DE102021003682A1 - Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges (1), bei welchem eine Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges (1) geregelt wird, wobei die Fahrgeschwindigkeit begrenzt wird, wenn das Fahrzeug (1) bei einer Autobahnfahrt einer die Autobahn verlassenden Fahrtroute (R) folgt und wobei basierend auf einem Erfassen von Fahrbahnmarkierungen (M) und auf einer Spurzuordnung des Fahrzeuges (1) zu einer Ausfahrspur erkannt wird, ob das Fahrzeug (1) der Fahrtroute (R) folgen wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zum Erkennen, ob das Fahrzeug (1) der Fahrtroute (R) folgen wird, zusätzlich eine Anzahl von Fahrspuren (F1, F2, A) links und rechts des Fahrzeuges (1), bauliche Begrenzungen (3) einer Fahrbahn und Verkehrszeichen (5) zum Kennzeichnen einer Autobahnausfahrt (A) erfasst werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges, bei welchem eine Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges geregelt wird, wobei die Fahrgeschwindigkeit begrenzt wird, wenn das Fahrzeug bei einer Autobahnfahrt einer die Autobahn verlassenden Fahrtroute folgt und wobei basierend auf einem Erfassen von Fahrbahnmarkierungen und auf einer Spurzuordnung des Fahrzeuges zu einer Ausfahrspur erkannt wird, ob das Fahrzeug der Fahrtroute folgen wird.
- Die
DE 10 2007 018 990 A1 beschreibt ein Verfahren zur automatischen Längsgeschwindigkeitsregelung eines nicht spurgebundenen Fahrzeuges unter Auswertung von mittels Erfassungseinrichtungen ermittelten Informationen über Abstände zu anderen Fahrzeugen auf der Fahrbahn und über Besonderheiten der jeweils befahrenen Spur einer Fahrbahn. Dabei regelt bzw. lässt die Längsgeschwindigkeitsregelung beim Befahren vorgegebener besonderer Fahrspuren im Vergleich zu einer Fahrt auf gewöhnlichen Fahrspuren der Fahrbahn abgeänderte Sollparameter ein oder zu, wobei für unterschiedliche Fahrspuren charakteristische und/oder unterschiedliche Fahrbahnmarkierungen zur Erkennung besonderer Fahrspuren, insbesondere Autobahnausfahrt bzw. Autobahneinfahrt, erfasst werden. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Ein Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges, bei welchem eine Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges geregelt wird, sieht vor, dass die Fahrgeschwindigkeit begrenzt wird, wenn das Fahrzeug bei einer Autobahnfahrt einer die Autobahn verlassenden Fahrtroute folgt und wobei basierend auf einem Erfassen von Fahrbahnmarkierungen und auf einer Spurzuordnung des Fahrzeuges zu einer Ausfahrspur erkannt wird, ob das Fahrzeug der Fahrtroute folgen wird. Erfindungsgemäß werden zum Erkennen, ob das Fahrzeug der Fahrtroute folgen wird, zusätzlich eine Anzahl von Fahrspuren links und rechts des Fahrzeuges, bauliche Begrenzungen einer Fahrbahn und Verkehrszeichen zum Kennzeichnen einer Autobahnausfahrt erfasst.
- Durch Anwendung des Verfahrens kann eine Funktion einer streckenbasierten Geschwindigkeitsanpassung eines Assistenzsystems des Fahrzeuges verbessert werden, insbesondere bei einer Autobahnausfahrt, durch weitestgehende Vermeidung einer Gefahrensituation durch unbeabsichtigtes und/oder unerwartetes automatisches Abbremsen. Dadurch kann das Risiko eines Auffahrunfalles für ein nachfolgendes Fahrzeug wesentlich verringert werden. Zudem kann eine Nutzererfahrung für einen Fahrer des Fahrzeuges in Bezug auf das Assistenzsystem verbessert werden.
- Eine durch das Verfahren ermittelte Fahrspur des Fahrzeuges kann für erweiterte Funktionen des Fahrzeuges, wie beispielsweise für eine frühzeitige und vorausschauende Fahrspurempfehlung für einen Fahrspurwechsel bei einer vorausliegenden Autobahnausfahrt, genutzt werden.
- Auch kann die ermittelte Fahrspur zum spurabhängigen Verhalten zur Bildung einer Rettungsgasse für Rettungsfahrzeuge im Falle, beispielsweise durch einen Unfall verursachten Staues, genutzt werden.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Dabei zeigen:
-
1 schematisch zwei Abbildungen mit jeweils einem Fahrbahnabschnitt einer Autobahn mit einer Mehrzahl von Fahrzeugen und einer Autobahnausfahrt und -
2 schematisch eine Anzahl von auf eine Ausfahrt hinweisenden Merkmalen. Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. -
1 zeigt zwei AbbildungenA1 ,A2 mit jeweils einem Fahrbahnabschnitt F einer Autobahn mit einer Mehrzahl von Fahrzeugen1 ,2 und eine AutobahnausfahrtA , im Folgenden als AusfahrtA bezeichnet. - Ein in der linken Abbildung
A1 auf einer linken FahrspurF1 fahrendes Fahrzeug1 umfasst ein Assistenzsystem, insbesondere zur Regelung einer Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges1 , welches aktiviert ist. Im Betrieb des Assistenzsystems wird durch einen Fahrzeugnutzer eine Sollgeschwindigkeit vorgegeben, die das Fahrzeug1 unter Berücksichtigung eines Sollabstandes, insbesondere Sicherheitsabstandes, zu einem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug2 einhält. - Das Assistenzsystem verwendet zu seinem Betrieb eine Umgebungssensorik, eine satellitengestützte Positionsbestimmungseinheit sowie Karteninformationen. Die Umgebungssensorik weist zumindest eine Kamera und zumindest eine radarbasierte Erfassungseinheit auf, wobei ein jeweiliger Erfassungsbereich insbesondere vor das Fahrzeug
1 gerichtet ist. - Eine Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges
1 wird bei aktiviertem Assistenzsystem zudem in Bezug auf vorausliegende Streckenereignisse angepasst. Dabei werden als Streckenereignisse Kurven, sogenannte T-Kreuzungen, Kreisverkehre, Mautstationen, Abbiegungen, AusfahrtenA und Staus berücksichtigt. Diese Streckenereignisse werden aktuell aus den fahrzeugseitig vorliegenden Karteninformationen extrahiert. - Im Fall einer streckenbasierten Geschwindigkeitsanpassung bei und vor einer Ausfahrt
A kann problematisch sein, dass bei einer aktivierten Routenführung durch ein Navigationssystems des Fahrzeuges1 eine erste Anpassung der Fahrgeschwindigkeit vor einer entsprechend einer ermittelten Fahrtroute R empfohlenen AusfahrtA automatisch erfolgt. - Dabei wird mittels des Assistenzsystems nicht wahrgenommen, ob das Fahrzeug
1 der empfohlenen Fahrtroute R tatsächlich folgt und an der von einer rechten FahrspurF2 abgehenden AusfahrtA den Fahrbahnabschnitt F verlässt, wie in der rechten AbbildungA2 gezeigt, oder ob sich der Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges1 dieser Empfehlung widersetzt und auf dem Fahrbahnabschnitt F verbleibt, wie in der linken AbbildungA1 in1 gezeigt ist. - Die Anpassung der Fahrgeschwindigkeit erfolgt dementsprechend auch dann, wenn der Fahrzeugnutzer die aktivierte Routenführung, insbesondere bewusst, nicht beachtet.
- In einem solchen Fall stellt das Fahrzeug
1 , dessen momentane Fahrgeschwindigkeit angepasst, insbesondere verringert wird, da angenommen wird, dass das Fahrzeug1 der empfohlenen Fahrroute R folgt und somit an der AusfahrtA abfährt, eine potentielle Gefährdung für das Fahrzeug1 und alle sich in einer unmittelbaren Umgebung des Fahrzeuges1 befindenden weitere Fahrzeuge2 , insbesondere für nachfolgende weitere Fahrzeuge2 , dar. Das Fahrzeug1 wird unerwartet und gegebenenfalls unerwünscht verzögert, so dass das Risiko für einen Auffahrunfall zwischen dem Fahrzeug1 und einem nachfolgenden weiteren Fahrzeug2 vergleichsweise hoch ist. Eine in den beiden AbbildungenA1 ,A2 quer verlaufende Linie L stellt dabei dar, ab wann bzw. ab welcher Stelle die Verzögerung des Fahrzeuges1 einsetzt. - Um weitestgehend zu vermeiden, dass das Fahrzeug
1 , sofern dieses nicht, wie von der aktivierten Routenführung empfohlen, die AusfahrtA nutzt, sondern auf dem Fahrbahnabschnitt F verbleibt, abgebremst wird und somit ein Gefahrenpotential, insbesondere für nachfolgende Verkehrsteilnehmer darstellt, ist ein im Folgenden beschriebenes Verfahren vorgesehen. - Dazu wird eine Intention des Fahrzeugnutzers des Fahrzeuges
1 , der empfohlenen Fahrtroute R zu folgen und an der AusfahrtA den Fahrbahnabschnitt F zu verlassen, verifiziert. Zur Ermittlung, ob das Fahrzeug1 die AusfahrtA nutzt und der empfohlenen Fahrtroute R folgt oder nicht, wird eine kamerabasierte Erfassung einer FahrspurF1 ,A , die das Fahrzeug1 befährt, durchgeführt. - Dabei werden unten stehende und in
2 gezeigte Merkmale mittels einer Bildverarbeitung in erfassten Bilddaten der zumindest einen Kamera und/oder einer anderen geeigneten Erfassungseinheit der Umgebungssensorik sowie anhand vorliegender Karteninformationen ermittelt. - Insbesondere wird ein Abgleich einer in den Bilddaten erfassten Anzahl der Fahrspuren
F1 ,F2 ,A linksseitig und rechtsseitig des Fahrzeuges1 mit einer Anzahl in den Karteninformationen hinterlegter FahrspurenF1 ,F2 ,A durchgeführt. - Zudem werden Typen von Fahrbahnmarkierungen M ermittelt, wobei erfasst wird, dass das Fahrzeug
1 an der AusfahrtA abfährt, wenn eine rechte Fahrbahnmarkierung M durchgezogen und eine linke Fahrbahnmarkierung M in regelmäßigen Abständen unterbrochen ist. - Zudem werden anhand der Bilddaten eine Länge und eine Breite der unterbrochenen Fahrbahnmarkierung M erfasst, welche bei Ausfahrten
A breiter ist und kürzere Abstände aufweist. - Auch werden Markierungen, insbesondere Pfeile P auf einer jeweiligen Fahrspur
F1 ,F2 ,A , bauliche Begrenzungen3 sowie Leitplanken4 am linken oder rechten Fahrbahnrand ohne weitere Zwischenspuren in den von der Kamera aufgenommenen Bilddaten und/oder in den Karteninformationen erfasst. - Weiterhin sieht das Verfahren vor, dass Verkehrszeichen
5 und somit auch ein Verkehrsschild5.1 zur Markierung der AusfahrtA und ein nicht näher gezeigtes Schild zur Indikation einer verbleibenden Entfernung bis zur AusfahrtA in den Bilddaten und/oder Kartendaten erkannt. - Bei einem jeweiligen zu berücksichtigenden Merkmal wird jeweils ein Rechts- und Linksfahrgebot berücksichtigt.
- Anhand dieser genannten Merkmale wird ermittelt, auf welcher Fahrspur
F1 ,F2 ,A sich das Fahrzeug1 befindet, so dass daraufhin detektiert werden kann, ob das Fahrzeug1 der empfohlenen Fahrtroute R der aktivierten Routenführung folgt oder diese missachtet. - Wird ermittelt, dass sich das Fahrzeug
1 erwiesenermaßen nicht auf einer Fahrspur der AusfahrtA befindet, wird ein Bremsvorgang des Fahrzeuges1 nicht eingeleitet, so dass das Fahrzeug1 mit seiner momentanen Fahrgeschwindigkeit, die insbesondere der vorgegebenen Sollgeschwindigkeit entspricht, weiterfährt. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007018990 A1 [0002]
Claims (3)
- Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges (1), bei welchem eine Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges (1) geregelt wird, wobei die Fahrgeschwindigkeit begrenzt wird, wenn das Fahrzeug (1) bei einer Autobahnfahrt einer die Autobahn verlassenden Fahrtroute (R) folgt und wobei basierend auf einem Erfassen von Fahrbahnmarkierungen (M) und auf einer Spurzuordnung des Fahrzeuges (1) zu einer Ausfahrspur erkannt wird, ob das Fahrzeug (1) der Fahrtroute (R) folgen wird, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erkennen, ob das Fahrzeug (1) der Fahrtroute (R) folgen wird, zusätzlich eine Anzahl von Fahrspuren (F1, F2, A) links und rechts des Fahrzeuges (1), bauliche Begrenzungen (3) einer Fahrbahn und Verkehrszeichen (5) zum Kennzeichnen einer Autobahnausfahrt (A) erfasst werden.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass im Fall, dass anhand der Spurzuordnung ermittelt wird, dass das Fahrzeug (1) nicht der Fahrtroute (R) folgt, eine automatische Einleitung eines Bremsvorganges unterbunden wird. - Verfahren nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrtroute (R) mittels eines mit dem Assistenzsystem datentechnisch gekoppelten Navigationssystems ermittelt wird.
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DE102021003682.4A DE102021003682A1 (de) | 2021-07-16 | 2021-07-16 | Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges |
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DE102021003682.4A DE102021003682A1 (de) | 2021-07-16 | 2021-07-16 | Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges |
Publications (1)
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DE102021003682A1 true DE102021003682A1 (de) | 2021-09-02 |
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DE102021003682.4A Pending DE102021003682A1 (de) | 2021-07-16 | 2021-07-16 | Verfahren zum Betrieb eines Assistenzsystems eines Fahrzeuges |
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- 2021-07-16 DE DE102021003682.4A patent/DE102021003682A1/de active Pending
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