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Die Erfindung betrifft einen Endbeschlagstraffer für eine Sicherheitsgurteinrichtung eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Endbeschlagstraffer werden in Sicherheitsgurteinrichtungen moderner Kraftfahrzeuge zur Straffung eines Gurtabschnittes in einer Frühphase des Unfalls zwecks einer frühzeitigen Ankopplung des Insassen an die Fahrzeugverzögerung verwendet.
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Der Endbeschlagstraffer wird dabei z. B. am Sitz befestigt und mit dem Sitz zusammen als vormontierte Einheit beim Fahrzeughersteller angeliefert und im Fahrzeug montiert. Die Verbindung des Endbeschlagstraffers mit den weiteren Teilen der Sicherheitsgurteinrichtung erfolgt dann beim Fahrzeughersteller, wobei die Verbindung im Sinne einer einfach zu handhabenden Montage mit einer Schnellbefestigungsvorrichtung erfolgt.
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Für den Fall, dass es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein 2-türiges Fahrzeug handelt, welches mit einer „Easy Entry”-Funktion versehen ist, bei der die Vordersitze für einen einfacheren Einstieg auf die Rücksitze nach vorne verschiebbar sind, ist es sinnvoll, den Endbeschlagstraffer nicht am Sitz, sondern stattdessen an der B-Säule zu befestigen, damit der Einstieg nicht durch einen die Einstiegsöffnung kreuzenden Sicherheitsgurt erschwert wird.
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Ein solcher an der Fahrzeugkarosserie befestigter Endbeschlagstraffer ist z. B. aus der
DE 10 2011 117 745 A1 bekannt. Der dort beschriebene Endbeschlagstraffer ist schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie befestigt, so dass er aus einer Ruhestellung in eine Gebrauchsstellung und umgekehrt verschwenkbar ist. Aufgrund der vorgesehenen Verschwenkbarkeit kann der Sicherheitsgurt nach dem Ablegen in eine Ruhestellung verschwenkt werden, in der er den Einstiegsbereich nicht einschränkt, während er in der Gebrauchsstellung nach dem Anlegen in eine Stellung verschwenkt wird, in der er in einem für die Rückhaltung des Insassen optimalen Winkel zu dem Insassen hin ausgerichtet ist. Wie die Verschwenkbarkeit konstruktiv verwirklicht ist, ist der Druckschrift nicht zu entnehmen.
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Ferner ist aus der
DE 44 29 301 A1 ein Gurtstrammer bekannt, welcher eine Distanzbuchse aufweist, die auf die Befestigungsschraube aufgesteckt ist. Der Gurtstrammer ist drehfest an der Fahrzeugstruktur befestigt und weist damit eine unveränderliche Ausrichtung auf.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen verschwenkbaren Endbeschlagstraffer für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welcher möglichst einfach zu montieren und konstruktiv einfach aufgebaut sein soll.
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Die Aufgabe wird durch einen Endbeschlagstraffer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
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Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
- – eine rohrförmige Distanzbuchse, eine Torsionsfeder mit mehreren parallel angeordneten Windungen mit einer Durchgriffsöffnung und ein Antirotationsteil vorgesehen sind, und
- – die Distanzbuchse auf die Befestigungsschraube aufgesteckt ist und mit dieser in die Durchgriffsöffnung der Torsionsfeder eingeführt ist, und
- – die Befestigungsschraube in der in das Karosserieteil eingeschraubten Stellung das Antirotationsteil zwischen der Distanzbuchse und dem Karosserieteil drehfest festlegt, und
- – auf der dem Schraubenkopf der Befestigungsschraube zugewandten Seite der Distanzbuchse ein Absatz vorgesehen ist, welcher durch den Schraubenkopf zu einer Radialnut vervollständigt wird, und derart bemessen ist, dass das in der Radialnut angeordnete Beschlagteil des Endbeschlagstraffers bei eingeschraubter Befestigungsschraube gegenüber dem Karosserieteil verschwenkbar ist, und
- – die Torsionsfeder mit einem ersten Ende an dem Beschlagteil und mit einem zweiten Ende an dem Antirotationsteil federvorgespannt anliegt und das Beschlagteil mit dem Endbeschlagstraffer in eine Ruhestellung drängt.
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Durch die vorgeschlagene Lösung wird eine Baugruppe geschaffen, welche eine federbelastete Schwenkbewegung des Endbeschlagstraffers ermöglicht, ohne dass die Befestigungsöffnung in dem Karosserieteil dazu konstruktiv verändert werden muss oder besondere zusätzliche konstruktive Veränderungen des Karosserieteils im Bereich der Befestigungsöffnung vorgesehen werden müssen. Dabei ist der Absatz auf der Distanzbuchse und die Bemessung des Absatzes von besonderer Bedeutung, da das Beschlagteil dadurch auch bei eingeschraubter Befestigungsschraube schwenkbar ausgebildet ist und zwar unabhängig von dem Anzugsmoment der Befestigungsschraube. Ferner wird durch das vorgesehene Antirotationsteil, welches durch die Befestigungsschraube drehfest festgelegt ist, ein Teil vorgesehen, an dem die Torsionsfeder sich mit einem Ende fahrzeugfest abstützen kann, so dass die Torsionsfeder nicht direkt an dem Karosserieteil eingehängt zu werden braucht. Insgesamt ist der Endbeschlagstraffer mit der vorgesehenen Schwenkbarkeit besonders einfach zu montieren, da er wie ein herkömmlicher Endbeschlagstraffer nur mit der Befestigungsschraube in der Befestigungsöffnung des Karosserieteils festgeschraubt werden muss. Sämtliche die Schwenkbarkeit sowie die Aufbringung der Rückstellkraft ermöglichenden Teile sind damit an dem Endbeschlagstraffer selbst vorgesehen. Das Antirotationsteil kann dabei z. B. durch eine von der Befestigungsschraube erzeugte Flächenpressung an dem Karosserieteil anliegen, welche ausreichend groß ist, um das Antirotationsteil bei den wirkenden Kräften drehfest gegenüber dem Karosserieteil festzulegen.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Antirotationsteil auch unter Formschluss drehfest in der Befestigungsöffnung festgelegt sein.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass in dem Beschlagteil und/oder in dem Antirotationsteil eine Führungsnut vorgesehen ist, in der ein den Drehwinkel begrenzendes Teil eingreift. Durch die vorgeschlagene Lösung kann der Schwenkwinkel des Endbeschlagstraffers begrenzt werden, wobei die Drehwinkelbegrenzung durch die vorgeschlagene Lösung in der Baugruppe der Schwenkbarkeit selbst verwirklicht ist.
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In diesem Fall kann das den Drehwinkel begrenzende Teil vorzugsweise durch eine Buchse gebildet sein, welche auf die Distanzbuchse aufgeschoben ist und mit einer oder mehreren axial vorstehenden Nasen in die Führungsnut(en) eingreift. Damit kann eine konstruktiv besonders kompakte Bauform der Baugruppe verwirklicht werden, wobei die Buchse entweder bauraumgünstig mit in der Durchgriffsöffnung der Torsionsöffnung angeordnet werden kann, oder so bemessen sein kann, dass die Befestigungsschraube mit der Distanzbuchse und der Torsionsfeder durch die Buchse geführt ist, und die Torsionsfeder dadurch nach außen hin von der Buchse abgedeckt ist.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass ein Sicherungsteil vorgesehen ist, welches die Distanzbuchse, die Torsionsfeder und das Antirotationsteil als Verbund auf der Befestigungsschraube vormontiert sichert. Damit kann der Endbeschlagstraffer vormontiert beim Fahrzeughersteller angeliefert werden und muss nur noch durch Einschrauben der Befestigungsschraube in die entsprechende Befestigungsöffnung des Karosserieteils an dem Kraftfahrzeug befestigt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Endbeschlagstraffers;
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2 eine Schnittdarstellung durch die Befestigungsschraube der Torsionsfeder; und
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3 einen Ausschnitt eines vormontierten Endbeschlagstraffers in Schrägansicht.
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In der 1 ist ein Endbeschlagstraffer 1 mit einem Beschlagteil 2 in Form eines Rahmens zu erkennen, in dem eine von einer pyrotechnischen Straffvorrichtung in Aufwickelrichtung antreibbare Welle gelagert ist. An der Welle ist ein fahrzeugfestes Ende eines Gurtbandabschnittes der Sicherheitsgurteinrichtung befestigt, wie z. B. das Ende eines Beckengurtabschnittes eines Dreipunktgurtes, welches bei einer Aktivierung des Gurtstraffers auf der Welle aufgewickelt wird. Der Gurtabschnitt ist direkt aus dem Endbeschlagstraffer 1 herausgeführt und erstreckt sich im weiteren Verlauf im angelegten Zustand direkt zu dem Insassen hin.
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Der Endbeschlagstraffer
1 ist, wie in der
DE 10 2011 117 745 A1 beschrieben ist, an einer B-Säule eines 2-türigen Fahrzeuges befestigt, und wird beim Anlegen selbsttätig aus einer Ruhestellung in eine Gebrauchsstellung verschwenkt. In der Ruhestellung befindet sich der Endbeschlagstraffer
1 in einer derartigen Ausrichtung, dass der Gurtabschnitt von dem Endbeschlagstraffer
1 in etwa senkrecht nach oben zu einem Umlenker und von diesem in etwa senkrecht nach unten zu einem ebenfalls fahrzeugfest befestigten Aufroller verläuft. Damit kreuzt der Gurtbandabschnitt in der Ruhestellung des Endbeschlagstraffers
1 den Einstiegsbereich zu den hinteren Rücksitzen nicht und die Insassen können ungehindert einsteigen. Beim Anlegen des Sicherheitsgurtes wird der Endbeschlagstraffer
1 aufgrund der wirkenden Zugkräfte gegen eine Federkraft in eine Gebrauchsstellung verschwenkt, in der der Gurtabschnitt in einem für die Rückhaltung des Insassen optimalen Winkel auf den Insassen zuläuft.
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Auf dem Gurtabschnitt zwischen dem Endbeschlagstraffer 1 und dem Umlenker ist eine Gurtzunge verschieblich geführt, welche in einem auf der anderen Sitzseite angeordneten Gurtschloss verriegelbar ist und in der verriegelten Stellung den Sicherheitsgurt in einen Diagonalgurtabschnitt und einen Beckengurtabschnitt unterteilt.
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Die Erfindung betrifft die konstruktive Ausgestaltung der Verschwenkbarkeit des Endbeschlagstraffers 1, welche nachfolgend anhand der 1 bis 3 näher beschrieben wird.
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An dem Beschlagteil 2 des Endbeschlagstraffers 1 ist eine Öffnung 12 vorgesehen, durch die eine Befestigungsschraube 3 eingeführt wird. Auf den durch die Öffnung 12 hindurchragenden Schaft der Befestigungsschraube 3 werden eine Lagerbuchse 9, eine Distanzbuchse 5, eine Buchse 7, eine Torsionsfeder 4 und ein Antirotationsteil 6 nacheinander aufgeschoben und anschließend durch ein Sicherungsteil 8 auf dem Schaft gesichert. Dabei wird die Distanzbuchse 5 mit einem Absatz 16 durch die Lagerbuchse 9 hindurch gesteckt, bis sie stirnseitig an dem Schraubenkopf 17 der Befestigungsschraube 3 zur Anlage gelangt, wie auch in der 2 zu erkennen ist. Die Buchse 7 wird anschließend auf die Distanzbuchse 5 aufgeschoben und mit einer Nase 10 in eine Führungsnut 14 des Beschlagteils 2 eingeführt. Auf die Buchse 7 wird dann die Torsionsfeder 4 mit ihrer zentralen Durchgriffsöffnung 23 aufgeschoben und mit ihrem ersten Ende 19 in eine Öffnung 14 des Beschlagteils 2 eingehängt. Schließlich wird das Antirotationsteil 6 auf einen Absatz 25 der Distanzbuchse 5 aufgesteckt, und zwar in einer derartigen Ausrichtung, dass die Buchse 7 mit axial abragenden Nasen in jeweils eine Führungsnut 15 an dem Antirotationsteil 6 eingreifen und die Torsionsfeder mit einem zweiten Ende 20 an einer radial vorstehenden Nase 18 des Antirotationsteils 6 federvorgespannt anliegt.
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Durch die beschriebene Anordnung übt die Torsionsfeder 4 eine Federkraft zwischen dem Beschlagteil 2 und dem Antirotationsteil 6 aus, und die Buchse 7 wirkt als Drehwinkelanschlag aufgrund der in die Führungsnuten 13 und 15 eingreifenden Nasen 10 und 11.
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Der Endbeschlagstraffer 1 wird dann in dieser Form als vormontierte Baugruppe beim Fahrzeughersteller angeliefert, wobei das Sicherungsteil 8 den vormontierten Verbund verliersicher zusammenhält.
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Die Befestigung des Endbeschlagstraffers 1 erfolgt dann durch Einschrauben der Befestigungsschraube 3 in eine Befestigungsöffnung 24 eines Karosserieteils 21, wie z. B. dem Fuß einer B-Säule (siehe 2). Dabei wird das Antirotationsteil 6 durch eine Flächenpressung und/oder einen Formschluss in der Befestigungsöffnung 24 an dem Karosserieteil 21 drehfest festgelegt. Da das zweite Ende 20 an der Nase 18 des Antirotationsteils 6 anliegt, kann das zweite Ende der Torsionsfeder 4 zumindest für eine Drehrichtung als fahrzeugfest angesehen werden.
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Der Absatz 16 der Distanzbuchse 5 ist geringfügig breiter bemessen als die Wandstärke des Beschlagteils 2 im Bereich der Öffnung 12, so dass das Beschlagteil 2 auch bei eingeschraubter Befestigungsschraube 3 nicht zwischen dem Schraubenkopf 17 und der Distanzbuchse 5 eingeklemmt wird und eine Schwenkbewegung zu der Distanzbuchse 5 ausführen kann. Durch die Lagerbuchse 9 wird die Drehbewegung des Beschlagteils 2 gelagert und ein mögliches vorhandenes Spiel ausgeglichen. Dazu ist die Lagerbuchse 9 in bestimmte Richtungen nachgiebig mit beabstandeten Federarmen ausgebildet, welche einen vorhandenen Spalt zwischen dem Beschlagteil 2 und der Distanzbuchse 5 ausgleichen. Das Beschlagteil 2 ist damit trotz der Schwenkbarkeit klapperfrei gegenüber der Befestigungsschraube 3 und dem gesamten Verbund aus den die Schwenkbarkeit ermöglichenden Bauteilen gehalten.
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Die Torsionsfeder 4 weist eine Mehrzahl parallel zueinander angeordneten Windungen 22 auf, welche die zentrale Durchgriffsöffnung 23 bilden und ausgehend von dem ersten Ende 19 einen geringfügig abnehmenden Außendurchmesser aufweisen. Der Innendurchmesser der Windungen 22 ist geringfügig größer als der Außendurchmesser der Buchse 7 bemessen, und zwar derart, dass der Innendurchmesser ausgehend von der ersten dem Beschlagteil 2 zugewandten Windung 22 bis zu der letzten dem Antirotationsteil 6 zugewandten Windung 22 abnimmt.
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Bei einer Verdrehung des Endbeschlagstraffers 1 aus der Ruhestellung wird das Beschlagteil 2 mit dem ersten Ende 19 der Torsionsfeder 4 gegenüber dem drehfesten Antirotationsteil 6 und dem zweiten Ende 20 der Torsionsfeder 4 verdreht, bis der Endbeschlagstraffer 1 in der Gebrauchsstellung ausgerichtet ist, oder die Nasen 10 und 11 in den Führungsnuten 13 und 14 nicht mehr weiterbewegt werden können. Die Nasen 10 und 11 bzw. die Führungsnuten 13 und 15 bilden damit einen Drehwinkelanschlag zur Begrenzung des Schwenkwinkels des Beschlagteils 2 zu dem Karosserieteil 21. Dabei werden die Windungen 22 unter Ausnutzung des zwischen den Windungen 22 und der Buchse 7 vorhandenen Spaltes geringfügig zusammengezogen. Da die Bewegung der Windungen 22 dabei von dem verschwenkenden Beschlagteil 2 ausgeht, werden die Windungen 22 ausgehend von dem Beschlagteil 22 verformt, wobei der Verformungsgrad abnimmt. Aus diesem Grund sind die Windungen 22 entsprechend mit einem in diese Richtung abnehmenden Innendurchmesser geformt, so dass die Schwenkbewegung nicht dadurch begrenzt wird, dass die Windungen 22 vor dem vollständigen Ausführen der Schwenkbewegung des Beschlagteils 2 auf der Buchse 7 klemmartig zur Anlage gelangen.