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Vorrichtung zur Abscheidung von Flüssigkeit aus Gasen und zur Kontaktbehandlung
mit einer Entwässerungsflüssigkeit Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abscheidung
von Flüssigkeit aus Gasen und zur Kontaktbehandlung mit einer Entwässerungsflüssigkeit
und geht aus von einer bekannten Vorrichtung dieser Art, bei welcher eine Kolonne
die im oberen Teil einen Gasauslaß und einen Flüssigkeitsauslaß aufweist, durch
mehrere im wesentlichen horizontale Kontaktböden in übereinander angeordnete Kammern
unterteilt ist, wobei jeder Kontaktboden mit mindestens einer Gasdurchtrittsöffnung,
welche durch eine das Gas durch die auf dem Kontaktboden befindliche Flüssigkeit
leitende Kappe abgedeckt ist, sowie einem zu dem jeweils nächsttieferen Kontaktboden
führenden Uberlaufrohr versehen ist.
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Bei einer bekannten Bauart dieser Vorrichtungen sind Vorrichtungen
zur Vorseparierung und zur Nebelabscheidung nicht vorhanden, so daß die Kontaktböden
einen verhältnismäßig großen Abstand voneinander aufweisen müssen, um das Mitnehmen
von Flüssigkeit zu vermeiden. Auch Schutzrohre, die einen Übertritt von Schaum in
die Überlaufrohre verhindern, und Verschlußrohre, in die die unteren Enden der Überlaufrohre
einmünden und eine Flüssigkeitsdichtung bilden, zeigen diese bekannten Vorrichtungen
ebenfalls nicht.
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Es ist ferner eine Vorrichtung vorgeschlagen worden, bei der das
zu behandelnde Gas nicht durch die Behandlungsfiüssigkeit geführt wird, sondern
bei der die Behandlungsflüssigkeit versprüht und das Gas hindurchgeführt wird. Hier
ist die Gefahr eines Mitreißens von Behandlungsflüssigkeit durch das Gas ganz besonders
groß.
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Es ist weiterhin eine nicht dem eingangs erwähnten Gattungsbegriff
entsprechende Vorrichtung bekannt. bei welcher das von oben nach unten strömende
Gas und die Behandlungsflüssigkeft die Kolonne im Gleichlauf passieren, wobei gelochte
Bleche vorgesehen sind, durch welche das Gas hindurchtritt und auf welche die Behandlungsflüssigkeit
gesprüht wird.
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Unter den gelochten Blechen sind mit Gasdurchtrittsöffnungen versehene
Auffangschalen für die Behandlungsflüssigkeit vorgesehen. Überiaufrohre für die
Behandlungsflüssigkeit sind bei dieser Vorrichtung nicht vorhanden, und jede der
Behandlungsstufen weist ihren eigenen Flüssigkeitskreislauf auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, bei der vom Gas mitgeführte Flüssigkeit zunächst abgesondert
und in eine leichtere und eine schwerere Komponente getrennt werden kann, worauf
das Gas anschließend mit einer Entwässerungsflüssigkeit in einer Kolonne behandelt
werden soll. Die Kolonne
soll dabei so ausgebildet sein, daß einerseits ihre Bauhöhe
bzw. der Abstand der Kontaktböden möglichst gering ist, andererseits aber ein Mitreißen
von Flüssigkeit durch den Gasstrom mit Sicherheit vermieden wird.
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Diese Aufgabenstellung ist keiner der bekannten Vorrichtungen zu
entnehmen. Eine Vorseparierung der vom Gas mitgeführten Flüssigkeit findet bei den
bekannten Vorrichtungen nicht statt, sondern nur die Behandlung des Gases mit einer
Flüssigkeit, wobei die Kontaktböden den angegebenen großen Abstand haben müssen,
um ein Mitreißen der Behandlungsflüssigkeit zu vermeiden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß die Kolonne auf einem als Separator ausgebildeten Abscheider angeordnet ist
und daß zwischen dem Gaseinlaß und dem untersten Kontaktboden ein eine Auffangkammer
für die Behandlungsflüssigkeit bildender Boden mit einem Gasdurchlaß und zwischen
diesem Boden und dem Gaseinlaß ein Nebelabscheider angeordnet ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes sieht
vor, daß die Uberlaufrohre an ihrem unteren Ende von mit Schlitzen versehenen Verschlußrohren
und an ihren oberen Enden mit Schutzrohren umgeben sind.
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Zweckmäßig erstrecken sich die Schutzrohre über die Überlaufrohre
hinaus bis oberhalb des Spiegels der auf den Böden befindlichen Flüssigkeit.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Abscheider
einen Flüssigkeitssammelraum aufweist, der durch zwei Überlaufwehre von verschiedener
Höhe und ein zwischen diesen angeordnetes Unterströmungswehr unterteilt ist und
aus einer Kammer sowie einer weiteren Kammer besteht.
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Hierbei kann eine den Abscheider umgebende Heizkammer mit einem Heizflüssigkeitseinlaß
und einem Heizflüssigkeitsauslaß vorgesehen sein, wobei der Ein- und der Auslaß
der Heizkammer mit dem Flüssigkeitsauslaß bzw. dem Flüssigkeitseinlaß der Kolonne
verbunden sind.
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Durch den über dem Gaseinlaß unter der eigentlichen Behandlungszone
angeordneten Nebelabscheider werden wertvolle flüssige Kohlenwasserstoffe und ein
wesentlicher Anteil Wasser aus dem Gas ausgeschieden, bevor es dehydriert wird.
Hierdurch werden nicht nur die wertvollen flüssigen Kohlenwasserstoffe gewonnen,
sondern die Wirtschaftlichkeit der Dehydrierung des Gases wird wesentlich verbessert,
da die Behandlungsfiüssigkeit das zuvor abgeschiedene Wasser nicht mehr aufzunehmen
braucht, ehe sie dem Kreislauf wieder zugeführt werden kann.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Nebelabscheider unter jedem
Kontaktboden wird mit Sicherheit das Mitreißen von Behandlungsflüssigkeit durch
den Gasstrom vermieden, und die Kontaktböden können in wesentlich kürzeren Abständen
voneinander angeordnet werden, als dies bisher möglich war. Infolgedessen kann eine
Kolonne mit weitaus geringerer Bauhöhe bei gleicher Leistung im Vergleich mit bekannten
Vorrichtungen benutzt werden.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil gegenüber den bekannten Vorrichtungen
wird durch die die Überlaufrohre umgebenden Schutzrohre, die verhindern. daß Schaum
in die Überlaufrohre gelangen kann, und die Verschlußrohre erzielt, welche eine
Flüssigkeitsdichtung bilden und das Gas daran hindern, durch die Überlaufrohre zu
strömen.
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Zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sollen nunmehr
an Hand der Zeichnungen beschrieben werden. In den Zeichnungen ist Fig. 1 ein schematisch
dargestellter Schnitt eines kombinierten Dreiphasen-Scheide- und Kontaktbehandlungskessels,
Fig. 2 ein schematisch dargestellter Schnitt eines Zweiphasen-Scheide- und Kontaktbehandlungskessels
und Fig. 3 ein Schnitt durch Einzelheiten der erfindungsgemäßen Glockenböden.
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Der kombinierte Dreiphasen-Scheide- und Kontaktbehandlungskessel
1 (Fig. 1) hat eine Gaseinlaßleitung 2, die in den unteren Teil des lotrechten Abschnittes
3 von Kessel 1 mündet. Der Nebelabscheider 4 erstreckt sich über den Innenraum des
lotrechten Abschnittes 3 an einer oberhalb der Gaseinlaßleitung 2 befindlichen Stelle.
Das Entwässerungsmittel wird über Einlaß 6 auf den oberen Glockenboden 5 geleitet.
Ein Nebelabscheider 7 liegt oberhalb des Einlasses 6 quer über dem Abschnitt 3.
Eine Auslaßleitung 8 für Trockengas durchsetzt den oberen Teil von Abschnitt 3 oberhalb
des Nebelabscheiders 7. Die Glockenböden 9 und 10 sind im Abschnitt 3 unterhalb
des Glockenbodens 5 und oberhalb des Nebelabscheiders 4 angeordnet. Ein Schachtboden
11 ist im unteren Teil des
lotrechten Abschnittes 3 unterhalb des Bodens 10 und oberhalb
des Nebelabscheiders 4 aufgestellt. Der Ausiaß 12 für das Entwässerungsmittel zweigt
von dem lotrechten Abschnitt 3 an einer Stelle ab, die sich etwas oberhalb des Schachtbodens
11 befindet.
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Der waagerechte Abschnitt 13 vom Kessel 1 besteht aus einem inneren
Gehäusemantel 14, einem äußeren Gehäusemantel 15 und Stirnplattenl6 und 17. Die
Gehäusemäntel 14 und 15 und die Stirnplatten 16 und 17 sind miteinander verbunden,
um den Abschnitt 13 zu bilden. Der lotrechte Abschnitt 3 ist am waagerechten Abschnitt
13 so befestigt, daß der Abschnitt 3 den äußeren Gehäusemantel 15 durchsetzt und
mit dem inneren Gehäusemantel 14 verbunden ist. Der innere Gehäusemantel 14 weist
Bohrungen 18 auf, die von dem Abschnitt 3 umgeben werden. Eine ringförmige Wärmeaustauschkammer
19 mit einem Einlaß 20 und einem Auslaß 21 ist zwischen den Gehäusemänteln 14 und
15 vorhanden. Die Größe der Öffnungen 18 wird von der größten Fläche bestimmt, die
vorhanden sein muß, damit die von dem Gasstrom abgeschiedene Flüssigkeit in den
die Flüssigkeit aufnehmenden Sammelraum 22 fließt. Wenn diese Bohrungen 18 verhältnismäßig
klein bleiben, dann ist die durch Druckkesselvorschriften bestimmte erforderliche
Verstärkung im Vergleich zu der Verstärkung vernachlässigbar, die erforderlich ist,
wenn eine einzige Bohrung in der Größe des Innendurchmessers von Abschnitt 3 verwendet
wird. Durch Begrenzung der Größe von Bohrungen 18 kann jede aus der Einlaßgeschwindigkeit
des Gases herrührende Wirbelung wirksam aufgehoben werden, so daß der Raum 22 frei
von allen Gaswirbeln ist, die das durch das spezifische Gewicht erfolgende Trennen
der Flüssigkeiten im Raum 22 stört. Der in die Kammer 19 mündende Einlaß 20 und
der Auslaß 21 sind so ausgeführt, daß sie einen gleichförmigen Strom aus warmem
Entwässerungsmittel leiten, wie dies später noch näher beschrieben wird.
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Innerhalb des Flüssigkeitssammelraumes 22 ist in einem Abstand von
der einen Seite der den inneren Gehäusemantel 14 durchsetzenden Bohrungen 18 am
Gehäusemantel 14 ein Überlaufwehr 23 befestigt, das sich nach oben bis etwas oberhalb
der Mitte des Gehäusemantels 14 erstreckt. Ein Sammelraum 24 für flüssigen Kohlenwasserstoff
ist zwischen dem Wehr 23 und der innerhalb des Gehäusemantels 14 befindlichen Endverschlußplatte
oder Stirnplatte 16 vorhanden. Schwimmer25 regelt die in der Auslaßleistung 27 vorhandene
Verschlußvorrichtung26. Ein Zylinder 28 führt den Schwimmer 25 bei seiner lotrechten
Bewegung, die durch den Kohlenwasserstoffspiegel in dem für flüssigen Kohlenwasserstoff
bestimmten Sammelraum 24 hervorgerufen wird. Ein Unterströmungswehr 29 ist an der
anderen Seite des vom Wehr 23 begrenzten Raumes 22 im Gehäusemantel 14 angeordnet
und ist am Gehäusemantel 14 so befestigt, daß sich das Wehr 29 nach unten erstreckt
und auf einer Ebene endet, die wesentlich unterhalb der oberen Kante von Wehr 23
liegt.
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In dem oberen Teil von Wehr 29 befindliche Bohrungen 30 sorgen für
einen Druckausgleich zwischen dem Flüssigkeitssammelraum 22 und dem Wassersammelraum
31. Der Wassersammelraum31 ist im Gehäusemantel 14 zwischen Überlaufwehr 32 und
Stirnplatte 17 vorhanden. Schwimmer 33 betätigt die Verschlußvorrichtung 34, die
den Wasserabfluß aus dem Raum 31 über das Wasserauslaßrohr 35 regelt.
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Zylinder 36 führt den Schwimmer 33 bei seiner lotrechten Bewegung,
die entsprechend dem Wasserstand im Wassersammelraum 31 erfolgt.
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Der Aufbau der in Fig. 2 dargestellten Ausführung eines kombinierten
Zweiphasen-Scheide- und Kontaktbehandlungskessels 37 gleicht dem in Fig. 1 dargestellten
Kessel. Kessel 37 hat in seinem unteren Abschnitt unterhalb des Nebelabscheiders
39 einen Gaseinlaß 38. Der Nebelabscheider 39 erstreckt sich quer über den Kessel
37 und scheidet alle mitgenommene Flüssigkeit aus dem in dem Gaseinlaß 38 einströmenden
Gas aus, so daß sich diese Flüssigkeit in der unter dem Gaseinlaß 38 befindlichen
Zone 40 sammelt. Schwimmer 41 spricht auf den in der Zone 40 vorhandenen Flüssigkeitsspiegel
an und regelt das Arbeiten der Verschlußvorrichtung 42, die den Flüssigkeitsablauf
durch den Flüssigkeitsauslaß 43 regelt.
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Die Schwimmerführung 44 begrenzt die Bewegung des Schwimmers 41 auf
eine lotrechte Bewegung.
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Ein Entwässerungsmittel wird in den Kessel 37 über Einlaß 45 auf
den oberen Glockenboden 46 gebracht. Das flüssige Entwässerungsmittel strömt über
den mittleren Glockenboden 47 und den unteren Glockenboden 48 nach unten und wird
auf dem Schachtboden 49 gesammelt. Ein Auslaß 50 leitet das auf dem Schachtboden
49 sich sammelnde Entwässerungsmittel aus dem Kessel 37.
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Nach der Kontaktbehandlung des Gases auf den drei Glockenböden 48,
47 und 46 durch das flüssige Entwässerungsmittel durchströmt das Gas nach oben den
Nebenabscheider 51 und strömt aus dem Kessel 37 über den Trockengasauslaß 52 ab.
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Fig. 3 zeigt Einzelheiten des Kontaktbehandlungskessels 53, der ähnlich
den Kontaktbehandlungsabschnitten der Kessel 1 und 3 (Fig. I und 2) ist.
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Kessel 53 besteht aus einem lotrechten zylindrischen Gehäusemantel
54 mit einem oberen Nebelabscheider 55 und einem unteren Nebelabscheider 56, die
sich quer über den Innenraum des Gehäusemantels 54 erstrecken und einen ziemlich
großen Abstand voneinander haben, um den lotrechten Raum für die Glockenböden 57,
58 und 59 sowie den Schachtboden 60 zu schaffen.
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Die Einlaßleitung 61 für das Entwässerungsmittel durchsetzt den Gehäusemantel
54 und ist mit einem Krümmer 62 verbunden, der nach unten ragt und eine kurze Strecke
oberhalb des Glockenbodens 57, jedoch so nahe am Glockenboden 57 endet, daß er in
die auf dem Glockenboden 57 befindliche Flüssigkeit eintaucht. Bodenglocken 63 und
Bodenglockenstutzen 64 sind von üblicher Ausführung und befinden sich in der Mitte
auf den Glockenböden 57, 58 und 59. Gewünschtenfalls können mehrere Bodenglocken
auf jedem Glockenboden verwendet werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
Die Bodenglocken müssen zwischen dem Einlaß und dem Auslaß des Entwässerungsmittels
so aufgestellt werden, daß eine vollkommene Kontaktberührung auf jedem Glockenboden
stattfindet. Schutzzylinder 65 für die Fallrohre 69 sind entgegengesetzt dem Einlaßkrümmer
und den auf den Glockenböden 58 und 59 befindlichen Verschlußrohren 66 für die Fallrohre
69 angeordnet. Auf der von der Bodenglocke 63 abgewandten Seite der Schutzylinder
65 sind in die untere Kante der Zylinder 65 Schlitze 67 eingefräst. Die Schutzzylinder
65 ragen nach oben und enden oberhalb des später noch näher beschriebenen einzelnen
Flüssigkeitsraumes 68 Durch Verwendung der Schutzzylinder 65 und der
Verschluß rohre
66 kann ein Kontaktbehandlungskessel viel kleineren Durchmessers benutzt werden,
da ein Verspritzen oder Umgehen des Glockenbodens durch das als Schaum vorhandene
Entwässerungsmittel verhütet wird.
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Die Fallrohre 69 durchsetzen die Glockenböden 57, 58 und 59 von einer
innerhalb der Schutzzylinder 65 gelegenen, oberhalb der oberen Kante der Schlitze
67 befindlichen Stelle zu einer innerhalb des Verschlußrohres 66 gelegenen Stelle,
die von dem nächsttieferen Glockenboden einen Abstand hat. Die Ebene der oberen
Kante von Fallrohr69 bestimmt den auf jedem Glockenboden vorhandenen Stand oder
Spiegel des Entwässerungsmittels.
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In der oberen Kante der Verschlußrohre 66 befindliche Schlitze 70
erstrecken sich in den Rohren 66 nach unten und enden oberhalb der unteren Kante
der Fallrohre 69, so daß ein aus einer Flüssigkeitssäule bestehender Gasverschluß
innerhalb der Verschlußrohre 66 vorhanden ist. Die Schlitze 67 und 70 befinden sich
auf entgegengesetzten Seiten jedes Glockenbodens, so daß ein Strom aus Entwässerungsmittel
über jeden Glockenboden strömt. Das Entwässerungsmittel wird also daran gehindert,
quer über den Glockenboden zu fließen, ohne daß eine gründliche Berührung mit dem
Gas erfolgt.
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Eine obere gelochte Zwischenplatte 71 und eine untere gelochte Zwischenplatte
72 sind unter den Glockenböden 57 und 58 mittels Haltern 73 im Abstand voneinander
befestigt. Die Platten 71 und 72 sind so gelocht, daß ungefähr die Hälfte ihrer
Fläche für den Durchfluß offen ist. Außerdem sind die Platten 71 und 72 so aufgestellt,
daß das die Lochungen 74 der unteren Platte 72 durchströmende Gas zu einer Richtungsänderung
gezwungen wird, damit es die in der oberen Platte 71 befindlichen Lochungen 75 durchströmen
kann.
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Ein Steigrohr76 durchsetzt den Schachtboden 60 nach oben und bildet
eine Einströmstelle in die Kontaktbehandlungszone von Kessel 53 sowie einen Sammelraum
auf Glockenboden 60 für verdünntes Entwässerungsmittel, das den Kessel 53 durchströmt
hat.
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Eine Auslaßleitung 77 durchsetzt den Gehäusemantel 54 eine kurze Strecke
oberhalb des Glockenbodens 60 und bildet einen Auslaß aus dem Kessel 53 für das
auf dem Glockenboden 60 sich sammelnde Entwässerungsmittel. Gas strömt in die Kontaktbehandlungszone
über das in dem Glockenboden 60 befindliche Steigrohr 76.
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Beim Betrieb strömt ein Naturgasstrom über die Gaseinlaßleitung 2
in den unteren Teil des lotrechten Kontaktbehandlungsabschnittes 3 des kombinierten
Scheide- und Behandlungskessels 1 (Fig. 1). Die in dem Gasstrom vorhandenen freien
Flüssigkeiten setzen sich in dem lotrechten Abschnitt 3 ab und fließen über die
Bohrungen 18 in den Flüssigkeitssammelraum 22. Die in dem Gasstrom als Nebel mitgenommenen
Flüssigkeiten werden durch den Nebelabscheider 4 entfernt und fließen über die Bohrungen
18 in den Flüssigkeitssammelraum 22.
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Da die aus dem Gasstrom abgeschiedene Flüssigkeit für gewöhnlich
aus Wasser und Kohlenwasserstoffkondensat oder Öl besteht, erfolgt die Trennung
dieser beiden Bestandteile durch Absetzen und Abziehen des Wassers aus dem unteren
Abschnitt sowie des Kohlenwasserstoffkondensats aus dem oberen Abschnitt der gesammelten
Flüssigkeitsmenge.
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Beispielsweise sammeln sich die aus dem Gasstrom ausgeschiedenen
Flüssigkeiten, wie bereits erwähnt, im Raum 22, der verhältnismäßig frei von Wirbelungen
ist, die hervorgerufen würden, wenn der Raum 22 den Geschwindigkeiten des einströmenden
Gases ausgesetzt wäre. Raum 22 ist gegen diese Geschwindigkeit durch den inneren
Gehäusemantel 14 geschützt, der eine ausreichende Schutzwand gegen diese Wirbelung
ist. wenn auch die Bohrungen 18 den lotrechten Abschnitt 3 und den Raum 22 über
den Gehäusemantel 14 verbinden.
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Das Kohlenwasserstoffkondensat, das leichter als Wasser ist, sammelt
sich in einer oberen Schicht im Sammelraum 22 und fließt aus dieser oberen Schicht
über das Wehr 23, wenn die im Raum 22 befindliche Flüssigkeit bis zur Überlaufhöhe
von Wehr 23 gestiegen ist. Das Kohlenwasserstoffkondensat sammelt sich in dem Sammelraum
24 und wird aus diesem Raum über die Auslaßleitung 27 unter Regelung der Verschlußvorrichtung
26 abgelassen, wenn die Verschlußvorrichtung 26 vom Schwimmer 25 entsprechend dem
im Raum 24 vorhandenen Flüssigkeitsspiegel betätigt wird.
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Das schwerere Wasser sammelt sich in einer unteren Schicht, fließt
aus dem Raum 22 unter dem Wehr 29 hindurch und steigt in dem zwischen den Wehren
29 und 32 befindlichen Raum. Die obere Kante von Wehr 32 ist niedriger als die obere
Kante von Wehr 23. Bei richtiger Einstellung bleibt die Zwischenfläche zwischen
dem Kohlenwasserstoffkondensat und dem Wasser wesentlich unter der oberen Kante
von Wehr 23 und wesentlich oberhalb der unteren Kante von Wehr 29. Infolgedessen
fließt das Wasser über das Wehr 32 und sammelt sich in dem Wassersammelraum 31.
Wasser wird aus dem Raum 31 über die Auslaßleitung35 unter Regelung der Verschlußvorrichtung
34 abgeleitet, die von dem Schwimmer 33 entsprechend dem Wasserstand betätigt wird.
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Wie erwähnt, dient die zwischen dem inneren Gehäusemantel 14 und
dem äußeren Gehäusemantel 15 vorhandene Wärmeaustauschkammer 19 zum Erwärmen des
in den Räumen 22 und 31 sich sammelnden Wassers, um ein Einfrieren dieses Wassers
bei sehr kalten Witterungsverhältnissen zu verhüten. Dieses Erwärmen des Wassers
kühlt auch das die Kammer 19 durchströmende Entwässerungsmittel. Das Entwässerungsmittel
oder eine andere ein Abkühlen erfordernde Flüssigkeit fließt über den Einlaß 20
in die Kammer 19 und strömt über den Auslaß 21 aus der Kammer 19 aus. Kammerl9 ist
für gewöhnlich mit warmem Entwässerungsmittel gefüllt, da der Auslaß21 sich im höchsten
Abschnitt der Kammer 19 befindet.
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Das aus dem Nebelabscheider 4 fließende Gas ist im wesentlichen frei
von mitgenommenen Flüssigkeiten, die das Entwässerungsmittel übermäßig verdünnen
könnten oder die, wie im Falle von Kohlenwasserstoflkondensat, das Entwässerungsmittel
verunreinigen würden. Das Gas durchströmt nach oben den Schachtboden 11. die Glockenböden
10, 9 und 5, den Nebelabscheider 7 und wird aus dem Trockengasauslaß 8 abgelassen.
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Das Entwässerungsmittel strömt über den Einlaß 6 in den Abschnitt
3 und wird auf den oberen Glockenboden 5 geleitet. Das Entwässerungsmittel fließt
dann über die Glockenböden 9 und 10 in Kontaktberührung mit dem nach oben strömenden
Gas nach unten und sammelt sich auf dem Schachtboden 11, von dem es über den Auslaß
12 abgeleitet wird.
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Die Arbeitsweise von Kessel 37 (Fig.2) entspricht im wesentlichen
der Arbeitsweise von Kessel 1 (Fig. 1), mit der Ausnahme, daß keine Anordnung zum
Trennen der beiden unmischbaren Flüssigkeiten, z. B. Kohlenwasserstoff und Wasser,
vorhanden ist.
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Die Flüssigkeiten, die in dem in den Kessel 37 über den Einlaß 38
einströmenden Gasstrom mitgenommen werden, werden durch den Nebelabscheider 39 entfernt
und sammeln sich in der Flüssigkeitssammelzone 40. Diese Flüssigkeiten werden aus
der Zone 40 über den Flüssigkeitsauslaß unter Regelung der Ablaßvorrichtung 42 abgelassen,
die von dem Schwimmer 41 entsprechend dem im Raum 40 befindlichen Flüssigkeitsstand
betätigt wird.
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Das aus dem Nebelabscheider 39 strömende Gas ist im wesentlichen
frei von mitgenommenen Flüssigkeiten, die das Entwässerungsmittel übermäßig verdünnen
könnten oder die, wie im Falle von Kohlenwasserstoffkondensat, das Entwässerungsmittel
verunreinigen würden. Das Gas durchströmt nach oben den Schachtboden 49, die Glockenböden
48, 47 und 46, den Nebelabscheider 51 und wird in den Trockengasauslaß 52 aus dem
Kessel 37 abgelassen. Das Entwässerungsmittel strömt über den Einlaß 45 in den Kessel
37 und wird auf den oberen Glockenboden 46 geleitet. Das Entwässerungsmittel fließt
dann über die Glockenböden 47 und 48 in Kontaktberührung mit dem nach oben strömenden
Gas nach unten und sammelt sich auf dem Schachtboden 49. von dem es über den Auslaß
50 aus dem Kessel 37 abgeleitet wird.
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Der aus Flüssigkeit und Gas bestehende Strom auf den einzelnen Glockenböden
der Kontaktvorrichtung ist in Fig. 3 des näheren dargestellt. Flüssiges Entwässerungsmittel
wird über Einlaß 61 und Krümmer 62 auf den Glockenboden 57 geleitet, auf dem es
sich bis zu der oberen Randkante des im Zylinder 65 befindlichen Fallrohres 69 sammelt.
Das flüssige Entwässerungsmittel fließt dabei über den Glockenboden 57, durchströmt
den im Zylinder 65 befindlichen Schlitz 67 und steigt im Zylinder 65, bis das Entwässerungsmittel
über den Rand des Fallrohres 69 fließt und sich im Verschlußrohr 66 sammelt. In
diesem Rohr 66 steigt das Entwässerungsmittel bis zum unteren Ende von Schlitz 70
und bildet einen Flüssigkeitsverschluß, der ein Aufwärtsströmen von Gas im Fallrohr
69 verhindert. Das aus dem Schlitz 70 ausströmende flüssige Entwässerungsmittel
fließt quer über den Glockenboden 58 und weiter zum Glockenboden 59 und den Schachtboden
60, wie dies in bezug auf den Flüssigkeitsstrom aus dem Krümmer 62 über den Glockenboden
57 und nach unten zum Glockenboden 58 beschrieben ist.
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Das Gas strömt nach oben im Bodenglockenstutzen 64 und perlt aus
den in der Bodenglocke 63 vorhandenen Schlitzen in die auf dem Glockenboden 59 angesammelte
Flüssigkeitsmasse aus Entwässerungsmittel. Das Gas strömt dann nach oben in den
in der unteren gelochten Zwischenplatte 72 befindlichen Lochungen 74 und dann in
den in der oberen gelochten Zwischenplatte 71 befindlichen Lochungen 75.
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Das Gas durchströmt dann den Bodenglockenstutzen 64, Bodenglocke 63,
Entwässerungsmittel und die Zwischenplatten 71 und 72 der Glockenböden 58 und 57
und durchströmt schließlich den Nebelabscheider 55.
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Beim Durchströmen des Kontaktkessels 53 erfolgt also an jedem Kontaktboden
59, 58 und 57 eine gründliche Berührung zwischen Gas und flüssigem
Entwässerungsmittel.
Das auf dem oberen Kontaktboden 57 befindliche Entwässerungsmittel hat einen geringsten
Gehalt an Wasser im Vergleich zu dem Entwässerungsmittel auf den Kontaktböden 58
und 59. Dies gibt die Sicherheit, daß eine hohe Entwässerung erzielt wird. Wenn
das nur wenig Wasser enthaltende Entwässerungsmittel auf Glockenboden 57 durch Sprühstrahlen
oder Nebel verdünnt würde, die vom Glockenboden 58 her kommen, würde die Gasentwässerung
nachteilig beeinflußt. Versuche haben gezeigt, daß eine Konzentrationsverringerung
eines üblichen Entwässerungsmittels, z. B. Diäthylglykol, von 0,2°/o Konzentration
eine Taupunktsenkung von 3,30 C zur Folge hat. Unter dem hier verwendeten Ausdruck
Taupunktsenkung ist der Unterschied zwischen der Taupunkttemperatur in Celsiusgraden
des Gases vor und nach der Behandlung zu verstehen.
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Bei üblichen Kontaktbehandlungsvorrichtungen mit Glockenböden wird
diese höchste Taupunktsenkung dadurch erhalten, daß durch eine entsprechende Abstandssetzung
der Glockenböden eine Verunreinigung durch den aus dem unteren Glockenboden nach
oben geförderten Nebel verhütet wird. Diese Abstandssetzung ist in Kontaktbehandlungskesseln
sehr kostspielig, da sie die Kessellänge und infolgedessen die Kesselkosten erhöht.
Jede Kontaktbehandlungsanlage, bei der Glockenböden verwendet werden, die dichter
als üblich stehen, und die das Mitreißen von Nebel in die oberen Glockenböden trotzdem
verhütet, ist weniger teuer. Diese vorteilhafte dichte Aufstellung wird bei der
erfindungsgemäßen Kontaktbehandlungsanlage erzielt, da das Mitreißen von Nebel durch
die gelochten Zwischenplatten 71 und 72 wirksam verhütet wird. Wie festgestellt
wurde, kann bei Verwendung dieser Zwischenplatten der Glockenbodenabstand wesentlich
verringert werden. Die Zwischenplatten 71 und 72 sind daher so ausgeführt, daß die
Mitnehmer von Nebel auf eine vernachlässigbare Menge verringert wird.
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Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung ist darin zu sehen, daß kein
Vorbeiströmen des Entwässerungsmittels an den Glockenböden erfolgt. Dieses Vorbeiströmen
von nicht ausgenutztem flüssigem Entwässerungsmittel in die Fallrohre 69 wird durch
die Verwendung der Zylinder 65 verhütet, die das obere offene Ende der Fallrohre
69 bis zu einer Höhe umgeben, die über dem erwarteten oberen Spiegel des gesonderten
Flüssigkeitsraumes 68 reicht. Unter dem hier verwendeten Ausdruck gesonderter Flüssigkeitsraum
ist der Raum oberhalb des Glockenbodens zu verstehen, in welchem das flüssige Entwässerungsmittel
und die Gasbläschen enthalten sind. Durch Anordnung der Zylinder 65 um die Fallrohre
69 und durch Anordnung von Schlitzen 67 in der von den Bodenglocken 63 weggerichteten
Seite der Zylinder 65 ist eine gleichmäßige Strömung und Kontaktberührung des Entwässerungsmittels
mit dem Gas gesichert.
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Es ist also eine verbesserte Vorrichtung zur Kontaktbehandlung eines
Gases mit einer Flüssigkeit geschaffen, die einen hohen Wirkungsgrad hat und deren
Ausmaße ohne Verringerung der Kapazität herab-
gesetzt werden können. Die Vorrichtung
ist überall dort verwendbar, wo eine gründliche Berührung zwischen einem Gas und
einer Flüssigkeit gewünscht wird.