DE112017004744T5 - Elektrode zur Verwendung bei der Phosphatbestimmung und Verfahren zur Herstellung einer Elektrode - Google Patents

Elektrode zur Verwendung bei der Phosphatbestimmung und Verfahren zur Herstellung einer Elektrode Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren (500), welches zur kosteneffizienten und einfachen Durchführung der Phosphatbestimmung an einem beliebigen Ort ohne Verwendung von Enzymen entwickelt wurde, sowie eine nach diesem Verfahren (500) hergestellte Molybdänblau-modifizierte Elektrode.

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft eine Elektrode, die zur Verwendung bei der Phosphatbestimmung hergestellt ist, und das Verfahren zur Herstellung dieser Elektrode.
  • Stand der Technik
  • Zur Steigerung des Lebenszyklus und der Vielfalt von Spezies von in Seen, Tümpeln und biologischen Lebensräumen lebenden Lebewesen ist es notwendig, eine Phosphatkontrolle durchzuführen. Außerdem spielt Phosphat eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Getreide und anderen landwirtschaftlichen Produkten. In Böden mit hohem Phosphatgehalt nehmen die Pflanzen Schaden, die Produktivität sinkt und infolge von Bewässerung kann Wasser aufgrund des erhöhten Phosphats in dem Körper der Pflanze nicht richtig im Körper der Pflanze transportiert werden, was zum Absterben der Pflanze führt. Zwar treten je nach Spezies der Pflanze und dem Ausmaß des Mangels im Falle einer mangelhaften Phosphatmenge unterschiedliche Anzeichen an der Pflanze auf, aber insbesondere Gelbfärbung älterer Blätter, ein dickes und steifes Erscheinungsbild der Blätter, Kümmerwuchs und bläulich grüne oder purpurne Färbungen sind typische Merkmale. Aufgrund des Phosphatmangels bei Pflanzen wird der Fruchtansatz der Pflanzen geschwächt, die Früchte reifen verfrüht und es treten Fehlbildungen und Risse an den Früchten auf. Aus all diesen angeführten Gründen wird die Phosphatbestimmung wichtig.
  • Bevor sich die Verwendung von Sensoren in der Technik verbreitet hat, wurde die Phosphatbestimmung mittels Nassanalyse und spektroskopischer Verfahren durchgeführt. Diese herkömmlichen Verfahren gehen jedoch mit hohen Kosten einher und erfordern qualifiziertes Personal, sind zeitaufwendig, benötigen mehr Verbrauchsmaterial, ihr Bestimmungspunkt ist ungenügend (d.h., die kleinste durch das Verfahren messbare Konzentrationsmenge ist unzureichend) und sie bieten keine Möglichkeit zur in-situ-Analyse bei der Phosphatbestimmung. Da die Vorrichtungen, mit welchen diese Verfahren umgesetzt werden, weder praktisch noch mobil bzw. tragbar sind, ist es schwierig, die Phosphatbestimmung in-situ mittels spektroskopischer Verfahren zu analysieren.
  • Bei einem weiteren Verfahren aus dem Stand der Technik neben diesen spektroskopischen Verfahren nach dem Stand der Technik ist es auch möglich, das Phosphat, welches eine elektroinaktive, anorganische Spezies ist, mittels Sensoren zu bestimmen, deren Verwendung weltweit stetig zunimmt. Da bei der Herstellung dieser Art von verfügbaren Sensoren jedoch Enzyme oder Enzymsysteme verwendet werden, wird die Verwendung solcher Sensoren leicht durch Temperaturen und Veränderungen des pH-Werts beeinträchtigt. Daher ist es schwierig, die zur Phosphatbestimmung verwendeten enzymbasierten potentiometrischen Sensoren bis zum Zeitpunkt ihrer Verwendung unter Raumbedingungen zu lagern, ohne dass ihre Struktur verändert wird.
  • Obwohl die Phosphatbestimmung im Stand der Technik mittels Sensoren erfolgt, ist eine elektrochemische Bestimmung des Phosphats schwierig, da Phosphat eine elektroinaktive Spezies ist.
  • In Patent Nr. US5252486 , welches Teil des Stands der Technik ist, wird das Fließinjektionsanalyseverfahren für anorganisches Phosphat erwähnt.
  • Kurze Beschreibung der Erfindung
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Herstellung einer Elektrode und der Umsetzung des Verfahrens zur Herstellung dieser Elektrode, damit die Phosphatbestimmung in Lösungen, in welchen Phosphat vermutet wird, elektrochemisch auf korrekte und schnelle Weise erfolgen kann.
  • Mittels des Verfahrens, welches den Gegenstand der Erfindung (500) bildet, wurde eine Molybdänblau-modifizierte Elektrode zur Verwendung bei der Phosphatbestimmung ohne Einsatz eines Enzyms hergestellt.
  • Wenn bei einer Ausführungsform der auf diesen Zweck gerichteten Erfindung eine Elektrode auf Kohlenstoffbasis als Arbeitsmethode verwendet wird, ist die hergestellte Elektrode die Molybdänblau-modifizierte Elektrode auf Kohlenstoffbasis. Wenn bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung eine inerte Metallelektrode als Arbeitsmethode verwendet wird, ist die hergestellte Elektrode eine Molybdänblau-modifizierte inerte Metallelektrode. Durch diese Ausführungsformen erfolgt die Phosphatbestimmung schnell und kosteneffizient, indem eine dieser Elektroden in die Lösung getaucht wird, in der die Phosphatbestimmung durchgeführt werden soll, und ein Differential-Puls-Voltammetrieverfahren angewandt wird. Die Differential-Puls-Voltammetrie ist das Verfahren, bei dem die nach dem Verfahren der Cyclovoltammetrie erzeugte Sensorantwort der Elektrode untersucht wird.
  • Mittels des erfindungsgegenständlichen Verfahrens wird die Bestimmung des Phosphats, das eine elektroinaktive Spezies ist, ohne Einsatz von Enzymen, d. h. nichtenzymatisch durchgeführt. In Messungen, die je nach Ausführungsform der Erfindung durch Eintauchen einer Molybdänblau-modifizierten Elektrode auf Kohlenstoffbasis oder einer Molybdänblau-modifizierten inerten Metallelektrode in verschiedene Proben durchgeführt werden, ist eine simultane, schnelle Phosphatbestimmung ohne den Einsatz qualifizierten Personals durchführbar.
  • Des Weiteren wurde mittels der bei einer Ausführungsform hergestellten Molybdänblau-modifizierten Elektrode auf Kohlenstoffbasis ein modifizierter Sensor hergestellt. Mittels der bei einer weiteren Ausführungsform hergestellten Molybdänblau-modifizierten inerten Metallelektrode wurde ein modifizierter Sensor hergestellt. Bei der Verwendung der Elektrode auf Kohlenstoffbasis zeigen sich die Vorteile dieser Elektrode, wie z. B. Kosteneffizienz und leichte Verfügbarkeit sowie Entsorgbarkeit. Bei der Verwendung der entsorgbaren Elektrode auf Kohlenstoffbasis ist es außerdem möglich, die von Oxidation und anderen Materialien herrührende Elektrodenverschmutzung zu beseitigen.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Figurenliste
    • 1: schematische Ansicht des bei dem Verfahren verwendeten Drei-Elektroden-Systems
    • 2: Flussdiagramm des Verfahrens zur Herstellung der erfindungsgegenständlichen Molybdänblau-modifizierten Elektrode
  • Bezugszeichenliste
  • Zur besseren Verständlichkeit der Erfindung sind die Teile in den beigefügten Figuren einzeln mit Bezugszeichen versehen und die Entsprechungen dieser Zeichen untenstehend angegeben:
  • 1
    Mechanismus
    10
    Arbeitselektrode
    11
    Trägerelektrolyt
    12
    Gegenelektrode
    13
    Referenzelektrode
    14
    Spannungs- oder Stromquelle/Messvorrichtung
  • Die erfindungsgegenständliche Molybdänblau-Elektrode wird mittels des erfindungsgegenständlichen Verfahrens (500) aus einer Arbeitselektrode (10) hergestellt.
  • Durch Beschichten einer bei der Phosphatbestimmung zu verwendenden Arbeitselektrode (10) mit Molybdänblau wurde eine modifizierte Elektrode hergestellt.
  • Das erfindungsgegenständliche Verfahren (500) wird in einem Drei-Elektroden-System (1) angewandt. Das Drei-Elektroden-System (1) enthält eine Referenzelektrode (13), eine Gegenelektrode (12) und eine Arbeitselektrode (10). Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Arbeitselektrode (10) die inerte Metallelektrode. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die Arbeitselektrode (10) eine Elektrode auf Kohlenstoffbasis. Nach der Herstellung einer Molybdänblau-modifizierten Elektrode aus der Arbeitselektrode (10) kann die Molybdänblau-modifizierte Elektrode als Sensor zur Phosphatbestimmung verwendet werden. Der Sensor kann an Orte verbracht werden, an welchen die Analyse ausgeführt werden soll. Die Verwendung von Elektroden auf Kohlenstoffbasis als Arbeitselektrode (10) und die Tatsache, dass diese Elektroden günstig, entsorgbar und modifizierbar sind, stellen den großen Vorteil dar. Die Erfindung ist gekennzeichnet durch die Modifizierung der Elektrode, die Tatsache, dass zu Beginn Molybdänblau auf die Arbeitselektrode aufgetragen wird und die Herstellung der finalen Elektrode, nämlich der Molybdänblau-Elektrode. Mittels der hergestellten Molybdänblau-Elektrode wird Phosphat bestimmt. Auch mittels inerter Metallelektroden kann der Modifikationsprozess ohne Weiteres durchgeführt werden.
  • In keiner der bei dem erfindungsgegenständlichen Verfahren (500) verwendeten Lösungen wurden Enzyme verwendet. Damit Phosphat (z. B. in der Erde) analysiert werden kann, muss die Erde einer Vorbehandlung unterzogen und vom festen Zustand in den flüssigen Zustand überführt, d. h. für die Analyse vorbereitet werden. Das als Ergebnis dieser Vorbereitung hergestellte finale Medium, also das Medium, in dem die Analyse durchgeführt wird, ist das Lösungsmedium (Probenmedium).
  • Die erfindungsgegenständliche Molybdänblau-modifizierte Elektrode wird gemäß den folgenden Schritten des Verfahrens (500) hergestellt:
    • - Herstellen (501) des Molybdänblaus zu einem vorbestimmten Anteil und des aus der Säurelösung bestehenden Trägerelektrolyten (11) zu einem diesen komplettierenden Anteil;
    • - Anlegen eines Potentials (502) an die in den hergestellten Trägerelektrolyten (11) getauchte Arbeitselektrode (10) in einem vorbestimmten Potentialbereich und bei einer vorbestimmten Scanrate;
    • - Auftragen (503) des eine anorganische Spezies darstellenden Molybdänblaus auf die Arbeitselektrode (10) in dem Trägerelektrolytmedium (11) unter der Wirkung des angelegten Potentials;
    • - Herstellen der Molybdänblau-modifizierten Elektrode (504);
    • - Entnehmen (505) der Molybdänblau-modifizierten Elektrode aus dem Trägerelektrolytmedium (11);
    • - Eintauchen der Molybdänblau-modifizierten Elektrode in ein Gemisch, welches ein Polymer zu einem vorbestimmten Anteil und ein ein organisches Lösungsmittel enthaltendes Polymer zu einem diesen Anteil komplettierenden Anteil enthält und ein organisches Lösungsmittel aufweist, und dadurch Sicherstellen der Dauerhaftigkeit des Molybdänblaus auf der Molybdänblau-modifizierten Elektrode (506).
  • Der Anteil des in Schritt 501 des Verfahrens (500) erwähnten Molybdänblaus liegt in einem Bereich von 5% bis 50%.
  • Der in Schritt 501 des erfindungsgegenständlichen Verfahrens (500) genannte komplementäre Anteil ist die optimale Säuremenge. Oberhalb und unterhalb dieser Menge findet keine Elektrodenmodifizierung statt.
  • Der in Schritt 502 des Verfahrens (500) an die Arbeitselektrode (10) angelegte Potentialbereich beträgt -2 V bis +2 V.
  • Der in Schritt 506 des erfindungsgegenständlichen Verfahrens (500) erwähnte komplementäre Anteil ist so ausgebildet, dass das organische Lösungsmittel in einem Verhältnis vorliegt, welches dieses Gegenverhältnis für einen vorbestimmten Polymeranteil ergänzt. Wenn der Polymeranteil zum Beispiel 5 % beträgt, beträgt das organische Lösungsmittel 95 %.
  • Wenn die Elektrode auf Kohlenstoffbasis (100) bei einer Ausführungsform der Erfindung als Arbeitselektrode (10) verwendet wurde, ist die nach dem Verfahren (500) hergestellte Elektrode die Molybdänblau-Elektrode auf Kohlenstoffbasis. Wenn bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung die inerte Metallelektrode als Arbeitselektrode (10) verwendet wurde, ist die nach dem Verfahren (500) hergestellte Elektrode die inerte Molybdänblau-Metallelektrode. Unter Verwendung der Molybdänblau-modifizierten Elektrode auf Kohlenstoffbasis oder der inerten Molybdänblau-Metallelektrode, deren Herstellung gemäß den Ausführungsformen der Erfindung als Sensor erfolgt, wird die Phosphatbestimmung durchgeführt. Die Phosphatbestimmung erfolgt durch Eintauchen einer der Elektroden in die Lösungen, in denen ein Phosphatgehalt vermutet wird, und anschließendes Anwenden des Differential-Puls-Voltammetrieverfahrens.
  • Die Phosphatbestimmung erfolgt mittels der hergestellten Arbeitselektroden (10) und unter Anwendung des Differential-Puls-Voltammetrieverfahrens. Das Differential-Puls-Voltammetrieverfahren ist ein sehr nützliches Verfahren zur Bestimmung von Spuren organischer, anorganischer und metallischer Ionenspezies. Bei diesem Verfahren werden die eine in festgelegter Intensität linear zunehmende Spannung überlagernden Impulse in gewünschten Zeitabschnitten auf die Arbeitselektroden (10) übertragen. Bei diesem Verfahren wird der Strom zweimal gemessen, und zwar einmal kurz vor dem Anlegen der Impulse und einmal gegen Ende der Impulsanlegung, also in den Situationen, in denen der kapazitive Strom gegen null geht. Der Unterschied zwischen den Strömen wird mittels eines Voltammogramms unter graphischer Auftragung gegen die Spannung in Form eines Peaks ermittelt.
  • Damit das erfindungsgemäß auf die als Arbeitselektrode (10) verwendete inerte Metallelektrode bzw. Elektrode auf Kohlenstoffbasis aufgetragene Molybdänblau dauerhaft auf der Elektrode verbleibt, wird die Molybdänblau-modifizierte Elektrode in ein Gemisch getaucht, welches Polymer in einem Verhältnis von 5 % bis 50 % und eine organische Lösung in einem hierzu komplementären Verhältnis enthält. Durch die nach diesem Vorgang dauerhafte Beschichtung mit Molybdänblau sind Arbeitselektroden (10) zur Phosphatbestimmung verwendbar.
  • Bei der Phosphatbestimmung der nach dem erfindungsgegenständlichen Verfahren (500) hergestellten Molybdänblau-modifizierten Elektrode wird sichergestellt, dass die hergestellten Molybdänblau-modifizierten Elektroden in das Medium aus Polymer und organischer Lösung eingetaucht und durch Trocknen zur Verwendung bereit gemacht werden. Dann wird die Lösung des phosphathaltigen Analyten hergestellt und die Phosphatbestimmung nach Installation des 3-Elektroden-Systems mittels des Differential-Puls-Voltammetrieverfahrens durchgeführt.
  • Mittels der nach dem erfindungsgegenständlichen Verfahren (500) hergestellten Molybdänblau-modifizierten Elektrode ist die Phosphatbestimmung ohne Weiteres durchführbar, ohne dass hierzu Enzyme benötigt werden. Des Weiteren kann die nach dem erfindungsgegenständlichen Verfahren (500) hergestellte Molybdänblau-modifizierte Elektrode als Sensor zur Phosphatbestimmung verwendet werden.
  • Es ist sehr wichtig, dass der bei dem erfindungsgegenständlichen Verfahren (500) verwendete Trägerelektrolyt (11) sehr gut auf die Oberfläche der Arbeitselektrode (10) aufgetragen wird. Als Trägerelektrolyt (11) wurden zwischen 5% und 50% Molybdänblau und ein hierzu komplementäres saures Lösungsmedium verwendet.
  • Das durch die Erfindung entwickelte Verfahren zur Herstellung der Elektrode (500) weist gegenüber anderen Verfahren zur Elektrodenherstellung viele Vorteile auf. Der wichtigste dieser Vorteile liegt darin, dass bei der Herstellung der im Umfang der Erfindung genannten Molybdänblau-modifizierten Elektrode keine Materialien auf enzymatischer Basis verwendet werden. Bei der Erfindung wird das eine chemische Spezies darstellende Molybdänblau auf die Oberfläche der Elektrode modifiziert. Außerdem ist die Arbeit mit enzymbeschichteten Elektroden schwierig, da sie durch atomsphärische Bedingungen, wie z. B. Temperatur, in ihren Strukturen verändert und ggf. denaturiert werden.
  • Da in der Erfindung keine Enzyme verwendet werden, ist somit die Dauer, bis es hinsichtlich der Stabilität und Struktur der hergestellten Molybdänblau-modifizierten Elektrode zu Veränderungen kommt, länger als bei Molybdänblau-modifizierten Elektroden auf enzymatischer Basis. Die mittels der Erfindung hergestellte Molybdänblau-modifizierte Elektrode kann als Sensor verwendet werden. Somit handelt es sich bei den im Umfang der Erfindung hergestellten Phosphatsensoren um die nach dem voltammetrischen Verfahren hergestellten Sensoren, die eine gute Phosphatbestimmungsgrenze aufweisen, keine Enzyme enthalten und leicht lagerbar sind, ohne dass sich ihre Strukturen bei Raumtemperaturen verändern.
  • Industrielle Anwendbarkeit der Erfindung
  • Das erfindungsgegenständliche Verfahren (500) ist ein Verfahren, durch welches mit seinem keine Enzyme enthaltenden Mechanismus, d. h. seinem nicht-enzymatischen Mechanismus, eine Phosphatanalyse durchgeführt wird. Mittels dieses Verfahrens können in sehr kurzer Zeit viele Proben analysiert und die Phosphatbestimmung im industriellen Bereich erleichtert werden. Des Weiteren kann die Phosphatanalyse mittels dieses erfindungsgegenständlichen Verfahrens (500) ohne Anwendung von Vorbehandlungsschritten durchgeführt werden, wie sie bei in anderen Bestimmungsverfahren verwendeten Vorrichtungen angewandt werden. Zur finanziellen Bewertung der vorliegenden Erfindung ist zu sagen, dass Graphit, welches das Grundmaterial für einen der bei diesem Verfahren hergestellten Phosphatsensoren ist, gegenüber kommerziellen Elektroden sogar noch kosteneffizienter ist.
  • Durch die mit dem erfindungsgegenständlichen Verfahren (500) entwickelte Molybdänblau-modifizierte Elektrode und den mittels dieser Elektrode gewonnenen leicht tragbaren Sensor sind Analysen schnell durchführbar, ohne Bedarf hoher Kosten in situ, und zwar an jedem beliebigen Ort in der Landwirtschaft, der pharmazeutischen Industrie, der Nahrungsmittelindustrie und sonstigen Industriebereichen.
  • Durch die Erfindung können bei der Phosphatbestimmung häufig auftretende Probleme gelöst werden. Bei der für die Düngung wichtigen Bestimmung von Phosphatmengen sind schnelle, kosteneffiziente und leichte in-situ-Analysen möglich.
  • Des Weiteren ist die Erfindung ohne Weiteres bei der quantitativen und qualitativen Analyse vieler phosphathaltiger Moleküle in der pharmazeutischen Industrie und der Nahrungsmittelindustrie einsetzbar.
  • Die erfindungsgegenständliche Molybdänblau-modifizierte Elektrode und der so hergestellte Sensor können in einen tragbaren Sensor, wie z. B. kommerziell genutzte Blutzuckermessgeräte umgesetzt werden.
  • Die Erfindung ist nicht auf die oben erläuterten Ausführungsformen beschränkt, und ein Fachmann kann ohne Weiteres weitere Ausführungsformen der Erfindung hervorbringen. Diese sollen als in den durch die Ansprüche beantragten Schutzumfang der Erfindung fallend angesehen werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • US 5252486 [0006]

Claims (12)

  1. Verfahren (500) zur Herstellung einer Molybdänblau-modifizierten Elektrode, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte: - Herstellen (501) des Molybdänblaus zu einem vorbestimmten Anteil und des aus der Säurelösung bestehenden Trägerelektrolyten (11) zu einem diesen komplettierenden Anteil; - Anlegen eines Potentials (502) an die in den hergestellten Trägerelektrolyten (11) getauchte Arbeitselektrode (10) in einem vorbestimmten Potentialbereich und bei einer vorbestimmten Scanrate; - Auftragen (503) des eine anorganische Spezies darstellenden Molybdänblaus auf die Arbeitselektrode (10) in dem Trägerelektrolytmedium (11) unter der Wirkung des angelegten Potentials; - Herstellen der Molybdänblau-modifizierten Elektrode (504); - Entnehmen (505) der Molybdänblau-modifizierten Elektrode aus dem Trägerelektrolytmedium (11); - Eintauchen der Molybdänblau-modifizierten Elektrode in ein Gemisch, welches ein Polymer zu einem vorbestimmten Anteil und ein ein organisches Lösungsmittel enthaltendes Polymer zu einem diesen Anteil komplettierenden Anteil enthält und ein organisches Lösungsmittel aufweist, und dadurch Sicherstellen der Dauerhaftigkeit des Molybdänblaus auf der Molybdänblau-modifizierten Elektrode (506), zur schnellen, kosteneffizienten und einfachen Durchführung der Phosphatbestimmung an einem beliebigen Ort.
  2. Verfahren (500) zur Herstellung einer Molybdänblau-modifizierten Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des in Schritt 501 genannten Molybdänblaus in einem Bereich von 5 % bis 50 % liegt.
  3. Verfahren (500) zur Herstellung einer Molybdänblau-modifizierten Elektrode nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Elektrode (100) auf Kohlenstoffbasis als die in Schritt 502 genannte Arbeitselektrode (10).
  4. Verfahren (500) zur Herstellung einer Molybdänblau-modifizierten Elektrode nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer inerten Metallelektrode als die in Schritt 502 genannte Arbeitselektrode (10).
  5. Verfahren (500) zur Herstellung einer Molybdänblau-modifizierten Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in Schritt 502 an die Arbeitselektrode (10) angelegte Potentialbereich -2 V bis +2 V beträgt.
  6. Verfahren (500) zur Herstellung einer Molybdänblau-modifizierten Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in Schritt 506 genannte komplementierende Anteil so ausgebildet ist, dass das organische Lösungsmittel in einem Verhältnis vorliegt, welches dieses Gegenverhältnis für einen vorbestimmten Polymeranteil ergänzt.
  7. Verfahren (500) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Nichtverwendung von Enzymen in sämtlichen verwendeten Lösungen.
  8. Elektrode, hergestellt nach dem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
  9. Elektrode zur Verwendung bei der Phosphatbestimmung, wobei die Elektrode durch Beschichten einer Arbeitselektrode (10) mit Molybdänblau gebildet ist.
  10. Elektrode nach Anspruch 9, wobei die Arbeitselektrode (10) aus inertem Metall gebildet ist.
  11. Elektrode nach Anspruch 9, wobei die Arbeitselektrode (10) auf Kohlenstoffbasis gebildet ist.
  12. Tragbarer Sensor zur Verwendung bei der Phosphatbestimmung, wobei der tragbare Sensor aus einer Molybdänblau-Elektrode nach einem der Ansprüche 8 bis 11 gebildet ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US5252486A (en) 1990-10-15 1993-10-12 Calgon Corporation Flow injection analysis of total inorganic phosphate

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US5252486A (en) 1990-10-15 1993-10-12 Calgon Corporation Flow injection analysis of total inorganic phosphate

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