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Haushaltskühlschrank Bekannt sind Kühlschränke mit zwei Abteilen verschiedener
Temperatur, sogenannte Zwei-Temperatur-Schränke, bei denen beide Abteile voneinander
getrennt und mit je einem Verdampfer versehen sind. Solche Schränke besitzen relativ
große Tiefgefrierabteile, welche zur Herstellung und Lagerung von Tiefgefriergut
dienen. Diese Schränke, insbesondere deren Tiefgefrierabteile, weisen jedoch für
normale Haushaltungen ein zu großes Fassungsvermögen auf und sind zudem weit teurer
als die normalen Haushaltsschränke mit nur einem Verdampfer.
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Bei normalen Haushaltsschränken bildet man den Verdampfer so aus,
daß er einen kleinen Bereich des Schrankes vom eigentlichen Vorratsraum abtrennt
und so ein Tiefkühlfach bildet. Dieses Fach ist zur Abstellung von bei tieferer
Temperatur zu lagerndem Gut, jedoch nicht zur Herstellung und Lagerung von Tiefgefriergut
geeignet. Um einen Kühlschrank zu schaffen, der ein Tiefkühlabteil aufweist, wurde
bereits vorgeschlagen, das von einem Platten- oder Rippenverdampfer, insbesondere
einem U-förmigen Verdampfer, gebildete Tiefkühlfach durch einen Deckel von oben
und das Normalkühlabteil durch eine Tür von vorn zugänglich zu gestalten.
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Tiefgefrierkonserven haben sich zur Zeit in Deutschland erst in einem
weit geringeren Maße als beispielsweise in den USA. durchgesetzt. Es ist jedoch
zu erwarten, daß diese in absehbarer Zukunft auch bei uns eine weitere Verbreitung
finden werden. Während also heute Schränke mit einem großen Tiefgefrierabteil für
die meisten Haushaltungen undiskutabel sind, dürften in den nächsten Jahren die
derzeitigen Haushaltskühlschränke ein zu geringes Fassungsvermögen für Tiefgefrierkonserven
aufweisen und dürfte ferner die Einhaltung der erforderlichen tiefen Temperatur
in den Gefrierabteilen dieser Schränke schwierig sein. Da ein Kühlschrank sich jedoch
erst in mehreren Jahren amortisiert, wäre ein Schrank erwünscht, der sowohl den
derzeitigen als auch den künftigen Bedürfnissen Rechnung trägt. Der Erfindung liegt
daher ein Haushaltskühlschrank zugrunde, der praktisch ohne fachmännische Montage
in einfacher Weise in einen Zwei-Temperatur-Schrank mit einem Normalkühlabteil und
einem großen Tiefgefrierraum umgestaltet werden kann.
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Dies wird bei dem bereits vorgeschlagenen Kühlschrank dadurch erreicht,
daß Mittel vorgesehen sind, die es gestatten, in einem an sich bekannten Haushaltskühlschrank
mit Tür und Deckel einen Platten-oder Rippenverdampfer, vorzugsweise einen U-Verdampfer,
nachträglich mit einer Isolierung derart zu versehen, daß der Kühlschrank in einen
von vorn zugänglichen Vorratsraum und ein von oben zugäng liches Tiefkühlabteil
unterteilt wird. Durch dieses Isolieren des Verdampfers wird das Tiefkühlabteil
bedeutend mehr abgekühlt, so daß es damit zum Tiefgefrierabteil wird. Der Verdampfer
des Schrankes wird vorteilhaft als waagerechte Platte oder Wanne ausgebildet und
in einer solchen Höhe angeordnet, daß er den Boden des Isoliergehäuses bildet, das
hierbei unten offen ist, wobei der Boden das Tiefkühlabteil gegen den Vorratsraum
verschließt. Unter dem Verdampferboden kann dann eine mit gegen herabfallende Tropfen
verdeckten Durchtritten versehene Tropfplatte angeordnet sein, deren Luftdurchtritte
zur Regelung der Temperatur des Vorratsraumes thermostatisch gesteuert werden. Man
kann jedoch auch diesen Isoliereinsatz unten geschlossen ausbilden.
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Das Einführen dieses Einsatzes in die obere Schrankhälfte kann nach
Entfernung der Rückwand vorteilhaft von hinten her erfolgen. Zu diesem Zweck wird
die Rückwand des Schrankes so ausgebildet, daß sie ohne Trennung des Kälteaggregates
sowie der Bedienungs- und Beleuchtungseinrichtung abgenommen und nach Einführung
des Isoliergehäuses von hinten so wieder eingesetzt werden kann, daß bei einem unten
geschlossenen Isoliergehäuse der Boden desselben unter den Verdampfer zu liegen
kommt und das Tiefkühlabteil gegen das Vorratsabteil isoliert wird. Das Isoliergehäuse
ruht dann in Nuten oder auf Stufen der Seitenwände.
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Die Kühlung des Vorratsabteiles kann bei dieser Ausführung des Isoliergehäuses
durch in dessen Boden vorgesehene Wärmebrücken und in den Vorratsraum ragende Wärmeübertragungsflächen
erfolgen.
Man kann auch ein unter dem Boden des Isoliergehäuses
an diesem befestigtes zweites Kühlsystem zur Kühlung des Vorratsraumes verwenden.
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Der Verdampfer dieses zweiten Kühlsystems wird vorteilhaft als Plattenverdampfer
senkrecht in einem solchen Abstand zur Rückwand gebracht, daß eine gute allseitige
Luftumwälzung gewährleistet wird. Um mit einer möglichst kleinen Tropfwanne für
diesen zweiten Verdampfer auszukommen, wird dessen Unterkante so schräg ausgebildet,
daß das Kondenswasser längs dieser Unterkannte in eine unterhalb der tiefsten Stelle
des Verdampfers angeordnete Wanne geleitet wird. Der zweite Verdampfer kann mit
einem Verflüssiger zusammenarbeiten, der in Wärmekontakt mit dem Verdampfer des
Kühlaggregates steht. Wird der Schrank jedoch bereits mit dem eingebauten Isoliereinsatz
geliefert, so kann man selbstverständlich in bekannter Weise auch zwei mit einem
gemeinsamen Verdichter und Verflüssiger verbundene Verdampfer im Schrank anordnen,
einen im Tierkühl- und einen zweiten im Vorratsraum.
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Besondere Schwierigkeiten bereitet eine solche Ausbildung der Rückwand,
daß diese bequem abgenommen und wieder dicht befestigt werden kann.
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Diese Schwierigkeit wird nach der weiteren Erfindung dadurch behoben,
daß die Rückwand gegen senkrechte Falze der Seitenwände und schräg zur Senkrechten
verlaufende Falze des Schrankbodens bzw. der Schrankdecke gezogen wird. Da im rückwärtigen
unteren Teil des Schrankes die Motorkompressorkapsel untergebracht werden soll,
sieht man in der Rückwand eine Stufe vor. Um diese Stufe abzudichten, führt man
den dichtenden Sitz der Seitenwände an dieser Stelle diagonal zur Kapselstufe verlaufend
aus. Ein entsprechend geführter Absatz der Rückwand gleitet beim Befestigen der
Rückwand an diesem schrägen Sitz der Seitenwände hoch, bis die Rückwand gegen die
senkrechten dichtenden Falze der Seitenwände anliegt. An Stelle der rechtwinkligen
Stufe zur Unterbringung der Motorkompressorkapsel kann man den unteren Teil der
Rückwand auch der Kapselform entsprechend abschrägen.
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Der Verdampfer wird an der Rückwand befestigt, an deren Oberseite
die Regel- und Beleuchtungsorgane angeordnet sind. Der Taster der Lampe kann durch
eine an der Tür befestigte, mit dieser ausschwenkbare, tief in den Schrank greifende
Gemüseschale betätigt werden. Er kann jedoch auch an einem an der Rückwand befestigten
Rohr angeordnet sein, welches beim Einbau der Rückwand derart durch eine Seitenwand
des Schrankes nach vorn geführt ist, daß der Schalter durch die Tür oder deren Rahmen
betätigt wird. Die Lampe kann an beliebigen Stellen der Rückwand, beispielsweise
unterhalb des Isoliergehäuses, angeordnet werden.
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Der Deckel des Schrankes kann von vornherein mit einer stärkeren Isolation
versehen sein. Unter diesem Deckel kann auch ein mit dem Isoliergehäuse mitgeliefertes
Isolierkissen nachträglich befestigt werden.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Schrank und das
Isoliergehäuse aus mit Folien beschichtetem Kunstschaumstoff herzustellen. Ein solcher
Schaumstoffbehälter besitzt jedoch eine geringere Festigkeit als ein Blechkasten.
Um die aus Schaumstoff bestehende Rückwand zu entlasten und eine bequeme Montage
des Schrankes zu ermöglichen, wird die Rückwand und mittels durch die Rückwand greifender
Elemente der Verdampfer vom Verflüssiger getragen. Dieser oder an diesem befestigte
Streben tragen auch die Motorkompressorkapsel, welche zur Vermeidung von Vibrationen
unten gegen die Seitenwände abgestützt ist. Der Verflüssiger oder dessen Streben
werden an den hinteren Stirnseiten der beiden Seitenwände angeschraubt, und hierbei
wird gleichzeitig die Rückwand gegen die in den Falzen angeordneten Dichtungen gedrückt.
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Der Verschluß der Tür und des Deckels erfolgt vorteilhaft durch in
der Tür bzw. im Deckel angeordnete Magnete und im gegenüberliegenden Anschlag eingebaute
metallische Einlagen. Die Magnete können sich selbstverständlich auch im Anschlag
und die metallischen Einlagen im Deckel oder in der Tür befinden. Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den in den Figuren dargestellten Ausftihrungsbeispielen.
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Die Fig. 1 zeigt das Kühl- und Gefriergerät in perspektivischer Ansicht
von vorn. Es ist durch eine Tür 1 von vorn und einen Deckel 2 von
oben zugängig. Der Deckel 2 ist an den hinteren hochgeführten Seitenwänden
3 und 4 schwenkbar so befestigt, daß er über die Oberseite 5 der Rückwand
hochgeklappt werden kann. Diese Oberseite weist Luttdurchtritte 6 auf. Hier
ist auch ein Regler 7 eingebaut.
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Die Fig. 2 zeigt das Schrankoberteil im Schnitt bei A-A der Fig. 1.
Die Rückwand 8 des Schrankes ist bis kurz unterhalb des als Wanne ausgebildeten
Verdampfers 9 verstärkt. Der Verdampfer wird mittels der Schrauben
10 und 11 vom Verfiüssiger 12 getragen, welcher an den rückwärtigen
Stirnseiten der über die Rückwand greifenden Seitenwände 3 und
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befestigt ist. Die Schrauben 10 und 11 greifen so in ein in
die Rückwand 8 eingelassenes Rohr 13 aus wärmeisolierendem Material,
beispielsweise Hartpapier, daß die Wärmeübertragung praktisch nur durch das Hartpapier
erfolgt.
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In den Schrank ist ein U-förmiges, oben, hinten und unten offenes
Isoliergehäuse 14 eingeschoben, dessen Stirnseite 15 als Etagere
16 zur Abstellung von kleinerem Kühlgut 17 ausgebildet ist. Der vom
Verdampfer und dem Isoliergehäuse gebildete Tiefkühlraum ist vom eigentlichen Vorratsraum
durch eine Tropfschale 18 getrennt, deren Luftdurchtritte in bekannter Weise
in Abhängigkeit von der Temperatur des Vorratsraumes gesteuert werden können. Das
Isoliergehäuse ist in nicht dargestellten Stufen oder Nuten der Seitenwände sowie
in der Stufe 19 einer die Seitenwände verspannenden Leiste 20 gelagert.
Diese dient gleichzeitig als Anschlag für die Dichtungen 21 der Tür und des
Deckels.
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Die Fig. 3 zeigt ausschnittweise ebenfalls im Schnitt bei A-A der
Fig. 1 ein mittels einer Bodenplatte 22
gegen den Vorratsraum verschlossenes
Gehäuse 14.
Ein Sekundärkühlsystem, dessen Verdampfer 23 in den Vorratsraum
ragt, steht über den Veraüssiger 24 in Wärmekontakt mit dem Verdampfer
9 des Kälteaggregates.
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Die Fig. 4 zeigt das Isoliergehäuse 14 mit der Etagere
16 und dem in den Vorratsraum ragenden Verdampfer 23 in Ansicht von vorn.
Die Fig. 5 zeigt die Ausbildung der Stufe zur Unterbringung der Motorkompressorkapsel
und deren Dichtung gegen die Seitenwände und den Boden des Gehäuses. Der Dichtungsstreifen
25 verläuft oberhalb der Stufe 26 der
Rückwand 8 parallel
und dann schräg, nämlich entsprechend den gestrichelten Linien 27 der Fig. 5 zwischen
einem diagonal zur Kapselstufe ausgebildeten Absatz der Rückwand und der Seitenwände.
Beim Befestigen des Verflüssigers gleitet die Rückwand 8 auf dem Absatz 28 des Bodenteiles
29 des Gehäuses hoch, bis sie ringsum dicht anliegt.
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Der Spalt zwischen der eigentlichen Kapselstufe und den Seitenwänden
wird durch einen weiteren Dichtungsstreifen 30 überdeckt, welcher nachträglich eingesetzt
wird. Die Fig. 6 zeigt die beiden Dichtungen 25 und 30 im Schnitt bei B-B der Fig.
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