DE1120622B - Verfahren zur Herstellung fluessiger, kolloidales Eisenhydroxyd als Farbkoerper und Polymere von Methacrylsaeuremethylestern als wesentliche Filmbildner enthaltender Anstrichmassen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung fluessiger, kolloidales Eisenhydroxyd als Farbkoerper und Polymere von Methacrylsaeuremethylestern als wesentliche Filmbildner enthaltender AnstrichmassenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
P 21400 IVc/22g
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: 28. DEZEMBER 1961
Es ist bekannt, kolloidale Eisenhydroxyde als Farbkörper
in Anstrichmassen einzuarbeiten und auf diesem Wege außerordentlich dauerhafte, völlig klare und
durchsichtige Anstriche von geringer Färbekraft zu gewinnen. Die kolloidalen Eisenhydroxydpigmente
werden daher besonders für die Herstellung der zur Zeit gangbaren mehrfarbigen oder Metallpigmente
enthaltenden Automobil-Deckanstriche verwendet, deren Filmbildner aus einer Mischung von ölmodifizierten
Alkydharzen mit Nitrocellulose oder aus alkylierten Harnstoff-Formaldehyd-Harzen oder aus
alkylierten Melamin-Formaldehyd-Harzen bestehen.
Die steigende Nachfrage und der Wunsch, von den bisher üblichen Verfahren zur Einarbeitung von Farbkörpern
durch Anreiben, Dispergieren usw. loszukommen, führte zur Entwicklung neuer, kolloidaler
Eisenhydroxydfarbkörper, die durch eine Behandlung mit höheren Fettsäuren modifiziert worden waren.
Derartige Fettsäuren sind beispielsweise Laurinsäure, Caprylsäure, Kokosnußölsäure, denen manchmal
gewisse Naphthensäuren beigemischt waren. Diese neuen kolloidalen Farbkörper wurden der Anstrichtechnik
in Form einer Dispersion in flüssigen Kohlenwasserstoffen, wie Toluol, oder anderen in der Lacktechnik
verwendeten Lösungs- und Verdünnungsmitteln zugeführt.
Bei dem Versuch, die alten kolloidalen Eisenhydroxyd-Farbkörper oder die neuen fettsäuremodifizierten
kolloidalen Eisenhydroxyde in Deckanstriche auf der Basis von Acrylsäureharzen einzuarbeiten,
zeigten sich große Schwierigkeiten. Gerade diese Deckanstriche, die sich auch bei hohem Feststoffgehalt
noch einwandfrei aufspritzen ließen, konnte man durch Einarbeitung der kolloidalen Eisenhydroxydfarbkörper
hinsichtlich der Durchsichtigkeit, Haltbarkeit, Klarheit und niederer Färbekraft nicht
verbessern. Die mit Hilfe von Kugelmühlen, Walzenmühlen, Knetmaschinen oder durch Aufschlämmen,
Anreiben mit Sand und auf anderen bekannten Wegen hergestellten Dispersionen ergaben sämtlich
wolkige und trübe, nicht durchsichtige Anstriche. In vielen Fällen konnte ein Wolkigwerden schon an den
flüssigen Dispersionen beobachtet werden. Diese Erscheinungen zeigten sich auch in jenen Fällen, in
denen völlig klare Ausgangslösungen und völlig klare Mischungen verarbeitet wurden, also auch dann, wenn
die Lösung des Acrylsäurepolymeren und die Lösung des kolloidalen Eisenhydroxyds klar waren und gleichfalls
klare Mischlösungen ergaben.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung flüssiger, kolloidales Eisenhydroxyd als Farbkörper und Polymere
von Methacrylsäuremethylestern als wesentliche Verfahren zur Herstellung flüssiger,
kolloidales Eisenhydroxyd als Farbkörper
und Polymere von Methacrylsäuremethylestern als wesentliche Filmbildner
enthaltender Anstrichmassen
kolloidales Eisenhydroxyd als Farbkörper
und Polymere von Methacrylsäuremethylestern als wesentliche Filmbildner
enthaltender Anstrichmassen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald
und Dr.-Ing. Th. Meyer, Patentanwälte,
Köln 1, Deichmannhaus
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 1. Oktober 1957 (Nr. 687 363)
V. St. v. Amerika vom 1. Oktober 1957 (Nr. 687 363)
Henry Weaver Godshalk,
Genesee County, Flushing, Mich. (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
Filmbildner enthaltender Anstrichmassen, die sich zu klaren und durchsichtigen Trockenanstrichen verarbeiten
lassen, gefunden. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß man eine
klare Dispersion eines mit Fettsäure behandelten kolloidalen Eisenhydroxydfarbkörpers in einem flüchtigen
Lösungsmittel mit einer klaren Lösung der Methacrylsäuremethylesterpolymeren von einer relativen
Viskosität von 1,117 bis 1,196, vorzugsweise 1,148 bis 1,183, gemessen in 0,5%igar Lösung in
Äthylendichlorid bei 25° C, in solchen Mengen vermischt, daß mindestens ebenso viel Polymerisat wie
Farbkörper vorliegt und daß außerdem in der Mischung bis zu 15% Farbkörper und bis zu 35% nichtflüchtige
Feststoffe, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, enthalten sind, worauf man die frisch
bereitete Masse vor ihrer Verwendung zunächst einer zur Bildung eines klaren Films ausreichenden Alterung
unterwirft, indem man sie 16 bis 24 Stunden abstehen läßt oder 6 bis 8 Stunden bei Zimmertemperaturen
bzw. 2 bis 3 Stunden bei Temperaturen bis 52° C durchrührt. Vorzugsweise soll in der Mischung das
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3 4
Farbkörpergewicht 25 bis 75 % des Polymerengewichtes wie Toluol, Xylol und Benzol. Bewährt haben sich
ausmachen. Insbesondere sollen auch in der Mischung auch Ketone und Ester. Aliphatische Kohlenwasser-3
bis 10% an Farbkörper und 10 bis 25% an nicht- stoffe und stark polare organische Flüssigkeiten lösen
flüchtigen Feststoffen vorliegen. im allgemeinen schlecht und lassen sich nur in Gegen-
Es hat sich bewährt, noch andere Farbkörper und 5 wart wesentlicher Mengen anderer Lösungsmittel mit
bzw. oder andere filmbildende Stoffe und bzw. oder Erfolg einsetzen.
Weichmacher in die Masse einzuarbeiten. Die mit Fettsäure behandelten kolloidalen Eisen-
Weichmacher in die Masse einzuarbeiten. Die mit Fettsäure behandelten kolloidalen Eisen-
Ohne Einhaltung der bestimmten Mengenverhält- hydroxyd-Farbkörper sind nach den in der Farbnisse,
der verlangten relativen Viskositäten für das technik bekannten Methoden gewonnen. Als kollo-Polymere
und des zwingend erforderlichen Alterungs- io idales Eisenhydroxyd wird hier ein in kolloidaler Verprozesses
lassen sich auf der Basis von Polymeren teilung vorliegender Niederschlag angesehen, der durch
von Methacrylsäuremethylestern keine einwandfreien, Ausfällung einer wäßerigen Ferrisalzlösung mit einem
klaren und durchsichtigen Anstrichmassen bei Ein- alkalischen Fällungsmittel, wie Ammoniumhydroxyd,
arbeitung von kolloidalem Eisenhydroxyd als Färb- erhalten wurde. Als solche wäßerigen Ferrisalzlösungen
körper erzielen. Es ist überraschend, daß der vor- 13 verwendet man besonders Eisen(III)-chloridlösungen
zunehmende Reife- und Alterungsprozeß zu Anstrich- oder Eisen(III)-sulfatlösungen. Man kann auch von
massen führt, die nach dem Auftragen und Trocknen Ferrosalzlösungen ausgehen und diese vor der Auseinen
völlig klaren Film ergeben, während über das fällung zu Ferrisalzen oxydieren. Der Niederschlag
Wesen des Alterungsvorganges und etwa ablaufende wird dann so lange ausgewaschen, bis keine löslichen
chemische oder physikalische Vorgänge nichts aus- 20 Nebenprodukte mehr vorliegen. Die Niederschläge
gesagt werden kann. von kolloidalem Eisenhydroxyd sind nicht zu ver-
Die Polymerenkomponente des Decklackes kann wechseln mit den nicht kolloidalen Eisenoxyd- oder
aus einem Homopolymeren von Methacrylsäure- Eisenhydroxydfarbkörpern, wie Eisengelb, deren
methylestern bestehen, man kann jedoch auch Misch- Einzelteilchen wesentlich größer sind. Dieses Herstelpolymere
von Methacrylsäuremethylestern mit gerin- 25 lungsverfahren für das kolloidale Eisenhydroxyd ist
gen Mengen, beispielsweise 2 bis 25 %» eines anderen nicht Gegenstand der Erfindung,
damit mischpolymerisierbaren Stoffes verarbeiten. Als Als Dispersionsmittel für die bestimmten Eisen-
damit mischpolymerisierbaren Stoffes verarbeiten. Als Als Dispersionsmittel für die bestimmten Eisen-
zweite Bestandteile eines solchen Mischpolymeren hydroxydfarbkörper wendet man vorzugsweise jene
kommen Acrylsäure, Methacrylsäure, Alkylester der Lösungsmittel an, die auch für die Auflösung des
Acrylsäure mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkyl- 30 Methylmethacrylatpolymeren in Frage kommen,
rest oder solche der Methacrylsäure mit 2 bis 4 Kohlen- Selbstverständlich sind solche Lösungsmittel, die eine
stoffatomen im Alkylrest sowie Glycidylester der Ausfällung des Polymeren bewirken können, wie
Methacrylsäure und Styrol in Frage. Ein sehr gutes aliphatische Kohlenwasserstoffe, nicht oder nur in
Mischpolymeres für Decklacke enthält 98% Meth- ganz untergeordneten Mengen verwendbar,
acrylsäuremethylester und 2% Methacrylsäure. Auch 35 Als »klar« werden jene säurebehandelten Eisen-Mischungen der erwähnten Eigenpolymeren und hydroxydfarbkörperdispersionen und jene Polymeren-Mischpolymeren ergeben häufig sehr gute Decklacke. lösungen bezeichnet, wenn keinerlei Wolkigwerden
acrylsäuremethylester und 2% Methacrylsäure. Auch 35 Als »klar« werden jene säurebehandelten Eisen-Mischungen der erwähnten Eigenpolymeren und hydroxydfarbkörperdispersionen und jene Polymeren-Mischpolymeren ergeben häufig sehr gute Decklacke. lösungen bezeichnet, wenn keinerlei Wolkigwerden
Die Polymerisate oder Mischpolymerisate des oder Trübung an ihnen zu beobachten ist. Die Lösun-Methylmethacrylats
sind nach den üblichen Poly- gen brauchen nicht etwa farblos zu sein. Eine Probe
merisationsverfahren, nämlich der Blockpolymeri- 40 der klaren Lösungen muß in einem Glasrohr von
sation, Lösungspolymerisation oder Perlpolymerisa- 12 mm Bohrung scharfe Bilder durchlassen, die
tion, hergestellt. keinerlei Bildflachheit aufweisen.
Die angegebenen Viskositätsgrenzen charakterisieren Der vorgeschriebene Gehalt an Feststoffen soll sich
die günstigsten Polymereneigenschaften. Unter Ein- im wesentlichen aus Farbkörpern und Polymerisaten
arbeitung derartiger Polymerer erhält man die technisch 45 zusammensetzen. Bei Überschreitung der angegebenen
im Vordergrund stehenden Spritzlacke, die ohne Grenzen werden keine klaren Lösungen und auch
Fadenbildung einen hohen Feststoffgehalt vertragen keine klären Überzüge mehr erhalten, soweit man
und die sich außerdem in mehreren übereinander- nicht unerwünscht lange Alterungszeiten von 2 Wochen
liegenden Anstrichfilmen aufspritzen lassen. Auch oder noch mehr in Kauf nehmen will. Aus den für den
läuft die Farbe an geneigten oder senkrecht liegenden 50 Farbstoff-Fachmann bekannten Gründen wird man
Oberflächen nicht ab. Anstrichmassen mit geringer Feststoff konzentration
Als relative Viskosität wird der nachfolgende vermeiden.
Quotient ηΓ bezeichnet: Die unter Einhaltung der angegebenen Bedingungen,
jedoch ohne Alterung hergestellten Mischungen sind
nr = (A) Ausflußzeit der Polymerenlösung 55 im frischen Zustand zwar klar, ergeben jedoch bei
(B) Ausflußzeit des reinen Lösungsmittels ' dünnschichtigem Auftragen nach dem Trocknen
wolkige Deckfilme. Durch einen Reife- oder Alterungs-
Die Ausflußzeiten werden nach dem ASTM-D-445- Vorgang lassen sich die Mischungen so verändern,
46 T-Verfahren B bestimmt, wobei an Stelle des vor- daß einwandfreie, klare Deckfilme erhalten werden
gesehenen Öls (A) eine Lösung von 0,25 g des zu unter- 60 können.
suchenden Polymethylmethacrylats in 50 cm3 Äthylen- Da man die beiden Ausgangskomponenten, also
dichlorid verwendet wird. Die Bestimmungen werden die Pigmentdispersion und die Polymerenlösung,
bei 250C in einem modifizierten Oswald-Viskosimeter, zweckmäßig in hohen Konzentrationen von 40 bis
Gruppe 50, durchgeführt. 60% hergestellt, ist gewöhnlich der Zusatz eines
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen An- 65 Lösungsmittels bei der Durchführung des erfindungsstrichmassen
verwendet man die für die Auflösung gemäßen Verfahrens erforderlich. Zu diesem Zweck
von Methylmethacrylatpolymeren bekannten Lösungs- kann man eine oder beide Ausgangskomponenten
mittel, vorzugsweise aromatische Kohlenwasserstoffe, verdünnen und anschließend vermischen, man kann
aber auch die verhältnismäßig hochkonzentrierten Ausgangskomponenten mischen und erst anschließend
verdünnen. Es hat sich als besonders günstig herausgestellt, zunächst die Pigmentdispersion unter langsamer
Zugabe des Lösungsmittels unter Rühren zu verdünnen. Polare Lösungsmittel, wie Ketone, Ester
oder Alkohole, sollten bei gleichzeitiger Anwendung verhältnismäßig nichtpolarer Lösungsmittel, wie Kohlenwasserstoffe,
erst zugegeben werden, nachdem das nichtpolare Medium bereits vorliegt. Der verdünnten
Pigmentdispersion setzt man dann langsam unter Rühren die Polymerenlösung zu. Nach Vereinigung
der Komponenten kann intensiver gerührt werden. Auf diesem Wege läßt sich der Alterungs- und Reifeprozeß
beschleunigen, zweckmäßig erwärmt man zusätzlich, vermeidet aber lokale Überhitzung. Den Endpunkt
des Reifungsvorganges stellt man auf folgendem einfachem Wege fest:
Man läßt eine Probe der zu untersuchenden Mischung auf einer sauberen Glasplatte derart ausschwimmen,
daß nach dem Trocknen ein 18 bis 38 Mikron dicker Film vorliegt. Dann hält man die Glasplatte gegen eine Lichtquelle oder einen
Licht reflektierenden Hintergrund. Vorzugsweise arbeitet man mit Tageslicht und unter Belichtung der
lackierten Bleche durch aus nördlicher Richtung einfallendem Licht. Man beurteilt den Klarheitsgrad
mit einem Auge. Läßt sich dann eine eindeutige wolkige Trübung noch feststellen, so ist der Alterungsund
Reifeprozeß noch nicht beendet und muß fortgesetzt werden. Wird bei der Prüfung keine Trübung
mehr beobachtet, so wurde in einem für die meisten Verwendungszwecke ausreichenden Maße gealtert.
Diese mit einfachsten Mitteln durchführbare Schnellprüfung
genügt zwar in den meisten Fällen den gestellten Anforderungen, jedoch ist für besonders hohe
Klarheitsgrade eine genauere physikalische Untersuchung erforderlich, die mit Hilfe eines üblichen,
die Winkelabhängigkeit des Streulichtes messenden Gerätes durchgefühlt werden kann.
Die ausreichend gereifte Mischung wird in den meisten Fällen zwecks Ausbildung besonders komplexer
Anstrichmassen noch mit zusätzlichen Komponenten vermischt, beispielsweise mit weiteren Methylmethacrylatpolymeren
oder anderen filmbildenden Stoffen, wie Nitrocellulose. Besondere Farbtönungen und besondere Deckkraft der Anstriche erreicht man
durch die Einarbeitung von Pigmenten. Als weitere Zusätze kommen Weichmacher und Speziallösungsmittel
für verbesserte Spritzeigenschaften in Frage.
Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen das erfindungsgemäße Verfahren. Soweit nichts anderes angegeben
ist, sind alle Mengenangaben als Gewichtsangaben anzusehen.
463 Teile eines kolloidalen Eisenhydroxydniederschlages werden in Form einer Aufschlämmung in
900 Teilen Wasser mit 159 Teilen gereinigter Kokosnußölfettsäure in Gegenwart von 378 Teilen Xylol
behandelt. Die Fettsäuren des Kokosnußöles enthalten Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinnsäure, Caprinsäure,
Oleinsäure, Cyprylsäure, Stearinsäure, Palmitoleinsäure, Caproinsäure und Arachidinsäure. Im
Zuge der Säurebehandlung werden die Säuren und Xylol nach Vermischen unter Rührung auf etwa
50°C so lange erhitzt, bis die Säuren gelöst sind. Dann wird der Schlamm des kolloidalen Eisenhydroxyds
langsam unter Rühren zugefügt, bis eine homogene Mischung entstanden ist, die noch weitere
60 Minuten bei 50 bis 6O0C gerührt wird. Dann wird
der Rührer abgestellt und das Aufheizen unterbrochen. Nach etwa 30 Minuten wird nach einer
Feststoffausscheidung das überstehende Wasser dekantiert. Um noch vorliegendes Wasser abzudestillieren,
wird erneut erhitzt, im aufgefangenen Destillat das Wasser vom Xylol abgetrennt und dieses in das
Destillationsgefäß zurückgeführt. Man destilliert so lange, bis kein Wasser mehr übergeht. Die Temperatur
in der Flüssigkeit steigt dabei von 90 auf 135 0C. Man
erhält eine klare, etwa 60 % des mit Fettsäure behandelten kolloidalen Eisenhydroxydfarbkörpers enthaltende
Dispersion.
Zwecks Herstellung einer klaren Dispersion des fettsäurebehandelten Eisenhydroxydfarbkörpers in
einem Methylmethacrylatpolymeren werden folgende Bestandteile vermischt:
Teile
Pigmentdispersion in Xylol (wie beschrieben hergestellt, 60 % Feststoff
enthaltend) 66,7
Toluol 427,3
Polymeres von Methylmethacrylat (40%ige Lösung in Aceton und
Toluol) 200,0
694,0
Beim Polymeren des Methylmethacrylats handelt es sich um ein Mischpolymeres von Methylmethacrylat
und Methacrylsäure (angewandtes Gewichtsverhältnis: 98:2) einer relativen Viskosität von 1,1301. Das
Toluol wurde der Pigmentdispersion in Xylol langsam unter Rühren zugesetzt. Dann wurde die Lösung des
Methylmethacrylatpolymeren gleichfalls unter Rühren zugegeben. Eine Probe der nun vorliegenden klaren
Mischung wurde auf einer sauberen, klaren Glasplatte zum Ausschwimmen gebracht. Dann wurde das Rühren
bei etwa 210C (Raumtemperatur) fortgesetzt und
nach 2, 4 und 6 Stunden jeweils weitere Proben entnommen und auf einer Glasplatte zum Ausschwimmen
gebracht. Nach dem Trocknen wurde die Klarheit der Proben unter Beobachtung durch eine starke
Lichtquelle verglichen, wobei eine willkürlich gewählte Klarheitsskala mit den Zahlen 0 bis 10 zugrunde
gelegt wurde. In dieser Skala kennzeichnet die Zahl 0 völlige Undurchsichtigkeit, während 10 praktisch
vollständige Klarheit und Durchsichtigkeit charakterisiert. Durch Skalenzahlen von 8 und höher wird eine
ausreichende Reifung und Alterung im Sinn der Erfindung charakterisiert.
Alterung in Stunden | Klarheit in Zahlen der Skala |
0 2 4 6 |
3 6 9+ 10 |
6g Durch die angegebenen Daten wird die Wirkung der Alterung belegt. Die Anstrichmasse dieses Beispieles
enthält 50% des Farbkörpers, bezogen auf das Polymerengewicht, und 5,8%>
bezogen auf das Gesamt-
gewicht der Mischung. In ihr waren 11 % des Polymeren
und etwa 17,3% nichtflüchtige, aus Farbkörpern und Polymeren bestehende Feststoffe enthalten.
Die beschriebene Anstrichmasse ergibt ohne weitere Modifizierung einen goldgefärbten, klaren
Überzug. Meistens verwendet man sie jedoch, wie im Beispiel 3 beschrieben, als Mischungsbestandteil.
Ein Anteil der nach Beispiel 1 hergestellten Dispersion eines kolloidalen Eisenhydroxydfarbkörpers wurde
zentrifugiert, wobei die größeren und schwereren Feststoffteilchen in einer Menge von etwa 25%,
bezogen auf das gesamte Pigmentgewicht, abgeschieden und verworfen wurden. Das abzentrifugierte
Produkt enthält 40% an Pigment und 60% Xylol.
Durch die Abtrennung der größeren Pigmentteilchen erhält man eine Dispersion, die bei Einarbeitung in
Aluminiumflitterpigmente enthaltende Decklacke ein besonderes Glitzern und damit eine besondere Färbwirkung
hervorruft.
Eine klare Dispersion des zentrifugierten, fettsäurebehandelten Pigments in einem Polymeren von
Methylmethacrylat läßt sich unter Vermischung der folgenden Bestandteile herstellen:
Teile
Zentrifugierte Pigmentdispersion in
Xylol (wie beschrieben hergestellt,
40% Feststoffe enthaltend) 175
Xylol (wie beschrieben hergestellt,
40% Feststoffe enthaltend) 175
Toluol 292
Polymeres von Methylmethacrylat
(40%ige Lösung in Aceton und
Toluol) 233
(40%ige Lösung in Aceton und
Toluol) 233
700
Es wurde das im Beispiel 1 beschriebene Polymere des Methylmethacrylats eingesetzt.
Die Herstellungsweise entsprach dem Beispiel 1, jedoch wurde die Mischung auf 46 bis 52° C erhitzt.
Die Zwischenproben wurden unmittelbar vor dem Erhitzen nach 1, 1,5 und 3 Stunden entnommen. Die
Beurteilung des Klarheitsgrades der getrockneten, ausgeschwommenen Überzüge wurde nach Beispiel 1
verglichen:
35 wurde durch Vermischen der klaren Pigmentdispersion des Beispiels 2 mit den folgenden Bestandteilen
erhalten:
Teile
Pigmentdispersion nach Beispiel 2 113
Polymeres von Methylmethacrylat (40%ige Lösung des Polymeren nach Beispiel 1 in Aceton und Toluol) .... 83
Durch Verarbeitung in einer Walzenmühle hergestellte Pigmentdispersion 166
Bestandteile:
a) Polymeres von Methylmethacrylat (Eigenpolymeres mit einer relativen
Viskosität von 1,16, in Form einer 40 %igen Lösung in Aceton und Toluol) 98
b) aminbehandeltes Bentonit-Pigment 5
c) grünes Phthalocyanin-Pigment... 5
d) Xylol 58
Nitrocelluloselösung (2,4%ige Lösung mit einer Viskosität von 350 Sekunden
in Lacklösungsmitteln) 124
Aluminiumpigmentdispersion 29
Bestandteile:
Aluminiumpaste (bestehend aus 65% Flitterpigment und 35% Lackbenzin und Schwerbenzin)
Polymeres von Methylmethacrylat (Eigenpolymeres, relative Viskosität
1,16, 40%ige Lösung in Aceton und Toluol)
Xylol
Benzylbutylphthalat-Weichmacher ..
17 10
31
546
40
Alterung bei 46 bis 52rC (Stunden) |
Klarheit in Zahlen der Skala |
0 1 1,5 3 |
5 7 9 9+ |
55
Die Ergebnisse belegen die besondere Wirkung des Rührvorganges unter Erhitzen. Unter diesen Bedingungen
genügt schon eine l,5stündige Alterung.
Die Anstrichmischung enthielt 75% Pigment, bezogen auf das Polymerengewicht, und 10%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Mischung. In der Masse lagen 13,3% Polymerisat und 23,3% an nichtflüchtigen, aus Pigment und Polymerisat bestehenden
Feststoffen vor.
Beispiel 3 6s
Ein besonders als Deckschicht für Automobilkarosserien geeigneter grüner, polychromatischer Lack
Die Arbeitsweise des Beispieles 1 wurde wiederholt, jedoch an Stelle des mit Cocosnußöl-Fettsäuren behandelten
Eisenhydroxyds ein mit gereinigten Tallöl-Fettsäuren modifiziertes eingesetzt. Es wurden die
gleichen, guten Ergebnisse erhalten.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung flüssiger, kolloidales Eisenhydroxyd als Farbkörper und Polymere von
Methacrylsäuremethylestern als wesentliche Filmbildner enthaltender Anstrichmassen, dadurch ge
kennzeichnet, daß man eine klare Dispersion eines mit Fettsäure behandelten kolloidalen Eisenhydroxydfarbkörpers
in einem flüchtigen Lösungsmittel mit einer klaren Lösung der Methacrylsäuremethylesterpolymeren
von einer relativen Viskosität von 1,117 bis 1,196, vorzugsweise 1,148 bis 1,83, gemessen in 0,5%iger Lösung in
Äthylendichlorid bei 25° C, in solchen Mengen vermischt, daß mindestens ebenso viel Polymerisat
wie Farbkörper vorliegt und daß außerdem in der Mischung bis 15% Farbkörper und bis
35% nichtflüchtige Feststoffe, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, enthalten sind,
worauf man die frisch bereitete Masse vor ihrer Verwendung zunächst einer zur Bildung eines
klaren Films ausreichenden Alterung unterwirft,
9 10
in dem man sie 16 bis 24 Stunden abstehen läßt, 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch,
oder 4 bis 8 Stunden bei Zimmertemperatur bzw. gekennzeichnet, daß man noch andere Farbkörper
1,5 bis 3 Stunden bei Temperaturen bis 520C und bzw. oder andere filmbildende Stoffe und
durchrührt. bzw. oder Weichmacher in die Masse einarbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 5
zeichnet, daß in der Mischung der Farbkörper In Betracht gezogene Druckschriften:
25 bis 75% des Polymerengewichts ausmacht. Französische Patentschrift Nr. 1 132 472.
O 109 757/558 12. 61
Applications Claiming Priority (1)
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