-
Technisches Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren
und eine Vorrichtung, die jeweils ein Muster mit guter Wiederholbarkeit
und hoher Effizienz auf einer vorgegebenen konstanten Temperatur
halten können, nachdem das Muster schnell auf die vorgegebene
Temperatur erwärmt worden ist, und sie bezieht sich des
Weiteren auf ein Verfahren und eine Vorrichtung, die das vorgenannte Verfahren
bzw. die vorgenannte Vorrichtung verwenden.
-
Technischer Hintergrund
-
Zum
Analysieren der Wärmeübertragung in einer Vorrichtung,
die Wärme erzeugt, oder einer Vorrichtung, die bei hohen
Temperaturen verwendet wird, sind Werte thermophysikalischer Eigenschaften (spezifische
Wärmekapazität, hemisphärische Gesamtemissivität,
Wärmeleitfähigkeit und thermisches Diffusionsvermögen)
hinsichtlich der Wärmeübertragung und der Wärmeansammlung
von Materialien, die bei der Vorrichtung verwendet werden, erforderlich.
Um eine derartige Vorrichtung mit einem neu entwickelten Material
oder einem Material, für das eine Sammlung verlässlicher
Literaturwerte noch nicht verfügbar ist, zu bauen, ist
es erforderlich, die Werte thermophysikalischer Eigenschaften durch
Experimente zu erhalten. Im Allgemeinen werden die vier thermophysikalischen
Eigenschaften jeweils durch verschiedene Vorrichtungen gemessen.
Daher besteht das Problem, dass die Kosten zum Messen all der Werte
ziemlich hoch sind und das Messen zeitaufwendig ist, weil jede Analyse
mit den verschiedenen Vorrichtungen unabhängig voneinander
Kosten verursacht und Zeit beansprucht. Des Weiteren kann in Fällen,
in denen Werte thermophysikalischer Eigenschaften bei hohen Temperaturen über
1000°C gemessen werden, ein Muster qualitativ verändert werden
oder eine Vorrichtung aufgrund der Bedingungen hoher Temperatur,
der das Muster bei jeder Messung der thermophysikalischen Eigenschaften ausgesetzt
ist, zu Schaden kommen.
-
In
den 1970-er Jahren entwickelten Cezairliyan et al. ein Verfahren,
bei dem die spezifische Wärmekapazität und die
hemisphärische Gesamtemissivität eines elektrisch
leitenden Materials bei einer Temperatur über 1000°C
mittels einer einzigen Vorrichtung schnell gemessen wurden. Das
Merkmal dieses Verfahrens ist die Art und Weise, in der ein Muster
erwärmt wird. Gemäß diesem Verfahren
werden elektrische Ladungen, die in einer Batterie oder in einem
Kondensator mit großer Kapazität gespeichert sind,
an ein elektrisch leitendes Muster angelegt, wodurch die Temperatur
des Musters innerhalb von 0,2 Sekunden mittels Joulescher Wärme,
die von einem gepulsten hohen Strom, der durch das Muster fließt,
erzeugt wird, auf 3000°C oder mehr erhöht werden
kann.
-
Bei
diesem Verfahren werden die Temperatur des Musters und der elektrische
Widerstand in dem Muster während der schnellen resistiven
Selbsterwärmung und während des nachfolgenden
Abkühlens des Musters gemessen. Dann werden die spezifische
Wärmekapazität und die hemisphärische
Gesamtemissivität mittels eines Wärmebilanzverhältnisses
zwischen der Jouleschen Wärme, der Wärmekapazität
und der von dem Muster abgestrahlten Wärme berechnet. Dieses
Verfahren wird nur für elektrisch leitende Materialien
verwendet. Trotzdem war dies ein bemerkenswertes Verfahren, das
verwendet werden kann, um thermophysikalische Eigenschaften bei
Temperaturen über 2000°C schnell zu messen, die
vorher sehr schwierig zu messen gewesen waren, und mit dem Messfehler
aufgrund der Qualitätsveränderung eines Musters
und der Verschlechterung der Vorrichtung minimiert und die Messkosten beträchtlich
reduziert werden können.
-
Dieses
Verfahren kann jedoch nicht die Wärmeleitfähigkeit
und das thermische Diffusionsvermögen messen, die bei der
Analyse von Wärmeübertragung erforderlich sind.
Somit sollten diese thermophysikalischen Eigenschaften zusätzlich
mit anderen Verfahren gemessen werden. Um dieses Problem zu lösen,
entwickelten Righini et al. aus Italien ein Verfahren, bei dem die
zeitliche Veränderung der Temperaturverteilung eines Musters
während der schnellen resistiven Selbsterwärmung
des Musters gemessen wird, um gleichzeitig die Wärmeleitfähigkeit
zu messen. Da jedoch die Wärmeleitfähigkeit basierend auf
einer Annahme berechnet wird, die nicht immer offensichtlich ist,
wurde dieses Verfahren nicht allgemein verwendet.
-
Grundsätzlich
wird die Wärmeleitfähigkeit als Produkt der spezifischen
Wärmekapazität, der Dichte und des thermischen
Diffusionsvermögens definiert. In den meisten Fällen
wird, da die Temperaturabhängigkeit der Dichte eines Festkörpers
im Vergleich zu der Temperaturabhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit oder
der spezifischen Wärmekapazität sehr gering ist,
die Wärmeleitfähigkeit bei hoher Temperatur im Allgemeinen
auf der Grundlage der Dichte bei Raumtemperatur und bei hoher Temperatur
gemessenem thermischem Diffusionsvermögen und spezifischer Wärmekapazität
berechnet. Zur Zeit wird das thermische Diffusionsvermögen
eines Festkörpers im Allgemeinen mittels eines Flash-Verfahrens
gemessen.
-
Die
obere Grenztemperatur, bei der das Flash-Verfahren anwendbar ist,
liegt jedoch bei ca. 2700°C, weil die Temperatur des Musters
im Allgemeinen mittels eines Widerstandsofens gesteuert wird. Des
Weiteren haben die Qualitätsveränderung eines
Musters oder die Verschlechterung einer Messvorrichtung, wie oben
beschrieben, einen negativen Einfluss auf die Messung.
-
Die
folgende Patentliteratur 1 offenbart (i) ein Messverfahren für
mehrere thermophysikalische Eigenschaften und (ii) eine Vorrichtung,
die das Verfahren durchführen kann, wobei beide die vorgenannten Probleme
lösen und gleichzeitig die spezifische Wärmekapazität,
die hemisphärische Gesamtemissivität, die Wärmeleitfähigkeit
und das thermische Diffusionsvermögen eines Musters bei
hohen Temperaturen, bei denen herkömmliche Messverfahren
nicht durchgeführt werden können, messen können.
-
5 zeigt
eine Vorrichtung, die das Messverfahren für mehrere thermophysikalische
Eigenschaften durchführen kann. Ein Kondensator 32 gemäß 5 ist
ein Element zum Speichern einer elektrischen Ladung, die zur Erwärmung
eines Musters verwendet wird. Wenn ein Stromschalter 33,
der ein Feldeffekttransistor ist, von einem Vorrichtungssteuerungs-
und Datenaufzeichnungs-Computer 42, der als Controller
dient, eingeschaltet wird, liefert der Kondensator 32 einen
Heizstrom an ein Muster 35, das elektrisch leitend ist
und die Form einer flachen Platte von einer Stärke von
1 mm oder weniger aufweist, um Joulesche Erwärmung anzuwenden,
damit die Selbsterwärmung des Musters 35 eingeleitet wird.
-
Ein
durch die Verstärkung einer Potentialdifferenz über
einen Standardwiderstand 34 durch einen Signalanpassungsverstärker 40 erhaltenes Spannungssignal
wird in dem Vorrichtungssteuerungs- und Datenaufzeichnungs-Computer 42 aufgezeichnet,
so dass der durch das Muster 35 fließende Heizstrom
gemessen wird. Des Weiteren wird ein Spannungssignal, das einer
Potentialdifferenz über dem Muster 35 entspricht,
das mit Hilfe eines Signalanpassungsverstärkers 41 verstärkt
wurde, von dem Vorrichtungssteuerungs- und Datenaufzeichnungs-Computer 42 aufgezeichnet.
Aus dem Produkt des Stroms und der Spannung wird die bei der Erwärmung
des Musters 35 erforderliche elektrische Energie berechnet,
und die in dem Muster pro Zeiteinheit auftretende Joulesche Wärme
wird kontinuierlich gemessen.
-
Die
Temperatur des auf die vorstehende Art und Weise erwärmten
Musters 35 wird durch ein Strahlungsthermometer 37 gemessen,
das eine Silizium-Photodiode mit einer Zeitauflösung von
ca. zehn Mikrosekunden als Detektor verwendet, und ein Signal aus
dem Strahlungsthermometer 37 wird in dem Vorrichtungssteuerungs-
und Datenaufzeichnungs-Computer 42 aufgezeichnet. Die beim
Umwandeln der von dem Strahlungsthermometer 37 gemessenen
Strahlungstemperatur in die entsprechende echte Temperatur erforderliche
normale Spektralemissivität wird kontinuierlich mittels
eines Hochgeschwindigkeits-Ellipsometers 39 gemessen, das
so ausgelegt ist, dass es schnell Stokes Parameter bestimmt, die
eine Polarisierungsbedingung des Lichts aufgrund der Abwesenheit
mechanischer beweglicher Teile repräsentieren.
-
Der
Vorrichtungssteuerungs- und Datenaufzeichnungs-Computer 42 überwacht
ein Temperatursignal des Strahlungsthermometers 37 und
hält die Temperatur des Musters 35 durch eine
Regelung des Stroms, der durch das Muster 35 fließt,
auf einer vorgegebenen Temperatur, indem die Gate-Spannung eines
Feldeffekttransistors, der als Stromschalter 33 verwendet
wird, angepasst wird.
-
Die
Regelung des Mustererwärmungsstroms wird gestoppt, nachdem
die Regelung für einen bestimmten Zeitraum fortgesetzt
worden ist. Dann wird für kurze Zeit die Gate-Spannung
auf dem am Ende des Zeitraums, in dem die Regelung durchgeführt wird,
bestimmten Wert gehalten. In dem kurzen Zeitraum, in dem die Gate-Spannung
auf dem schließlich bestimmten Wert gehalten wird, gibt
ein YAG Laser 36 einen Laserimpuls auf die Oberfläche
des Musters 35 ab, deren Temperatur von dem Strahlungsthermometer 37 gemessen
wird. Das Abgeben des Laserimpulses wird im Ansprechen auf ein Triggersignal durchgeführt,
das von dem Vorrichtungssteuerungs- und Datenaufzeichnungs-Computer 42 gesendet wird.
Die Temperaturveränderung der Oberfläche des Musters 35,
die von dem Strahlungsthermometer 37 nach der Abgabe des
Laserimpulses gemessen wird, wird in ein eindimensionales Wärmediffusionsmodell
eingefügt, um das thermische Diffusionsver mögen
zu berechnen. In dieser Vorrichtung wird die Strahlungstemperatur
des Musters mit einem Abtastintervall von zehn Mikrosekunden gemessen.
Daher ist das Strahlungsthermometer mit der Silizium-Photodiode
als Lichtintensitäts-Detektionselement ausgestattet, weil
die Silizium-Photodiode schnell ansprechen kann. Des Weiteren wird,
um den durch den Wärmeaustausch zwischen dem Muster und Gas
verursachten Wärmeverlust zu reduzieren, das Muster unter
Vakuum von 1 mPa oder weniger gemessen.
-
Bei
einer anderen Technik wird Licht von einer Lichtquelle 38 des
Hochgeschwindigkeits-Ellipsometers auf die Oberfläche des
Musters 35 projiziert, und reflektiertes Licht wird von
einem Detektor 39 des Hochgeschwindigkeits-Ellipsometers
detektiert, und ein Signal des detektierten reflektierten Lichts
wird in dem Vorrichtungssteuerungs- und Datenaufzeichnungs-Computer 42 aufgezeichnet,
wodurch die Spektralemissivität der Oberfläche
des Musters gemessen wird.
-
Liste der Entgegenhaltungen
-
Patentliteratur 1
-
Veröffentlichung
der
Japanischen
Patentanmeldung, Tokukai, Nr. 2005-249427 A
-
Nicht-Patentliteratur 1
-
A.
Cezairliyan, J. McClure, C. W. Beckett: J. Res. National Bureau
of Standards, Band 75C-1 (1971), S. 7–18
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Technisches Problem
-
Bei
der von den vorliegenden Erfindern früher vorgeschlagenen
Messtechnik von thermophysikalischen Eigenschaften wird die Temperaturveränderung
des Musters, die durch Laserimpulsstrahlung verursacht wird, wie
beispielsweise in 6 gezeigt ist, gemessen. 6 zeigt
Folgendes: In einem Schritt 1 (0 < t < 480 ms) wird Strom
bei Zimmertemperatur durch das Muster geschickt, so dass die Temperatur
des Musters bis zu einer vorgegebenen Temperatur erhöht
und dann durch die Regelung der Gate-Spannung des Feldeffekttransistors
auf der vorgegebenen Tem peratur gehalten wird. In Schritt 2 (t = 480
ms) wird die in Schritt 1 durchgeführte Regelung angehalten.
In Schritt 3 (480 < t < 800 ms) wird die Gate-Spannung
auf dem zuletzt während der Regelung bestimmten Wert gehalten.
In Schritt 4 (t = 480,55 ms) wird ein Laserimpuls auf das Muster
abgestrahlt, und die Veränderung der Temperatur des Musters,
die durch die Strahlung des Laserimpulses verursacht wird, wird
gemessen. Schließlich wird in Schritt 5 (t > 800 ms) die Gate-Spannung
auf Null reduziert, und die Temperatur des Musters wird schnell wieder
auf Zimmertemperatur reduziert.
-
Erfahrungsgemäß hat
sich herausgestellt, dass das in 6 gezeigte
erwünschte Temperaturprofil zur genauen Analyse durch die
herkömmliche Technik realisiert werden kann oder nicht,
so dass eine gute Wiederholbarkeit der konstanten Mustertemperatur
nicht gewährleistet werden kann. 7 zeigt
ein Beispiel, bei dem das Erwärmen des Musters auf der
Grundlage der herkömmlichen Technik misslungen ist. Die 7(a) und 7(b) zeigen
zwei fehlgeschlagene Beispiele von Erwärmungsexperimenten,
die nacheinander für dasselbe Tantal-Muster unter denselben
Erwärmungsbedingungen durchgeführt wurden. Bei
beiden Experimenten war die vorgegebene Temperatur 2.100 K, und
die Dauer, während der die Regelung der Gate-Spannung fortgesetzt
wurde, wurde auf 300 ms eingestellt. 7(a) zeigt,
dass die Temperatur des Musters nicht konstant auf der vorgegebenen
Temperatur gehalten wurde, sondern nach Halten der Gate-Spannung
auf dem schließlich von der Regelung in Schritt 3 abgeleiteten
Wert anstieg. Andererseits zeigt 7(b),
dass die Temperatur des Musters nicht konstant auf der vorgegebenen
Temperatur gehalten wurde, sondern nach Halten der Gate-Spannung
auf dem schließlich von der Regelung in Schritt 3 abgeleiteten
Wert allmählich abfiel.
-
Es
wurde durch verschiedene Experimente festgestellt, dass das vorstehend
genannte Misslingen bei der Erwärmung des Musters hauptsächlich durch
eine ziemlich große Veränderung der Gate-Spannung
des Feldeffekttransistors während der Durchführung
der Regelung der Gate-Spannung in Schritt 1 zum Halten der Temperatur
des Musters auf der vorgegebenen Temperatur bei der resistiven Selbsterwärmung
verursacht wird. 8(b) zeigt eine Veränderung
der Gate-Spannung des Feldeffekttransistors im Zeitablauf während
des in 8(a), die (b) von 7 entspricht,
gezeigten Erwärmungsexperiments. 8(b) zeigt,
dass eine große Differenz zwischen den Gate-Spannungs-Werten
in dem Zeitraum, in dem das Muster schnell erwärmt wird
(t < ca. 100 ms;
t = 0 ist der Beginn des Erwärmens des Musters) und in
dem Zeitraum, in dem die Mustertemperatur durch die Regelung in
die vorgegebene Temperatur konvergiert (t > ca. 100 ms), besteht.
-
8(b) zeigt, dass, nachdem das Muster nach
dem schnellen Erwärmen die vorgegebene Temperatur erreicht
hat, die auf einem konstanten Pegel zu halten ist, die Gate-Spannung
Vg drastisch von 6 V, was ein gesättigter Drain-Spannungs-Wert der
Gate-Spannung des bei der Messung verwendeten Feldeffekttransistors
ist, auf ca. 2,7 V abgefallen ist. Dies zeigt auch, dass in dem
Zeitraum, in dem die Mustertemperatur in die vorgegebene Temperatur konvergiert,
nachdem die Temperatur die vorgegebene Temperatur erreicht hat,
es erforderlich ist, den Wert von Vg in einem dynamischen Bereich
zu halten, der viel geringer ist, als der gesättigte Spannungswert.
Nach der herkömmlichen Technik wird jedoch die Regelung
von Vg bereits während des schnellen Erwärmen
des Musters durchgeführt, so dass der vorgegebene dynamische
Bereich von Vg für die Regelung den gesättigten
Drain-Spannungs-Wert von Vg umfassen muss, der zu groß ist, damit
die Mustertemperatur auf der vorgegebenen Temperatur gehalten wird,
nachdem die Temperatur die vorgegebene Temperatur erreicht hat.
Des Weiteren muss, um die schnelle Erwärmung durchzuführen,
die proportionale Konstante P des PID-Steuerungsalgorithmus, der
als Regelung von Vg angenommen wird, ausreichend groß sein.
Durch den großen Schwankungsbereich von Vg und das große
P schwankt der Wert von Vg entsprechend der pro Zeiteinheit auftretenden
Jouleschen Wärme bei der auf der herkömmlichen
Technik basierenden Messung stark. Die herkömmliche Technik
macht von der Tatsache Gebrauch, dass die in dem Muster auftretende Joulesche
Wärme aufgrund des schließlich abgeleiteten Werts,
auf dem Vg nach dem Anhalten der Regelung gehalten wird, den durch
Strahlung oder Wärmeübertragung von dem Muster
bei vorgegebener Temperatur verursachten Wärmeverlust aufhebt,
wodurch die Temperatur des Musters für einen kurzen Zeitraum
auf der konstanten Temperatur gehalten wird, auch während
der Wert von Vg nach Anhalten der Regelung von Vg auf dem schließlich
abgeleiteten Wert gehalten wird. Falls jedoch Vg während
des Zeitraums der Regelung stark schwankt, entspricht der schließlich
abgeleitete Wert von Vg häufig nicht der vorgegebenen Temperatur
des Musters. Wenn eine solch ungeeignete Erwärmung des
Musters durchgeführt wird, kann die Analyse der thermophysikalischen
Eigenschaften, die erfordert, dass das Muster zu Beginn der Messung
sich in einem stabilen Zustand befindet, nicht genau durchgeführt
werden.
-
Hauptaufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Erwärmungsverfahren
und eine Erwärmungsvorrichtung bereitzustellen, die jeweils
elektrische Erwärmung für ein Material (d. h.
ein Muster oder ähnliches, das zu erwärmen ist)
bereitstellen, während Regelung einer Gate-Spannung eines
Transistors, beispielsweise eines Feldeffekttransistors oder ähnlichem,
durchgeführt wird, so dass die Temperatur des Materials
eine vorgegebene Temperatur erreicht, und die Regelung anhalten,
nachdem die Temperatur des Materials ausreichend auf der vorgegebenen
Temperatur gehalten worden ist, und die Temperatur des Materials
nur durch anschließendes Halten der Gate-Spannung auf der
vorgegebenen Temperatur halten. Das Erwärmungsverfahren
und die Erwärmungsvorrichtung sind so verbessert, dass
das Material mit guter Wiederholbarkeit auf der vorgegebenen Temperatur
gehalten werden kann, indem die Gate-Spannung nach dem Anhalten
der Regelung gehalten wird.
-
Lösung für
das Problem
-
Um
das vorgenannte Problem zu lösen, umfasst ein erfindungsgemäßes
Erwärmungsverfahren: schnelles Erhöhen der Temperatur
eines elektrisch leitenden Materials auf eine vorgegebene Temperatur
durch Steuern der Gate-Spannung eines Transistors, der zum Steuern
des Stroms verwendet wird, der durch das Material fließt;
Starten der Regelung der Gate-Spannung, um die Temperatur des Materials
auf der vorgegebenen Temperatur zu halten, nachdem die Temperatur
des Materials die vorgegebene Temperatur erreicht hat; Fortsetzen
der Regelung, bis die Temperatur des Materials in einem Temperaturamplitudenbereich
stabil wird, in dem es möglich ist, die Temperatur als
im Wesentlichen auf der vorgegebenen Temperatur gehalten zu betrachten; Anhalten
der Regelung, zu dem Zeitpunkt, wenn die Temperatur auf der vorgegebenen
Temperatur konstant gehalten wird; nach dem Anhalten der Regelung
Konstanthalten der Gate-Spannung auf einem Durchschnittswert von
Gate-Spannungs-Werten, die von der Regelung unmittelbar vor dem
Anhalten der Regelung abgeleitet wurden, um die Temperatur des Materials
konstant auf der vorgegebenen Temperatur zu halten.
-
Das
Merkmal eines weiteren erfindungsgemäßen Erwärmungsverfahrens
ist, dass die Gate-Spannung in einem vorgegebenen Bereich begrenzt
ist, während die Regelung der Gate-Spannung durchgeführt
wird.
-
Das
Merkmal eines weiteren erfindungsgemäßen Erwärmungsverfahrens
ist, dass das Muster ein zu erwärmendes elektrisch leitendes
Material ist, dessen thermophysikalische Eigenschaften gemessen
werden sollen; dass das Muster mit Licht erwärmt wird,
unmittelbar nachdem die Gate-Spannung auf dem Durchschnittswert
gehalten wird; und dass eine resultierende Temperaturveränderung
des Musters gemessen wird, um die thermophysikalischen Eigenschaften
zu bestimmen.
-
Eine
erfindungsgemäße Erwärmungsvorrichtung
weist auf: eine elektrische Erwärmungsvorrichtung zum Erwärmen
eines elektrisch leitenden Materials durch Leiten von Strom durch
dieses Material; einen Transistor, der in einem Kreislauf vorgesehen
ist, um den Strom an das Material zu liefern; eine Temperaturmesseinrichtung
zum Messen der Temperatur des Materials; und eine Einrichtung zum Steuern
der Temperatur zum Empfangen eines Signals, das die von der Temperaturmesseinrichtung
gemessene Temperatur angibt, und zum Steuern der Gate-Spannung des
Transistors, so dass die Temperatur des Materials auf die vorgegebene
Temperatur erhöht wird, wobei die Einrichtung zum Steuern
der Temperatur zunächst die Gate-Spannung steuert, um das
Material schnell zu erwärmen, und nachdem das Muster die
vorgegebene Temperatur erreicht hat, die Regelung der Gate-Spannung
durchführt, so dass die Temperatur des Materials auf der
vorgegebenen Temperatur gehalten wird, und die Regelung anhält, wenn
die Temperatur auf der vorgegebenen Temperatur konstant wird, und
dann die Gate-Spannung auf einem Durchschnittswert von Gate-Spannungs-Werten
hält, die von der Regelung unmittelbar vor dem Anhalten
der Regelung abgeleitet wurden, um die Temperatur des Materials
auch nach dem Anhalten der Regelung konstant auf der vorgegebenen
Temperatur zu halten.
-
Das
Merkmal einer weiteren erfindungsgemäßen Erwärmungsvorrichtung
ist, dass die Gate-Spannung in einem vorgegebenen Bereich begrenzt
ist, während die Regelung der Gate-Spannung durchgeführt
wird.
-
Das
Merkmal einer weiteren erfindungsgemäßen Erwärmungsvorrichtung
ist, dass das Muster das zu erwärmende elektrisch leitende
Material ist, dessen thermophysikalische Eigenschaften gemessen
werden sollen; und dass das Muster mit Licht unmittelbar nach dem
Konstanthalten der Gate-Spannung auf dem Durchschnittswert erwärmt
wird, und dass die resultierende Veränderung der Temperatur des
Musters gemessen wird, um die thermophysikalischen Eigenschaften
zu bestimmen.
-
Eine
weitere erfindungsgemäße Erwärmungsvorrichtung
wird als Erwärmungselement zum präzisen und schnellen
Erwärmen der Temperatur verschiedener Arten von Materialien
verwendet.
-
Eine
weitere erfindungsgemäße Erwärmungsvorrichtung
wird als Erwärmungsvorrichtung zum Wärmebehandeln
eines Metalls oder einer Legierung verwendet, indem Strom direkt
durch das Metall oder die Legierung geleitet wird.
-
Vorteilhafte Wirkungen der
Erfindung
-
Da
die vorliegende Erfindung in der vorstehenden Art und Weise ausgelegt
ist, kann die vorliegende Erfindung den stabilen Zustand eines elektrisch
leitenden Materials bei einer vorgegebenen Temperatur mit guter
Wiederholbarkeit herstellen, einfach indem das Material über
resistive Selbsterwärmung auf die vorgegebene Temperatur
erwärmt wird, die Regelung der Gate-Spannung eines Transistors,
beispielsweise eines Feldeffekttransistors, durchgeführt
wird, nachdem die Temperatur die vorgegebene Temperatur erreicht
hat, und dann die Gate-Spannung nach Anhalten der Regelung der Gate-Spannung
konstant gehalten wird.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1
-
1 zeigt
Experiment-Daten, die zeigen, wie sich die Strahlungstemperatur
eines Musters im Zeitverlauf ändert, während es
mit einer Erwärmungstechnik gemäß der
vorliegenden Erfindung erwärmt wird.
-
2
-
2 ist
ein Diagramm, das ein Beispiel eines elektrischen optischen Hybrid-Impuls-Erwärmungssystems
zeigt, das die Erwärmungstechnik der vorliegenden Erfindung
verwendet.
-
3
-
3 zeigt
Experiment-Daten, die zeigen, wie sich die Gate-Spannung im Zeitverlauf ändert, insbesondere
während der Regelung gemäß der vorliegenden
Erfindung und einer herkömmlichen Technik.
-
4
-
4 zeigt
Experiment-Daten, die zeigen, wie sich die Strahlungstemperatur
eines Musters im Zeitverlauf ändert, während es
mit einer herkömmlichen Erwärmungstechnik oder
einer Erwärmungstechnik gemäß der vorliegenden
Erfindung erwärmt wird.
-
5
-
5 ist
ein Diagramm, das eine herkömmliche Vorrichtung zum Messen
der thermophysikalischen Eigenschaften zeigt, die früher
von den vorliegenden Erfindern vorgeschlagen wurde.
-
6
-
6 zeigt
Experiment-Daten, die zeigen, wie sich die Strahlungstemperatur
eines Musters im Zeitverlauf ändert, während es
mit der herkömmlichen Vorrichtung erwärmt wird.
-
7
-
7 zeigt
Experiment-Daten, die fehlgeschlagene Beispiele zeigen, bei denen
ein Muster mit der herkömmlichen Vorrichtung erwärmt
wurde.
-
8
-
8 zeigt
Experiment-Daten zum Erläutern des Fehlerfaktors beim Erwärmen
des Musters mittels der herkömmlichen Technik.
-
Beschreibung von Ausführungsformen
-
Um
die vorgenannten Probleme zu lösen, stellt die vorliegende
Erfindung ein Erwärmungsverfahren bereit, das umfasst:
schnelles Erhöhen der Temperatur eines elektrisch leitenden
Materials auf eine vorgegebene Temperatur durch Steuern der Gate-Spannung
eines Transistors, der zum Steuern des Stroms verwendet wird, der
durch das Material fließt; Starten der Regelung der Gate-Spannung,
um die Temperatur des Materials auf der vorgegebenen Temperatur
zu halten, nachdem die Temperatur des Materials die vorgegebene
Temperatur erreicht hat; Fortsetzen der Regelung, bis die Temperatur
des Materials in einem Temperaturamplitudenbereich stabil wird,
in dem es möglich ist, die Temperatur als im Wesentlichen
auf der vorgegebenen Temperatur gehalten zu betrachten; Anhalten
der Regelung zu dem Zeitpunkt, wenn die Temperatur auf der vorgegebenen
Temperatur konstant gehalten wird; nach dem Anhalten der Regelung,
Konstanthalten der Gate-Spannung auf einem Durchschnittswert von Gate-Spannungs-Werten,
die von der Regelung unmittelbar vor dem Anhalten der Regelung abgeleitet wurden,
um die Temperatur des Materials konstant auf der vorgegebenen Temperatur
zu halten.
-
Beispiel 1
-
Ein
Beispiel der vorliegenden Erfindung wird unter Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. 1 zeigt, wie sich die Temperatur
eines Musters im Zeitverlauf verändert, wenn die Erwärmung
gemäß einer Erwärmungstechnik der vorliegenden
Erfindung gesteuert wird. Diese Figur entspricht 6,
die zeigt, wie sich die Temperatur eines Musters durch die herkömmliche
Erwärmungstechnik verändert. Ein Erwärmungssystem,
das die vorliegende Erfindung ausführt, ist ähnlich
dem in 5 gezeigten Erwärmungssystem, das in
einer Anmeldung beschrieben wird, die früher von den vorliegenden
Erfindern eingereicht worden ist. Als System wird ein elektrisches
optisches Hybrid-Impuls-Erwärmungssystem 1, das
in 2 gezeigt ist, verwendet.
-
Ein
in 2 gezeigter Kondensator 2 speichert elektrische
Ladung zum Erwärmen des Musters. Ein Vorrichtungssteuerungs-
und Datenaufzeichnungs-Computer 12, der ein Computer ist,
der als Steuerungsvorrichtung dient, liefert ein Steuerungsspannungssignal
an eine Gate-Elektrode eines Feldeffekttransistors 3, um
einem Muster 5, das eine flache Form hat, einen Heizstrom
zuzuführen, so dass das Muster 5 mit einer darin
erzeugten Jouleschen Wärme durch Hindurchleiten des Stroms selbsterwärmt
wird.
-
Ein
Spannungssignal, das der Potentialdifferenz über einem
Standard-Widerstand 4 entspricht, wird dem Vorrichtungssteuerungs-
und Datenaufzeichnungs-Computer 12 zugeführt,
mit den durch das Muster 5 fließenden Heizstrom
mittels des Vorrichtungssteuerungs- und Datenaufzeichnungs-Computers 12 zu
bestimmen. Des Weiteren wird ein Spannungssignal, das der Potentialdifferenz über
dem Muster 5 entspricht, dem Vorrichtungssteuerungs- und
Datenaufzeichnungs-Computer 12 zugeführt, um die
Spannung, die an dem Muster 5 anliegt, mittels des Vorrichtungssteuerungs-
und Datenaufzeichnungs-Computers 12 zu messen. Der so ermittelte
Heizstrom und die so ermittelte Spannung werden multipliziert, um
die beim Erwärmen des Musters 5 benötigte
elektrische Energie zu ermitteln, wodurch Joulesche Wärme,
die pro Zeiteinheit in dem Muster auftritt, kontinuierlich gemessen
wird.
-
Die
Temperatur des Musters 5, das auf die vorgenannte Weise
erwärmt wird, wird von einem Strahlungsthermometer 7 gemessen,
dessen Detektionselement eine Silizium-Photodiode mit einer Zeitauflösung
von ca. zehn Mikrosekunden ist, und ein Signal von dem Strahlungsthermometer 7 wird
dem Vorrichtungssteuerungs- und Datenaufzeichnungs-Computer 12 zugeführt.
Die normale Spektralemissivität, die zum Umwandeln der
von dem Strahlungsthermometer 7 gemessenen Strahlungstemperatur
in die echte Temperatur benötigt wird, wird kontinuierlich
gemessen, indem ein monochromatisches Ellipsometer vom DOAP-Typ
verwendet wird, das keinen mechanischen Antriebsabschnitt aufweist
und schnell einen Stokes-Parameter bestimmen kann, der die Polarisierungsbedingung
von Licht wegen der Abwesenheit mechanischer beweglicher Teile angibt.
-
Der
Vorrichtungssteuerungs- und Datenaufzeichnungs-Computer 12 überwacht
ein Temperatursignal des Strahlungsthermometers 7 und stellt
die Gate-Spannung ein, die an den Feldeffekttransistor 3 zu
liefern ist, wodurch die Temperatur des Musters die vorgegebene
Temperatur erreicht, und es wird dann auf der vorgegebenen Temperatur
gehalten. Nachdem die Regelung der Gate-Spannung die Temperatur
des Musters 5 auf der vorgegebenen Temperatur ausreichend
konstant gemacht hat, wird die Regelung der Gate-Spannung gestoppt,
und dann wird die Gate-Spannung auf dem Durchschnittswert aus den
mehreren Gate-Spannungs-Werten, die von der Regelung unmittelbar
vor dem Anhalten der Regelung abgeleitet wurden, gehalten.
-
Während
die Gate-Spannung auf dem Durchschnittswert konstant gehalten wird,
wird die Temperatur des Musters 5 für eine Weile
auf der vorgegebenen Temperatur gehalten. Während dieses Zeitraums
gibt ein Impulslaser 6 einen optischen Impuls auf die hintere
Oberfläche des Musters 5, deren Temperatur von
dem Strahlungsthermometer 7 gemessen wird, gemäß einem
Auslösesignal aus dem Vorrichtungssteuerungs- und Datenaufzeichnungs-Computer 12 ab.
Gleichzeitig wird die Dauer, während der der Laserimpuls
abgegeben wird, mittels eines Photodetektors 13 ermittelt,
der einen Teil des von einem Strahlteiler 10 reflektierten
Laserstrahls detektiert, und mittels des Vorrichtungssteuerungs-
und Datenaufzeichnungs-Computers 12, der die Dauer aus
einem Signal von dem Photodetektor 13 bestimmt.
-
Das
Strahlungsthermometer 7 überwacht die Veränderung
der Oberflächentemperatur des Musters 5 im Zeitverlauf
nach der Bestrahlung mit dem optischen Impuls, der Vorrichtungssteuerungs-
und Datenaufzeichnungs-Computer 12 bestimmt das thermische
Diffusionsvermögen des Musters 5, indem er die
Veränderung der Oberflächentemperatur im Zeitverlauf
nach der Bestrahlung mit dem optischen Impuls in ein eindimensionales
Wärmediffusionsmodell einfügt. In dieser Vorrichtung
wird die Strahlungstemperatur des Musters 5 mit einem Intervall
von zehn Mikrosekunden mittels einer schnell ansprechenden Silizium-Photodiode
als Lichtintensitäts-Detektionselement des Strahlungsthermometers gemessen.
Des Weiteren wird, um den durch den Wärmeaustausch zwischen
dem Muster und Gas verursachten Wärmeverlust zu reduzieren,
die Messung unter Vakuum von 1 mPa oder geringer durchgeführt.
-
Laser
von einem Halbleiter-Laser 8, der die Lichtquelle des Hochgeschwindigkeits-Ellipsometers 9 ist,
wird auf die Oberfläche des Musters 5 gestrahlt und
davon reflektiert, und wird dann auf das Hochgeschwindigkeits-Ellipsometer 9 fokussiert,
das ein Signal des reflektierten Lichts an den Vorrichtungssteuerungs-
und Datenaufzeichnungs-Computer 12 liefert. Der Vorrichtungssteuerungs-
und Datenaufzeichnungs-Computer 12 ermittelt dann die Spektralemissivität
der Oberfläche des Musters aus dem Signal. Es wird angemerkt,
dass die nachfolgende Messung der thermophysikalischen Eigenschaften
in der früher eingereichten Anmeldung detailliert erörtert
ist und mit der vorliegenden Anmeldung weniger direkt assoziiert
ist, so dass deren Beschreibung hier weggelassen wurde.
-
Bei
der vorliegenden Erfindung wird die vorstehende Vorrichtung verwendet,
um ein Muster wie in 1 gezeigt zu erwärmen.
In Schritt 1 wird, um ein in 1 gezeigtes
Erwärmungsexperiment zu starten, ein Muster schnell erwärmt.
Schritt 1 entspricht dem Zeitbereich, bis die Temperatur des Musters
auf eine vorgegebene Temperatur von 2.100 K erwärmt worden
ist. Dann startet die Regelung der Gate-Spannung unmittelbar nachdem
die Temperatur des Musters die vorgegebene Temperatur erreicht hat.
Die Regelung hält die Temperatur des. Musters auf der vorgegebenen
Temperatur. Diese Regelungs-Periode entspricht dem Zeitbereich von
Schritt 2 in 1. Anders als bei der herkömmlichen
Technik reicht die Temperatur des Musters nahe an die vorgegebene
Temperatur heran, bevor die Regelung startet. Dies bedeutet, dass
der dynamische Bereich der von der Regelung abgeleiteten Gate-Spannung nicht
einen so großen Wert beinhalten muss, wie er für
die schnelle Erwärmung benötigt wird. Daher kann
der dynamische Bereich der von der Regelung abgeleiteten Gate-Spannung
so passend vorgegeben werden, dass die Temperatur schnell auf der
vorgegebenen Temperatur konstant werden kann. Bei dem hier beschriebenen
Experiment wurde die Gate-Spannung für die Dauer der Regelung
auf einen Bereich von 2,8 V bis 2,9 V begrenzt, so dass sowohl die
Schwankungen der Mustertemperatur als auch die Gate-Spannung in
dem Zeitbereich von Schritt 2 reduziert wurden.
-
Nach
dem folgenden Schritt 3 wird die Regelung der Gate-Spannung angehalten.
Der Vorrichtungssteuerungs- und Datenaufzeichnungs-Computer 12 berechnet
den Durchschnittswert von 20 Gate-Spannungs-Werten, die von der
Regelung unmittelbar vor dem Anhalten der Regelung abgeleitet wurden,
und hält die Gate-Spannung konstant auf dem Durchschnittswert
in dem Zeitbereich zwischen dem Beginn von Schritt 4 nach dem Anhalten
der Regelung der Gate-Spannung und dem Ende von Schritt 6. Bei diesem
Experiment wurden 20 Gate-Spannungs-Werte, die zur Berechnung des Durchschnittswerts
verwendet wurden, in Zeitintervallen von 2 ms abgeleitet, und dieser
Zeitbereich entspricht Schritt 3, d. h. die letzten 2 ms unmittelbar bevor
Schritt 2 endete.
-
Nach
dem Ende der Regelung berechnet der Vorrichtungssteuerungs- und
Datenaufzeichnungs-Computer 12 den Durchschnittswert von
20 Gate-Spannungs- Werten, die von der Regelung unmittelbar vor dem
Anhalten der Regelung abgeleitet wurden, und hält die Gate-Spannung
konstant auf dem Durchschnittswert in einem Zeitbereich zwischen
dem Beginn von Schritt 4 und dem Ende von Schritt 6. Schritt 4 entspricht
dem Zeitbereich zwischen dem Beginn des Haltens der Gate-Spannung auf
dem Durchschnittswert und dem Beginn (Schritt 5 in der Figur) der
Bestrahlung mit dem Impuls-Laser. Die Länge des Zeitbereichs
entsprechend Schritt 4 betrug bei diesem Experiment 20 ms. Bei diesem
Experiment wurde jedoch der Impuls-Laser nicht abgestrahlt, um den
stabilen Zustand der Mustertemperatur nach dem Anhalten der Regelung
der Gate-Spannung zu untermauern. In Schritt 6, der dem Zeitraum nach
der Bestrahlung mit dem Laserimpuls entspricht, wird die Veränderung
der Temperatur, die durch die Bestrahlung mit dem Impuls-Laser hervorgerufen
wurde, gemessen, um verschiedene physikalische Daten wie in der
früher eingereichten Anmeldung beschrieben zu bestimmen.
In Schritt 6 werden Daten erhalten, die zur Berechnung des thermischen Diffusionsvermögens
erforderlich sind. Schließlich wird, nachdem die Messoperation
programmgemäß beendet ist, die Gate-Spannung auf
Null reduziert, um die Temperatur des Musters schnell wieder auf Zimmertemperatur
zurück zu bringen.
-
Das
Ergebnis der vorgenannten Steuerung ist, dass der stabile Zustand
der Temperatur durch einfaches Konstanthalten der Gate-Spannung
mit guter Wiederholbarkeit realisiert werden kann. Des Weiteren
benötigt die Regelung der Gate-Spannung relativ wenig Zeit,
um die Temperatur konstant zu halten. Außerdem sind sowohl
die Temperaturschwankungen während der Durchführung
der Regelung der Gate-Spannung als auch die Mustertemperaturüberschreitung
am Ende des schnellen Erwärmen sehr gering. Diese Wirkungen
ermöglichen effiziente und genaue Messungen von thermophysikalischen
Eigenschaften.
-
Um
die Wirkungen der vorliegenden Erfindung zu untermauern, zeigen 3 und 4 jeweils
Vergleiche von experimentellen Ergebnissen, die durch die herkömmliche
und die vorliegende Technik erhalten wurden, und die nacheinander
für dasselbe Tantal-Muster durchgeführt wurden. 3(a) zeigt ein Beispiel der Veränderungen
der Gate-Spannung im Zeitverlauf, während das Muster mit
der in 8 gezeigten herkömmlichen Erwärmungstechnik
erwärmt wurde. Diese Figur zeigt, dass die Gate-Spannung
in einem ziemlich großen Bereich von 2,7 bis 6 V variierte.
Im Gegensatz dazu kann die von der vorliegenden Erfindung durchgeführte
Gate-Spannungs-Steuerung auf einen engen Bereich von 2,8 V bis 2,9
V begrenzt werden, wie in 3(b) gezeigt
ist. Dies zeigt, dass der dynamische Bereich der Gate-Spannung für
die Dauer der Regelung durch Verwenden der vorliegenden Erfindung eingeengt
werden kann. Durch Steuern der Gate-Spannung des Feldeffekttransistors
auf diese Weise kann der stabile Zustand der Temperatur mit guter
Wiederholbarkeit realisiert werden, indem einfach die Gate-Spannung
konstant gehalten wird, und die Regelung der Gate-Spannung benötigt
relativ wenig Zeit, um die Temperatur konstant zu halten. Dies ermöglicht
es, die Messdauer zu reduzieren, was eine genaue Analyse erlaubt,
und das Risiko der Verunreinigung des Musters sowie die Messkosten
werden reduziert.
-
4 zeigt
die entsprechenden Veränderungen der Strahlungstemperatur
eines Musters im Zeitverlauf, während das Muster (a) durch
eine herkömmliche Erwärmungstechnik und (b) eine
Erwärmungstechnik gemäß der vorliegenden
Erfindung erwärmt wird, was 3(a) und 3(b) entspricht. 4(a) zeigt
an, dass sich die Mustertemperatur im Zeitverlauf in Schritt 3 nach
dem Anhalten der Regelung des Feldeffekttransistors in Schritt 2
bei der Messung nach der herkömmlichen Technik veränderte.
Bei der erfindungsgemäß durchgeführten
Messung war, wie in 3(b) und 4(b) gezeigt ist, der dynamische Bereich
der Gate-Spannung für die Dauer (Schritt 2) der Regelung
so eng, dass die Mustertemperatur nach dem Anhalten der Regelung
ausreichend stabil war. Der Durchschnitt von mehreren zehn Werten
der Gate-Spannung unmittelbar vor dem Anhalten der Regelung wurde
als der Wert verwendet, auf dem die Gate-Spannung nach dem Anhalten
der Regelung gehalten wurde. Dies trägt auch dazu bei,
die Mustertemperatur auch nach dem Anhalten der Regelung der Gate-Spannung
ganz stabil auf der vorgegebenen Temperatur zu halten. Dies ermöglicht
es, die Genauigkeit beim Messen des thermischen Diffusionsvermögens
und der hemisphärischen Gesamtemissivität zu verbessern.
-
Industrielle Anwendbarkeit
-
Das
Erwärmungsverfahren der vorliegenden Erfindung kann vorteilhaft
verwendet werden zum Erwärmen eines elektrisch leitenden
Musters bei der Messung thermophysikalischer Eigenschaften, z. B. spezifische
Wärmekapazität, hemisphärische Gesamtemissivität,
Wärmeleitfähigkeit, thermisches Diffusionsvermögen
bei hoher Temperatur. Bei Testvorrichtungen oder verschiedenen Arten
von elektrischen Heizvorrichtungen zum Erwärmen eines elektrisch
leitenden Materials kann das Erwärmungsverfahren auch verwendet
werden, um eine Temperaturheizvorrichtung bereitzustellen, die einen
präzisen und schnellen Erwärmungsprozess durch
sofortiges Aufbringen einer vorgegebenen Heizenergie benötigt.
-
Des
Weiteren ist die Anwendung der vorliegenden Erfindung auf Wärmebehandlungen
von Metallen ebenso effektiv, weil die Temperatur des Gegenstands
präzise und schnell auf eine vorgegebene Temperatur gebracht
und dann für eine vorgegebene Dauer auf der vorgegebenen
Temperatur gehalten werden kann.
-
ZUSAMMENFASSUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Erwärmungsverfahren zum
Konstanthalten der Temperatur eines elektrisch leitenden Materials
auf einer vorgegebenen Temperatur mit guter Wiederholbarkeit durch
einfaches Konstanthalten der Gate-Spannung eines zum Steuern der
Materialtemperatur verwendeten Transistors auch nach dem Anhalten
der Regelung der Gate-Spannung bereit. Die Gate-Spannung ist so
eingestellt, dass sie das Material schnell auf die vorgegebene Temperatur
erwärmt. Die Regelung der Gate-Spannung wird gestartet,
nachdem die Temperatur die vorgegebene Temperatur erreicht hat,
um die Temperatur auf der vorgegebenen Temperatur zu halten. Die
Regelung wird fortgesetzt, bis angenommen werden kann, dass die
Temperatur durch die Regelung auf der vorgegebenen Temperatur ausreichend
stabil ist. Die Gate-Spannung wird auf dem Durchschnittswert aus
mehreren Gate-Spannungs-Werten konstant gehalten, die von der Regelung
unmittelbar vor dem Anhalten der Regelung abgeleitet wurden. Wenn
dieses Erwärmungsverfahren bei Messungen von thermophysikalischen
Eigenschaften eines Materials angewendet wird, wird auch eine optische
Erwärmung durchgeführt, während die Gate-Spannung
konstant auf dem Durchschnittswert gehalten wird, um die thermophysikalischen
Eigenschaften durch Messen der Temperaturveränderung und
der Jouleschen Wärme zu bestimmen.
-
- 1
- Elektrisches
optisches Hybrid-Impuls-Erwärmungssystem
- 2
- Kondensator
- 3
- Feldeffekttransistor
- 4
- Standard-Widerstand
- 5
- Muster
- 6
- Impuls-Laser-Einheit
- 7
- Strahlungsthermometer
- 8
- Halbleiter-Laser
- 9
- Hochgeschwindigkeits-Ellipsometer
- 10
- Strahlteiler
- 11
- Spannungsmesssonde
- 12
- Vorrichtungssteuerungs-
und Datenaufzeichnungs-Computer
- 13
- Photodetektor
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 2005-249427
A [0015]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - A. Cezairliyan,
J. McClure, C. W. Beckett: J. Res. National Bureau of Standards,
Band 75C-1 (1971), S. 7–18 [0016]