DE102009041487A1

DE102009041487A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer Innenraumbelüftung eines Fahrzeuges

Info

Publication number: DE102009041487A1
Application number: DE200910041487
Authority: DE
Inventors: Kristof Dipl.-Ing. Jebens
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2009-09-14
Filing date: 2009-09-14
Publication date: 2010-05-20

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Innenraumbelüftung eines Fahrzeuges (1), wobei mittels einer Kameravorrichtung (4) ein Bereich vor dem Fahrzeug (1) erfasst wird und anhand einer erfassten Situation die Innenraumbelüftung gesteuert wird, wobei anhand der Kameravorrichtung (4) ein Abgasstrom (A) eines vorausfahrenden und/oder eines seitlich zu dem Fahrzeug (1) fahrenden Fahrzeuges (2) erfasst und die Innenraumbelüftung in Abhängigkeit des erfassten Abgasstromes (A) gesteuert wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb einer Innenraumbelüftung eines Fahrzeuges, wobei mittels einer Kameravorrichtung ein Bereich vor dem Fahrzeug erfasst wird und anhand einer erfassten Situation die Innenraumbelüftung gesteuert wird.
Aus der DE 10 2007 061 658 A1 ist ein Verfahren für ein Fahrzeug mit Kameravorrichtung zur vorausschauenden Klassifizierung einer zukünftigen Fahrzeugumgebung und deren Lichtverhältnisse, wobei ein Erfassungsbereich der Kameravorrichtung auf einen Bereich vor dem Fahrzeug gerichtet ist, bekannt. Es wird eine Bilderfolge aufgenommen, wobei in einem vorgegebenen Bildausschnitt eine Helligkeitsänderung pro Zeit-/ und/oder Wegeinheit bestimmt und daraus auf die zukünftige Fahrzeugumgebung vor dem Fahrzeug geschlossen wird. Anhand der ermittelten zukünftigen Fahrzeugumgebung wird zumindest eine Funktionseinheit, wie eine Lichtsteuerung oder eine automatische Fenster- oder Schiebdachsteuerung oder eine Umluftsteuerung, vorausschauend gesteuert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Betrieb einer Innenraumbelüftung eines Fahrzeuges anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Verfahrens durch die in Anspruch 1 und hinsichtlich der Vorrichtung durch die in Anspruch 5 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb einer Innenraumbelüftung eines Fahrzeuges sieht vor, dass mittels einer Kameravorrichtung ein Bereich vor dem Fahrzeug erfasst wird und anhand einer erfassten Situation die Innenraumbelüftung gesteuert wird. Erfindungsgemäß wird anhand der Kameravorrichtung ein Abgasstrom eines vorausfahrenden und/oder eines seitlich zu dem Fahrzeug fahrenden Fahrzeuges erfasst und die Innenraumbelüftung in Abhängigkeit des erfassten Abgasstromes gesteuert.
Anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Funktion der Innenraumbelüftung in vorteilhafter Weise in Abhängigkeit von verschiedenen erfassten Situationen automatisiert. Ein Fahrzeugführer sowie mögliche Fahrzeuginsassen im Fahrzeuginnenraum werden dadurch insbesondere vor einer erhöhten CO₂-Konzentration und/oder anderen schädlichen Abgasströmen geschützt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:
1 schematisch einen Personenkraftwagen, welcher sich hinter einem Lastkraftwagen befindet, wobei der Personenkraftwagen über eine Kameravorrichtung verfügt, mittels der der Lastkraftwagen erfasst wird.
In der einzigen Figur sind zwei Fahrzeuge 1, 2, insbesondere ein Personenkraftwagen und ein Lastkraftwagen, im Weiteren als Personenkraftwagen 1 und Lastkraftwagen 2 bezeichnet, im Stand dargestellt. Dabei befinden sich der Lastkraftwagen 2 und der Personenkraftwagen 1 auf einem durch eine Lichtsignalanlage/Lichtzeichenanlage 3 geregelten Streckenabschnitt.
Der Personenkraftwagen 1 verfügt über eine Kameravorrichtung 4, die beispielsweise in einem Fahrzeuginnenraum nahe einer Frontschutzscheibe angeordnet ist. Insbesondere ist die Kameravorrichtung 4 in Bezug auf eine Breite des Personenkraftwagens 1 mittig angeordnet.
Mittels der Kameravorrichtung 4 wird insbesondere ein Bereich vor dem Personenkraftwagen 1, also eine dem Personenkraftwagen 1 voraus liegende Fahrzeugumgebung F erfasst. Dabei kann die Kameravorrichtung 4 beispielsweise Bestandteil eines Spurerkennungsassistenzsystems und/oder einer Verkehrszeichenerkennung sein.
Insbesondere wird mittels der Kameravorrichtung 4 eine Folge von Bildern der dem Personenkraftwagen 1 voraus liegenden Fahrzeugumgebung F erfasst und einer Auswerteeinheit 5 zugeführt.
Das Verfahren zum Betrieb einer Innenraumbelüftung des Personenkraftwagens 1, sieht vor, dass anhand der aufgenommenen Folge von Bildern, beispielsweise anhand einer Helligkeitsänderung, die in der Auswerteeinheit 5 ermittelt wird, ein Abgasstrom A in der dem Personenkraftwagen 1 voraus liegenden Fahrzeugumgebung F erfasst wird.
Dabei kann es sich bei der Innenraumbelüftung insbesondere um eine Umluftfunktion einer in dem Personenkraftwagen 1 angeordneten Klimaanlage 6 handeln.
In einer möglichen Weiterbildung der Auswertung der Folge von Bildern kann die Helligkeitsänderung vorzugsweise auch in wenigstens einem Bildausschnitt der Folge von Bildern ermittelt werden und daraus resultierend auf die dem Personenkraftwagen 1 voraus liegende Fahrzeugumgebung F geschlossen werden.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel befindet sich der Personenkraftwagen 1 in einer Warteschlange an der Lichtsignalanlage/Lichtzeichenanlage 3, wobei vor dem Personenkraftwagen 1 der Lastkraftwagen 2 steht. Hierzu ist vorgesehen, dass mittels der Kameravorrichtung 4 der vor dem Personenkraftwagen 1 stehende Lastkraftwagen 2 erfasst wird. Dabei wird ein Abgasstrom A des Lastkraftwagens 2 beispielsweise durch die Helligkeitsänderung in der Folge der aufgenommenen Bilder erfasst. Infolge dessen wird die Innenraumbelüftung, insbesondere die Umluftfunktion der Klimaanlage 6 automatisch aktiviert, um eine erhöhte CO₂-Konzentration in einem Fahrzeuginnenraum 1.1 des Personenkraftwagens 1 zu vermeiden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass anhand der aufgenommenen Folge von Bildern, die der Auswerteeinheit 5 zugeführt wird, auch eine stark befahrene Straßenkreuzung erfasst werden kann. Dabei wird bei Erfassung einer solchen die Innenraumbelüftung, insbesondere die Umluftfunktion der Klimaanlage 6 automatisch aktiviert.
Weiterhin sieht das Verfahren vor, dass der Abgasstrom A des Lastkraftwagens 2 auch bei einem Überholen des Lastkraftwagens 2 durch den Personenkraftwagen 1 mittels der Kameravorrichtung 4 erfasst wird. Dabei wird der Abgasstrom A insbesondere bei einem seitlichen Ableiten des Abgasstromes A erfasst. Hierzu ist in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens vorgesehen, dass anhand der von durch die Kameravorrichtung 4 aufgenommenen Folge von Bildern Rußpartikel erfasst werden, was auf unangenehm riechende Abgase eines Dieselfahrzeuges schließen lässt. In einem solchen Fall wird die Umluftfunktion der Klimaanlage 6 automatisch aktiviert. Somit ist ohne Eingreifen eines Fahrzeugführers durch die automatische Einschaltung der Umluftfunktion eine frühzeitig optimierte Innenraumbelüftung ermöglicht.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird zusätzlich oder alternativ zur Erfassung des Abgasstromes A ermittelt, ob sich der Personenkraftwagen 1 an einem Eingang zu einem Tunnel befindet. Wird anhand einer Auswertung der aufgenommenen Folge von Bildern ermittelt, dass dieser Fall zutrifft, so wird die Innenraumbelüftung, insbesondere die Umluftfunktion der Klimaanlage 6 in besonders vorteilhafter Weise schon vor einer Einfahrt in den Tunnel automatisch aktiviert.
Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass zusätzlich zu der Kameravorrichtung 4 an dem Fahrzeug ein nicht gezeigter Abgasdetektor angeordnet ist, mittels dessen Abgasschadstoffe erfasst werden. Hierzu sind beispielsweise in der Auswerteeinheit 5 Abgasschwellwerte hinterlegt, wobei bei Überschreiten der Abgasschwellwerte die Innenraumbelüftung, insbesondere die Umluftfunktion der Klimaanlage 6 automatisch aktiviert wird.
Denkbar ist auch, dass zusätzlich oder alternativ zu dem Abgasdetektor ein optischer Abgas- und/oder Feuchtigkeitsdetektor, der nicht näher dargestellt ist, angeordnet ist.
Wird von der Kameravorrichtung 4 eine dem Personenkraftwagen 1 voraus liegende freie Fahrbahn, insbesondere ohne vorausfahrende Fahrzeuge und/oder Tunnel erfasst, wird die automatisch aktivierte Innenraumbelüftung, insbesondere die Umluftfunktion der Klimaanlage 6 automatisch deaktiviert.
Mittels des Verfahrens zum Betrieb der Innenraumbelüftung wird in einfacher Art und Weise die Innenraumbelüftung, insbesondere die Umluftfunktion der Klimaanlage 6 in Abhängigkeit eines erfassten Abgasstromes A automatisch gesteuert. Dadurch werden Fahrzeuginsassen vor einer erhöhten CO₂-Konzentration sowie vor weiteren schädlichen Abgasen im Fahrzeuginnenraum 1.1 geschützt. Weiterhin werden die Fahrzeuginsassen auch vor nicht gesundheitsschädlichen Abgasen und unangenehmen Gerüchen bewahrt.
Auch kann das Verfahren dazu verwendet werden, dass in Abhängigkeit einer durch die Kameravorrichtung 4 erfassten Fahrzeugumgebung F eine oder mehrere ansteuerbare Funktionseinheiten, wie beispielsweise eine Fenstersteuerung des Personenkraftwagens 1 automatisiert wird.

1: Personenkraftwagen
1.1: Fahrzeuginnenraum
2: Lastkraftwagen
3: Lichtsignalanlage/Lichtzeichenanlage
4: Kameravorrichtung
5: Auswerteeinheit
6: Klimaanlage
A: Abgasstrom
F: Fahrzeugumgebung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 102007061658 A1 [0002]

Claims

Verfahren zum Betrieb einer Innenraumbelüftung eines Fahrzeuges (1), wobei mittels einer Kameravorrichtung (4) ein Bereich vor dem Fahrzeug (1) erfasst wird und anhand einer erfassten Situation die Innenraumbelüftung gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass anhand der Kameravorrichtung (4) ein Abgasstrom (A) eines vorausfahrenden und/oder eines seitlich zu dem Fahrzeug (1) fahrenden Fahrzeuges (2) erfasst und die Innenraumbelüftung in Abhängigkeit des erfassten Abgasstromes (A) gesteuert wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Kameravorrichtung (4) eine Folge von Bildern aufgenommen wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Folge von Bildern eine Helligkeitsänderung erfasst wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenraumbelüftung bei Erfassen einer freien Fahrbahn deaktiviert wird.
Vorrichtung zum Betrieb einer Innenraumbelüftung eines Fahrzeuges (1), wobei mittels einer Kameravorrichtung (4) ein Bereich vor dem Fahrzeug (1) erfassbar und eine von der Kameravorrichtung (4) aufgenommene Folge von Bildern einer Auswerteeinheit (5) zuführbar ist und anhand einer erfassten Situation die Innenraumbelüftung steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass anhand der Kameravorrichtung (4) ein Abgasstrom (A) eines vorausfahrenden und/oder eines seitlich zu dem Fahrzeug (1) fahrenden Fahrzeuges (2) erfassbar und die Innenraumbelüftung in Abhängigkeit des erfassten Abgasstromes (A) steuerbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kameravorrichtung (4) Bestandteil eines Spurerkennungsassistenzsystems und/oder einer Verkehrszeichenerkennung ist.