DE102013218152A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Steuern einer Fahrzeug-Beleuchtungseinrichtung und entsprechendes Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Zum Steuern einer Beleuchtungseinrichtung (7, 8) eines Fahrzeugs (1), deren Sichtbarkeit von außerhalb des Fahrzeugs (1) aus mindestens einer vorgegebenen Beobachtungsrichtung (D, E) sich durch Betätigen einer Heckklappe (2) des Fahrzeugs (1) verändert, wird mindestens ein berührungslos wirkender Sensor (6, 9) verwendet, der den Neigungswinkel (α) der Heckklappe (2) und/oder eine Beschleunigung bei Betätigung der Heckklappe (2) erfasst.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer Fahrzeug-Beleuchtungseinrichtung sowie ein entsprechendes Fahrzeug. Die Erfindung betrifft insbesondere ein entsprechendes Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Steuern einer Beleuchtungseinrichtung, die an der Heckklappe oder im Bereich der Heckklappe des Fahrzeugs vorgesehen ist.
- Für Fahrzeuge besteht der Bedarf, dass sie bei Dunkelheit auch bei geöffneter Heckklappe ausreichend gut erkennbar sind. Dazu müssen entsprechende Beleuchtungseinrichtungen zumindest von vorne und von hinten gut sichtbar sein. Diese Anforderung kann insbesondere bei Fahrzeugen mit Schrägheck und bei solchen Fahrzeugen problematisch sein, bei denen eine Heckleuchte oder ein Anteil der Heckleuchte an der Heckklappe befestigt bzw. in diese integriert ist. Bei solchen Fahrzeugen kann auch das Problem auftreten, dass bei vollständig geöffneter Heckklappe für entgegenkommende Verkehrsteilnehmer in einer Sichtrichtung von vorne ein rotes Schlusslicht der Heckklappe sichtbar ist. Dies kann zu Irritationen der entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer führen. Andererseits kann für Verkehrsteilnehmer, die sich dem Fahrzeug von hinten nähern, das Problem auftreten, dass diese wichtige Beleuchtungseinrichtungen wie das Schlusslicht, das Bremslicht oder in Fahrtrichtungsanzeiger nicht erkennen können, wenn diese fest an der Heckklappe angebracht sind und die Heckklappe vollständig geöffnet ist.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, die bestimmungsgemäße Sichtbarkeit einer Beleuchtungseinrichtung eines Fahrzeugs unabhängig von der geöffneten bzw. geschlossenen Position einer Heckklappe zu ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Erfindungsgemäß erfolgt ein Steuern einer Beleuchtungseinrichtung eines Fahrzeugs, deren Sichtbarkeit von außerhalb des Fahrzeugs aus mindestens einer vorgegebenen Beobachtungsrichtung sich durch Betätigen einer Heckklappe des Fahrzeugs verändert. Zur Steuerung wird mindestens ein berührungslos wirkender Sensor verwendet, der den Neigungswinkel der Heckklappe und/oder eine Beschleunigung bei Betätigung der Heckklappe erfasst.
- Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Beleuchtungseinrichtung je nach Erfordernis in Abhängigkeit vom Neigungswinkel der Heckklappe angesteuert werden kann. Somit kann die Beleuchtungseinrichtung neigungswinkelabhängig beispielsweise ein- bzw. ausgeschaltet werden. In dem oben geschilderten ersten Fall, in dem bei vollständig geöffneter Heckklappe für entgegenkommende Verkehrsteilnehmer in einer Sichtrichtung von vorne ein rotes Schlusslicht der Heckklappe sichtbar wäre, kann die Beleuchtungseinrichtung beispielsweise gezielt ausgeschaltet werden. In dem oben geschilderten zweiten Fall, dass Verkehrsteilnehmer, die sich dem Fahrzeug von hinten nähern, wichtige Beleuchtungseinrichtungen nicht erkennen können, wenn diese fest an der Heckklappe angebracht sind und die Heckklappe vollständig geöffnet ist, kann beispielsweise dadurch Abhilfe geschaffen werden, dass eine entsprechende weitere Beleuchtungseinrichtung, die beispielsweise unabhängig von der Heckklappe an der Karosserie des Fahrzeugs befestigt ist oder im Innenbereich der Heckklappe befestigt ist, eingeschaltet wird, wenn die Heckklappe vollständig geöffnet ist. Zur Steuerung des Einschaltens bzw. Ausschaltens einer Beleuchtungseinrichtung kann insbesondere mindestens ein Winkel-Schwellwert für den Neigungswinkel der Heckklappe vorgesehen sein, oberhalb bzw. unterhalb dem die jeweilige Beleuchtungseinrichtung eingeschaltet bzw. ausgeschaltet wird.
- Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung wird als Sensor ein Inertialsensor zur Erfassung der Beschleunigung der Heckklappe bei deren Betätigung verwendet. Anhand eines Beschleunigungsprofils kann dann beispielsweise erkannt werden, in welchem Öffnungszustand sich die Heckklappe befindet. Dabei kann eine vorgegebene Anzahl von Klappenpositionen bzw. Winkelstellungen vorgesehen sein, beispielsweise drei Positionen entsprechend einer vollständig geöffneten Position der Heckklappe, eine Position bei geschlossener Heckklappe und eine Position in einer Zwischenstellung zu den beiden anderen Positionen. Als Sensor kann auch ein Neigungswinkelsensor zur Erfassung des Neigungswinkels der Heckklappe verwendet werden. Dabei kann der Neigungswinkel kontinuierlich oder in vorgegebenen Neigungswinkel-Schritten erfasst werden, beispielsweise in 10 Grad Schritten. Es können auch mehrere Sensoren vorgesehen sein, die jeweils gleiche oder unterschiedliche physikalische Größen wie z.B. Beschleunigung und Neigungswinkel erfassen.
- Der jeweilige Sensor kann an der Heckklappe und/oder an einem anderen Fahrzeugteil, insbesondere in der Nähe der Heckklappe an dem Fahrzeug vorgesehen sein. An dem Fahrzeug kann ein weiterer Sensor vorgesehen sein, der jeweils mit einem Sensor zusammenwirkt.
- Gemäß einem weiteren, vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in Abhängigkeit von dem erfassten Neigungswinkel und/oder von der erfassten Beschleunigung eine an der Heckklappe vorgesehene Beleuchtungseinrichtung geschaltet, insbesondere ein- und/oder aus geschaltet. In Abhängigkeit von dem erfassten Neigungswinkel und/oder von der erfassten Beschleunigung kann weiterhin eine an einem anderen Fahrzeugteil als der Heckklappe vorgesehene Beleuchtungseinrichtung geschaltet werden.
- Erfindungsgemäß kann eine Vorrichtung zum Steuern einer Beleuchtungseinrichtung eines Fahrzeugs vorgesehen sein, sowie ein entsprechend ausgestattetes Fahrzeug.
- Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein Kraftfahrzeug und -
2 ein Steuerungssystem. - In
1 ist ein Schrägheck-Kraftfahrzeug1 mit einer Heckklappe2 dargestellt. Die Heckklappe2 ist in einer ersten Position A im geschlossenen Zustand gezeigt und in einer zweiten Position B im voll geöffneten Zustand. An der Heckklappe2 ist eine primäre Beleuchtung7 vorgesehen, die insbesondere ein rotes Schlusslicht umfasst. An der Karosserie des Kraftfahrzeugs1 ist eine sekundäre Beleuchtung8 vorgesehen, die ebenfalls ein rotes Schlusslicht umfasst. In der Heckklappe2 ist ein Beschleunigungssensor6 integriert, anhand dessen erfasst werden kann, ob sich die Heckklappe2 in Position A oder in Position B befindet oder in einer Zwischenposition. An der Fahrzeugkarosserie ist ein berührungslos messender Neigungswinkelsensor9 vorgesehen, mit dem insbesondere stufenlos der Neigungswinkel α der Heckklappe2 erfasst wird. Zur Ansteuerung der Beleuchtungen7 und8 werden drei Winkelbereiche3 ,4 und5 für den Neigungswinkel α unterschieden. Im Winkelbereich3 , der sich von Position A nach oben erstreckt, wird nur Beleuchtung7 eingeschaltet. Im Winkelbereich5 , der sich von Position B nach unten erstreckt, wird Beleuchtung7 ausgeschaltet und nur Beleuchtung8 eingeschaltet. Dadurch wird sichergestellt, dass einerseits Verkehrsteilnehmer unter einer Beobachtungsrichtung D das Fahrzeug von hinten anhand der eingeschalteten roten Beleuchtung8 sichtbar ist und andererseits Verkehrsteilnehmer, die auf das Kraftfahrzeug1 zufahren, und diesen unter Beobachtungsrichtung E von vorne sehen, durch die Beleuchtung7 nicht irritiert werden, da diese ausgeschaltet ist. Für eine Position C, in der die Heckklappe2 im Zwischen-Winkelbereich4 eingestellt ist, kann wahlweise nur eine der beiden Beleuchtungen7 ,8 oder beide Beleuchtungen7 ,8 eingeschaltet werden. - In
2 ist ein entsprechendes Steuerungssystem dargestellt. Die jeweiligen Steuerungskomponenten10 ,11 ,12 ,13 und14 können jeweils an verschiedenen Stellen des Kraftfahrzeugs1 vorgesehen sein, direkt oder indirekt über ein Bussystem miteinander verbunden sein und/oder jeweils ganz oder teilweise gemeinsam in einer Steuerungseinheit untergebracht sein. Eine oder mehrere der Steuerungskomponenten10 ,11 ,12 ,13 und14 können beispielsweise in einer der Beleuchtungseinrichtungen7 ,8 vorgesehen sein. Die Sensor-Steuerung10 erfasst und verarbeitet die Signale des Beschleunigungssensors6 , die Sensor-Steuerung13 erfasst und verarbeitet die Signale des Neigungswinkelsensors9 , die elektrische Schaltung14 steuert die Beleuchtung7 an und die elektrische Schaltung11 steuert die Beleuchtung8 an. Die Steuerung12 erfasst die jeweiligen Signale der Schaltungen10 ,11 und steuert die Beleuchtungs-Schaltungen11 ,14 entsprechend an. Sie kann die Beleuchtungs-Schaltungen11 ,14 in Abhängigkeit von den von Sensoren6 ,9 erfassten Neigungswinkeln bzw. Stellungen der Heckklappe2 jeweils in der oben beschriebenen Weise ansteuern. - Die Erfassung des Neigungswinkels bzw. der dazu korrespondierenden Stellung der Heckklappe
2 kann beispielsweise direkt mittels eines optoelektronischen Winkelsensors erfolgen. Dabei kann die Position einer mit der Heckklappe fest verbundenen Codescheibe absolut oder inkremental erfasst werden und/oder eine Triangulationsmessung und/oder eine Beschleunigungsmessung erfolgen. Die Erfassung des Neigungswinkels und/oder der Beschleunigung bei Betätigung der Heckklappe kann auch indirekt mittels Positionserfassung bzw. Positionsansteuerung eines die Heckklappe zu deren Öffnung und/oder Verschließung antreibenden Antriebsmotors, beispielsweise eines Schrittmotors erfolgen. Dessen Antriebssteuerung kann dann als entsprechender berührungsloser Neigungswinkel- bzw. Beschleunigungssensor wirken.
Claims (9)
- Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungseinrichtung (
7 ,8 ) eines Fahrzeugs (1 ), deren Sichtbarkeit von außerhalb des Fahrzeugs (1 ) aus mindestens einer vorgegebenen Beobachtungsrichtung (D, E) sich durch Betätigen einer Heckklappe (2 ) des Fahrzeugs (1 ) verändert, dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung mindestens ein berührungslos wirkender Sensor (6 ,9 ) verwendet wird, der den Neigungswinkel (α) der Heckklappe (2 ) und/oder eine Beschleunigung bei Betätigung der Heckklappe (2 ) erfasst. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor (
6 ,9 ) ein Inertialsensor (6 ) zur Erfassung der Beschleunigung der Heckklappe (2 ) bei deren Betätigung verwendet wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor (
6 ,9 ) ein Neigungswinkelsensor (9 ) zur Erfassung des Neigungswinkels (α) der Heckklappe (2 ) verwendet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Sensor (
6 ,9 ) an der Heckklappe (2 ) und/oder an dem Fahrzeug (1 ) vorgesehen ist. - Verfahren nach einem der vorher gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Fahrzeug (
1 ) ein weiterer Sensor (6 ,9 ) vorgesehen ist, der mit dem Sensor (6 ,9 ) zusammenwirkt. - Verfahren nach einem der vorher gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von dem erfassten Neigungswinkel (α) und/oder von der erfassten Beschleunigung eine an der Heckklappe (
2 ) vorgesehene Beleuchtungseinrichtung (7 ) geschaltet wird. - Verfahren nach einem der vorher gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von dem erfassten Neigungswinkel (α) und/oder von der erfassten Beschleunigung eine an einem anderen Fahrzeugteil als der Heckklappe (
7 ) vorgesehene Beleuchtungseinrichtung (8 ) geschaltet wird. - Vorrichtung zum Steuern einer Beleuchtungseinrichtung eines Fahrzeugs (
1 ) umfassend Mittel zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7. - Fahrzeug umfassend eine Vorrichtung nach Anspruch 8.
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