-
Die Erfindung betrifft einen Gurtstraffer für Sicherheitsgurtsysteme in Kraftfahrzeugen, insbesondere einen Endbeschlagstraffer.
-
Gurtstraffer für Sicherheitsgurtsysteme sind bereits allgemein aus der Kraftfahrzeugtechnik bekannt. Bei sogenannten Endbeschlagstraffern wird im Falle einer Aktivierung des Gurtstraffers das eigentlich feste, üblicherweise mit dem Sitzrahmen oder der Fahrzeugkarosserie verbundene Ende eines Gurtbands angezogen, um für eine Straffung des gesamten Gurtbands zu sorgen. Im Stand der Technik sind sowohl linear arbeitende als auch rotatorische Endbeschlagstraffer beschrieben. Bei den rotatorischen Endbeschlagstraffern ist das Gurtbandende mit einer Gurtwelle verbunden, welche bei einer Aktivierung des Gurtstraffers angetrieben wird, um Gurtband auf die Gurtwelle aufzuwickeln.
-
Für die Montage des Sicherheitsgurtsystems wird insbesondere in Bezug auf Endbeschlagstraffer zunehmend ein Ablauf gewünscht, bei dem erst nach der Montage des Gurtstraffers an der Fahrzeugkarosserie oder am Sitzrahmen eine Befestigung des Gurtbandendes am Gurtstraffer erfolgt.
-
Um eine solche nachträgliche Befestigung des Gurtbands zu ermöglichen, schlägt die
DE 103 13 551 B3 einen Sicherheitsgurtaufroller vor, bei dem eine im Gurtwellengehäuse drehbar gelagerte, hohle Gurtwelle eine stirnseitige Öffnung sowie einen axial ausgerichteten Gurtwellenschlitz aufweist. Zudem ist in einem Gehäuseschenkel des Gurtwellengehäuses noch ein Durchführungsschlitz vorgesehen, sodass das als Endschlaufe ausgebildete Ende des Gurtbands zusammen mit einem in die Endschlaufe eingelegten Gurtstift in axialer Richtung in die hohle Gurtwelle eingeführt und dort fixiert werden kann.
-
Diese nachträgliche Anbringung des Gurtbands an der Gurtwelle erfordert allerdings in axialer Richtung einen beachtlichen Bauraum, der im Bereich eines bereits montierten Endbeschlagstraffers nicht immer gegeben ist. Somit ist bei beengten Bauraumverhältnissen die vorgeschlagene Befestigung des Gurtbandendes an der Gurtwelle nicht oder nur mit hohem Montageaufwand möglich.
-
Aus der nachveröffentlichten, gattungsgemäßen
DE 10 2011 051 795 A1 ist ein Gurtstraffer für ein Sicherheitsgurtsystem bekannt, der ein Gurtwellengehäuse aufweist, das in einem Axialschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist mit einem Gehäusesteg sowie zwei gegenüberliegenden Gehäuseschenkeln, wobei jeder Gehäuseschenkel eine Gehäuseöffnung aufweist, durch die sich eine Gurtwelle erstreckt, die im Gurtwellengehäuse um eine Achse drehbar gelagert ist. Der Gurtstraffer weist weiterhin ein Gurtwellen-Einschubelement auf, an dem ein Ende eines Gurtbands befestigt ist, wobei die Gurtwelle eine Aussparung zur Aufnahme des Gurtwellen-Einschubelements aufweist, und wobei das Gurtwellen-Einschubelement radial in die Aussparung einführbar ist.
-
Aus der
DE 28 02 031 A1 ist es bekannt, das Gurtband mittels eines radial einführbaren Gurtstiftes an der Gurtwelle zu befestigen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gurtstraffer zu schaffen, bei dem sich das Ende eines Gurtbands mit geringem Montageaufwand nachträglich an einer Gurtwelle des rotatorischen Gurtstraffers befestigen lässt, und bei dem die auftretenden Gurtkräfte problemlos aufgenommen werden können.
-
Im gattungsgemäßen Gurtstraffer ist kein axialer Montagebauraum notwendig, um das Gurtbandende an der Gurtwelle zu befestigen. Der stattdessen benötigte radiale Montagebauraum ist hingegen sowieso vorhanden, da sich das Gurtband im fertig montierten Zustand des Sicherheitsgurtsystems radial von der Gurtwelle weg durch eben diesen zur Gurtbandbefestigung genutzten Raum erstreckt.
-
Erfindungsgemäß ist der Abstand zwischen den Gehäuseschenkeln im Bereich des Gehäusestegs größer als im Bereich der freien Schenkelenden. Somit ergibt sich eine Art „Omega-Form“ des Gurtwellengehäuses, wodurch die auftretenden Gurtkräfte problemlos aufgenommen werden können. Darüber hinaus wird eine vorteilhafte Lagerung für die Gurtwelle bereitgestellt, sodass die Gurtwelle als Gussteil, insbesondere aus Zinkdruckguss, herstellbar ist.
-
In einer Ausführungsform des Gurtstraffers weist die Gurtwelle ein Gabellager zur drehfesten Fixierung des Gurtwellen-Einschubelements auf, wobei das Gurtwellen-Einschubelement im Wesentlichen radial in das Gabellager einführbar ist. Dieses Gabellager ermöglicht mit geringem Aufwand eine drehfeste Verbindung zwischen dem Gurtwellen-Einschubelement und der Gurtwelle. Hierzu ist das Gurtwellen-Einschubelement beispielsweise als dicke Platte oder Stab mit im Wesentlichen rechteckigem oder trapezförmigem Querschnitt ausgeführt und passgenau im Gabellager aufgenommen.
-
Vorzugsweise erstrecken sich entgegengesetzte axiale Enden des Gurtwellen-Einschubelements axial über das Gurtband hinaus, wobei die axialen Enden als Lagerabschnitte zur Lagerung des Gurtwellen-Einschubelements in der Gurtwelle ausgebildet sind. Somit wird auf einfache Weise sichergestellt, dass die Lagerabschnitte des Gurtwellen-Einschubelements das Aufwickeln von Gurtband während des Straffvorgangs nicht behindern.
-
Ferner kann das Gurtwellen-Einschubelement symmetrisch, insbesondere als symmetrische Stahlplatte ausgebildet sein. Diese Symmetrie vereinfacht die nachträgliche Befestigung des Gurtbands an der Gurtwelle und verhindert Montagefehler.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Gurtstraffer ist das Ende des Gurtbands vorzugsweise zu einer Schlaufe vernäht, wobei die Schlaufe zumindest einen Teil des Gurtwellen-Einschubelements umschließt. Die Ausbildung einer Schlaufe stellt eine einfache, preiswerte und zuverlässige Möglichkeit zur Befestigung eines Gurtbandendes dar.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Gurtstraffers weist die Gurtwelle an ihren axialen Enden Wellenstummel auf, welche durch einen Gurtwellensteg verbunden sind. Auf diese Weise kann im Bereich des Gurtwellenstegs problemlos das Gurtwellen-Einschubelement mit dem daran befestigten Gurtband aufgenommen werden, während die Wellenstummel eine einfache, um eine Achse drehbare Lagerung der Gurtwelle im Gurtwellengehäuse ermöglichen.
-
In dieser Ausführungsform des Gurtstraffers ist vorzugsweise in wenigstens einem Wellenstummel ein Gabellager für das Gurtwellen-Einschubelement ausgebildet. Beispielsweise ist das Gabellager als radialer Lagerschlitz im Wellenstummel ausgeführt, in den ein Lagerabschnitt des Gurtwellen-Einschubelements formschlüssig eingreift, um das Gurtwellen-Einschubelement drehfest mit der Gurtwelle zu verbinden.
-
Vorzugsweise sind die Gurtwelle und besonders bevorzugt auch das Gurtwellengehäuse symmetrisch ausgebildet. Analog zur symmetrischen Ausbildung des Gurtwellen-Einschubelements trägt auch diese Symmetrie zur Verringerung von Montagefehlern und damit einer einfacheren Montage bei. Darüber hinaus lässt sich aufgrund der symmetrischen Einzelbauteile sowohl ein Gurtstraffer für die Fahrerseite als auch (spiegelverkehrt) ein Gurtstraffer für die Beifahrerseite eines Kraftfahrzeugs mit identischen Bauteilen zusammensetzen. Dadurch wird die Bauteilvielfalt und der damit verbundene Lageraufwand reduziert und die Montage des Sicherheitsgurtsystems weiter vereinfacht.
-
In einer weiteren Ausführungsform des Gurtstraffers ist das Gurtwellengehäuse in einem Axialschnitt U-förmig ausgebildet und weist einen Gehäusesteg sowie zwei gegenüberliegende Gehäuseschenkel auf, wobei jeder Gehäuseschenkel eine Gehäuseöffnung aufweist, durch die sich die Gurtwelle erstreckt. Ein solches Gurtwellengehäuse lässt sich mit geringem Aufwand als gebogenes Stanzteil aus Blech, insbesondere Stahlblech herstellen.
-
Vorzugsweise ändert sich der Abstand zwischen den Gehäuseschenkeln im Bereich der Gehäuseöffnungen, besonders bevorzugt ausschließlich im Bereich der Gehäuseöffnungen.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. In diesen zeigen:
- - 1 einen axialen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Gurtstraffer;
- - 2 eine Draufsicht des Gurtstraffers gemäß 1;
- - 3 eine Seitenansicht des Gurtstraffers gemäß 1;
- - 4 eine weitere Seitenansicht des Gurtstraffers gemäß 1;
- - 5 eine Draufsicht eines Gurtwellen-Einschubelements für den Gurtstraffer gemäß den 1 bis 4;
- - 6 eine Draufsicht und eine Seitenansicht des an einem Gurtband befestigten Gurtwellen-Einschubelements gemäß 5;
- - 7 eine perspektivische Ansicht des am Gurtband befestigten Gurtwellen-Einschubelements gemäß 6 vor der Montage an einer Gurtwelle;
- - 8 eine perspektivische Ansicht der in einem Gurtwellengehäuse gelagerten Gurtwelle mit montiertem Gurtband;
- - 9 eine perspektivische Ansicht des Gurtstraffers gemäß den 1 bis 4 vor der Montage des Gurtwellen-Einschubelements;
- - 10 eine perspektivische Ansicht des Gurtstraffers gemäß den 1 bis 4 bei der Montage des Gurtwellen-Einschubelements;
- - 11 eine perspektivische Ansicht des Gurtstraffers gemäß den 1 bis 4 nach der Montage des Gurtwellen-Einschubelements und vor der Montage einer Gurtwellen-Sicherungseinheit;
- - 12 eine perspektivische Ansicht des Gurtstraffers gemäß den 1 bis 4 im fertig montierten Zustand;
- - 13 eine Detailansicht eines Gurtwellengehäuses für den Gurtstraffer gemäß den 1 bis 4;
- - 14 eine perspektivische Ansicht des Gurtwellengehäuses gemäß 13;
- - 15 eine Seitenansicht des Gurtwellengehäuses gemäß 13;
- - 16 das Gurtwellen-Einschubelement für den erfindungsgemäßen Gurtstraffer gemäß einer alternativen Ausführungsform;
- - 17 das Gurtwellen-Einschubelement für den erfindungsgemäßen Gurtstraffer gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform;
- - 18 einen Schnitt durch das Gurtwellen-Einschubelement für den erfindungsgemäßen Gurtstraffer gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform;
- - 19 eine perspektivische Ansicht des Gurtwellen-Einschubelements gemäß 18;
- - 20 das Gurtwellen-Einschubelement für den erfindungsgemäßen Gurtstraffer gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform beim Zusammenbau;
- - 21 das Gurtwellen-Einschubelement gemäß 20 nach seinem Zusammenbau;
- - 22 das Gurtwellen-Einschubelement gemäß 21 im Schnitt; und
- - 23 eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Gurtstraffers mit alternativem Strafferantrieb.
-
Die 1 bis 4 zeigen einen Gurtstraffer 10 für ein Sicherheitsgurtsystem in einem Kraftfahrzeug, konkret einen sogenannten Endbeschlagstraffer, mit einer Gurtwelle 12, an der ein Ende 14 eines Gurtbands 16 fixiert ist, und einem karosseriefest montierbaren Gurtwellengehäuse 18, in dem die Gurtwelle 12 gelagert ist, wobei die Gurtwelle 12 nach einer Aktivierung des Gurtstraffers 10 relativ zum Gurtwellengehäuse 18 rotiert werden kann, um Gurtband 16 aufzuwickeln.
-
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Ende 14 des Gurtbands 16 zu einer Schlaufe vernäht, die ein Gurtwellen-Einschubelement 20 umschließt, wobei das Gurtwellen-Einschubelement 20 in einer Aussparung 22 der Gurtwelle 12 aufgenommen und relativ zur Gurtwelle 12 drehfest gelagert ist.
-
Gemäß 2 ist das Gurtwellengehäuse 18 des Gurtstraffers 10 U-förmig ausgebildet und umfasst einen Gehäusesteg 24 sowie zwei gegenüberliegende Gehäuseschenkel 26, 28, wobei jeder Gehäuseschenkel 26, 28 eine Gehäuseöffnung 30, 32 aufweist, durch welche sich die Gurtwelle 12 erstreckt. Ferner ist eine vom Gehäusesteg 24 abgebogene Befestigungslasche 33 vorgesehen, durch die das Gurtwellengehäuse 18 fest mit einem Fahrzeugsitz oder einer Fahrzeugkarosserie verbunden, insbesondere verschraubt werden kann.
-
Die Gurtwelle 12 ist im Gurtwellengehäuse 18 um eine Achse A drehbar gelagert. An den axialen Enden der Gurtwelle 12 ist eine Abdeckkappe 34 bzw. eine Seilspule 36 angeordnet, wobei die Abdeckkappe 34 und die Seilspule 36 fest mit der Gurtwelle 12 verbunden, insbesondere verpresst sind und eine axiale Bewegung der Gurtwelle 12 relativ zum Gurtwellengehäuse 18 verhindern oder auf ein geringes axiales Spiel minimieren.
-
Um das Gurtband 16 bei einer Aktivierung des Gurtstraffers 10 anziehen zu können, ist ein Kraftübertragungselement 38 vorgesehen, welches die Gurtwelle 12 mit einem Strafferantrieb 40 koppelt. Das Kraftübertragungselement 38 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Zugseil 41, welches teilweise auf die Seilspule 36 aufgewickelt und mit einem Seilende an der Seilspule 36 befestigt ist.
-
Der Strafferantrieb 40 des Gurtstraffers 10 umfasst ein Strafferrohr 42 zur Aufnahme und Führung eines Druckbeaufschlagungselements 44 sowie ein separates Generatorgehäuse 46 zur Aufnahme eines Gasgenerators 48. Das Generatorgehäuse 46 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Rohrstück, sodass sowohl das Strafferrohr 42 als auch das Generatorgehäuse 46 aus einem Metallrohr, insbesondere einem Stahlrohr hergestellt sind. Außerdem ist ein Kopplungselement 50 vorgesehen, welches das Generatorgehäuse 46 fest mit dem Strafferrohr 42 verbindet (vgl. 1).
-
Das Druckbeaufschlagungselement 44 ist gemäß 1 ein Kolben, der im gebogenen Strafferrohr 42 im Wesentlichen abgedichtet und längs einer Rohrachse verschieblich aufgenommen ist. Das mit einem Seilende an der Seilspule 36 befestigte Zugseil 41 erstreckt sich von der Seilspule 36 in das Strafferrohr 42 und ist dort mit einem entgegensetzten Seilende am Kolben befestigt. Nach einer Aktivierung des Gasgenerators 48 wird der Kolben mit einem Gasdruck beaufschlagt und bewegt sich in Richtung zu einem freien Rohrende 52 des Strafferrohrs 42. Dabei wird unter Drehung der Gurtwelle 12 Zugseil 41 von der Seilspule 36 abgewickelt und gleichzeitig Gurtband 16 auf die Gurtwelle 12 aufgewickelt, sodass eine Gurtstraffung stattfindet.
-
Um die Verbindung zwischen dem Strafferrohr 42 und dem Generatorgehäuse 46 zu verstärken sowie eine einfache Verbindung zwischen dem Strafferantrieb 40 und dem Gurtwellengehäuse 18 zu schaffen, ist im Übrigen eine Stabilisierungseinheit 54 vorgesehen. Diese Stabilisierungseinheit 54 umfasst im vorliegenden Fall zwei Stabilisierungselemente 55, insbesondere aus Zinkdruckguss, und ein z.B. als Rohrniet ausgeführtes Verbindungselement 56 (vgl. 3 und 4).
-
Selbstverständlich kann der Gurtstraffer 10 gemäß den 1 bis 4 auch durch einen Hydraulikmotor angetrieben werden oder mit einem anderen alternativen Strafferantrieb 40, insbesondere einem sogenannten „Powersnake“-Antrieb, ausgestattet sein. In 23 ist beispielhaft ein Kombi-Antrieb 57 mit einer „Powersnake“ 58 als Druckbeaufschlagungselement 44 und einem Zugseil 41 dargestellt. Die Powersnake 58 ist dabei ein flexibles, elastisch und/oder plastisch deformierbares Kunststoffelement, welches weitgehend abgedichtet im Strafferrohr 42 aufgenommen und längsverschieblich geführt ist. Nach einer Aktivierung des Gurtstraffers 10 wird die Powersnake 58 durch einen Gasdruck beaufschlagt und in Richtung zum freien Rohrende 52 verschoben, wobei die Powersnake 58 durch ein Antriebsritzel 59 so verformt wird, dass es in das Antriebsritzel 59 eingreift und dieses in Straffrichtung antreibt. Hierbei wird Zugseil 41 einerseits auf eine Seiltrommel 60 des Antriebsritzels 59 aufgewickelt und anderseits von der Seilspule 36 des Gurtstraffers 10 unter Rotation der Gurtwelle 12 abgewickelt, sodass eine Gurtstraffung stattfindet.
-
In den dargestellten Ausführungsbeispielen weist der Gurtstraffer 10 eine besonders vorteilhafte Konstruktion auf, welche nachfolgend anhand der 5 bis 15 näher erläutert wird.
-
Die 5 zeigt das Gurtwellen-Einschubelement 20, welches hier beispielhaft eine gestanzte und gegebenenfalls umgeformte Metallplatte ist. Im Übrigen ist das Gurtwellen-Einschubelement 20 symmetrisch ausgebildet, insbesondere als symmetrische Stahlplatte.
-
Gemäß 6 ist das Ende 14 des Gurtbands 16 zu einer Schlaufe vernäht, wobei die Schlaufe das Gurtwellen-Einschubelement 20 umschließt. Somit ist das Ende 14 des Gurtbands 16 zuverlässig am Gurtwellen-Einschubelement 20 befestigt.
-
Entgegengesetzte axiale Enden des Gurtwellen-Einschubelements 20 erstrecken sich axial über das Gurtband 16 hinaus, wobei die axialen Enden als Lagerabschnitte 61 zur Lagerung des Gurtwellen-Einschubelements 20 in der Gurtwelle 12 ausgebildet sind.
-
Die 7 zeigt eine perspektivische Ansicht der Gurtwelle 12 mit der Aussparung 22 zur Aufnahme des Gurtwellen-Einschubelements 20, wobei das Gurtwellen-Einschubelement 20 bezüglich der Achse A im Wesentlichen radial in die Aussparung 22 einführbar ist.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Gurtwelle 12 ein Gabellager 62 zur drehfesten Fixierung des Gurtwellen-Einschubelements 20 auf, wobei das Gurtwellen-Einschubelement 20 im Wesentlichen radial in das Gabellager 62 einführbar ist.
-
Die Gurtwelle 12 weist an ihren axialen Enden Wellenstummel 64, 66 auf, welche durch einen Gurtwellensteg 68 (vgl. 9) verbunden sind. Infolge dieser Konstruktion entsteht im Bereich des Gurtwellenstegs 68 auf einfache Weise die Aussparung 22 zur Aufnahme des Gurtwellen-Einschubelements 20 und im Bereich der Wellenstummel 64, 66 eine um die Achse A drehbare Lagerung der Gurtwelle 12 im Gurtwellengehäuse 18 (8).
-
Aus 7 in Verbindung mit 1 geht ferner hervor, dass in beiden Wellenstummeln 64, 66 jeweils ein Gabellager 62 für das Gurtwellen-Einschubelement 20 ausgebildet ist. Diese Gabellager 62 sind im vorliegenden Fall radiale Lagerschlitze 70, in welche die Lagerabschnitte 61 des Gurtwellen-Einschubelements 20 passgenau und formschlüssig eingreifen, sodass das Gurtwellen-Einschubelement 20 im montierten Endzustand gemäß 8 drehfest mit der Gurtwelle 12 verbunden ist.
-
Die 9 bis 12 zeigen den Ablauf einer nachträglichen Montage des Gurtbands 16 am Gurtstraffer 10, welcher bereits vorab fest an einem Sitzrahmen oder einer Karosserie des Kraftfahrzeugs installiert wurde.
-
Gemäß 9 wird das Gurtwellen-Einschubelement 20 mit daran befestigtem Gurtband 16 dem bereits installierten Teil des Gurtstraffers 10 zugeführt, bis sich die Lagerabschnitte 61 des Gurtwellen-Einschubelements 20 radial außerhalb der in der Gurtwelle 12 ausgebildeten Gabellager 62 befinden (vgl. 10).
-
Wie in 10 durch einen Pfeil 72 angedeutet lässt sich das Gurtwellen-Einschubelement 20 anschließend durch eine radiale Bewegung relativ zur Gurtwelle 12 in die Aussparung 22 und die Gabellager 62 einführen, sodass das Gurtwellen-Einschubelement 20 drehfest mit der Gurtwelle 12 verbunden ist (vgl. 11).
-
Um zu verhindern, dass sich das Gurtwellen-Einschubelement 20 und das daran befestigte Gurtband 16 unbeabsichtigt von der Gurtwelle 12 lösen, wird gemäß 11 eine Gurtwellen-Sicherungseinheit 74 zwischen die Gurtwelle 12 und den Gehäusesteg 24 des Gurtwellengehäuses 18 geschoben und am Gurtwellengehäuse 18 fixiert (12). Diese Gurtwellen-Sicherungseinheit 74 ist so ausgebildet, dass sie sich nur bei korrekter Montage des Gurtwellen-Einschubelements 20 an der Gurtwelle 12 einschieben lässt, sodass eine fehlerhafte Montage des Gurtwellen-Einschubelements 20 an der Gurtwelle 12 ausgeschlossen ist.
-
Zudem weist die Gurtwellen-Sicherungseinheit 74 Federelemente 76 auf, welche im fertig montierten Zustand des Gurtstraffers 10 gemäß 12 die Gurtwelle 12 in ihre Sperrstellung beaufschlagen.
-
Die 13 bis 15 zeigen unterschiedliche Detailansichten des Gurtwellengehäuses 18. Dabei wird deutlich, dass das Gurtwellengehäuse 18 in einem Axialschnitt U-förmig ausgebildet ist und den Gehäusesteg 24 sowie zwei gegenüberliegende Gehäuseschenkel 26, 28 aufweist, wobei jeder Gehäuseschenkel 26, 28 eine Gehäuseöffnung 30, 32 aufweist, durch die sich die Gurtwelle 12 erstrecken kann (vgl. 1 und 2).
-
Dabei ist ein Abstand 77 zwischen den Gehäuseschenkeln 26, 28 im Bereich des Gehäusestegs 24 größer als ein Abstand 78 im Bereich der freien Schenkelenden 79, sodass die Gehäuseform in diesem Axialschnitt an den griechischen Großbuchstaben „Omega“ erinnert.
-
Der Abstand zwischen den Gehäuseschenkeln 26, 28 ändert sich dabei gemäß den 13 und 14 ausschließlich im Bereich der Gehäuseöffnungen 30, 32.
-
Diese Gehäuseform trägt zu einem besonders vorteilhaften Kraftfluss innerhalb des Gurtstraffers 10 bei. Durch diese Gehäuseform ist es nämlich möglich, das ins Gurtband 16 eingenähte Gurtwellen-Einschubelement 20 zur Lasteinleitung in die Gurtwelle 12 einzuhängen und so zu dimensionieren, dass die Bruchlast über das Gurtwellen-Einschubelement 20 ins Gurtwellengehäuse 18 eingeleitet wird. Dadurch ist es möglich, die Gurtwelle 12 als Gussteil zu fertigen, insbesondere aus Zinkdruckguss.
-
Die 16 zeigt das Gurtwellen-Einschubelement 20 mit daran befestigtem Gurtband 16 gemäß einer alternativen Ausführungsform. Das Gurtwellen-Einschubelement 20 ist in diesem Fall zweiteilig ausgebildet, mit einem Grundkörper 80, an dem das Ende 14 des Gurtbands 16 befestigt ist, sowie einem Wickelkörper 82, der drehfest mit dem Grundkörper 80 verbunden ist. Der Wickelkörper 82 dient dazu, einen symmetrischeren, idealerweise kreisrunden Kern zum Aufwickeln des Gurtbands 16 bereitzustellen.
-
Der Grundkörper 80 und der Wickelkörper 82 können unter Umständen miteinander verschraubt sein, was durch eine Gewindebohrung 84 in 16 angedeutet ist. In diesem Fall ist es denkbar, auch die Gurtwelle 12, konkret den Gurtwellensteg 68 der Gurtwelle 12, mit dem Gurtwellen-Einschubelement 20, konkret dem Grundkörper 80 und dem Wickelkörper 82, zu verschrauben. Über diese Verschraubung, gegebenenfalls mit Drehmomentabfrage, lässt sich ebenfalls eine korrekte Montage des Gurtwellen-Einschubelements 20 an der Gurtwelle 12 sicherstellen, sodass hinsichtlich dieser Funktion auf die Gurtwellen-Sicherungseinheit 74 verzichtet werden kann.
-
Die 17 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform eines zweiteilig ausgebildeten Gurtwellen-Einschubelements 20, welche sich von der Ausführungsform gemäß 16 lediglich durch die Verbindung zwischen Grundkörper 80 und Wickelkörper 82 unterscheidet.
-
Die 18 und 19 zeigen noch eine alternative Ausführungsform eines zweiteilig ausgebildeten Gurtwellen-Einschubelements 20, welche sich im Vergleich zu den beiden vorherigen Ausführungsformen wiederum lediglich durch die Formgebung des Grundkörpers 80 und des Wickelkörpers 82 unterscheidet.
-
Ziel dieser mehrteilig aufgebauten Gurtwellen-Einschubelemente 20 ist es, zusammen mit dem Gurtwellensteg 68 der Gurtwelle 12 (vgl. 9) einen bezüglich der Achse A möglichst symmetrischen, idealerweise kreisrunden Kern zum Aufwickeln des Gurtbands 16 bereitzustellen.
-
Die 18 bis 20 zeigen eine weitere alternative Ausführungsform eines mehrteilig aufgebauten Gurtwellen-Einschubelements 20, welches einem idealen, kreisrunden Kern zum Aufwickeln des Gurtbands 16 bereits sehr nahekommt.
-
Dabei wird der als Einschubstift ausgeführte Grundkörper 80 des Gurtwellen-Einschubelements 20 gemäß 18 zunächst in die am Ende 14 des Gurtbands 16 ausgebildete Schlaufe eingelegt und durch zwei Zwischenelemente 86 radial fixiert. Anschließend wird der zweiteilige Wickelkörper 82 angeordnet und das mehrteilige Gurtwellen-Einschubelement 20 durch eine in die Gewindebohrungen 84 eingedrehte Schraube fixiert.