-
TECHNISCHES GEBIET
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schmerzbewertungsvorrichtung, ein Schmerzbewertungsverfahren und ein Schmerzbewertungsprogramm.
-
STAND DER TECHNIK
-
Es ist ein tragbarer Elektrokardiograph bekannt, der von einem Benutzer routinemäßig mitgeführt wird (siehe Patentdokumente 1 und 2). Außerdem ist die Erkenntnis, dass die Schmerzbewertung durch Herzfrequenzvariabilitätsanalyse (insbesondere Frequenzanalyse) durchgeführt werden kann, in Nicht-Patentliteratur 1 beschrieben.
-
LITERATURLISTE
-
Patentliteratur
-
- Patentdokument 1: JP 2005-000409 A
- Patentdokument 2: JP 2005-040187 A
-
Nicht-Patentliteratur
-
Nicht-Patentliteratur 1: Tateisi Science and Technology Foundation, Report of granted research (Nr. 20), 2011, Seite 51 bis Seite 55: „Development of Objective Evaluation System using Biological Signals for Somesthetic Sense“
-
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
-
Technische Aufgabe
-
Nicht-Patentliteratur 1 beschreibt, dass periodische Variationen im RR-Intervall, das ein Intervall zwischen R-Wellen ist, von denen jede die maximale Amplitude einer elektrokardiographischen Wellenform ist, mit Schmerzen korreliert sind. Die absolute Bewertung von Schmerzen wird jedoch in Nicht-Patentliteratur durchgeführt. Wie Schmerz wahrgenommen wird, unterscheidet sich bei Individuen, und nur die Beobachtung der periodischen Variationen im RR-Intervall kann den Schmerzgrad bei jedem Individuum nicht erkennen.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schmerzbewertungsvorrichtung, ein Schmerzbewertungsverfahren und ein Schmerzbewertungsprogramm bereitzustellen, die den Schmerzgrad in jedem Individuum bewerten können.
-
Lösung für das Problem
-
Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst eine Schmerzbewertungsvorrichtung (zum Beispiel eine Steuereinheit 21 in der folgenden Ausführungsform) zum Bewerten von Schmerz eines Benutzers, wobei die Schmerzbewertungsvorrichtung Folgendes umfasst:
- eine Erfassungseinheit für elektrokardiographische Wellenformen, die konfiguriert ist, um elektrokardiographische Wellenformdaten des Benutzers zu erfassen; und
- eine Schmerzbestimmungseinheit, die konfiguriert ist, basierend auf einem Vergleich zwischen ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten, die von der Erfassungseinheit für elektrokardiographische Wellenformen in einem Zustand erhalten werden, in dem keine physische Last auf den Körper des Benutzers ausgeübt wird, und
- zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten, die von der Erfassungseinheit für elektrokardiographische Wellenformen in einem Zustand erhalten werden, in dem eine Last auf den Körper des Benutzers ausgeübt wird, einen Schmerzgrad, der von dem
- Benutzer in einem Zustand erfasst wird, in dem die Last angelegt ist, zu bestimmen.
-
Gemäß dem ersten Gesichtspunkt wird der Schmerzgrad basierend auf einem Vergleich zwischen den ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten in einem Zustand, in dem keine physische Last auf den Körper des Benutzers ausgeübt wird, und den zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten, die in einem Zustand erhalten werden, in dem eine physische Last auf den Körper des Benutzers ausgeübt wird, bestimmt. Daher kann beispielsweise quantifiziert werden, wie unterschiedlich Schmerzen von jedem Benutzer wahrgenommen werden, was zur Diagnose durch einen Arzt, zur Behandlung einer schmerzhaften Stelle oder dergleichen beitragen kann.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung bestimmt bei der in dem ersten Aspekt beschriebenen Schmerzbewertungsvorrichtung die Schmerzbestimmungseinheit den Schmerzgrad basierend auf einer Differenz oder einem Verhältnis zwischen einem PP-Intervall oder einem RR-Intervall, das aus zwei benachbarten elektrokardiographischen Wellenformen basierend auf den ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten erhalten wird, und einem PP-Intervall oder einem RR-Intervall, das aus zwei benachbarten elektrokardiographischen Wellenformen basierend auf den zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten erhalten wird.
-
Gemäß dem zweiten Aspekt kann die Bestimmung des Schmerzgrades durch einfache Verarbeitung erfolgen.
-
Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung bestimmt in der in dem zweiten Aspekt beschriebenen Schmerzbewertungsvorrichtung, wenn ein Absolutwert der Differenz einen Schwellenwert überschreitet, die Schmerzbestimmungseinheit, dass der Schmerzgrad größer ist als derjenige, wenn der Absolutwert bei dem Schwellenwert oder niedriger liegt.
-
Gemäß dem dritten Aspekt kann die Bestimmung des Schmerzgrades durch einfache Verarbeitung erfolgen.
-
Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung bestimmt die Schmerzbestimmungseinheit, wenn eine Differenz zwischen dem Verhältnis und einem Referenzwert einen Schwellenwert überschreitet, bei der in dem zweiten Aspekt beschriebenen Schmerzbewertungsvorrichtung, dass der Schmerzgrad größer ist als derjenige, wenn die Differenz bei dem Schwellenwert oder niedriger liegt.
-
Gemäß dem vierten Aspekt kann die Bestimmung des Schmerzgrades durch einfache Verarbeitung erfolgen.
-
Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung berechnet in der in dem zweiten Aspekt beschriebenen Schmerzbewertungsvorrichtung die Schmerzbestimmungseinheit die Differenz für jede der ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten und der zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten erhalten werden, und bestimmt den Schmerzgrad basierend auf einer Vielzahl der Differenzen.
-
Gemäß dem fünften Gesichtspunkt wird der Schmerzgrad basierend auf der Vielzahl der Unterschiede bestimmt; daher kann die Bestimmungsgenauigkeit erhöht werden.
-
Gemäß einem sechsten Aspekt der vorliegenden Erfindung bestimmt die Schmerzbestimmungseinheit in der in dem fünften Aspekt beschriebenen Schmerzbewertungsvorrichtung, wenn ein Durchschnittswert von Absolutwerten der Vielzahl der Differenzen einen Schwellenwert überschreitet, dass der Schmerzgrad größer ist als derjenige, wenn der Durchschnittswert bei dem Schwellenwert oder niedriger liegt.
-
Gemäß dem sechsten Gesichtspunkt wird der Schmerzgrad basierend auf der Vielzahl der Unterschiede bestimmt; daher kann die Bestimmungsgenauigkeit erhöht werden.
-
Gemäß einem siebenten Aspekt der vorliegenden Erfindung berechnet in der in dem zweiten Aspekt beschriebenen Schmerzbewertungsvorrichtung die Schmerzbestimmungseinheit das Verhältnis für jede der ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten und der zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten erhalten werden, und bestimmt den Schmerzgrad basierend auf einer Vielzahl der Verhältnisse.
-
Gemäß dem siebenten Gesichtspunkt wird der Schmerzgrad basierend auf der Vielzahl der Verhältnisse bestimmt; daher kann die Bestimmungsgenauigkeit erhöht werden.
-
Gemäß einem achten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung bestimmt die Schmerzbestimmungseinheit in der in dem siebenten Gesichtspunkt beschriebenen Schmerzbewertungsvorrichtung, wenn eine Differenz zwischen einem Durchschnittswert der Vielzahl der Verhältnisse und einem Referenzwert einen Schwellenwert überschreitet, dass der Schmerzgrad größer ist als derjenige, wenn der Durchschnittswert bei dem Schwellenwert oder niedriger liegt.
-
Gemäß dem achten Gesichtspunkt wird der Schmerzgrad basierend auf der Vielzahl der Verhältnisse bestimmt; daher kann die Bestimmungsgenauigkeit erhöht werden.
-
Gemäß einem neunten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung berechnet die Schmerzbestimmungseinheit in der Schmerzbewertungsvorrichtung, die in einem beliebigen der zweiten bis achten Gesichtspunkte beschrieben ist, als das Verhältnis oder die Differenz, ein Verhältnis oder eine Differenz zwischen einem Durchschnittswert einer Vielzahl der PP-Intervalle basierend auf den ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten oder einem Durchschnittswert einer Vielzahl der RR-Intervalle basierend auf den ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten, und einen Durchschnittswert einer Vielzahl der PP-Intervalle basierend auf den zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten oder einen Durchschnittswert einer Vielzahl der RR-Intervalle basierend auf den zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten.
-
Gemäß dem neunten Gesichtspunkt kann der Einfluss von Variationen im PP-Intervall oder im RR-Intervall eliminiert werden; daher kann die Genauigkeit der Bestimmung des Schmerzgrades erhöht werden.
-
Gemäß einem zehnten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird bei der in einem der ersten bis neunten Aspekte beschriebenen Schmerzbewertungsvorrichtung die auf den Körper des Benutzers ausgeübte Last durch eine dafür vorgesehene Vorrichtung erzeugt.
-
Gemäß dem zehnten Gesichtspunkt können die zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten in einem Zustand erfasst werden, in dem eine bestimmte Last durch die dafür vorgesehene Vorrichtung an den Benutzer angelegt wird. Daher können beispielsweise Schwankungen in der Belastung des betroffenen Bereichs mit Verletzung eliminiert und der Schmerzgrad im betroffenen Bereich mit hoher Genauigkeit bestimmt werden.
-
Gemäß einem elften Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist ein Schmerzbewertungsverfahren zum Bewerten von Schmerzen eines Benutzers, wobei das Schmerzbewertungsverfahren einschließt:
- einen Erfassungsschritt für elektrokardiographische Wellenformdaten zum Erfassen elektrokardiographischer Wellenformdaten des Benutzers; und
- einen Schmerzbestimmungsschritt zum Bestimmen, basierend auf einem Vergleich zwischen ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten, die durch den elektrokardiographischen Wellenformerfassungsschritt in einem Zustand erhalten werden, in dem keine physische Last auf den Körper des Benutzers ausgeübt wird, und zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten, die durch den elektrokardiographischen Wellenformerfassungsschritt in einem Zustand erhalten werden, in dem eine Last auf den Körper des Benutzers ausgeübt wird, eines Schmerzgrads, der von dem Benutzer in einem Zustand erfasst wird, in dem die Last angelegt ist.
-
Gemäß einem zwölften Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist ein Schmerzbewertungsprogramm zum Bewerten von Schmerzen eines Benutzers, wobei das Programm es einem Computer ermöglicht, Folgendes auszuführen:
- einen Erfassungsschritt für elektrokardiographische Wellenformdaten zum Erfassen elektrokardiographischer Wellenformdaten des Benutzers; und
- einen Schmerzbestimmungsschritt zum Bestimmen, basierend auf einem Vergleich zwischen ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten, die durch den elektrokardiographischen Wellenformerfassungsschritt in einem Zustand erhalten werden, in dem keine physische Last auf den Körper des Benutzers ausgeübt wird, und zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten, die durch den elektrokardiographischen Wellenformerfassungsschritt in einem Zustand erhalten werden, in dem eine Last auf den Körper des Benutzers ausgeübt wird, eines Schmerzgrads, der von dem Benutzer in einem Zustand erfasst wird, in dem die Last angelegt ist.
-
VORTEILHAFTE AUSWIRKUNGEN DER ERFINDUNG
-
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung können eine Schmerzbewertungsvorrichtung, ein Schmerzbewertungsverfahren und ein Schmerzbewertungsprogramm, das den Schmerzgrad in jedem Individuum bewerten kann, bereitgestellt werden.
-
Figurenliste
-
- 1 ist eine schematische Darstellung, die eine Gesamtkonfiguration eines medizinischen Behandlungssystems 100 veranschaulicht.
- 2 ist ein Diagramm, das einen Funktionsblock einer Steuereinheit 21 des in 1 veranschaulichten medizinischen Behandlungsgeräts 100 veranschaulicht.
- 3 ist ein Diagramm, das ein Beispiel erster elektrokardiographischer Wellenformdaten veranschaulicht.
- 4 ist ein Diagramm, das ein Beispiel für zweite elektrokardiographische Wellenformdaten veranschaulicht.
- 5 ist ein Flussdiagramm zum Veranschaulichen des Betriebs der Steuereinheit 21 einer elektronischen Vorrichtung 20, die in 1 veranschaulicht ist.
- 6 ist ein Flussdiagramm zum Veranschaulichen eines ersten modifizierten Beispiels des Betriebs der Steuereinheit 21 der in 1 veranschaulichten elektronischen Vorrichtung 20.
- 7 ist ein Flussdiagramm zum Veranschaulichen eines zweiten modifizierten Beispiels des Betriebs der Steuereinheit 21 der in 1 veranschaulichten elektronischen Vorrichtung 20.
- 8 ist ein Flussdiagramm zum Veranschaulichen eines dritten modifizierten Beispiels des Betriebs der Steuereinheit 21 der in 1 veranschaulichten elektronischen Vorrichtung 20.
-
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Übersicht über das Schmerzbewertungssystem der Ausführungsform
-
Ein Schmerzbewertungssystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist konfiguriert, um basierend auf einer elektrokardiographischen Wellenform eines Benutzers den Schmerzgrad zu bestimmen, der von dem Benutzer erfasst wird. Zum Beispiel werden in einem Benutzer mit einer Störung, wie zum Beispiel Verstauchung, ein Zustand, in dem eine Last auf den betroffenen Bereich ausgeübt wird, indem der betroffene Bereich mit einem Finger oder auf andere Weise gedrückt wird, und ein Zustand, in dem keine Last auf den betroffenen Bereich ausgeübt wird, ohne den betroffenen Bereich zu berühren, gebildet. Das Schmerzauswertungssystem erfasst elektrokardiographische Wellenformdaten (Daten, die elektrokardiographische Wellenformen von mindestens zwei Schlägen enthalten) des Benutzers, die mit einem Elektrokardiographen in diesen beiden Zuständen gemessen werden. Das Schmerzbewertungssystem erhält ein RR-Intervall, das ein Intervall zwischen R-Wellen in zwei einander benachbarten elektrokardiographischen Wellenformen ist (oder ein PP-Intervall, das ein Intervall zwischen P-Wellen ist), aus jedem der zwei elektrokardiographischen Wellenformdaten, und bestimmt basierend auf einem Vergleich zwischen den zwei RR-Intervallen (oder den PP-Intervallen) den Schmerzgrad, der von dem Benutzer in einem Zustand erfasst wird, in dem eine Last auf den betroffenen Bereich ausgeübt wird.
-
Die Erfinder haben herausgefunden, dass eine Differenz zwischen den RR-Intervallen (oder den PP-Intervallen) zwischen einem Zustand, in dem keine Last auf den betroffenen Bereich angewendet wird, und einem Zustand, in dem eine Last auf den betroffenen Bereich angewendet wird, erzeugt wird, und auf der Basis dieser Feststellung gelang die Bewertung des Schmerzgrades aus der Größe einer Differenz oder eines Verhältnisses zwischen den RR-Intervallen (oder den PP-Intervallen) in jedem der beiden Zustände. Wie Schmerzen erfasst werden, unterscheidet sich bei Benutzern; mit diesem Verfahren kann ein Benutzer jedoch aus der Größe einer Differenz oder eines Verhältnisses zwischen zwei RR-Intervallen (oder PP-Intervallen), die von einem identischen Benutzer erfasst wurden, wissen, wie viel Schmerz in dem betroffenen Bereich sich verändert (gelindert oder verschlechtert) hat.
-
Konkrete Konfiguration des Schmerzbewertungssystems der Ausführungsform
-
1 ist eine schematische Darstellung, die eine Gesamtkonfiguration des medizinischen Behandlungssystems 100 veranschaulicht. Das in 1 dargestellte Schmerzbewertungssystem 100 schließt einen Elektrokardiographen 10, die elektronische Vorrichtung 20 und eine Druckvorrichtung 30 ein.
-
Der Elektrokardiograph 10 dient dazu, eine elektrokardiographische Wellenform eines Benutzers zu messen, und zum Beispiel wird der in Patentdokumenten 1, 2 beschriebene Elektrokardiograph angewendet.
-
Die elektronische Vorrichtung 20 ist beispielsweise ein Smartphone, ein tabletartiges Gerät, ein Personal Computer oder dergleichen. Konkret umfasst die elektronische Vorrichtung 20 die Steuereinheit 21, eine Anzeigeeinheit 22 und eine Kommunikationsschnittstelle (nicht dargestellt) zur Verbindung mit dem Elektrokardiographen 10 und der Druckvorrichtung 30. Der Elektrokardiograph 10 und die elektronische Vorrichtung 20 sind so konfiguriert, dass sie über drahtgebundene Kommunikation oder drahtlose Kommunikation kommunizieren. Die durch den Elektrokardiographen 10 gemessenen elektrokardiographischen Wellenformdaten (Aggregation von elektrokardiographischen Wellenformen eines Schlags) eines Benutzers werden über die Kommunikationsschnittstelle an die elektronische Vorrichtung 20 übertragen.
-
Die Steuereinheit 21 schließt einen Hauptprozessor (CPU), einen Direktzugriffsspeicher (RAM), einen Festwertspeicher (ROM) und dergleichen ein und führt eine integrierte Steuerung oder Ähnliches der elektronischen Vorrichtung 20 gemäß Programmen durch. Programme einschließlich eines Schmerzbewertungsprogramms werden im ROM der Steuereinheit 21 gespeichert.
-
Die Anzeigeeinheit 22 ist eine Vorrichtung wie ein Flüssigkristallanzeigefeld oder ein organisches EL- (Elektrolumineszenz-) Anzeigefeld, das in der Lage ist, ein Bild anzuzeigen.
-
Die Druckvorrichtung 30 ist eine Vorrichtung zum Anlegen einer physischen Last (d. h. eines Reizes) an eine bestimmte Stelle (zum Beispiel den betroffenen Bereich mit Schmerzen) des Körpers des Benutzers. Insbesondere umfasst die Druckvorrichtung 30 ein stabförmiges Element, einen Bewegungsmechanismus, der es dem stabförmigen Element ermöglicht, sich in der Längsrichtung zu bewegen, ein Betätigungselement zum Betätigen des Bewegungsmechanismus und eine Kommunikationsschnittstelle zum Kommunizieren mit der elektronischen Vorrichtung 20.
-
Der Benutzer drückt eine vorstehende Öffnung des stabförmigen Elements der Druckvorrichtung 30 gegen den betroffenen Bereich und betätigt das Betätigungselement, um eine Betätigung durchzuführen, um das stabförmige Element unter Verwendung des Bewegungsmechanismus aus der hervorstehenden Öffnung hervorstehen zu lassen. Dieser Vorgang bewirkt, dass ein aus der hervorstehenden Öffnung hervorstehendes Spitzenende des stabförmigen Elements mit einer bestimmten Kraft gegen den betroffenen Bereich des Benutzers gedrückt wird und somit eine physische Last auf den betroffenen Bereich ausgeübt wird. Wenn das stabförmige Element wie soeben beschrieben angetrieben wird, werden Informationen, die anzeigen, dass eine Last auf den Benutzer ausgeübt wird, von der Druckvorrichtung 30 an die elektronische Vorrichtung 20 übertragen. Wenn das stabförmige Element nicht angetrieben wird, werden Informationen, die anzeigen, dass der Benutzer nicht belastet wird, von der Druckvorrichtung 30 an die elektronische Vorrichtung 20 übertragen. Funktion der Steuereinheit 21
-
2 ist ein Diagramm, das einen Funktionsblock der Steuereinheit 21 des in 1 veranschaulichten Schmerzbewertungssystems 100 veranschaulicht. Die CPU der Steuereinheit 21 führt das oben erwähnte, im ROM gespeicherte Schmerzbewertungsprogramm aus und fungiert dabei als Erfassungseinheit für elektrokardiographische Wellenformen 21A und Schmerzbestimmungseinheit 21B.
-
Die Erfassungseinheit für elektrokardiographische Wellenformen 21A erfasst elektrokardiographische Wellenformdaten des Benutzers, die durch den Elektrokardiographen 10 gemessen werden.
-
Die Schmerzbestimmungseinheit 21B bestimmt, basierend auf einem Vergleich zwischen: ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten, die von der Erfassungseinheit für elektrokardiographische Wellenformen 21A in einem Zustand erfasst werden, in dem keine Last auf den Körper des Benutzers durch die Druckvorrichtung 30 ausgeübt wird; und zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten, die durch die Erfassungseinheit für elektrokardiographische Wellenformen 21A in einem Zustand erfasst werden, in dem eine Last durch die Druckvorrichtung 30 auf den Körper des Benutzers ausgeübt wird, den Schmerzgrad, der durch den Benutzer in einem Zustand erfasst wird, in dem eine Last durch die Druckvorrichtung 30 ausgeübt wird. Die Schmerzbestimmungseinheit 21B bewertet beispielsweise den ermittelten Schmerzgrad, ermöglicht die Anzeige der Bewertung auf der Anzeigeeinheit 22 oder die Ausgabe von einem Lautsprecher (nicht dargestellt) und benachrichtigt dadurch den Benutzer oder ärztliche Fachleute, die eine Behandlung durchführen.
-
3 ist ein Diagramm, das ein Beispiel der ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten veranschaulicht. Erste elektrokardiographische Wellenformdaten D1, die in 3 veranschaulicht sind, schließen drei kontinuierliche elektrokardiographische Wellenformen (elektrokardiographische Wellenform W1, elektrokardiographische Wellenform W2 und elektrokardiographische Wellenform W3) ein. Jede der elektrokardiographischen Wellenformen wird aus P-, Q-, R-, S-, T- und U-Wellen gebildet. Die Schmerzbestimmungseinheit 21B berechnet mindestens einen Abstand zwischen den R-Wellen der zwei benachbarten elektrokardiographischen Wellenformen in den ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten D1. 3 veranschaulicht ein Beispiel, in dem zwei RR-Intervalle berechnet werden, wobei die RR-Intervalle Folgendes sind: ein RR-Intervall ΔRR1, das ein Intervall zwischen der R-Welle der elektrokardiographischen Wellenform W1 und der R-Welle der elektrokardiographischen Wellenform W2 ist; und ein RR-Intervall ΔRR2, das ein Intervall zwischen der R-Welle der elektrokardiographischen Wellenform W2 und der R-Welle der elektrokardiographischen Wellenform W3 ist.
-
4 ist ein Diagramm, das ein Beispiel der zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten veranschaulicht. Zweite elektrokardiographische Wellenformdaten D2, die in 4 veranschaulicht sind, schließen drei kontinuierliche elektrokardiographische Wellenformen (elektrokardiographische Wellenform W4, elektrokardiographische Wellenform W5 und elektrokardiographische Wellenform W6) ein. Jede der elektrokardiographischen Wellenformen wird aus P-, Q-, R-, S-, T- und U-Wellen gebildet. Die Schmerzbestimmungseinheit 21B berechnet mindestens ein Intervall zwischen den R-Wellen der zwei benachbarten elektrokardiographischen Wellenformen in den zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten D2. 4 veranschaulicht ein Beispiel, in dem zwei RR-Intervalle berechnet werden, wobei die RR-Intervalle Folgendes sind: ein RR-Intervall ΔRR3, das ein Intervall zwischen der R-Welle der elektrokardiographischen Wellenform W4 und der R-Welle der elektrokardiographischen Wellenform W5 ist; und ein RR-Intervall ΔRR4, das ein Intervall zwischen der R-Welle der elektrokardiographischen Wellenform W5 und der R-Welle der elektrokardiographischen Wellenform W6 ist.
-
Die Schmerzbestimmungseinheit 21B bestimmt den Schmerzgrad des Benutzers durch Vergleichen des RR-Intervalls in den ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten D1 mit dem RR-Intervall in den zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten D2, das wie oben beschrieben berechnet wurde.
-
Spezifisches Beispiel für das Schmerzbestimmungsverfahren
-
5 ist ein Flussdiagramm zum Veranschaulichen des Betriebs der Steuereinheit 21 der in 1 dargestellten elektronischen Vorrichtung 20. Die Erfassungseinheit für elektrokardiographische Wellenformen 21A der Steuereinheit 21 bestimmt basierend auf dem Inhalt von Informationen, die von der Druckvorrichtung 30 empfangen werden, ob die Druckvorrichtung 30 in Gebrauch ist (ein Zustand, in dem eine physische Last auf den Körper des Benutzers ausgeübt wird) (Schritt S0).
-
In einem Fall, in dem festgestellt wird, dass die Druckvorrichtung 30 nicht in Gebrauch ist (Schritt S0: NEIN), erfasst die Erfassungseinheit für elektrokardiographische Wellenformen 21A die in 3 dargestellten ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten D1 aus dem Elektrokardiographen 10 und speichert die ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten D1 im RAM (Schritt S1).
-
Als Nächstes bestimmt die Erfassungseinheit für elektrokardiographische Wellenformen 21A basierend auf dem Inhalt von Informationen, die von der Druckvorrichtung 30 empfangen werden, ob die Druckvorrichtung 30 in Gebrauch ist (Schritt S2). In einem Fall, in dem festgestellt wird, dass die Druckvorrichtung 30 in Gebrauch ist (Schritt S2: JA), erfasst die Erfassungseinheit für elektrokardiographische Wellenformen 21A die in 4 dargestellten zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten D2 aus dem Elektrokardiographen 10 und speichert die zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten D2 im RAM (Schritt S3).
-
Als Nächstes berechnet die Schmerzbestimmungseinheit 21B ein RR-Intervall (hier das RR-Intervall ΔRR1) aus den in Schritt S 1 erfassten ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten D1 (Schritt S4) und berechnet ein RR-Intervall (hier das RR-Intervall ΔRR3) aus den in Schritt S3 erfassten zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten D2 (Schritt S5).
-
Als Nächstes berechnet die Schmerzbestimmungseinheit 21B einen Absolutwert einer Differenz zwischen dem in Schritt S4 berechneten RR-Intervall ΔRR1 und dem in Schritt S5 berechneten RR-Intervall ΔRR3 und bestimmt, ob der Absolutwert einen vorbestimmten Schwellenwert TH1 überschreitet (Schritt S6).
-
Die Differenz zwischen dem RR-Intervall ΔRR1 und dem RR-Intervall ΔRR3 ist bis auf einen Messfehler jedes der RR-Intervalle und Variationen im RR-Intervall des Benutzers null, solange der betroffene Bereich schmerzarm ist. Der Schwellenwert TH1 wird auf einen Wert eingestellt, der durch Addieren eines Werts, der basierend auf einem Messfehler des durch den Elektrokardiographen 10 gemessenen RR-Intervalls und Variationen im RR-Intervall des Benutzers bestimmt wird, zu null erhalten wird. Infolgedessen kann, wenn der vorstehend genannte absolute Wert den Schwellenwert TH1 überschreitet, bestimmt werden, dass eine Änderung im RR-Intervall aufgrund von Schmerzen erzeugt wird, und wenn der vorstehend genannte absolute Wert beim Schwellenwert TH1 oder darunter liegt, kann bestimmt werden, dass keine Änderung im RR-Intervall aufgrund von Schmerzen erzeugt wird.
-
Wenn der Absolutwert den Schwellenwert TH1 überschreitet (Schritt S6: JA), bestimmt die Schmerzbestimmungseinheit 21B einen Schmerzwert, der den Schmerzgrad beispielsweise als „1“ angibt (ein Zahlenwert, der angibt, dass Schmerz vorliegt) (Schritt S7). Unterdessen, wenn der Bewertungswert beim Schwellenwert TH1 oder darunter liegt (Schritt S6: NEIN), bestimmt die Schmerzbestimmungseinheit 21B einen Schmerzwert, der den Schmerzgrad beispielsweise als „0“ angibt (ein Zahlenwert, der angibt, dass kein Schmerz vorliegt) (Schritt S8). Hier ist der Schmerzwert ein Wert zum Bewerten von Schmerz in zwei Pegeln mit Schmerz oder ohne Schmerz; jedoch kann der Schwellenwert TH1 auf mehrere Pegel eingestellt werden, so dass jedes Mal, wenn der vorstehend genannte absolute Wert den Schwellenwert für jeden Pegel überschreitet, der Schmerzwert schrittweise zunimmt.
-
Wenn die Schmerzbestimmungseinheit 21B den Schmerzwert bestimmt, zeigt die Schmerzbestimmungseinheit 21B den bestimmten Schmerzwert auf der Anzeigeeinheit 22 an und benachrichtigt den Benutzer oder andere (Schritt S9).
-
Wirkungen des Schmerzbewertungssystems der Ausführungsform
-
Wie vorstehend beschrieben, wird gemäß dem Schmerzbewertungssystem 100 der Schmerzgrad basierend auf einer Differenz zwischen Folgendem bestimmt: einem RR-Intervall, das aus den ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten in einem Zustand erhalten wird, in dem keine physische Last auf den Körper ausgeübt wird; und einem RR-Intervall, das aus den zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten in einem Zustand erhalten wird, in dem eine physische Last auf den Körper ausgeübt wird. Die Differenz ist nahe Null, wenn Schmerz mild ist, und entfernt von Null, wenn Schmerz stark ist. Daher wird die Differenz überprüft, und somit kann beispielsweise beurteilt werden, ob Schmerz gemildert oder Schmerz erhöht wird. Infolgedessen kann es zur Diagnose durch einen Arzt, zur Behandlung einer schmerzhaften Stelle oder dergleichen beitragen. Zusätzlich kann in 5 ein Durchschnitt des RR-Intervalls ΔRR1 und des RR-Intervalls ΔRR2 (oder ein Durchschnitt von drei oder mehr RR-Intervallen, die aus den ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten erhalten werden) in Schritt S4 berechnet werden, und ein Durchschnitt des RR-Intervalls ΔRR3 und des RR-Intervalls ΔRR4 (oder ein Durchschnitt von drei oder mehr RR-Intervallen, die aus den zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten erhalten werden) kann in Schritt S5 berechnet werden. In diesem Fall ist ein in Schritt S6 mit dem Schwellenwert TH1 verglichener Wert vorzugsweise ein Absolutwert einer Differenz der beiden Durchschnittswerte. Eine solche Einstellung kann einen Einfluss aufgrund von Variationen im RR-Intervall eliminieren und kann die Genauigkeit der Schmerzbestimmung verbessern.
-
Darüber hinaus werden in einem Fall, in dem mehrere RR-Intervalle in jedem der Schritte S4 und S5 wie gerade beschrieben berechnet werden, Variationen (Dispersionen) aller RR-Intervalle, die aus den ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten erhalten werden, und Variationen (Dispersionen) aller RR-Intervalle, die aus den zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten erhalten werden, berechnet, und in einem Fall, in dem eine der zwei Dispersionen beim Schwellenwert oder höher liegt, wird bestimmt, dass die Schmerzbestimmung nicht durchgeführt werden kann, und dann kann eine Verarbeitung nach Schritt S6 nicht durchgeführt werden. Wenn die Variation im RR-Intervall groß ist, kann die Genauigkeit der Bestimmung des Schmerzgrads in Schritt S6 abnehmen. Dementsprechend kann die Schmerzbestimmung nicht durchgeführt werden, wenn die Variation groß ist, und somit kann eine fehlerhafte Bestimmung des Schmerzgrades verhindert werden.
-
Erstes Modifikationsbeispiel eines spezifischen Beispiels für das Schmerzbestimmungsverfahren
-
6 ist ein Flussdiagramm zum Veranschaulichen eines ersten modifizierten Beispiels des Betriebs der Steuereinheit 21 der in 1 veranschaulichten elektronischen Vorrichtung 20. Das in 6 veranschaulichte Flussdiagramm ist identisch mit 5, außer dass Schritt S6 zu Schritt S6a geändert wird. In 6 ist die gleiche Verarbeitung wie in 5 mit dem gleichen Bezugszeichen versehen, und deren Beschreibung entfällt.
-
Nach Schritt S5 berechnet die Schmerzbestimmungseinheit 21B ein Verhältnis (ΔRR1/ΔRR3) zwischen dem in Schritt S4 berechneten RR-Intervall ΔRR1 und dem in Schritt S5 berechneten RR-Intervall ΔRR3 und bestimmt, ob ein Absolutwert einer Differenz zwischen dem Verhältnis und einem vorbestimmten Referenzwert einen vorbestimmten Schwellenwert TH2 überschreitet (Schritt S6a).
-
Das Verhältnis zwischen dem RR-Intervall ΔRR1 und dem RR-Intervall ΔRR3 ist mit Ausnahme eines Messfehlers jedes der RR-Intervalle und Variationen im RR-Intervall des Benutzers „1“, solange wenig Schmerz im betroffenen Bereich vorhanden ist. Der Referenzwert wird auf „1“ gesetzt, und der Schwellenwert TH2 wird auf einen Wert gesetzt, der durch Addieren eines Werts, der basierend auf einem Messfehler des durch den Elektrokardiographen 10 gemessenen RR-Intervalls und Variationen im RR-Intervall des Benutzers bestimmt wird, zu Null erhalten wird. Infolgedessen kann, wenn der Absolutwert den Schwellenwert TH2 überschreitet, bestimmt werden, dass eine Änderung im RR-Intervall aufgrund von Schmerzen erzeugt wird, und wenn der vorstehend genannte absolute Wert beim Schwellenwert TH2 oder darunter liegt, kann bestimmt werden, dass keine Änderung im RR-Intervall aufgrund von Schmerzen erzeugt wird.
-
Wenn der Absolutwert den Schwellenwert TH2 überschreitet (Schritt S6a: JA), bestimmt die Schmerzbestimmungseinheit 21B einen Schmerzwert, der den Schmerzgrad beispielsweise als „1“ angibt (ein Zahlenwert, der angibt, dass Schmerz vorliegt) (Schritt S7). Unterdessen, wenn der Bewertungswert beim Schwellenwert TH2 oder darunter liegt (Schritt S6a: NEIN), bestimmt die Schmerzbestimmungseinheit 21B einen Schmerzwert, der den Schmerzgrad als „0“ angibt (ein Zahlenwert, der angibt, dass kein Schmerz vorliegt) (Schritt S8). Hier ist der Schmerzwert ein Wert zum Bewerten von Schmerz in zwei Pegeln mit Schmerz oder ohne Schmerz; jedoch kann der Schwellenwert TH2 auf mehrere Pegel eingestellt werden, so dass jedes Mal, wenn der vorstehend genannte absolute Wert den Schwellenwert für jeden Pegel überschreitet, der Schmerzwert schrittweise zunimmt.
-
Wie vorstehend beschrieben, wird gemäß dem in 6 veranschaulichten Ausführungsbeispiel der Schmerzgrad basierend auf einem Verhältnis zwischen einem RR-Intervall, das aus den ersten elektrokardiographischen Wellenformdaten in einem Zustand, in dem keine physische Last auf den Körper ausgeübt wird, erhalten wird, und einem RR-Intervall, das aus den zweiten elektrokardiographischen Wellenformdaten in einem Zustand, in dem eine physische Last auf den Körper ausgeübt wird, erhalten wird, bestimmt. Das Verhältnis liegt nahe bei 1, wenn Schmerz mild ist, und liegt entfernt von 1, wenn Schmerz stark ist. Daher wird das Verhältnis überprüft, und somit kann beispielsweise beurteilt werden, ob Schmerz gemildert wird oder ob Schmerz erhöht wird. Infolgedessen kann es zur Diagnose durch einen Arzt, zur Behandlung einer schmerzhaften Stelle oder dergleichen beitragen.
-
Außerdem kann in 6 ein Durchschnitt des RR-Intervalls ΔRR1 und des RR-Intervalls ΔRR2 in Schritt S4 berechnet werden, und ein Durchschnitt des RR-Intervalls ΔRR3 und des RR-Intervalls ΔRR4 kann in Schritt S5 berechnet werden. In diesem Fall ist ein in Schritt S6a mit dem Schwellenwert TH2 verglichener Wert vorzugsweise ein Absolutwert einer Differenz zwischen einem Referenzwert und einem Verhältnis der beiden Durchschnittswerte. Eine solche Einstellung kann einen Einfluss aufgrund von Variationen im RR-Intervall eliminieren und kann die Genauigkeit der Schmerzbestimmung verbessern.
-
Zweites Modifikationsbeispiel eines spezifischen Beispiels eines Schmerzbestimmungsverfahrens
-
7 ist ein Flussdiagramm zum Veranschaulichen eines zweiten modifizierten Beispiels des Betriebs der Steuereinheit 21 der in 1 veranschaulichten elektronischen Vorrichtung 20. Das in 7 veranschaulichte Flussdiagramm ist identisch mit 5, außer dass Schritt S6 zu Schritt S21, Schritt S22 und Schritt S23 geändert wird. In 7 ist die gleiche Verarbeitung wie in 5 mit dem gleichen Bezugszeichen versehen, und deren Beschreibung entfällt.
-
Nach Schritt S5 berechnet die Schmerzbestimmungseinheit 21B einen Absolutwert ΔD einer Differenz zwischen dem RR-Intervall ΔRR1 und dem RR-Intervall ΔRR3 (Schritt S21). Danach bestimmt die Schmerzbestimmungseinheit 21B, ob der Absolutwert ΔD mehrmals (z. B. zweimal) berechnet wird (Schritt S22). Wenn der Absolutwert ΔD nicht zweimal berechnet wird (Schritt S22: NEIN), kehrt die Schmerzbestimmungseinheit 21B mit der Verarbeitung zu Schritt S0 zurück. Wenn der Absolutwert ΔD zweimal berechnet wird (Schritt S22: JA), berechnet die Schmerzbestimmungseinheit 21B einen Durchschnittswert der beiden Absolutwerte ΔD und bestimmt, ob der Durchschnittswert den Schwellenwert TH1 überschreitet (Schritt S23).
-
Wenn der Durchschnittswert den Schwellenwert TH1 überschreitet (Schritt S23: JA), führt die Schmerzbestimmungseinheit 21B die Verarbeitung von Schritt S7 durch. Wenn der Durchschnittswert beim Schwellenwert TH1 oder darunter liegt (Schritt S23: NEIN), führt die Schmerzbestimmungseinheit 21B die Verarbeitung von Schritt S8 durch.
-
Wie vorstehend beschrieben, wird gemäß dem in 7 veranschaulichten Ausführungsbeispiel der Schmerzgrad basierend auf einer Mehrzahl von Differenzen (Absolutwerten ΔD) bestimmt; daher kann die Bestimmungsgenauigkeit erhöht werden.
-
Außerdem können in Schritt S23 von 7 die Maximal- und Minimalwerte der Mehrzahl von Absolutwerten ΔD ausgeschlossen werden, und ein Durchschnittswert der verbleibenden Absolutwerte ΔD kann berechnet werden, und der Durchschnittswert und der Schwellenwert TH1 können verglichen werden. Alternativ kann ein Durchschnittswert der Mehrzahl von Absolutwerten ΔD mit dem Schwellenwert TH1 verglichen werden. Infolgedessen kann der Einfluss von plötzlichem Rauschen oder dergleichen eliminiert werden.
-
Außerdem wird in Schritt S23 von 7 jeder der Mehrzahl von Absolutwerten ΔD mit dem Schwellenwert TH1 verglichen, und von der Mehrzahl von Absolutwerten ΔD erreicht die Anzahl von Absolutwerten ΔD, die den Schwellenwert TH1 überschreitet, die vorbestimmte Anzahl von Absolutwerten ΔD (einen oder mehrere frei ausgewählte Werte). In einem solchen Fall kann die Verarbeitung zu Schritt S7 verschoben werden. Von der Vielzahl von Absolutwerten ΔD erreicht die Anzahl von Absolutwerten ΔD, die den Schwellenwert TH1 überschreitet, nicht die vorbestimmte Anzahl von Absolutwerten ΔD (einen oder mehrere frei ausgewählte Werte). In einem solchen Fall kann die Verarbeitung zu Schritt S8 verschoben werden.
-
Drittes Modifikationsbeispiel eines spezifischen Beispiels eines Schmerzbestimmungsverfahrens
-
8 ist ein Flussdiagramm zum Veranschaulichen eines dritten modifizierten Beispiels des Betriebs der Steuereinheit 21 der in 1 veranschaulichten elektronischen Vorrichtung 20. Das in 8 veranschaulichte Flussdiagramm ist identisch mit 5, außer dass Schritt S6 zu Schritt S31, Schritt S32 und Schritt S33 geändert wird. In 8 ist die gleiche Verarbeitung wie in 5 mit dem gleichen Bezugszeichen versehen, und deren Beschreibung entfällt.
-
Nach Schritt S5 berechnet die Schmerzbestimmungseinheit 21B ein Verhältnis Δr (=ΔRR1/ΔRR3) zwischen dem RR-Intervall ΔRR1 und dem RR-Intervall ΔRR3 (Schritt S31). Danach bestimmt die Schmerzbestimmungseinheit 21B, ob das Verhältnis Δr mehrmals (zum Beispiel zweimal) berechnet wird (Schritt S32). Wenn das Verhältnis Δr nicht zweimal berechnet wird (Schritt S32: NEIN), kehrt die Schmerzbestimmungseinheit 21B mit der Verarbeitung zu Schritt S0 zurück. Wenn das Verhältnis Δr zweimal berechnet wird (Schritt S32: JA), berechnet die Schmerzbestimmungseinheit 21B einen Durchschnittswert der beiden Verhältnisse Δr und bestimmt, ob ein Absolutwert einer Differenz zwischen ihrem Durchschnittswert und einem Referenzwert den Schwellenwert TH2 überschreitet (Schritt S33).
-
Wenn der Absolutwert den Schwellenwert TH2 überschreitet (Schritt S33: JA), führt die Schmerzbestimmungseinheit 21B die Verarbeitung von Schritt S7 durch. Wenn der Absolutwert beim Schwellenwert TH2 oder darunter liegt (Schritt S33: NEIN), führt die Schmerzbestimmungseinheit 21B die Verarbeitung von Schritt S8 durch.
-
Wie vorstehend beschrieben, wird gemäß dem in 7 veranschaulichten Ausführungsbeispiel der Schmerzgrad basierend auf einer Mehrzahl der Verhältnisse Δr bestimmt; daher kann die Bestimmungsgenauigkeit erhöht werden.
-
Außerdem können in Schritt S33 von 8 die Maximal- und Minimalwerte der Mehrzahl von Verhältnissen Δr ausgeschlossen werden, und ein Durchschnittswert der verbleibenden Verhältnisse Δr kann berechnet werden, und ein Absolutwert einer Differenz zwischen dem Durchschnittswert davon und dem Referenzwert kann mit dem Schwellenwert TH2 verglichen werden. Alternativ kann ein Absolutwert einer Differenz zwischen einem Mittelwert der Mehrzahl von Verhältnissen Δr und dem Referenzwert mit dem Schwellenwert TH2 verglichen werden. Infolgedessen kann der Einfluss von plötzlichem Rauschen oder dergleichen eliminiert werden.
-
Darüber hinaus wird in Schritt S33 von 8 ein Absolutwert einer Differenz zwischen jedem der Mehrzahl von Verhältnissen Δr und dem Referenzwert berechnet, und von einer Mehrzahl der Absolutwerte, die als solche berechnet werden, können diejenigen, die den Schwellenwert TH2 überschreiten, eine vorbestimmte Anzahl (einen oder mehrere frei ausgewählte Werte) erreichen. In einem solchen Fall kann die Verarbeitung zu Schritt S7 verschoben werden. Von der Mehrzahl der Absolutwerte können diejenigen, die den Schwellenwert TH2 überschreiten, die vorbestimmte Anzahl (einen oder mehrere frei ausgewählte Werte) nicht erreichen. In einem solchen Fall kann die Verarbeitung zu Schritt S8 verschoben werden.
-
In der vorhergehenden Beschreibung vergleicht die Schmerzbestimmungseinheit 21B das RR-Intervall in einem Zustand, in dem der Benutzer nicht belastet wird, mit dem RR-Intervall in einem Zustand, in dem der Benutzer belastet wird, und dadurch wird der Schmerzgrad des Benutzers bestimmt. Alternativ kann anstelle der RR-Intervalle auch dann, wenn ein PP-Intervall, das ein Intervall zwischen P Wellen in den zwei benachbarten elektrokardiographischen Wellenformen ist, eine ähnliche Wirkung unter Verwendung des PP-Intervalls erzielt werden. Ferner kann anstelle des RR-Intervalls oder des PP-Intervalls eine Potentialdifferenz zwischen dem unteren Ende der Q-Welle und der Spitze der R-Welle in der elektrokardiographischen Wellenform verwendet werden.
-
Ferner wird in der vorstehenden Beschreibung die dafür vorgesehene Druckvorrichtung 30 verwendet, um eine Last an den Benutzer anzulegen; ein Verfahren zum Anlegen einer Last an den Benutzer kann jedoch beispielsweise ein Verfahren zum Drücken des betroffenen Bereichs mit einem Finger verwenden. Durch Verwenden der Druckvorrichtung 30 kann eine identische Last durchgängig an den Benutzer angelegt werden; daher können Änderungen des Schmerzgrades genau bestimmt werden.
-
Obwohl verschiedene Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben wurden, ist die vorliegende Erfindung selbstverständlich nicht auf diese Beispiele beschränkt. Es ist für den Fachmann offensichtlich, dass verschiedene Änderungen und Modifikationen innerhalb des Schutzumfangs der Ansprüche vorgenommen werden können, und es versteht sich, dass diese innerhalb des technischen Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung liegen. Ferner kann jede der Komponenten der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen beliebig innerhalb eines Bereichs kombiniert werden, der nicht vom Geist der vorliegenden Erfindung abweicht.
-
Es ist zu beachten, dass die vorliegende Anmeldung auf der japanischen Patentanmeldung, eingereicht am 13. März 2019 (japanische Patentanmeldung Nr.
2019-045936 ) beruht, deren Inhalt durch Bezugnahme hierin eingeschlossen ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- Schmerzbewertungssystem
- 10
- Elektrokardiograph
- 20
- Elektronische Vorrichtung
- 30
- Druckvorrichtung
- 21
- Steuereinheit
- 21A
- Elektrokardiographische Wellenformerfassungseinheit
- 21B
- Schmerzbestimmungseinheit
- 22
- Anzeigeeinheit
- D1
- Erste elektrokardiographische Wellenformdaten
- D2
- Zweite elektrokardiographische Wellenformdaten
- W1, W2, W3, W4, W5, W6
- Elektrokardiographische Wellenform
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- JP 2005000409 A [0002]
- JP 2005040187 A [0002]
- JP 2019045936 [0075]