DE112006002682T5

DE112006002682T5 - Anordnung in einer Kabine eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE112006002682T5
Application number: DE112006002682T
Authority: DE
Inventors: Mikael Lindberg; Jonny Johansson
Original assignee: Scania CV AB
Current assignee: Scania CV AB
Priority date: 2005-10-14
Filing date: 2006-10-05
Publication date: 2008-08-21
Also published as: SE528926C2; SE0502276L; WO2007043964A1

Abstract

Anordnung in einer Kabine (10) eines Fahrzeugs, die ein Ventilations- und/oder Klimatisierungssystem (14) mit einem Ventilator (15) zum Einblasen von Luft in die Kabine (10) und einen Gasdetektor (16) zum Feststellen von schädlichem Gas in der Kabine aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilator (15) für eine Umkehrbetriebsweise ausgelegt ist, um Luft als Reaktion auf das mit Hilfe des Gasdetektors (16) erfasste, schädliche Gas aus der Kabine (10) abzuführen.

Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Fahrzeuge und im Speziellen auf eine Anordnung in einer Kabine eines Fahrzeugs zum Abführen von schädlichem Gas aus der Kabine.
Hintergrund der Erfindung
In Fahrzeugen, wie z. B. Zugmaschinen oder Lastkraftwagen, mit Schlafgelegenheiten für den Fahrer sind in den Kabinen Gasdetektoren installiert, die einen schlafenden Fahrer durch Erzeugen eines Alarms warnen, falls ein schädliches Gas, z. B. ein Narkosegas, durch jemanden in die Kabine eingeführt wurde, der den schlafenden Fahrer handlungsunfähig machen möchte, bevor er ihn ausraubt.
In US 2004/0063394 A1 ist offenbart, dass der Gasdetektor nach der Erfassung eines schädlichen Gases in dem Fahrzeug den Ventilator des Standardventilations- und/oder Klimatisierungssystems des Fahrzeugs ansteuert, um durch Einblasen von Luft in das Fahrzeug die Konzentration des in das Fahrzeug eingeführten Gases auf einen unschädlichen Wert zu reduzieren. Ferner können die Fenster des Fahrzeugs gesenkt und die Dachklappe des Fahrzeugs geöffnet werden, um den Luftaustausch zu beschleunigen.
Das schädliche Gas wird jedoch bei Einblasen von Luft in das Fahrzeug noch für einige Zeit in dem Fahrzeug verbleiben. Da das schädliche Gas darüber hinaus durch ein geöffnetes Fenster und/oder eine geöffnete Dachklappe eingeführt wurde, kann ein weiteres Öffnen die Situation verschlimmern.
Offenbarung der Erfindung
Es ist Aufgabe der Erfindung ein erfasstes schädliches Gas schnell aus der Kabine eines Fahrzeugs zu abzuführen.
Dies wird mit einer erfindungsgemäßen Anordnung in einer Kabine eines Fahrzeugs erreicht, die ein Ventilations- und/oder Klimatisierungssystem mit einem Ventilator zum Einblasen von Luft in die Kabine und einem Gasdetektor zum Feststellen von schädlichem Gas in der Kabine aufweist, wobei der Ventilator für eine Umkehrbetriebsweise ausgelegt ist, um Luft als Reaktion auf das mit Hilfe des Gasdetektors erfasste, schädliche Gas aus der Kabine abzuführen.
Dies ist eine einfache, kostengünstige Lösung, bei der keine zusätzlich in der Kabine installierte Ausrüstung benötigt wird.
Gemäß einer Ausführungsform ist der Ventilator in seiner Umkehrbetriebsweise zum Betreiben mit Höchstdrehzahl ausgelegt, in Reaktion auf eine Erfassung von schädlichem Gas mit Hilfe des Gasdetektors.
Gemäß einer Ausführungsform ist jedes offene Seitenfenster dazu ausgelegt, in Reaktion auf eine Erfassung von schädlichem Gas mit Hilfe des Gasdetektors geschlossen zu werden.
Gemäß einer Ausführungsform ist jede Dachklappe dazu ausgelegt, in Reaktion auf eine Erfassung von schädlichem Gas mit Hilfe des Gasdetektors geschlossen zu werden.
Hiermit wird die Absaugung von schädlichem Gas aus der Kabine effektiver.
Kurzbeschreibung der Figuren
Die Erfindung wird nachfolgend detaillierter mit Bezug auf die beigefügte Figur beschrieben, wobei 1 eine schematische Darstellung einer Kabine eines Fahrzeugs mit einer Anordnung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
1 ist eine schematische Querschnittsdarstellung einer Schlafkabine 10 für ein Fahrzeug, wie z. B. eine Zugmaschine oder einen Lastkraftwagen.
Auch wenn in 1 eine Schlafkabine gezeigt ist, ist es offensichtlich, dass die Erfindung auf jeden Typ einer Kabine oder eines Passagierabteils anwendbar ist.
Die Ausführungsform gemäß 1 weist die Kabine 10 ein Bett 11 für einen Fahrer, ein Seitenfenster 12, eine Dachklappe 13, ein Standardventilations- und/oder Klimatisierungssystem 14 mit einem Ventilator 15 zum Einblasen von Luft in die Kabine und einen Gasdetektor 16 zur Erfassung von schädlichem Gas auf, das aus der Umgebung in die Kabine 10 eingeführt wurde, z. B. durch jemanden, der den auf dem Bett 11 schlafenden Fahrer handlungsunfähig machen möchte, bevor er ihn ausraubt.
Auf eine an sich bekannte Art werden das Seitenfenster 12, die Dachklappe 13 und der Ventilator 15 durch entsprechende Steuermotoren 17, 18 und 19 in Reaktion auf entsprechende Steuersignale von wenigstens einer Steuereinheit betätigt, die mit wenigstens einer Steuerkonsole 21 mit Tasten (nicht gezeigt) verbunden ist, mittels derer der Fahrer den Betrieb der entsprechenden Steuermotoren 17, 18 und 19 auf bekannte Art steuern kann.
Auch auf eine an sich bekannte Art ist der Gasdetektor 16 mit der Steuereinheit 20 entweder direkt oder indirekt z. B. durch ein internes Fahrzeugnetzwerk verbunden. Nach dem Feststellen von schädlichem Gas in der Kabine 10 ist der Gasdetektor 16 dazu ausgelegt, um ein Ausgangssignal zu der Steuereinheit 20 zu erzeugen.
In Übereinstimmung mit der Erfindung ist die Steuereinheit 20 in Reaktion auf das Ausgangssignal von dem Gasdetektor 16 zum Erzeugen eines Ausgangssignals zu dem Steuermotor 19 ausgelegt. Durch das Ausgangsignal wird der Steuermotor 19 angewiesen, den Ventilator 15 umgekehrt anzutreiben, um die mit schädlichem Gas angereicherte Luft aus der Kabine 10 abzuführen.
Als Reaktion auf das Ausgangssignal von dem Gasdetektor 16 wird die Steuereinheit 20 den Steuermotor 19 anweisen, den Ventilator 15 umgekehrt mit Höchstdrehzahl anzutreiben.
In Übereinstimmung mit der Erfindung ist die Steuereinheit 20 als Reaktion auf das Ausgangssignal von dem Gasdetektor 16 dazu ausgelegt, ein Ausgangssignal zu dem Steuermotor 17 zu erzeugen. Das Ausgangssignal weist den Steuermotor 17 an, das Seitenfenster 12 und jedes andere Seitenfenster der Kabine 10 zu schließen, falls sie geöffnet waren, als das schädliches Gas erfasst wurde, da das erfasste Gas durch ein offenes Seitenfenster eingeführt worden sein kann. Durch Schließen der Seitenfenster wird auch die Abführung der schädlichen Luft effektiver.
In Übereinstimmung mit der Erfindung ist die Steuereinheit 20 in Reaktion auf das Ausgangssignal des Gasdetektors 16 dazu ausgelegt, ein Ausgangssignal zu dem Steuermotor 18 zu erzeugen. Das Ausgangssignal weist den Steuermotor 18 an, die Dachklappe 13 der Kabine 10 zu schließen, falls die Dachklappe 13 geöffnet war, als das schädliche Gas erfasst wurde, da das festgestellte Gas durch die geöffnete Dachklappe eingeführt worden sein kann. Durch Schließen der Dachklappe 13 wird auch die Abführung der schädlichen Luft effektiver.
Auch wenn vorangestellt eine Steuereinheit zum Steuern der verschiedenen Steuermotoren beschrieben wurde, ist es ersichtlich, dass der Gasdetektor genauso gut den Betrieb der entsprechenden Steuermotoren direkt steuern kann.
Auf eine an sich bekannte Weise können in Reaktion auf das Ausgangssignal von dem Gasdetektor 16 die externen Lichter (nicht gezeigt) des Fahrzeugs zum Aufblinken und ein Alarm (nicht gezeigt) zum Ertönen veranlasst werden.
Zusammenfassung
In einer Kabine (10) eines Fahrzeugs, die ein Ventilations- und/oder Klimatisierungssystem (14) mit einem Ventilator 15 zum Einblasen von Luft in die Kabine (10) und einen Gasdetektor (16) zum Feststellen von schädlichem Gas in der Kabine aufweist, ist der Ventilator (15) für ein Umkehrbetriebsweise ausgelegt, um Luft als Reaktion auf das mit Hilfe des Gasdetektors (16) erfasste, schädliche Gas aus der Kabine (10) abzuführen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- US 2004/0063394 A1 [0003]

Claims

Anordnung in einer Kabine (10) eines Fahrzeugs, die ein Ventilations- und/oder Klimatisierungssystem (14) mit einem Ventilator (15) zum Einblasen von Luft in die Kabine (10) und einen Gasdetektor (16) zum Feststellen von schädlichem Gas in der Kabine aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilator (15) für eine Umkehrbetriebsweise ausgelegt ist, um Luft als Reaktion auf das mit Hilfe des Gasdetektors (16) erfasste, schädliche Gas aus der Kabine (10) abzuführen.
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilator (15) in seiner Umkehrbetriebsweise zum Betreiben mit Höchstdrehzahl ausgelegt ist, in Reaktion auf eine Erfassung von schädlichem Gas mit Hilfe des Gasdetektors (16).
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes offene Seitenfenster (12) der Kabine dazu ausgelegt ist, um in Reaktion auf eine Erfassung von schädlichem Gas mit Hilfe des Gasdetektors (16) geschlossen zu werden.
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede offene Dachklappe (13) der Kabine dazu ausgelegt ist, um in Reaktion auf eine Erfassung von schädlichem Gas mit Hilfe des Gasdetektors (16) geschlossen zu werden.