrittschaltwerke ausbilden will, die im allgemeinen von positiven
Impulsen betätigt werden, genügt es, die Polarität der Betätigungsimpulse umzukehren.
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Anstatt der zwei gezeichneten Impulszähler könnte man ebensogut einen
algebraischen Zähler mit zwei Eingängen benutzen, wobei der eine Eingang im einen
Fortschreitungssinn der Kaskade zweiwertiger Stufen eine, Hinzuzählung bewirkt,
der andere Eingang ein Abziehen, d. h. eine Hinzuzählung im anderen Fortschreitungssinn
dieser Kaskade.
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Jeder Zähler kann voreingestellt werden, d. h., um die Zahl
N von Schritten festzulegen, um die der Schlitten 1 gegenüber
dem Lineal 19 vorwärts schreiten
soll, empfängt der
je nach dem gewünschten Richtungssinn dieser Verschiebung gewählte Zähler
vorher einen Steuerbefehl, der ihm die N zum Gesamtfassungsvermögen
Q des Zählers ergänzende Zahl aufprägt. Bei jedem der Zähler 36 und
46 sind Ausgänge der Betätigungsklemmen für das Arbeiten dei: Kippstufen dargestellt
(zehn Stufen in der Zeichnung). Ausschalter 55 fü-£ dzu Vähler
36 bzw. 77 für den Zähler 46 gestatten es, die gewünschte Zahl dem
einen oder anderen Zähler aufzuprägen und dann durch Schließung des Schalters
56 für den Zähler 36
oder 49 für den Zähler 46 die Betätigungsspannung
anzulegen, um die gewählten Stufen zum Arbeiten zu bringen. Diese Spannung rührt
beispielsweise von einer Gleichspannungsquelle 57 oder 50 her.
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Wenn die voreingestellten Stufen im gewählten Zähler arbeiten, wobei
der andere Zähler in Nullstellung bleibt, sind Größe und Richtungssinn der Fortschreitung
des Schlittens festgelegt. Der Vorwühlschalter kann dann geöffnet werden, um in
den betätigten Stufen die normalen Spannungen wiederherzustellen.
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Jeder Zähler ist ferner mit einem Netzwerk zur Dekodierung der Spannung
versehen, das miit 40 für den Zähler 36 bzw. 39 für den Zähler 46
bezeichnet ist. Die Ausgangsspannung in 38 bzw. 37 hat einen wahlbestimmten
Wert, wenn der entsprechende Zähler die Nullstellung einnimmt. DieserWert ändert
sich in dem Maße, wie der Zähler fortschreitet, und zwar wird er im allgemeinen
stufenweise abnehmen. Die Dekodierungsnetzwerke 39 und 40 sind so eingerichtet,
daß sie gleiche Ausgangsspannungen für die Bezeichnung ihrer Nullstellung haben.
Da immer ein Zähler bei der Verschiebung des Schlittens in der Nullstellung bleiben
muß, kann die Ausgangs.spannung seiner Dekodiereinrichtung als Bezugsspannung gegenüber
der Ausgangsspannung der anderen Dekodiereinrichtung genommen werden, die sich bis
zur Rückkehr dieses anderen Zählers in die Nullstellung von der der aufgeprägten
Zahl entsprechenden Spannung aus ändert.
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Der Ausgang eines der dekodierenden Netzwerke, beispielsweise
38, ist über eine Spannungsumkehrstufe 48 mit dem einen Eingang eines summierenden
Verstärkers 41 verbunden, dessen anderer Eingang unmittelbar an den Ausgang
37 des anderen Dekodierungsnetzwerkes gelegt ist. Die Umkehrstufe 48 und
der Verstärker 41 sind galvanisch gekoppelt und gleichstromdurchlässig. Der Ausgang
43 des Verstärkers 41 wirkt auf den Verstärker 44, der als Leistungsverstärker ausgebildet
ist und den Hauptmotor 6
zum Antrieb des Schlittens 1 und damit des
Ablesekopfes 21 steuert. Auf diese Weise wird der Motor 6
nur dann angetrieben,
wenn die Ausgangsspannungen der Dekodierungsstufen nicht gleich sind, und der Drehungssinn
hängt von der Polarität der vom Verstärker 41 abgegebenen Differenzspannung ab.
Sobald die Eingangsspannungen wieder gleich werden, fällt das vom Verstärker 41
übertragene Signal auf Null, und der Motor 6 hört auf sich zu drehen.
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Die Haltestellung des Schlittens in seiner neuen Lage kann nicht so
genau sein, wie erwünscht, insbesondere infolge der mechanischen Trägheiten und
der Abweichungen der Speisespannungen vom Sollwert. Darum ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß beim Halt das bei 33 auftretende gleichgerichtete Signal des phasenabhängigen
Demodulators 28 über den Widerstand 54 und die Verbindung 53 unmittelbar
dem Steuerverstärker 44 des Motors zugeführt wird. Diese unmittelbare Wiederaufnahme
der Steuerung ergibt dann eine Wiederaufnahme der Drehung des Motors 6, bis
das Signal in 33 vollständig zu Null wird, weil die Mittellinie 22 der Kerbe
genau mit der Mittelebene des Ablesekopfes 21 zusammenfällt. Die Umschaltung der
Steuerung erfolgt durch Schließung des Arbeitskontaktes 52 eines Relais
51. Die Erregung dieses Relais wird von der Ausgangsspannung des normal gebauten
Differenzverstärkers 79 bewirkt, der an seinen Eingängen die Signale der
Dekodierstufen 37 und 38 empfängt. Die Ausgangsspannung des Verstärkers
79 ist also nur dann hoch genug, um das Relais mit Hilfe der Anodengleichspannung
zu betätigen, wenn die Signale an seinen Eingangsgittern gleich sind. Jedoch ist
der Erregerkreis des Relais 51
auch über einen Ruhekontakt 72 eines
anderen Relais 69 geführt, dessen Arbeitsweise weiter unten erklärt wird.
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Die beschriebenen Einrichtungen gestatten die Steuerung der Verschiebung
des Schlittens 1 aus jeder Stellung, bei der die Scheitellinie einer Kerbe
des Lineals mit der Mittelebene des Ablesekopfes zusammenfällt, in jede andere
Stellung, bei der diese Mittelebene mit der Scheitellinie einer anderen Kerbe des
Lineals zusammenfällt. Die Feinheit der Einstellung ist also von vornherein durch
den Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Kerben und die Breite des Ablesekopfes
beschränkt. Wie oben angegeben, kann die Steuerung beispielsweise auf einen Millimeter
genau arbeiten. In der Praxis kann es jedoch erwünscht sein, die Stellung des Schlittens
bis auf ein Zehntel- oder Hundertstelmillimeter zu steuern, auf alle Fälle mit einer
höheren Genauigkeit als diejenige, welche die Teilung eines Lineals wie
19 zulassen kann.
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Zu diesem Zweck können einige Umschaltungen vorgenommen werden. Wie
man aus Fig. 3 erkennt, wird der Schleifkontakt 15 des Potentiometers
16
vom Motor 6 über das Differential 12 angetrieben. Dieser Schleifkontakt
kann sich also an irgendeiner Stelle des Potentlometers befinden, und es ist zunächst
erforderlich, ihn auf Null zurückzuführen, was durch Betätigung des Hilfsmotors
13 geschieht.
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Der Läufer 15 ist mit dem Arbeitskontakt 65 eines Relais
64 verbunden und über diesen Arbeitskontakt mit dem Eingangswiderstand
66 des Verstärkers 67,
der über den Ruhekontakt 68 eines anderen
Relais 69
den Anker des Motors 13 speist.
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Wenn das Relais 51 anzieht, also die Ausgangsspannungen der
Dekodierstufen 37 und 38 einander gleich sind, wird der Erregerkreis
des Relais 64 durch den Arbeitskontakt 63 des Relais 51 geschlossen.
Jedoch spricht das Relais 64 verzögert an, so daß die genaue Einstellung des Motors
6 stattfinden kann, bevor das Relais 64 anzieht. Bei 65 schließt es
den Stromkreis, der vom Läufer 15 des Potentiometers 16
zum Eingang
des Verstärkers 67 führt. Der letztere speist also den Motor 13, der
sich in dem der Polarität des vom Läufer 15 abgenommenen Signals entsprechenden
Sinn dreht, und zwar so lange, bis der vom irreversiblen Untersetzungsgetriebe
11 und dem Differential 12 angetriebene Läufer sich wieder in Nullstellung
befmdet. Bei dieser Operation dreht sich der Motor 6 infolge der übersetzung
des Differentials 12 in diesem Sinne nicht.
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Mit seinem Arbeitskontakt 70 hat das Relais 64 den Erregerkreis
des Relais 69 vorbereitet, aber dieses Relais ist ebenfalls verzögert, so
daß die Zurückführung
des Läufers 15 auf Null vor sich geht,
bevor das Relais 69 angeht, Wenn dies geschieht, unterbricht es bei
72 den Erregerkreis des Relais 51, das abfällt und seine Kontakte
52 und 63 öffnet, woraufhin auch das Relais 64 abfällt. Durch den
Kontakt 73, der den Kontakt 65 ersetzt, bleibt der Läufer
15 an den Eingangswiderstand 66 des Verstärkers 67 angeschlossen.
Der Ausgang dieses Verstärkers wird durch den Umschalterkontakt 68 so umgeschaltet,
daß er über den Widerstand 76 auf den Eingang des Verstärkers 44 arbeitet.
Mit dem Kontakt 71 hat das Relais 69
seinen Selbsthaltekreis geschlossen,
nachdem der Kontakt 70 des aberregten Relais 64 sich geöffnet hat. Schließlich
legt es bei 75 an den Eingangswiderstand 74 des Verstärkers 67 eine
Spannung an, die beispielsweise an einem ]Potentiometer 59 abgegriffen werden
kann, dessen Läufer 61 so eingestellt wurde, daß der die dem Schlitten
1 zusätzlich zu erteilende Verschiebung - hier einige Zehntel- oder
Hundertstelmillimeter - aufprägt.
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Nach der Erregung des Relais 69 vergleicht also der Verstärker
67 die von den beiden Potentiometern 16 und 59 herrührenden
Spannungen, und seine Ausgangsspannung speist den Verstärker 44, der somit den Hauptmotor
6 von neuem antreibt. Dieser Motor verschiebt den Schlitten 1 und
auch den Läufer 15.
Wenn die bei 15 abgenommene Spannung der über den
Läufer 61 dem Potentiometer 59 aufgeprägten Spannung gleich geworden
ist, wird die Eingangsspannung in 67 Null, und der Motor 6 kommt zur
Ruhe. Bei dieser letzteren Operation der Feineinstellung verhält sich die Schaltung
wie ein normaler Servomechanismus zur Lageveränderung, und der Schlitten
1 wird um das entsprechende Intervall in die Stellung verschoben, die der
Stellung des Läufers 61 entspricht. Diese Operation bringt keine Impulsbildung
in 34 mit sich, da die Verschiebung hierzu nicht ausreicht und außerdem die Veränderung
der Ausgangsspannung des Demodulators 28 dem Motor 6
nicht übermittelt wird,
weil der Kontakt 52 offen ist.
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Anstatt für diese Feineinstellung eine Voreinstellung mittels Potentiometer
vorzunehmen, wie bei 59
angedeutet, kann man auch einen voreinstellbaren Zähler
wie die Zähler 36 oder 46 verwenden und die Ausgangsspannung seiner Dekodierstufe
mit der am Potentiometer 16 abgenommenen Spannung vergleichen. In diesem
Fall muß jedoch die Spannungsdekodierung für diesen Zähler seinen Zustand genau
wiedergeben. Andererseits ist nach einmaliger Einstellung der ergänzenden aufgeprägten
Verschiebung keine Betätigung dieses Zählers mehr erforderlich.
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Während eines vollen Arbeitszyklus arbeitet die beschriebene Anordnung
folgendermaßen: Wenn der Schlitten 1 in irgendeiner Stellung in Ruhe ist,
sind die Ausschalter 31, 49, 56, 58, 62 und 80 offen.
Der Able.sekopf 21 und der phasenabhängige Demodulator 28 empfangen keine
Speisewechselspannung, die Zähler 36 und 46 sind in Nullstellung, und die
Ausgangsspannungen der Dekodierstufen 39
und 40 werden dem Verstärker 41 nicht
zugeführt, das Relais 69 ist in Ruhe, das Potentiometer 59 steht nicht
unter Spannung, das Relais 51 ist angezogen, aber das Relais 64 ist abgefallen.
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Um den Schlitten in einer bestimmten Richtung vorgehen zu lassen,
betätigt man die Vorwählschalter des entsprechenden Zählers, beispielsweise die
Schalter 55 des Zählers 36, um die gewünschte Verschiebung des Schlittens,
in der Anzahl der zu überstreichenden Kerben des Lineals ausgedrückt, festzulegen.
Ferner stellt man den Läufer 61 auf dem Potentiometer 59 ein, wobei
der Mittelpunkt diese Potentioineters der Nullstellung entspricht, Man schließt
den Schalter 56, und die Spannung bei 57 bringt den Zähler
36 in Bereitschaftsstellung, man schließt den Schalter 62, und das
Potentiometer 59 erhält die Spannung der Batterie, 60. Das Relais
51 fällt ab, und man schließt den Schalter 80, somit ist kein Relais
mehr erregL Das System ist fertig zur Auslösung. Die Auslösung geht daraufhin vor
sich, daß die hier mechanisch gekuppelten Einschalter 31 und 58 geschlossen
werden. Sobald diese Schalter geschlossen sind, treibt einerseits die Dlifferenzspannung
der Ausgänge der Dekodiergeräte 37 und 38 den Motor 6 an, und
andererseits ist der Demodulator 28 bereit, ein Signal beim überschreiten
der Kerbe, von der aus der Ablesekopf seine Bewegung beginnt, zu liefern. Aus diesem
Signal wird der erste Betätigungsimpuls des Zählers 36 gebildet. Im Maße
der Verschiebung des Schlittens geht der Ablesekopf oberhalb des Lineals
19 vorbei, die Betätigungsimpulse des Zählers 36 füh-
ren diesen schließlich
in seine Maximalstellung, und mittels seines Kurzschlusses mit dem Eingang kehrt
er daraufhin in die Nullstellung zurück. In diesem Augenblick bleibt der Motor stehen,
aber das Relais 51 beginnt zu arbeiten und legt über den Kontakt
52
die in 33 noch vorhandene Restspannung an, um die genaue Einstellung
des Schlittens 1 auf Zusammenfallen der Scheitelaie der Kerbe, über der sich
der Ablesekopf 21 befindet, mit seiner Mittelebene herbeizuführen. Die Spannung
in 33 wird mit einer Sigaalspannung Null am Ausgang des Verstärkers 41 verglichen.
Das Relais 51 hat das Anziehen des verzögerten Relais 64 vorbereitet, das
nun seine Kontakte schließt, und über den Kontakt 65 wird der Läufer
15 mit dem Eingang des Verstärkers 67 verbunden. Daher dreht sich
der Hilfsmotor 13, um den Läufer 15 in seine Nullstellung zurückzuführen,
wenn dieser nicht schon dort war. Das Relais 64 bereitet bei seiner Erregung die
Betätigung des verzögerten Relais 69 vor. Dieses zieht nun an und schaltet
zugleich den Ausgang des Verstärkers 67 über den Umschalter 68 an
den Eingang des Verstärkers 44 (der Motor 6 nitmmt seine Steuerung wieder
auf) und die Feineinstellungssparniung des Läufers 61 über den Kontakt
75 an den Eingang des Verstärkers 67 an. Ferner wird der Läufer
15 mittels Ersetzung des Kontakts 56 durch den Kontakt 73 an
den Eingang des Verstärkers 67 gelegt, und der Betätigungskreis des Relais
51 wird beim Kontakt 72 geöffnet. Der Motor 6 dreht sich, bis
der Läufer 15 in eine Stellung gelangt, wo er eine Spannung liefert, die
der vom Läufer 61 an den Eingang des Vergleichsverstärkers 67 gelangenden
Spannung das Gleichgewicht hält. Der Schlitten 1 wird auf diese Weise genau
in seine neue Stellung übergeführt, und es genügt, die Vorwahlkommandos abzuändem,
damit die Folge der obenerwähnten Operationen sich wiederholt und eine neue Verschiebung
des Schlittens von dieser Stellung aus stattfindet.
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Es wurde bereits erwähnt, daß das Potentiometer 16 durch ein
Goniometer ersetzt werden kann, wobei man mechanisch die Achse 14 des Differentials
12 mit dem Rotor dieses Goniometers kuppelt. In beiden Fällen, sowohl beim Potentiometer
als auch beim Goniometer, kann die Rückführung in die Nullstellung, die der Feineinstellung
vorausgeht, in Abänderung
der beschriebenen Anordnung durch Änderung
der Einstellung ihres festen Teils, also des Potentiometers 16 bzw. des Stators
des Goniometers, bewirkt werden, wobei der Läufer 15 bzw. der Rotor während
dieser Operation stehenbleibt. Die Abänderung ist klar, sie besteht darin, die Einstellung
dieses festen, aber in der Winkelstellung verstellbaren Teils direkt von der Achse
des Rüfsmotors 13 aus zu steuern, wobei das Differential 12 durch ein einfaches
mechanisches Untersetzungsgetriebe ersetzt werden kann, weil es nicht mehr von der
Achse des Motors 6 angetrieben wird. Mit anderen Worten genügt es nun, die
beiden kinematischen Ketten der Motore 6 und 13
voneinander unabhängig
zu machen, während die elektrische Schaltung unverändert bleibt.